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Andreas Acoluthus 16 Marz 1654 in Bernstadt 4 November 1704 in Breslau war ein deutscher Orientalist und Sprachforscher Portrat des Andreas Acoluthus 1654 1704 von Johanna Dorothea Sysang Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Koranbearbeitung 3 Familie 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAcoluthus war ein Sohn des Johannes Acoluthus Pfarrer der St Elisabeth Kirche und Inspektor der Breslauer Kirchen und Schulen Er besuchte das Breslauer Elisabeth Gymnasium wo er unter anderem von August Pfeiffer dem spateren Superintendenten von Lubeck in orientalischen Sprachen wie Hebraisch Syrisch Chaldaisch Arabisch Persisch und Athiopisch unterrichtet wurde Spater konnte er das erworbene Wissen mit den Sprachen Mauretanisch Turkisch Koptisch Armenisch und Chinesisch verbinden 1674 schrieb er sich an der Universitat Wittenberg ein und setzte seine Studien an der Universitat Leipzig fort wo er den akademischen Magistergrad erwarb und privat Vorlesungen hielt 1680 erschien sein Werk des Propheten Obadja mit armenischen Observationen als erster armenische Druck in Deutschland 1682 erschien das Traktat De aquis amaris Anschliessend erhielt er einen Lehrstuhl in Leipzig und wurde dort Professor Schon im Folgejahr kehrte er nach Breslau zuruck und trat in den Kirchendienst ein 1689 wurde er zum Professor der hebraischen Sprache am Elisabeth Gymnasium berufen und wurde 1690s Senior an der Bernhardinkirche Er schrieb neben seiner Neubearbeitung des Korans an einem Werk mit dem Titel Lingua et sapientia Aegyptiaca ex Armeniorum potissimum lingua restituta seu Phosphorus scientiarum in dem er nachweisen wollte dass die armenische Sprache aus der alten agyptischen abstamme Er verwendete sehr viel Zeit fur dieses Arbeit die er jedoch nie vollendete 1 Koranbearbeitung BearbeitenAls Kenner der orientalischen Sprachen wurde Acoluthu mit der Aufgabe betraut eine arabische Handschrift des Korans mit persischer und turkischer Ubersetzung zu bearbeiten Er bekam die Moglichkeit zu eingehenden Studien durch eine aus turkischem Besitze erbeutete Handschrift durch die er zu einer Ubersetzung angeregt wurde Da der Koran damals in Deutschland weitgehend unbekannt war eine 1530 in Venedig erschienene arabische Ausgabe hatte der Papst verbrennen lassen beschloss er daraufhin die ihm uberlassene dreisprachige Handschrift durch eine lateinische Ubersetzung zu erganzen und zu veroffentlichen Sein Plan fand die Zustimmung der Wittenberger und Leipziger Theologen Als er sich 1696 in Berlin befand informierte er Ezechiel Spanheim Paul von Fuchs und Lorenz Beger uber sein Vorhaben und gab an dass er die neue Ausgabe viel besser und vollkommener gestalten konnte wenn er die Moglichkeit bekame zwei orientalische Handschriften die sich im Besitz der koniglichen Bibliothek befanden auszuleihen Zugleich stellte er ein Gesuch dass man ihn in dieser Zeit von seinen Pflichten als Prediger befreien sollte Die drei Herren zeigten grosses Interesse an diesem Vorhaben und empfahlen Acoluthus beim Kurfursten Friedrich III vorzusprechen Um diesem seine Fahigkeiten und Kenntnisse der Sprachen zu demonstrieren uberreichte er einige specimina Arabica Persica und Turcica und weitere Proben Der Kurfurst der als Forderer der Wissenschaften galt unterstutzte ihn und liess im fortan eine jahrliche Pension zukommen Zudem wurde es ihm durch einen Koniglichen Befehl vom 4 November 1701 erlaubt zwei turkische Manuskripte auszuleihen und mit nach Breslau zu nehmen 2 Als ihm der Lehrstuhl fur orientalische Sprachen in Halle angeboten wurde lehnte Acoluthus diese Stellung ab weil sie ihm zu weit von der trefflichen Konigl Bibliothek zu Berlin entfernt ware deren Gebrauch er sich zu seinen mancherley guten Entwurfen in der Nahe wunschte Spater sollte er an das Stift Magdeburg berufen werden was jedoch von einigen Gottesgelehrten hintertrieben wurde Im Jahr 1701 