www.wikidata.de-de.nina.az
August Rossbach 26 August 1823 in Schmalkalden Kurfurstentum Hessen 23 Juli 1898 in Breslau war ein deutscher Klassischer Philologe und Klassischer Archaologe in Breslau August Rossbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium in Leipzig und Marburg 1 2 Tubingen 1 3 Breslau 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenAls Sohn des Schulinspektors und Schulrektors Johann Georg Rossbach und der Kaufmannstochter Amalie geb Sommer erhielt Rossbach den ersten Unterricht von seinem Vater Er besuchte die Burgerschule und das Progymnasium unter seinem Vater und wurde 1840 auf das Domgymnasium Fulda aufgenommen Auf die Anregung seiner Lehrer Nicolaus Bach und Friedrich Franke entschloss sich Rossbach nach der Reifeprufung 1844 Klassische Philologie und Evangelische Theologie an der Universitat Leipzig zu studieren Studium in Leipzig und Marburg Bearbeiten In Leipzig konzentrierte sich Rossbach bald ganz auf die Philologie Den grossten Einfluss ubte auf ihn Gottfried Hermann aus der ihn im dritten Semester in seine Griechische Gesellschaft aufnahm Ausserdem horte Rossbach Vorlesungen bei Anton Westermann und Wilhelm Adolf Becker Nach dem Tod seines Vaters 1845 wechselte Rossbach 1846 an die Philipps Universitat Marburg weil ihn einige Semester an einer kurhessischen Universitat zur Aufnahme in den kurhessischen Staatsdienst berechtigten In Marburg horte er archaologische und sprachwissenschaftliche Vorlesungen bei Joseph Rubino und Johann Gildemeister Theodor Bergk nahm ihn in die Philologische Gesellschaft auf wo Rossbach den Studenten Rudolf Westphal kennenlernte mit dem er fortan eng zusammenarbeitete Beide beschaftigten sich mit Vergleichender Sprachwissenschaft und Metrik und planten gemeinsam eine Karriere an der Universitat Am 26 Mai 1848 bestand Rossbach das Staatsexamen fur das Hohere Lehramt Kurz darauf starb seine Mutter Rossbach hielt sich bis Ende des Jahres in Schmalkalden auf und vertiefte anschliessend seine Studien in Marburg Im Oktober 1849 wurde er Praktikant am Gymnasium zu Hanau und unterrichtete mit grossem Erfolg Da aber keine Aussicht auf eine feste Anstellung bestand kehrte er 1850 an die Universitat Marburg zuruck und wohnte in Westphals Elternhaus in Obernkirchen Am 30 April 1851 erhielt Rossbach auf eigenen Wunsch seine Entlassung aus den kurhessischen Staatsdiensten Tubingen Bearbeiten Um einen Ansatz fur ihre akademische Karriere zu finden gingen Rossbach und Westphal 1851 mit ihrem Kommilitonen Karl Damian Achaz von Knoblauch Hatzbach an die Eberhard Karls Universitat Tubingen Dort wurden Westphal und Rossbach kurz nacheinander im folgenden Jahr promoviert und habilitiert Rossbachs Habilitation lag eine Schrift uber Peirithoos und Theseus zugrunde Die zugehorigen Thesen wurden in der Verteidigung die sieben Stunden dauerte vom Tubinger Philologie Professor Ernst Christian Walz stark angefochten Doch Rossbach setzte sich durch und wurde gemeinsam mit Westphal zum Privatdozenten fur Klassische Philologie ernannt Als Tubinger Privatdozent hielt Rossbach Vorlesungen uber griechische und romische Schriftsteller und ab 1854 systematische Kollegien Gleichzeitig arbeitete er seine erste Monografie aus Untersuchungen uber die romische Ehe Stuttgart 1853 in der er die Methoden der Vergleichenden Sprachwissenschaft anwandte und so zum Pionier der Vergleichenden Kulturwissenschaft wurde Im folgenden Jahr 1854 veroffentlichte er eine kritische Ausgabe Catulls und den 1 Band der Griechischen Metrik die er mit Westphal verfasste Am 6 Februar 1855 wurde Rossbach zum a o Professor ernannt Im selben Jahr veroffentlichte er eine Ausgabe von Tibulls Dichtungen Breslau Bearbeiten Im Sommer 1856 folgte Rossbach dem Ruf der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau auf den Lehrstuhl fur Philologie und Archaologie der nach dem Tod Julius Ambroschs vakant war Damit konnte Rossbach eine Familie unterhalten und seine Verlobte Auguste Westphal die Schwester seines Freundes heiraten Am 29 September 