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Franz Skutsch 6 Januar 1865 in Neisse 29 September 1912 in Breslau war ein deutscher klassischer Philologe der als Dozent und Professor in Breslau wirkte 1890 1912 Er war einer der besten Kenner der lateinischen Sprachgeschichte und ein fuhrender Plautus Forscher seiner Zeit Franz Skutsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Skutsch wurde am 6 Januar 1865 in Neisse Schlesien als Sohn eines judischen Arztes geboren Die Mutter war eine geborene Gradenwitz durch die Franz Skutsch mit dem Rechtshistoriker Otto Gradenwitz verwandt war Skutsch studierte zunachst Rechtswissenschaft in Breslau und Jena wandte sich jedoch nach dem Besuch einer Vorlesung von Georg Curtius der Sprachwissenschaft zu Er studierte anschliessend Klassische Philologie und Indogermanistik in Heidelberg und Breslau wo er Schuler Georg Wissowas wurde 1887 ging er nach Bonn wo er 1888 bei Franz Bucheler in lateinischer Sprachwissenschaft mit einer Arbeit uber die Zusammensetzung lateinischer Worter promovierte 1890 folgte die Habilitation in Breslau Er war danach als Privatdozent in Breslau tatig 1893 scheiterte eine Berufung und auch der Versuch seiner Breslauer Kollegen ihm eine ausserordentliche Professur zu verschaffen Erst 1896 wurde er im Zuge einer Hausberufung Ordinarius in Nachfolge von Friedrich Marx 1 1910 erhielt er einen Ruf nach Strassburg den er jedoch ablehnte Er starb 1912 im Alter von 47 Jahren an einem Krebsleiden Franz Skutsch konvertierte 1898 unmittelbar vor der Ehe mit Selma Dorff zum Protestantismus Gemeinsam mit seiner Frau die er als Horerin seiner Vorlesungen kennenlernte hatte er drei Kinder darunter den spateren Klassischen Philologen Otto Skutsch Leistungen BearbeitenSkutsch machte sich mit seinem ersten nach den Qualifikationsschriften verfassten Buch Plautinisches und Romanisches einen Namen als Plautuskenner Er vereinte exakte philologische Kenntnis des Plautus mit grundlicher sprachwissenschaftlicher Schulung 2 die es ihm ermoglichten Forschungsirrtumer plausibel aufzuklaren und den Weg zu einer wissenschaftlichen lateinischen Grammatik zu bereiten Bei der Abfassung des Artikels Gaius Cornelius Gallus fur Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft bildete er die Hypothese dass Gallus der Autor des in der Appendix Vergiliana uberlieferten Epyllions Ciris sei und loste damit eine heftig gefuhrte Forschungsdiskussion aus 3 Skutsch versuchte in zwei Schriften Aus Vergils Fruhzeit und Gallus und Vergil die Fachwelt von seiner These zu uberzeugen was ihm jedoch nicht gelang 4 Seine zahlreichen sprach und literaturwissenschaftlichen Aufsatze und Miszellen deren Themenspektrum von Etruskischen Zahlwortern und Volskischen Inschriften uber Catulls 68 Gedicht und Horazens Epoden bis zu Ursachen des Akzentwandels und Untersuchungen zur Iambenkurzung reichen wurden posthum von Wilhelm Kroll als Kleine Schriften gebundelt publiziert Besonders in den Bereichen der lateinischen Wortkunde und Etruskologie bedeuteten Skutschs Publikationen samtlich einen Forschungsfortschritt 5 Skutsch war gemeinsam mit Paul Kretschmer Begrunder der Zeitschrift Glotta deren erster Band 1909 erschien Er wurde international wahrgenommen und geschatzt und war Ehrenmitglied der Gesellschaft der Wissenschaften in Athen sowie seit 1910 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Schriften Auswahl BearbeitenPlautinisches und Romanisches Forschungen zur lateinischen Grammatik und Metrik Band 1 B G Teubner Leipzig 1892 Aus Vergils Fruhzeit B G Teubner Leipzig 1901 Gallus und Vergil B G Teubner Leipzig 1906 Kleine Schriften Herausgegeben von Wilhelm Kroll B G Teubner Leipzig 1914 mit biografischer Wurdigung und Schriftenverzeichnis Literatur BearbeitenWilhelm Kroll Franz Skutsch In Franz Skutsch Kleine Schriften B G Teubner Leipzig 1914 S VII XXVI S IVIIff Wallace Martin Lindsay In memoriam Franz Skutsch In Classical Review November 1912 S 238 Wolfhart Unte Skutsch Franz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 493 f Digitalisat Wolfhart Unte Franz Skutsch 1865 1912 In Schlesische Lebensbilder Band 10 2010 S 165 177 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Franz Skutsch Quellen und Volltexte Literatur von und uber Franz Skutsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wilt Aden Schroder Biogramm zu Franz Skutsch in der Gelehrtengeschichtlichen Prosopographie des Teuchos Zentrums Franz Skutsch In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Kroll Franz Skutsch In Franz Skutsch Kleine Schriften Leipzig 1914 S VII XXVI S VIIIff Wilhelm Kroll Franz Skutsch In Franz Skutsch Kleine Schriften Leipzig 1914 S X Wilhelm Kroll Franz Skutsch In Franz Skutsch Kleine Schriften Leipzig 1914 S XV Manfred Fuhrmann Gallus 1 In Der Kleine Pauly KlP Band 2 Stuttgart 1967 Sp 687 Wallace Martin Lindsay In Memoriam In Classical Review November 1912 S 238 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau Erster Lehrstuhl Johann Gottlob Theaenus Schneider 1811 1815 Franz Passow 1815 1833 Friedrich Ritschl 1833 1839 Friedrich Haase 1840 1867 August Reifferscheid 1868 1885 Wilhelm Studemund 1885 1889 Richard Foerster 1890 1898 Eduard Norden 1898 1906 Paul Wendland 1906 1909 Alfred Gercke 1909 1922 Ludolf Malten 1922 1945 Zweiter Lehrstuhl Ludwig Friedrich Heindorf 1811 1816 Karl Ernst Christoph Schneider 1816 1856 Johannes Vahlen 1856 1858 Dritter Lehrstuhl Joseph Julius Athanasius Ambrosch 1834 1856 August Rossbach 1856 1898 Richard Foerster 1898 1920 Vierter Lehrstuhl bis 1862 Extraordinariat Wilhelm Wagner 1845 1857 Rudolf Westphal 1857 1862 Martin Hertz 1862 1893 Friedrich Marx 1893 1896 Franz Skutsch 1896 1912 Wilhelm Kroll 1913 1935 Hans Drexler 1935 1940 Wilhelm Suss 1940 1945 Etatmassiges Extraordinariat Richard Foerster 1873 1875 Arthur Ludwich 1876 1878 Georg Kaibel 1879 1881 Konrad Zacher 1881 1907 Konrat Ziegler 1909 1920 Normdaten Person GND 117425842 lobid OGND AKS LCCN n83180974 VIAF 66578351 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Skutsch FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher AltphilologeGEBURTSDATUM 6 Januar 1865GEBURTSORT NeisseSTERBEDATUM 29 September 1912STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Skutsch amp oldid 234407246