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Nikolaus Reusner ab etwa 1594 von Reusner 2 Februar 1545 in Lowenberg Herzogtum Schweidnitz Jauer 12 April 1602 in Jena war ein deutscher Rechtswissenschaftler und ein produktiver neulateinischer Dichter Selbstbildnis in einem seiner Werke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde als Sohn von Franz Reusner geboren Die Familie Reusner hatte im ostlichen Ungarn und in Siebenburgen grosse Guter zog dann aber nach Schlesien und erwarb in und um Lowenberg Grundbesitz Nikolaus hatte noch drei weitere Bruder Bartholomaus von Reusner 1532 1572 Arzt in Breslau Elias Reusner 1555 1612 und den Juristen Jeremias Reusner 1557 1584 Die gesamte Familie machte sich im 16 Jahrhundert einen Namen als Juristen und Mediziner In Breslau besuchte Nikolaus das Elisabeth Gymnasium welches er aber nach Abschluss seines 15 Lebensjahres zu Gunsten der Hochschule in Wittenberg verliess Dorthin war er gegangen um bei Philipp Melanchthon Mathematik Philosophie und Botanik zu studieren Weiterhin beschaftigte er sich mit alten Sprachen speziell der lateinischen und der Anatomie Jedoch starb Melanchthon bevor Nikolaus von Reusner in Wittenberg ankam Trotzdem setzte dieser seine Studien fort 1563 siedelte er nach Leipzig uber Dort lernte er Georg Wirth kennen welcher ihm von einem Studium der Medizin abriet und ihn dazu brachte in die Juristik zu gehen Daraufhin ging Nikolaus unter anderem bei Modestinus Pistoris Jakob Thoming und Leonhard Badehorn in Lehre 1564 kehrte er zuruck nach Wittenberg und setzte dort sein Studium der Rechtswissenschaft fort 1565 eilte Reusner zum Reichstag nach Augsburg Durch Schwierigkeiten verzogerte sich dieser Reichstag jedoch so immens dass er eine Stelle als Lehrer am Gymnasium bei St Anna in Augsburg annahm Diese gab er jedoch mit dem Beginn des Reichstages wieder ab Zwischenzeitlich schrieb er einige Gedichte welche bei den lokalen Staatsmannern hohes Ansehen genossen Fur sein Gedicht Germania ad Caesarem et Electores Imperii wurde er sogar von Kaiser Maximilian beschenkt und bekam in der Folgezeit einige interessante Angebote des Oberhofmeisters welche er jedoch auf Anraten seiner Freunde unbekannt ablehnte Im Jahr 1566 bekam Nikolaus von Reusner durch Peter Agricola Rat und Prinzeninformant eine Stelle am Gymnasium in Lauingen als Lehrer nbsp Emblemata 15811572 wurde ihm aufgrund von uberragenden Leistungen im Bereich der alten Sprachen das Rektorat des Lauinger Gymnasium Illustre angeboten Weiterhin bekam er den Lehrstuhl fur Jurisprudenz 1582 kehrte er wieder nach Augsburg zuruck um dort alte Kontakte und Freundschaften zu erneuern Im Sommer 1583 bezog er die Universitat Basel und erwarb dort noch im selben Jahr seinen Doktorgrad Durch seinen hervorragenden Ruf in Dingen der Jurisprudenz und seinem Bekanntheitsgrad den er unter anderem den Reichstagsbesuchen verdankte berief ihn der Schwabische Kreis zum Assessor am Reichskammergericht Jedoch noch wahrend des Testes bekam er ein Angebot der Strassburg Hochschule welche er dem ebenso ehrenwerten Titel des Assessors vorzog Dort unterrichtete er noch funf Jahre bis er 1588 nach langen Verhandlungen mit dem Rat Josias Marcus und dem coburgischen Vizekanzler Michael Wirth nach Jena ging Die dortige Hochschule suchte zu dieser Zeit namlich dringend nach Dozenten In den ersten Februartagen 1589 kam er dann mit seiner Frau in Jena an wo er sofort an der Juristenfakultat zum Senior berufen wurde Dieser Titel zog den Besitz des Hofgerichts und des Schoppenstuhls mit sich Nebenbei bekam er auch noch eine Entschadigung fur seinen Aufwand der Reise in Hohe von 1 400 fl Im selben Jahr bekam Nikolaus von Reusner am weimarischen und am coburgischen Hofe noch eine Vertretung Der wohl wichtigste Auftrag wurde ihm 1594 vom Mecklenburger Dompropst Johann Gostiz erteilt Die Gefahr durch die Turken war so gross geworden dass man Nikolaus von Reusner zusammen mit Reichsgesandten und Abgesandten der Brandenburger nach Krakau schickte um dort die militarische Unterstutzung und die Truppenentsendung der Polen in die Turkei auszuhandeln Nach langen Verhandlungen mussten die Boten jedoch erfolglos zuruckkehren Trotzdem wurde der Einsatz Reusners mit der Ernennung zum comes Palatinus und der Erneuerung seines Adels als Erbadel von Kaiser Rudolf II gewurdigt Diese Ehrung zog jedoch auch Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und der Jenener Juristenfakultat nach sich Nikolaus von Reusner war namlich zu der Ansicht gelangt durch seinen neuen Titel auch alleine Doktoren ernennen zu durfen Seine Arbeit an der Juristenfakultat setzte er noch bis zum 12 April 1602 fort wo er im Alter von 57 Jahren verstarb Seine Ehe mit Magdalena von