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Karl Munscher 24 November 1871 in Torgau 28 Mai 1936 war ein deutscher Klassischer Philologe der ab 1909 als Professor an der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster wirkte Er veroffentlichte bedeutende Studien zur griechischen Rhetorik und zur Metrik der griechischen Tragiker Karl Munscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Munscher der Sohn des Altphilologen und Gymnasialprorektors Friedrich Wilhelm Ferdinand Martin Munscher 1832 1897 entstammte einer alten kurhessischen Gelehrtenfamilie Seine alteren Bruder waren der Amtsgerichtsrat Wilhelm Munscher 1866 1915 und der Chemiker Kurt Munscher 1866 nach 1937 Albrecht Dieterich war sein Vetter Karl Munscher wuchs in der Stadt Jauer in Schlesien auf wohin sein Vater 1873 versetzt worden war Dort besuchte er von 1878 bis 1891 die Elementarschule und das Gymnasium das damals von Richard Volkmann geleitet wurde Ostern 1891 bezog Munscher die Universitat Breslau um Klassische Philologie zu studieren Auf Anregung von Franz Skutsch wechselte er im Herbst 1892 an die Universitat Gottingen Dort horte er auch germanistische historische archaologische und sprachwissenschaftliche Vorlesungen Wahrend des Studiums wurde er Mitglied des Philologischen Vereins Breslau und des Philologisch Historischen Vereins Gottingen im Naumburger Kartellverband 1 Besondere Pragung erhielt er von den Philologen Hermann Sauppe Ulrich von Wilamowitz Moellendorff und Friedrich Leo die ihn in das philologische Proseminar und danach in das Seminar aufnahmen wo Munscher bald Senior wurde Im April 1895 wurde Munscher bei Wilamowitz mit der Dissertation Quaestiones Isocrateae promoviert Nach dem Staatsexamen fur das hohere Lehramt leistete Munscher ab Herbst 1896 den Militardienst in Jauer ab beim II Bataillon des 19 Infanterie Regiments Courbiere Von Herbst 1897 bis Herbst 1898 absolvierte er sein Seminarjahr am Friedrich Gymnasium zu Breslau und unterrichtete anschliessend als Hilfslehrer an verschiedenen schlesischen Gymnasien Von Herbst 1898 bis Ostern 1899 am Friedrich Gymnasium ab Ostern 1899 am Katholischen Gymnasium zu Neisse ab Herbst desselben Jahres am Stadtischen Evangelischen Gymnasium in Waldenburg ab Ostern 1900 am Koniglichen Gymnasium zu Ratibor Dort wurde er im April 1902 zum Oberlehrer ernannt Neben seiner Lehrtatigkeit blieb Munscher weiterhin wissenschaftlich tatig Wahrend seiner Zeit als Hilfslehrer fuhrte er seine in Gottingen begonnenen Arbeiten fort und veroffentlichte drei Aufsatze uber die Schriften des Redners Isokrates Aufgrund seiner fachlichen Leistungen und der Empfehlung seines Lehrers Friedrich Leo wurde Munscher im Mai 1902 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Thesaurus Linguae Latinae in Munchen angestellt Zu diesem Zweck wurde er von seiner Lehrerstelle beurlaubt In den drei Jahren seiner Tatigkeit am jungen Thesaurus verfasste Munscher eine Vielzahl von Artikeln die in den ersten Banden des Unternehmens erschienen Zu seinen Kollegen zahlten Georg Dittmann und Theodor Bogel mit denen er in Gottingen studiert hatte Nach seiner Zeit am Thesaurus kehrte Munscher nach Ratibor zuruck und heiratete dort sein Verlobte Erika Grau die Tochter des Architekten Albert Grau in Breslau Seine wissenschaftliche Arbeit uber Isokrates fuhrte er ununterbrochen fort Im Winter 1908 erhielt Munscher auf Empfehlung seines Lehrers Wilamowitz einen Ruf an die Westfalische Wilhelms Universitat Munster wo er einen der drei Lehrstuhle fur Klassische Philologie bekleiden sollte Munscher der nicht habilitiert war nahm diesen Ruf