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Das Elisabet Gymnasium auch Elisabeth Gymnasium oder Elisabethan in Breslau gehorte bis zur Einstellung des Schulbetriebs 1945 zu den traditionsreichsten deutschsprachigen Gymnasien Es entwickelte sich aus einer 1293 gegrundeten Trivialschule fur Knaben St Elisabeth Gymnasium in Breslau 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Leiter der Pfarrschule nicht vollstandig 3 Rektoren des Gymnasiums 4 Bekannte Lehrer des Elisabet Gymnasiums 5 Bekannte Schuler des Elisabet Gymnasiums 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf Bitten der Breslauer Burgerschaft erteilte der Breslauer Bischof Johannes III mit einem Stiftungsbrief vom 12 August 1293 die Erlaubnis bei der St Elisabeth Kirche eine Trivialschule fur Knaben zu errichten Wie bei dem bereits 1267 gegrundeten Maria Magdalenen Gymnasium sollte auch an der Elisabetschule Elementarunterricht erteilt werden Das Kirchenpatronat uber die Elisabethkirche hatte der Breslauer Herzog Heinrich III bereits 1253 dem Breslauer Kreuzherrenstift von St Matthias ubertragen dem auch der Pfarrer von St Elisabeth angehorte Erster nachweisbarer Rektor der Elisabetschule war bis 1348 ein Meyster Niclos 1 Die Schreibweise der Trivialschule die bald auch als Pfarrschule bezeichnet wurde wechselte im Verlauf der Geschichte mehrfach Namensgebend war Elisabet die Mutter von Johannes dem Taufer Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Elisabetschule zu einer bekannten Bildungsstatte 1497 erhielt sie den Status einer Lateinschule Ihr erster bekannter Schulleiter war der Humanist Laurentius Corvinus Zu hoher Blute gelangte die Elisabetschule mit der Einfuhrung der Reformation Sie hatte zur Folge dass das Kirchenpatronat uber die nun protestantische Elisabethkirche und damit auch das Patronat uber die Elisabetschule an den Magistrat der Stadt uberging Erster protestantischer Rektor war ab 1525 Andreas Winkler Erster evangelischer Pfarrer von St Elisabeth war der Reformator Ambrosius Moibanus der auch die Schulaufsicht uber die Elisabetschule ausubte Wahrend der Amtszeit des Rektors Andreas Winkler dem der Rat der Stadt 1538 die Erlaubnis zur Errichtung einer Buchdruckerei erteilt hatte entwickelte sich die Schule zu einem Gymnasium Es erhielt 1562 am bisherigen Platz nordlich der St Elisabeth Kirche einen Neubau Ab diesem Zeitpunkt wurde die Elisabetschule als Gymnasium zu St Elisabet bezeichnet 2 nbsp Relief mit dem Bildnis des Sokrates auf dem Schulgebaude 2009 Mit dem Ubergang Schlesiens 1742 an Preussen kam es wahrend des Rektorats des Johann Kaspar Arletius zu umfangreichen Schulreformen die am 11 Juni 1785 veroffentlicht wurden 1832 1834 wurde das bisherige Schulhaus an der Elisabethkirche durch ein neues klassizistisches Gebaude auf dem gleichen Grundstuck nach dem Entwurf von Carl Heinrich Studt ersetzt Obgleich dieses 1872 hinterseitig durch den Ankauf des Nachbargrundstucks erweitert und 1883 aufgestockt wurde erwies es sich allmahlich als zu klein 1903 erhielt daher das Elisabeth Gymnasium neue Schulgebaude an der Arletiusstrasse 1 3 in der Nahe des Teichacker Parks und der St Salvator Kirche Die Gebaude wurden vom Magistratsbaurat Karl Klimm unter der Oberleitung des Stadtbaurats Richard Pluddemann entworfen In der Zeit des NS Regimes erfolgte eine Umbenennung in Elisabet Oberschule fur Jungen Die Schreibweise ohne h wurde belassen Nach Ausbruch des Russlandfeldzugs im August 1941 diente das Gebaude als Reservelazarett Der Schulbetrieb erfolgte danach wechselweise am Vor und Nachmittag in den Raumen des Konig Wilhelm