Reusner geborene Weihenmeier blieb bis zum Ende kinderlos Sein Charakter wird als wohlwollend beschrieben Seine gute Bildung und sein biederer Sinn zeichneten den Polyhistor aus Nikolaus von Reusner verfasste 83 poetische biographische geschichtliche rhetorische philosophische und sogar naturwissenschaftliche Werke Ein Sechstel dieser Werke befassten sich mit zivil und lehensrechtlichen Themen Seine Werke werden stets als methodisch und klar aufgebaut angesehen was sich nicht zuletzt auch auf seine langen Lehrjahre bei Petrus Ramus zuruckfuhren lasst Reusner hatte sich am 19 November 1571 mit Magdalena Weihemajer Margarethe Weyhemeyer 10 August 1543 in Lauingen 26 Januar 1605 in Jena einer Tochter des Leonhard Weihemajer Weyhemeyer und dessen Frau Martha Schmied verheiratet Die Ehe blieb kinderlos Daher stiftete Margarethe Reusner 1602 eine Familienstiftung fur die Weihenmaier schen Familienmitglieder zum Studieren auf der Universitat Nach ihrem Tod 1605 ubernahm ihr Neffe Antonius Weihenmaier Burgermeister in Lauingen welcher spater nach Ulm ubersiedelte wo er 1633 starb die Verantwortung und Verwaltung fur die Familienstiftung Einer seiner Enkel war Johann Heinrich Weyhenmayer 1637 1706 lutherischer Prediger zu Ulm 1 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Sententiae sive decisiones iuris singulares 1599Emblematum liber 1567 Mit Holzschnitten v Tobias Stimmer Strassburg 1587 und ofter Elementorum artis rhetoricae Strassburg 1571 Elementorum artis dialecticae Lauingen 1571 Carmina Sacra Seu Christias Lauingen 1571 Paradisus poeticus Basel 1578 Picta poesis Ovidiana Frankfurt am Main 1580 Oeconomia juris utriusque Strassburg 1584 Ethica philosophica et Christiana Jena 1590 Selectissimarum Orationum et consultationum de bello Turcico volumina IV Leipzig 1595 1596 Orationum panegyricarum volumina duo Jena 1595 Icones sive imagines impp regum principum electorum et ducum Saxoniae Jena 1597 Sententiae sive decisiones iuris singulares Band 1 Zacharias Palthenius Frankfurt am Main 1599 Latein beic it Sententiae sive decisiones iuris singulares Band 2 Zacharias Palthenius Frankfurt am Main 1600 Latein beic it Sententiae sive decisiones iuris singulares Band 3 Zacharias Palthenius Frankfurt am Main 1601 Latein beic it Sententiae sive decisiones iuris singulares Band 4 Zacharias Paltheniu s Frankfurt am Main 1601 Latein beic it Literatur BearbeitenReusner Nicolas In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 31 Leipzig 1742 Sp 965 967 Reusner Nicol In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 3 M R Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 2033 2034 Textarchiv Internet Archive Johann August Ritter von Eisenhart Reusner Nikolaus von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 299 303 Manfred P Fleischer Spathumanismus in Schlesien Munchen 1984 Register Hermann Wiegand Hodoeporica Studien zur neulateinischen Reisedichtung im 16 Jahrhundert Baden Baden 1984 S 13 21 Walther Ludwig Die poetische Beschreibungen des Herzogtums Wirtemberg durch Hugo Favolinus und Nikolaus Reusner In Litterae Neolatinae Munchen 1989 S 145 159 Hermann Wiegand Reusner Nikolaus von In Walther Killy Hrsg Literaturlexikon Autoren und Werke deutscher Sprache Band 6 Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen CD ROM Berlin 1998 ISBN 3 932544 13 7 S 400 401 Nikolaus Reusner In Platz da im Pantheon Kunstler in gedruckten Portratserien bis 1800 Ausstellungskatalog Munchen Zentralinstitut fur Kunstgeschichte Klinger Passau 2018 ISBN 978 3 86328 164 9 S 138 142 Kat Nr 14 Margaret Daly Davis Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikolaus von Reusner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Nikolaus von Reusner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Nikolaus von Reusner in der Deutschen Digitalen Bibliothek Lateinische Werke im Internet Icones sive imagines vivae literis cl virorum Italiae Graeciae Germaniae Galliae Angliae Ungariae 1589 E Book der Universitatsbibliothek Wien eBooks on Demand Carmina Sacra Seu Christias 1571 E Book der Universitatsbibliothek Regensburg via eBooks on Demand Einzelnachweise Bearbeiten Ferdinand Friedrich Faber Die Wuerttembergischen Familien Stiftungen nebst genealogischen Nachrichten uber die zu denselben berechtigten Familien Stuttgart 1857 S 45 f Normdaten Person GND 100069983 lobid OGND AKS LCCN n86847666 VIAF 66805871 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reusner Nikolaus vonALTERNATIVNAMEN Reusner NikolausKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 2 Februar 1545GEBURTSORT Lowenberg Herzogtum Schweidnitz JauerSTERBEDATUM 12 April 1602STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus von Reusner amp oldid 239363674