an und begann im Sommersemester 1909 als ausserordentlicher Professor seine Tatigkeit in Munster die er bis zu seinem Tod fortsetzte Wahrend des Ersten Weltkriegs diente Munscher von 1914 bis 1918 als Oberleutnant bei der Garnison in Munster wurde jedoch wegen eines Reitunfalls nicht an die Front berufen Ab 1915 konnte er seine Vorlesungstatigkeit an der Universitat nach Dienstschluss fortsetzen In Munster breitete Munscher seine Forschungstatigkeit auf die gesamte griechische Literatur aus Zu seinem Schwerpunkt der griechischen Rhetorik kam die Metrik der Tragiker hinzu spater auch die romische Dichtung der augusteischen und neronischen Zeit sowie die griechische Geschichtsschreibung Zu Ostern 1918 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt Munscher veroffentlichte zahlreiche Aufsatze und verfasste Artikel fur Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Von Alfred Korte ubernahm er 1925 die Herausgabe des Jahresberichts uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft den er bis zu seinem Tod inklusive der Beilagen redigierte Bibliotheca philologica classica Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde Munscher starb am 28 Mai 1936 im Alter von 64 Jahren kurz vor seiner Emeritierung Sein letztes grosses Vorhaben eine Monografie uber die griechische Rhetorik mit der er das Werk von Friedrich Blass ersetzen wollte konnte er nicht mehr fertigstellen Literatur BearbeitenLeo Weber Karl Munscher In Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde 63 Jahrgang 1937 S 25 50 mit Bild und Schriftenverzeichnis Dietfried Kromer Manfred Flieger Hrsg Thesaurus Geschichten Beitrage zu einer Historia Thesauri linguae Latinae von Theodor Bogel 1876 1973 Leipzig 1996 ISBN 3 8154 7101 X S 200Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl Munscher Quellen und Volltexte Literatur von und uber Karl Munscher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Personalbogen von Karl Munscher in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Einzelnachweise Bearbeiten M Gobel A Kiock Richard Eckert Hrsg Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell Verbandes Klassisch Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen A Favorke Breslau 1913 S 45 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Munster Erster Lehrstuhl Hermann Ludwig Nadermann 1821 1853 Ferdinand Deycks 1843 1867 Peter Langen 1868 1897 Peter Sonnenburg 1898 1928 Franz Beckmann 1931 1963 Hermann Trankle 1963 1972 Christian Gnilka 1972 2002 Christine Schmitz seit 2002 Zweiter Lehrstuhl Franz Winiewski 1838 1874 Johann Matthias Stahl 1874 1906 Wilhelm Kroll 1906 1913 Richard Wunsch 1913 1915 Hermann Schone 1916 1935 Walter Eberhardt 1937 1946 Friedrich Mehmel 1947 1951 Richard Harder 1952 1957 Gerhard Muller 1958 1962 Martin Sicherl 1963 1982 Wolfgang Hubner 1986 2004 Alexander Arweiler seit 2004 Dritter Lehrstuhl bis 1918 Extraordinariat Franz Ignaz Schwerdt 1861 1868 Adalbert Parmet 1869 1898 Carl Hosius 1897 1906 Ludwig Radermacher 1906 1909 Karl Munscher 1909 1936 Rudolf Gungerich 1951 1953 Hermann Kleinknecht 1953 1960 Heinrich Dorrie 1961 1980 Hermann Wankel 1981 1991 Adolf Kohnken 1992 2002 Christian Pietsch seit 2003 Vierter Lehrstuhl Otto Hiltbrunner 1962 1979 Normdaten Person GND 11717436X lobid OGND AKS LCCN nb2009020266 VIAF 22912346 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munscher KarlALTERNATIVNAMEN Munscher Karl TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 24 November 1871GEBURTSORT TorgauSTERBEDATUM 28 Mai 1936STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Munscher amp oldid 238497185