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Friedrich Wilhelm Wagner 16 August 1814 in Schlawa Kreis Glogau 10 Juni 1857 in Breslau war ein deutscher klassischer Philologe der als Privatdozent 1838 1845 und ausserordentlicher Professor 1845 1857 an der Universitat Breslau wirkte Leben BearbeitenFriedrich Wilhelm Wagner stammte aus Schlawa heute Slawa im Kreis Glogau und zog spater mit seinen Eltern nach Breslau wo er ab 1824 das Maria Magdalenen Gymnasium besuchte Nach der Reifeprufung studierte er ab Ostern 1838 Klassische Philologie an der Universitat Breslau Seine akademischen Lehrer waren Karl Ernst Christoph Schneider und Friedrich Ritschl deren philologischem Seminar Wagner zwei Jahre lang angehorte Im Sommer 1837 wurde er mit einer Dissertation uber Die Frosche eine Komodie des Aristophanes promoviert Am 6 August desselben Jahres bestand er die Lehramtsprufung Von September 1837 bis September 1838 absolvierte er sein Probejahr am Maria Magdalenen Gymnasium und arbeitete anschliessend ein halbes Jahr am Elisabeth Gymnasium Da sein Interesse uberwiegend der Forschung galt strebte er eine akademische Karriere an und habilitierte sich im Dezember 1838 an der Universitat Breslau In seiner Habilitationsschrift beschaftigte er sich mit der damals ungelosten Frage ob die zahlreichen Elegien in der Anthologia Palatina unter dem Namen Euenos einem einzelnen Dichter oder mehreren zuzuschreiben seien Wagner vertrat die Ansicht dass es mehrere Dichter dieses Namens gegeben haben muss Als Privatdozent an der Universitat Breslau hielt Wagner hauptsachlich Vorlesungen uber griechische Literatur uber Epigraphik lateinische Stilubungen und Propadeutik Fur seine Studenten verfasste er den Grundriss der classischen Bibliographie Breslau 1840 der damals ein unentbehrliches Hilfsmittel darstellte 1845 wurde Wagner zum ausserordentlichen Professor ernannt Seine lateinische Antrittsvorlesung hielt er uber den tragischen Dichter Moschion und dessen Fragmente Dieses Thema stellte einen Ausschnitt aus seinem Lebenswerk dar einer Zusammenstellung aller Fragmente der griechischen Tragiker samt einer Rekonstruktion der Stucke Seine Poetarum tragicorum graecorum fragmenta drei Bande Breslau 1844 1852 waren die erste Sammlung dieser Art und standen neben den Fragmenta Comicorum Graecorum die der Berliner Philologe August Meineke herausgab Berlin 1839 1857 Zuerst erschien der zweite Band mit den Fragmenten des Euripides 1844 der dritte Band mit den kleineren Tragikern 1848 und der erste Band mit den Aischylos und Sophokles Fragmenten 1852 Eine zusammenfassende Geschichte der attischen Tragodie mit der die Reihe abschliessen sollte kam nicht mehr zustande In den folgenden Jahren beschaftigte sich Wagner hauptsachlich mit den platonischen Dialogen Im Auftrag des Leipziger Verlegers Wilhelm Engelmann verfasste er zweisprachige Textausgaben mit erklarenden und textkritischen Anmerkungen fast aller Dialoge darunter Timaios Kritias Parmenides Nomoi Epinomis Theaitetos Sophistes Politikos und Philebos Die Vorrede des letzten Bandes aus dieser Reihe unterzeichnete Wagner am 15 Mai 1857 Wenige Wochen spater am 10 Juni starb er nach langerer Krankheit an einer Lungenembolie Wagners Werk geriet bald nach seinem Tod in Vergessenheit Sein grosstes Unternehmen die Fragmentsammlung der griechischen Tragiker wurde noch zu seinen Lebzeiten 1856 von der grossangelegten Sammlung Tragicorum Graecorum Fragmenta von August Nauck ersetzt Die Sammlung Naucks zeichnete sich durch grossere Genauigkeit aus und wurde erst gegen Ende des 20 Jahrhunderts ersetzt Literatur BearbeitenLeopold Cohn Wagner Friedrich Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 495 f Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Friedrich Wilhelm Wagner Quellen und Volltexte Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau Erster Lehrstuhl Johann Gottlob Theaenus Schneider 1811 1815 Franz Passow 1815 1833 Friedrich Ritschl 1833 1839 Friedrich Haase 1840 1867 August Reifferscheid 1868 1885 Wilhelm Studemund 1885 1889 Richard Foerster 1890 1898 Eduard Norden 1898 1906 Paul Wendland 1906 1909 Alfred Gercke 1909 1922 Ludolf Malten 1922 1945 Zweiter Lehrstuhl Ludwig Friedrich Heindorf 1811 1816 Karl Ernst Christoph Schneider 1816 1856 Johannes Vahlen 1856 1858 Dritter Lehrstuhl Joseph Julius Athanasius Ambrosch 1834 1856 August Rossbach 1856 1898 Richard Foerster 1898 1920 Vierter Lehrstuhl bis 1862 Extraordinariat Wilhelm Wagner 1845 1857 Rudolf Westphal 1857 1862 Martin Hertz 1862 1893 Friedrich Marx 1893 1896 Franz Skutsch 1896 1912 Wilhelm Kroll 1913 1935 Hans Drexler 1935 1940 Wilhelm Suss 1940 1945 Etatmassiges Extraordinariat Richard Foerster 1873 1875 Arthur Ludwich 1876 1878 Georg Kaibel 1879 1881 Konrad Zacher 1881 1907 Konrat Ziegler 1909 1920 Normdaten Person GND 117095796 lobid OGND AKS LCCN nr95028208 VIAF 42606222 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wagner Friedrich WilhelmALTERNATIVNAMEN Wagner WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 16 August 1814GEBURTSORT Schlawa Kreis GlogauSTERBEDATUM 10 Juni 1857STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Wagner Philologe amp oldid 169425623