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Die Salvatorkirche in der Bohrauer Strasse 4 heute ulica Borowska in Breslau war eine neugotische evangelische Kirche die in der Schlacht um Breslau zerstort wurde Salvatorkirche um 1880 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Geistliche 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Gedenkblatt zu einer Eheschliessung in St SalvatorIhr Vorgangerbau die erste Salvatorkirche wurde 1568 als Friedhofskirche fur den 1541 auf dem Schweidnitzer Anger angelegten Friedhof am Ufer des Stadtgrabens und unweit der spateren Schweidnitzer Strasse gebaut Diese Fachwerkkirche brannte am 12 November 1854 ab Zunachst bereitete der Stadtbaurat von Roux 1856 zwei alternative Entwurfe des Wiederaufbaus der Kirche im Rundbogenstil und im Stil der Neugotik Da der Magistrat den Gemeindevertretern gegenuber seine Kirchenbaulast bestritt verzogerte sich die Investitionsentscheidung und die von Roux Entwurfe wurden verworfen Sein Nachfolger Zimmermann befasste sich dann mit einem anderen grosseren und auf der Achse der Tauentzienstrasse gelegenen Grundstuck am Museumsplatz Da diese Parzelle jedoch anderweitig verwendet werden sollte und wegen der Grunderwerbskosten entschied sich die Stadtvertretung im Juni 1869 zunachst fur den alten Standort Das auf den 20 Februar 1870 datierte Entwurf von Zimmermann zeigt eine kompakten dreischiffigen Kirche aus Backstein im neugotischen Stil mit seitlich zugestelltem Turm die den gesamten Grundstuck am Stadtgraben in Anspruch nahm Da dieser mittlerweile durch eine dichte Bebauung von prachtigen Burgerhausern gesaumt wurde erhoben die Anlieger Anspruch und erklarten die an einem Drittgrundstuck entstehenden Mehrkosten von bis zu 10 000 Taler zu tragen Schliesslich wahlte man ein weitlaufiges Gelande auf den sogenannten Teichackern sudlich des Oberschlesischen Bahnhofs und nordlich der 1867 eingemeindeten Orte Huben und Lehmgruben und bestatigte am 2 Juni 1870 die Bauentscheidung Das alte zu klein gewordene Grundstuck wurde zum Salvatorplatz umgewandelt heute plac Czysty Am 20 November 1871 wurde auf den Teichackern nach dem fur den neuen Standort angepassten Entwurf des Stadtbaurats Zimmermann mit dem Bau der neuen evangelischen Salvatorkirche begonnen und am 19 Oktober 1876 konnte die Einweihung gefeiert werden Von 1900 bis 1910 war Emil Kraeusel Pfarrer an St Salvator und von 1935 bis 1940 Heinrich Benckert ein Angehoriger der Bekennenden Kirche Zu Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche in der Schlacht um Breslau stark beschadigt Sie wurde einige Jahre spater vollstandig abgerissen wie die meisten starker beschadigten und nicht da evangelisch denkmalgeschutzten Kirchen Seit dem Anfang der 1990er Jahre wird das Grundstuck als zentraler Omnibusbahnhof genutzt Architektur BearbeitenDie neugotische Kirche setzte bis auf den fehlenden Transept alle Postulate des Eisenacher Regulativs um Der Haupteingang zur orientierten dreischiffigen Kirche fuhrte durch das Erdgeschoss eines 66 m hohen dem Hauptbauvolumen vorgelagerten Turmes mit einem eigentlich fur Suddeutschland typischen Masswerkhelm Die funfjochigen Kirchenschiffe waren mit eigenen Satteldachern gedeckt Die Kirche war eine Pseudobasilika Das Mittelschiff war mit einer hochgesetzten spitz zulaufenden Holzdecke ausgestattet die Seitenschiffe waren flach gedeckt In den Seitenschiffen sowie im ersten Joch des Mittelschiffs befanden sich holzerne Emporen die uber zwei Treppenhauser beidseits des Turms sowie durch zwei holzerne Wendeltreppe zuganglich waren Dem Mittelschiff schloss sich ein kurzer funfeckig abschliessender uberwolbter Chor an dessen Fussboden um vier Stufen erhaben war Die ebensolche jedoch niedrigere Kapellen am Abschluss der Seitenschiffe waren nicht von diesen sondern vom Chor aus zuganglich Zwei seitliche Eingange fuhrten vom Suden und vom Norden uber holzerne Vorraume in den Kirchenraum Die Kirche hatte 1510 Sitzplatze Die Architektur der Kirche lehnte sich an die Berliner Bartholomauskirche und Petrikirche an nbsp Flurkarte mit Kirchenstandort 1877 nbsp Detail aus Stadtplan 1904 Geistliche BearbeitenBartels Benkert Buchner Eitner Gottschick Maluche 1 Literatur BearbeitenHermann Muller Geschichte der Salvator Kirche zu Breslau und ihrer Gemeinde Breslau 1898 Ulrich Bunzel Entstehen und Vergehen der evangelischen Kirchen Breslaus Munchen 1964 Daria Dorota Pikulska Carl Johann Christian Zimmermann Wroclaw 2005Weblinks BearbeitenDie Plane der Salvatorkirche im Architekturmuseum BreslauEinzelnachweise Bearbeiten Breslaus evangelische Kirchen zusammengestellt und herausgegeben von Lic Dr Fritz Wenzel Schlesische Evangelische Zentralstelle Goslar 194951 096388888889 17 033055555556 Koordinaten 51 5 47 N 17 1 59 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salvatorkirche Breslau amp oldid 238438259