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Arthur Ludwich 18 Mai 1840 in Lyck Masuren Ostpreussen 12 November 1920 in Konigsberg war ein deutscher Klassischer Philologe Er war ein Vertreter der Konigsberger Schule der Klassischen Philologie Professor ab 1878 und ist besonders als Homerforscher bekannt Textkritik Uberlieferungsgeschichte Scholien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Studium 1 2 Professur in Breslau und Konigsberg 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenJugend und Studium Bearbeiten Arthur Ludwich der Sohn des Kreiskassenkontrolleurs Hermann Ludwich besuchte ab 1851 das Gymnasium zu Gumbinnen Er verbrachte viel Zeit mit Zeichnen und wollte ursprunglich Maler werden entschied sich aber in der Sekunda unter dem Einfluss seines Lehrers Julius Arnoldt fur die Theologie Nach der Reifeprufung begann er sein Studium im Wintersemester 1861 1862 an der Universitat Konigsberg Er gehorte der Burschenschaft Arminia an die spater im Corps Hansea Konigsberg aufging In Konigsberg studierte Ludwich zunachst Theologie wechselte aber gemass seiner Neigung zur Klassischen Philologie Neben den Philologen Karl Lehrs und Ludwig Friedlander beeinflusste ihn besonders der Germanist Julius Zacher der Ludwich in die Kodikologie und Palaografie einfuhrte 1864 wurde Ludwich in das Philologische Seminar aufgenommen 1865 loste er die Preisaufgabe der Universitat Im April 1866 wurde er mit einer Studie uber den griechischen Hexameter promoviert Am 1 Dezember desselben Jahres bestand er die Lehramtsprufung Professur in Breslau und Konigsberg Bearbeiten Ludwich arbeitete zunachst als Hilfslehrer am Collegium Fridericianum ab 1868 als ordentlicher Lehrer Im Herbst 1874 und im Sommer 1875 reiste er zu Studienzwecken zweimal nach Italien Im Marz 1876 wurde Ludwich ohne Habilitation als ausserordentlicher Professor an die Universitat Breslau berufen Hier blieb er zweieinhalb Jahre bis ihn 1878 ein Ruf seiner Alma mater Konigsberg erreichte Er wurde dort zum Nachfolger seines Lehrers Lehrs ernannt der im Sommer des Jahres verstorben war Die Professur brachte fur Ludwich zahlreiche neue Verpflichtungen mit sich So war er bis zum 1 Oktober 1909 Mitdirektor des philologischen Seminars und von 1886 bis 1918 Professor der Eloquenz In den folgenden Jahren unternahm er mehrere Studienreisen unter anderem nach London Juli bis November 1886 Florenz August bis September 1887 Mailand mit Fritz Schoell Ostern 1891 und Venedig Herbst 1891 1887 1888 war er Dekan der Philosophischen Fakultat von 1894 bis 1897 Senator der Universitat Das Rektorat der Universitat lehnte Ludwich ab Die Ungarische Akademie der Wissenschaften wahlte ihn 1900 zum auswartigen Mitglied 1903 wurde Ludwich zum Geheimen Regierungsrat ernannt Von chronischer Krankheit und familiaren Trauerfallen bedruckt beendete Ludwich mit Ablauf des Wintersemesters 1911 1912 seine Lehrtatigkeit Werk BearbeitenAls Forscher setzte Ludwich die Tradition der Konigsberger Schule fort die seit Karl Lehrs ganz im Zeichen der Textkritik stand Er beschaftigte sich sein Leben lang mit der Uberlieferungsgeschichte der griechischen Epen besonders mit Rekonstruktion der alexandrinischen Homerphilologie Sein Lebenswerk waren kritische Ausgaben der Odyssee 1889 1891 und der Ilias 1902 1907 die noch im spaten 20 Jahrhundert unverandert nachgedruckt wurden Ludwich war der erste Homereditor der seine Textausgaben auf der handschriftlichen Uberlieferung grundete Nicht nur die Fulle sondern ganz besonders die Zuverlassigkeit von Ludwichs Angaben im Apparat haben seiner Ausgabe bleibenden Wert verliehen Konjekturen nahm er sehr viel seltener vor als seine Vorganger etwa Immanuel Bekker und zwar nur