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Martin Schanz ab 1908 Ritter von Schanz auch Martin von Schanz 12 Juni 1842 in Uchtelhausen 15 Dezember 1914 in Wurzburg war ein deutscher klassischer Philologe der als Dozent und Professor in Wurzburg lehrte 1867 1912 Er ist besonders fur seine romische Literaturgeschichte und seine Platon Ausgaben bekannt Martin Schanz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Wissenschaftliche Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMartin Schanz stammte aus einer alteingesessenen unterfrankischen Bauernfamilie Sein Vater Melchior Schanz war als Volksschullehrer in Uchtelhausen angestellt und zog 1845 nach Konigshofen 1850 nach Grossbardorf Von acht Geschwistern starben vier fruh sein Bruder Georg von Schanz wurde ein beruhmter Volkswirtschaftler Nach der Reifeprufung in Munnerstadt studierte Schanz von 1861 bis 1866 Klassische Philologie und Philosophie in Munchen bei Karl Felix Halm und Carl von Prantl und Wurzburg bei Ludwig von Urlichs Nach einem Semester in Bonn 1864 1865 bei Otto Jahn und Friedrich Ritschl kehrte Schanz nach Wurzburg zuruck und wurde dort 1866 mit einer Dissertation zur Rekonstruktion der sokratischen Philosophie aus den platonischen Schriften promoviert Anschliessend ging er fur ein Jahr an die Universitat Gottingen um seine Studien bei Hermann Sauppe zu vertiefen Nach seiner Ruckkehr nach Wurzburg habilitierte er sich dort und wurde 1870 zum ausserordentlichen Professor ernannt Im selben Jahr reiste Schanz auch nach Oxford um dort Platon Handschriften zu kollationieren 1872 und 1873 reiste er zu demselben Zweck nach Rom und Venedig Nachdem er 1874 einen Ruf an die Akademie Munster abgelehnt hatte wurde Schanz an der Universitat Wurzburg zum ordentlichen Professor fur Klassische Philologie ernannt Hier erfuhr er fur seine Forschungstatigkeit grosse Anerkennung Er war Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften und Akademien und wurde 1908 durch die Verleihung Verdienstordens der Bayerischen Krone als Ritter von Schanz in den personlichen Adelsstand erhoben 1 Seit 1911 war er zudem Ritter II Klasse des Verdienstordens vom Heiligen Michael 2 Im akademischen Jahr 1901 02 war Schanz Rektor der Universitat 1912 wurde er zum Geheimrat ernannt und emeritiert Leistungen BearbeitenSchanz hat auf drei Gebieten der Klassischen Philologie bleibende Verdienste erworben Seine grosse unvollendet gebliebene Platon Ausgabe in sieben Teilbanden 1875 1887 ist die Frucht jahrelanger Kollation und kritischer Rezension Die Ausgabe schuf zum ersten Mal eine sichere Textgrundlage fur die Schriften des Philosophen Sein Hauptwerk ist jedoch die Geschichte der romischen Literatur bis zum Gesetzgebungswerk des Kaisers Justinian in vier Banden 1890 1920 Diese Literaturgeschichte ersetzte das veraltete und schwer zu gebrauchende Werk von Wilhelm Siegmund Teuffel und erschien im Handbuch der Altertumswissenschaften Wahrend der Arbeiten an dem zweiten Teilband des letzten Bandes starb Schanz uberraschend so dass das Werk von seinem Wurzburger Nachfolger Carl Hosius abgeschlossen werden musste Diese romische Literaturgeschichte ist in Teilen noch heute unersetzlich Das dritte grosse Forschungsgebiet von Schanz war die griechische Syntax zu der er von 1882 bis 1912 die Beitrage zur historischen Syntax der griechischen Sprache in 20 Banden herausgab Wissenschaftliche Auszeichnungen Bearbeiten1883 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1885 Ehrenmitglied der Griechischen Gesellschaft in Konstantinopel 1900 Bayerischer Kronenorden und Personaladel 1904 Ehrenmitglied der Accademia Properziana del Subasio in Assisi 1908 Vallauripreis der Akademie in Turin 1910 korrespondierendes Mitglied der Accademia Virgiliana in MantuaLiteratur BearbeitenWilt Aden Schroder Schanz Martin von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 558 f Digitalisat Adolf Dryoff Martin von Schanz Geboren 12 Juni 1842 gestorben 15 Dezember 1914 In Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde Band 61 1935 S 50 87 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Martin Schanz Quellen und Volltexte Literatur von und uber Martin Schanz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wilt Aden Schroder Biogramm zu Martin Schanz in der Gelehrtengeschichtlichen Prosopographie des Teuchos ZentrumsEinzelnachweise Bearbeiten Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Bayern Munchen 1914 S 25 Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Bayern Munchen 1914 S 36 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Wurzburg Erster Lehrstuhl Bonaventura Andres 1783 1809 Ferdinand Blumm 1809 1821 Peter von Richarz 1821 1835 zuvor seit 1817 ao Prof Ernst von Lasaulx 1837 1844 zuvor seit 1835 ao Prof Franz Josef Hermann Reuter 1844 1867 Wilhelm Studemund 1869 1870 zuvor seit 1868 a o Prof Martin Schanz 1874 1912 zuvor seit 1870 ao Prof Carl Hosius 1913 1933 Josef Martin 1933 1952 Rudolf Gungerich 1953 1968 Carl Joachim Classen 1969 1973 Udo W Scholz 1974 2007 Thomas Baier seit 2008 Zweiter Lehrstuhl bis 1899 auch fur klassische Archaologie 1900 1919 ausserordentliche Professur Ludwig von Urlichs 1855 1889 Karl Sittl 1889 1899 Thomas Stangl 1900 1921 Dritter Lehrstuhl Franz Boll 1903 1908 Otto Stahlin 1908 1913 Engelbert Drerup 1913 1923 Friedrich Pfister 1924 1951 Franz Dirlmeier 1951 1959 Ernst Siegmann 1960 1981 Thomas A Szlezak 1983 1990 Michael Erler 1991 2019 Jan Stenger seit 2020 Professur fur Klassische Philologie Bernd Manuwald 1981 1983 Ludwig Braun 1985 2008 Christian Tornau seit 2009 Normdaten Person GND 11710454X lobid OGND AKS LCCN n79027164 VIAF 46980076 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schanz MartinALTERNATIVNAMEN Schanz Martin Ritter von vollstandiger Name Schanz Martin vonKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 12 Juni 1842GEBURTSORT UchtelhausenSTERBEDATUM 15 Dezember 1914STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Schanz amp oldid 201117990