Gymnasiums Nachdem Fliegerangriffe zu erwarten waren wurden die Klassen 1 bis 5 am 4 Mai 1944 mit ihren Lehrern nach Glatz evakuiert und dort u a an der Graf Gotzen Schule unterrichtet Ein Schullandheim der Elisabetschule befand sich in Strickerhauser heute Mytiny im Riesengebirge Mit Kriegsende und Vertreibung der Deutschen horte die Existenz des Elisabet Gymnasiums auf Die noch vorhandenen ehemaligen Schulgebaude in der Arletiusstrasse die 1945 in ul Jana Wladyslawa Dawida umbenannt wurde werden gegenwartig vom psychologischen Institut der Universitat Breslau genutzt nbsp Ansicht des heutigen Gebaudes mit dem Instytut Psychologii Uniwersytetu Wroclawskiego psychologischen InstitutLeiter der Pfarrschule nicht vollstandig Bearbeiten 1333 Magister Peter 1333 1368 Heinrich Heinz Banke 1372 1369 Johannes Crodin 1408 Johannes Blecker 1414 Johannes Kahlo Kahle 1434 Nikolaus Treiber 1446 Nikolaus Beringer 1457 Simon Reynke de Sommerfeld 1473 3 1460 Jakobus Laubros Laubris 1485 1497 Michael Heppener Happener 1497 1502 Laurentius Corvinus 1502 1506 Johannes Troger Troger 1506 Magister Petrus Lobegot aus Basel 4 1521 1525 Johannes Troger Troger d J 1525 1562 Andreas WinklerRektoren des Gymnasiums Bearbeiten1562 1569 Andreas Winkler 1569 1578 Petrus Vincentius 1578 1610 Nikolaus Steinberg Steinbergius 1543 1610 1610 1616 Petrus Kirstenius 1616 1621 Thomas Sagittarius 1631 1669 Elias Major 1587 1669 1669 1687 Elias Thomae 1688 1709 Martin Hanke 1709 1733 Gottlob Krantz 1660 1733 1733 1751 Christian Stieff 1751 1757 Gottlieb Keller 1757 1761 Christian Gottlob Habicht 1761 1784 Johann Kaspar Arletius war 1755 1761 Rektor am Maria Magdalena Gymnasium 1784 1788 Philipp Julius Lieberkuhn 1788 1809 Johann Ephraim Scheibel 1809 1813 Johann Gottlieb Schummel 1814 1825 Karl Friedrich Etzler trat von seinem Amt zuruck nachdem ihm Mittel fur einen Neubau nicht bewilligt wurden 1825 1844 S G Reiche Mathematiker 1845 1880 Karl Rudolf Fickert 1807 1888 koniglicher Professor 1881 1907 Johannes Paech 1839 1907 1907 1922 Franz Wiedemann 1922 1938 Friedrich Lillge ab 1933 beurlaubt 1939 1944 Eduard Fuchs 1944 1945 Alfred FrankeBekannte Lehrer des Elisabet Gymnasiums BearbeitenKarl Schnobel 1863 1944 Bekannte Schuler des Elisabet Gymnasiums BearbeitenJohann Crato von Krafftheim 1519 1585 Humanist Arzt Thomas Rehdiger 1540 1576 Humanist Nikolaus von Reusner 1545 1602 Rechtswissenschaftler Jan Jessenius 1566 1621 Mediziner Politiker Philosoph Erhard Lauterbach 1570 1649 Theologe Johann Heermann 1585 1647 Kirchenlieddichter David von Schweinitz 1600 1667 Verwaltungsjurist Autor Friedrich Scultetus 1602 1658 Theologe Johann Philippi 1607 1674 Rechtsgelehrter Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau 1616 1679 Schriftsteller Burgermeister von Breslau Landeshauptmann des Erbfurstentums Breslau Johann Peter Titz 1619 1689 Padagoge Dichter Politiker Michael Kirsten 1620 1678 Mathematiker Arzt und Dichter Angelus Silesius 1624 1677 Lyriker und Theologe Salomon Reisel 1625 1701 Mediziner Leibarzt und Mitglied der Leopoldina Philipp Jakob Sachs von Lowenheim 1627 1672 Stadtarzt in Breslau Mitglied der Leopoldina Friedrich Geissler 1636 1679 Rechtswissenschaftler Johann Schmid 1649 1731 Theologe Andreas Acoluthus 1654 1704 Orientalist Sprachforscher Johann Georg Franck 1669 1747 evangelischer Theologe und Pfarrer Gottfried Held von Hagelsheim 1670 1724 Mediziner Gottfried Balthasar Scharff 1676 1744 Theologe Kirchenlieddichter Adam Pantke 1676 1732 Kirchenhistoriker Gottfried Leonhard Baudis 1683 1739 Rechtswissenschaftler Karl Heinrich Lange 1703 1753 Theologe Padagoge