ubermittelte er dem neuen Konig von Preussen anlasslich seiner Kronung in einer besonderen Schrift seine Gluckwunsche Der Konig ernannte ihn noch im selben Jahr auf Grund des von ihm verfassten Specimen Alcorani quadrilinguis zum Mitglied der neu gegrundeten Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften 3 4 Familie BearbeitenAcoluthus hatte mehrere Kinder Johann Karl Acoluthus der jungste seiner Sohne war Ratsherr und Schulprases in Breslau er wurde am 14 Februar 1713 von Karl VI unter dem Namen von Folgersberg geadelt 5 Carolina Eleonora von Folgersberg 25 September 1755 Johann Acoluth 21 August 1658 17 Oktober 1696 ein Mediziner war sein jungerer Bruder Werke BearbeitenԱբդիաս հայերէն Id est Obadias Armenus quo cum analysi vocum Armenicarum grammatica amp collatione versionis Armenicae cum fontibus aliisque maximam partem Orientalibus versionibus exhibetur Primum in Germania specimen characterum Armenicorum in celeberrima academia Lipsiensi procuratorum Leipzig 1680 Digitalisat De מי המרים המאררים sive aquis amaris maledictionem inferentibus vulgo dictis zelotypiae et Num V V II usque ad finem cap descriptis ex Anatolica antiquitate hoc est erutum philologema Leipzig 1682 Digitalisat Tetrapla Alcoranica sive specimen Alcorani quadrilinguis Arabici Persici Turcici Latini Berlin 1701 Digitalisat Handschriften Phraseologia Hebraica SLUB Dresden Mscr Dresd Ea 195 Digitalisat Literatur BearbeitenAcoluth Andreas In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon 1 Auflage Band 1 A C Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1750 Sp 66 Textarchiv Internet Archive Adolf Schimmelpfennig Acoluthus M Andreas In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 40 Hans Stried Acoluthus Andreas In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 38 f Digitalisat Hartmut Bobzin Die Koranpolyglotte des Andreas Acoluthus 1654 1704 In Klaus Kreiser Hrsg Germano Turcica Zur Geschichte des Turkisch Lernens in den deutschsprachigen Landern Universitatsbibliothek Bamberg Bamberg 1987 ISBN 3 923507 06 2 S 57 60 Alastair Hamilton Andreas Acoluthus In David Thomas und John Chesworth Hrsg Christian Muslim Relations A Bibliographical History Band 14 Brill Leiden 2020 S 437 444 Boris Liebrenz Andreas Acoluthus und der Beginn des armenischen Druckes in Deutschland In Armenisch Deutsche Korrespondenz 146 2009 S 46 48 Digitalisat Krzysztof Migon Der Breslauer Orientalist Andreas Acoluthus 1654 1704 Seine Beziehungen zu Leibniz und zur Akademie in Berlin In Sitzungsberichte der Leibniz Sozietat Band 53 2002 S 45 58 Digitalisat PDF Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Andreas Acoluthus im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten Nova acta historico ecclesiastica oder Sammlung zu den neuesten Kirchengeschichten Hoffmann 1760 S 49 Textarchiv Internet Archive Friedrich Wilken Geschichte der Koniglichen Bibliothek zu Berlin Duncker und Humblot Berlin 1828 Kapitel II Geschichte der Bibliothek zu Berlin unter dem Churfirsten Friedrich III nachherigem Konige Friedrich I von Preussen von 1688 bis 1713 S 66 Anmerkung 1 Textarchiv Internet Archive Mitglieder der Vorgangerakademien Andreas Acoluth us Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 12 Februar 2015 Andreas Acoluth In Beihefte zum Zentralblatt fur Bibliothekswesen 53 Otto Harrassowitz Leipzig 1925 S 215 224 Textarchiv Internet Archive Anton Schimon Der Adel von Bohmen Mahren und Schlesien ein alphabetisch geordnetes Verzeichniss der sammtlichen Adelsfemilien aller Grade P Gerzabek 1859 S 1 books google de Normdaten Person GND 11600617X lobid OGND AKS LCCN nr2003014299 VIAF 22882201 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Acoluthus AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher Orientalist und SprachforscherGEBURTSDATUM 16 Marz 1654GEBURTSORT BernstadtSTERBEDATUM 4 November 1704STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Acoluthus amp oldid 235876072