1856 trat er die Professur in Breslau an Neben seiner philologischen und archaologischen Lehrtatigkeit hatte Rossbach eine der beiden Professuren fur Eloquenz inne und arbeitete infolgedessen Reden und Programmschriften fur die Universitat aus Er war Mitglied der wissenschaftlichen Prufungskommission und leitete das Museum fur Kunst und Altertum das sein Vorganger Ambrosch begrundet hatte Rossbach ordnete und vergrosserte die Sammlungen des Museums das er zu einem Instrument der archaologischen Ausbildung seiner Studenten gestaltete 1861 zum 50 jahrigen Universitatsjubilaum veroffentlichte er einen Katalog der Gipsabgusse des Museums Seine Verdienste wurden am 8 Dezember 1861 mit der Ernennung zum korrespondierenden Mitglied des Koniglichen Archaologischen Instituts gewurdigt Seine Vorlesungen konzentrierten sich auf griechische Literatur Kunst und Kulturgeschichte Im Gegensatz zu seinem Kollegen Friedrich Haase legte Rossbach mehr Wert auf grosse Uberblicke als auf Detailfulle Ein fruh ausgebrochenes Augenleiden hinderte ihn zudem daran alle wissenschaftlichen Neuerscheinungen einzubeziehen Seine Verdienste um die Stadt und Universitat Breslau bleiben unbestritten 1866 67 war er Rektor der Universitat 1 Er gewann Wilhelm I Preussen fur die Grundung des Schlesischen Museums der Bildenden Kunst in Breslau Im Winter 1869 1870 unternahm Rossbach eine Studienreise nach Italien Rossbach starb im 75 Lebensjahr nach langer schwerer Krankheit Zu seinen Schulern gehorten der Kunsthistoriker Alwin Schultz und die Archaologen und Philologen Hugo Blumner und Richard Foerster sowie sein Sohn der Archaologe Otto Rossbach Einzelnachweise Bearbeiten Rektoratsreden HKM Literatur BearbeitenGustav Turk Rossbach August In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 53 Duncker amp Humblot Leipzig 1907 S 507 514 Johanna Kinne Die klassische Archaologie und ihre Professoren an der Universitat Breslau im 19 Jahrhundert Dresden 2010 ISBN 978 3 940310 68 2 zu Rossbach S 227 334 Otto Rossbach August Rossbach EIne Erinnerung an sein Leben und Wirken Konigsberg i Pr 1900 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource August Rossbach Quellen und Volltexte Literatur von und uber Rossbach August im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber August Rossbach in der Deutschen Digitalen BibliothekInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau Erster Lehrstuhl Johann Gottlob Theaenus Schneider 1811 1815 Franz Passow 1815 1833 Friedrich Ritschl 1833 1839 Friedrich Haase 1840 1867 August Reifferscheid 1868 1885 Wilhelm Studemund 1885 1889 Richard Foerster 1890 1898 Eduard Norden 1898 1906 Paul Wendland 1906 1909 Alfred Gercke 1909 1922 Ludolf Malten 1922 1945 Zweiter Lehrstuhl Ludwig Friedrich Heindorf 1811 1816 Karl Ernst Christoph Schneider 1816 1856 Johannes Vahlen 1856 1858 Dritter Lehrstuhl Joseph Julius Athanasius Ambrosch 1834 1856 August Rossbach 1856 1898 Richard Foerster 1898 1920 Vierter Lehrstuhl bis 1862 Extraordinariat Wilhelm Wagner 1845 1857 Rudolf Westphal 1857 1862 Martin Hertz 1862 1893 Friedrich Marx 1893 1896 Franz Skutsch 1896 1912 Wilhelm Kroll 1913 1935 Hans Drexler 1935 1940 Wilhelm Suss 1940 1945 Etatmassiges Extraordinariat Richard Foerster 1873 1875 Arthur Ludwich 1876 1878 Georg Kaibel 1879 1881 Konrad Zacher 1881 1907 Konrat Ziegler 1909 1920 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Archaologie an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau Lehrstuhl Julius Ambrosch 1834 1856 August Rossbach 1856 1898 Richard Foerster 1898 1920 Fritz Weege 1920 1945 Normdaten Person GND 116630264 lobid OGND AKS LCCN n85828884 VIAF 5687760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rossbach AugustALTERNATIVNAMEN Rossbach Georg August Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer Philologe und Archaologe Hochschullehrer und Rektor in BreslauGEBURTSDATUM 26 August 1823GEBURTSORT SchmalkaldenSTERBEDATUM 23 Juli 1898STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Rossbach amp oldid 234869009