nach gesicherten Beobachtungen Schriften Auswahl BearbeitenAristarchs Homerische Textkritik nach den Fragmenten des Didymos Leipzig 1885 Nachdruck Hildesheim 1971 Homeri Odyssea Zwei Bande Leipzig 1889 1891 Ausgewahlte Briefe von und an Chr A Lobeck und K Lehrs nebst Tagebuchnotizen Zwei Bande Leipzig 1894 Die homerische Batrachomachia des Karers Pigres nebst Scholien und Paraphrase Leipzig 1896 Digitalisat Die Homervulgata als voralexandrinisch erwiesen Leipzig 1898 Homeri Ilias Zwei Bande Leipzig 1902 1907 Anekdota zur griechischen Orthographie Konigsberg 1905 Homerischer Hymnenbau nebst seinen Nachahmungen bei Kallimachos Theokrit Vergil Nonnos und Anderen Leipzig 1908 Literatur BearbeitenJohannes Tolkiehn Arthur Ludwich In Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde 42 Jahrgang 1922 S 45 73 mit Schriftenverzeichnis Jula Kerschensteiner Ludwich Arthur In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 309 Digitalisat Manfred Lossau Von Christian August Lobeck bis Arthur Ludwich Das grosse Jahrhundert der Konigsberger Philologie In Archiv fur Kulturgeschichte Band 78 1996 S 206 224 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Arthur Ludwich Quellen und Volltexte Literatur von und uber Arthur Ludwich im Katalog der Deutschen NationalbibliothekInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau Erster Lehrstuhl Johann Gottlob Theaenus Schneider 1811 1815 Franz Passow 1815 1833 Friedrich Ritschl 1833 1839 Friedrich Haase 1840 1867 August Reifferscheid 1868 1885 Wilhelm Studemund 1885 1889 Richard Foerster 1890 1898 Eduard Norden 1898 1906 Paul Wendland 1906 1909 Alfred Gercke 1909 1922 Ludolf Malten 1922 1945 Zweiter Lehrstuhl Ludwig Friedrich Heindorf 1811 1816 Karl Ernst Christoph Schneider 1816 1856 Johannes Vahlen 1856 1858 Dritter Lehrstuhl Joseph Julius Athanasius Ambrosch 1834 1856 August Rossbach 1856 1898 Richard Foerster 1898 1920 Vierter Lehrstuhl bis 1862 Extraordinariat Wilhelm Wagner 1845 1857 Rudolf Westphal 1857 1862 Martin Hertz 1862 1893 Friedrich Marx 1893 1896 Franz Skutsch 1896 1912 Wilhelm Kroll 1913 1935 Hans Drexler 1935 1940 Wilhelm Suss 1940 1945 Etatmassiges Extraordinariat Richard Foerster 1873 1875 Arthur Ludwich 1876 1878 Georg Kaibel 1879 1881 Konrad Zacher 1881 1907 Konrat Ziegler 1909 1920 Lehrstuhlinhaber fur Klassische Philologie an der Albertus Universitat Konigsberg Erster Lehrstuhl Samuel Gottlieb Wald 1786 1806 Carl Erfurdt 1810 1813 Christian August Lobeck 1814 1857 Ludwig Friedlander 1858 1892 Ludwig Jeep 1893 1910 Zweiter Lehrstuhl Karl Lehrs 1845 1878 Arthur Ludwich 1878 1912 Ludwig Deubner 1912 1917 Ludolf Malten 1919 1920 1922 Johannes Mewaldt 1923 1927 Richard Harder 1927 1930 Paul Maas 1930 1934 Walter F Otto 1934 1945 Dritter Lehrstuhl Henri Jordan 1867 1886 Alfred Schone 1887 1892 Johannes Schmidt 1892 1894 August Brinkmann 1896 1900 1902 Richard Heinze 1903 1906 Richard Wunsch 1907 1913 Otto Immisch 1913 1914 Karl Meister 1916 1921 Ernst Bickel 1921 1928 Wolfgang Schadewaldt 1928 1929 Harald Fuchs 1929 1932 Willy Theiler 1932 1944 Werner Hartke 1944 1945 Extraordinariat Ludwig Jeep 1886 1893 August Brinkmann 1896 1900 Hermann Schone 1903 1906 Ludwig Deubner 1906 1912 Christian Jensen 1912 1913 Hermann Mutschmann 1913 1918 Ludolf Malten 1919 1920 Normdaten Person GND 117281956 lobid OGND AKS LCCN n89644876 VIAF 25375774 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludwich ArthurALTERNATIVNAMEN Ludwich Constantin Hermann ArthurKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 18 Mai 1840GEBURTSORT Lyck MasurenSTERBEDATUM 12 November 1920STERBEORT Konigsberg Preussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arthur Ludwich amp oldid 230786560