Bibliothekar Kirchenlieddichter Balthasar Ludwig Tralles 1708 1797 Mediziner Johann Daniel Ritter 1709 1775 Historiker Ferdinand Heinke 1782 1857 Jurist Polizeiprasident von Breslau Kurator der Breslauer Universitat Jerzy Samuel Bandtkie 1768 1835 polnischer Bibliothekar Philologe und Herausgeber Martin Stephan 1777 1846 charismatischer Geistlicher in Dresden und Amerika Fuhrer der nach ihm benannten Stephanisten Karl Adolf Menzel 1784 1855 Schuler und spater Professor am Elisabethgymnasium Historiker Wolfgang Menzel Literaturhistoriker 1798 1873 Schriftsteller Gustav von Schaubert 1801 1876 Landrat des Landkreises Neumarkt Hermann Leberecht Ohl 1806 1885 evangelisch lutherischer Geistlicher Hofprediger und Superintendent in Neustrelitz Hugo von Rothkirch Panthen 1812 1868 Astronom Robert Weigelt 1815 1879 Fotograf und Autographensammler William Anders 1820 1873 Jurist und Politiker Burgermeister von Houston Heinrich August Hahn 1821 1861 evangelischer Theologe in Konigsberg und Greifswald Wolfgang Strassmann 1821 1885 Politiker MdHdA Ferdinand J E Friedensburg 1824 1891 Oberburgermeister von Breslau Oskar Gerhard 1826 1895 Lehrer Eduard Rahn 1827 1863 Jurist und Politiker MdHdA Rudolf Krause 1834 1895 Mediziner und Anthropologe Fritz Schneider 1838 1921 Jurist Autor und Politiker Mitglied des Deutschen Reichstags Louis Laqueur 1839 1909 Ophtalmologe Rudolf Singer 1845 1899 Journalist Chefredakteur Grunder des Handelsblatt Hamburg 5 Adolf Warschauer 1855 1930 Historiker Eugen Schiffer 1860 1954 Jurist und Politiker Wilhelm Altmann 1862 1951 Historiker Bibliothekar Musikschriftsteller und kritiker Siegbert Tarrasch 1862 1934 Schachspieler Oscar Bie 1864 1938 Musikschriftsteller Kunsthistoriker und Publizist Alfred Kerr 1867 1948 Theaterkritiker Schriftsteller Journalist Fritz Haber 1868 1934 Nobelpreistrager fur Chemie Ernst Schwerin 1869 1946 Unternehmer Eugene Spiro 1874 1972 Maler Grafiker Konrat Ziegler 1884 1974 Altphilologe Moritz Lowi 1891 1942 Psychologe Hochschullehrer Helmut Berve 1896 1979 Althistoriker Eduard Williger 1899 1932 Philologe Erich Schluter 1903 1977 Richter Politiker Gunther Kuchenhoff 1907 1983 Rechtswissenschaftler Heinz Adler 1912 1990 Politiker Martin Hirsch 1913 1992 Jurist Politiker Wolfgang Tschechne 1924 2019 Feuilletonist und Autor Klaus Ullmann 1925 1997 deutscher Ministerialbeamter Bankvorstand und Kulturhistoriker Walther Troger 1929 2020 Jurist Sportfunktionar Horst Milde 1933 2023 PolitikerLiteratur BearbeitenVereinigung ehem Elisabetaner Breslau Elisabetgymnasium Breslau 1293 1993 unterwegs durch die Jahrhunderte Gedenkschrift zum Grundungs Jubilaum Sindelfingen 1993 Gerhard Scheuermann Das Breslau Lexikon Laumann Verlag Dulmen 1994 ISBN 3 87466 157 1 S 264 266 Kazimierz Bobowski Entstehung und Entwicklung von verschiedenen schlesischen Schulgrundungen im Mittelalter In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 23 2004 S 471 485 Einzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv Breslau Akten der Stadt Breslau Bucherabteilung 134 8 Blatt 94 Ralf Broer Salomon Reisel 1625 1701 Barocke Naturforschung eines Leibarztes im Banne der mechanischen Philosophie Christoph J Scriba Hrsg Acta Historica Leopoldina Nr 23 Halle 1996 S 11 13 Kazimierz Bobowski 2004 S 480 Basel entnommen aus Lemma Andreas Winkler Karl August Werner Hrsg Schlesische Landsleute Paul Schimmelwitz Leipzig 1901 S 272 Normdaten Korperschaft GND 601079 9 lobid OGND AKS 51 094638888889 17 03725 Koordinaten 51 5 40 7 N 17 2 14 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabet Gymnasium Breslau amp oldid 238105858