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Christian Wilhelm August Ahlwardt 23 November 1760 in Greifswald 12 April 1830 ebenda war ein deutscher Altphilologe Zunachst im Schuldienst tatig leitete er nacheinander das Gymnasium Oldenburg und die Greifswalder Ratsschule Schliesslich wurde er 1817 Professor der alten Literatur an der Universitat Greifswald 1827 wurde er fur ein Jahr zum Rektor der Universitat Greifswald gewahlt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Familie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristian Wilhelm Ahlwardt war der Sohn eines Greifswalder Tischlers Er besuchte ab 1769 die Ratsschule in Greifswald und wurde Ostern 1778 an der Greifswalder Universitat immatrikuliert Ahlwardt war zunachst an der medizinischen danach an der theologischen Fakultat eingeschrieben nahm aber am Vorlesungsbetrieb wenig teil Stattdessen konzentrierte er sich im Selbststudium auf die alt und neuphilologischen Facher und verliess 1782 die Universitat ohne einen akademischen Grad erworben zu haben Anschliessend war er in Greifswald als Hauslehrer angestellt und ging 1783 als Privatdozent der Philologie an die Universitat Rostock Ab 1792 war er als Lehrer an der Schule in Demmin angestellt und bekleidete ab 1795 eine Rektorenstelle in Anklam Auf Empfehlung von Johann Heinrich Voss wurde Ahlwardt Ende 1797 Rektor und erster Professor am Gymnasiums Oldenburg Seine Ernennung wurde schon bald als Fehlgriff gewertet da Ahlwardt sich als Gelehrter sah und den Lehrerberuf nur zum Lebensunterhalt ergriffen hatte Padagogisch anscheinend unbegabt beschrankte er seinen Unterricht auf die extensive Lekture der griechischen und lateinischen Klassiker ohne die notwendige Einfuhrung Hinzu kam dass er als cholerisch und von sich eingenommen beschrieben wurde und wohl ausgesprochen derbe Umgangsformen pflegte Dies fuhrte zu Konflikten mit Kollegen und Vorgesetzten sowie zu zunehmender Disziplinlosigkeit Weiterhin versagte er wohl in organisatorischen Aufgaben der Schulleitung und vor dem 1792 eingefuhrten Kurssystem Am gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt beteiligte er sich nicht sondern zog sich in den Kreis seiner Familie zuruck und konzentrierte sich auf seine linguistischen Arbeiten Wahrend der franzosischen Okkupation des Herzogtums Oldenburg verliess er im April 1811 Oldenburg und ubernahm die Stelle des Rektors an seiner ehemaligen Schule der Ratsschule in Greifswald Im September 1817 erhielt er schliesslich eine Professur fur alte Literatur an der Greifswalder Universitat Hier war er bis zu seinem Tod 1830 tatig Im Jahre 1827 wurde er fur ein Jahr zum Rektor der Universitat Greifswald gewahlt Werk BearbeitenAhlwardt veroffentlichte zahlreiche Arbeiten zu Themen der klassischen Philologie sowie Ubersetzungen aus dem Griechischen Lateinischen Portugiesischen Italienischen und Gaelischen Sein Hauptwerk war die Ubersetzung der angeblichen Gesange des sagenhaften irischen Barden Ossian die von James Macpherson stammten und einen grossen Einfluss auf die beginnende Romantik hatten Ahlwardts Ubersetzung gilt bis heute als eine der besten der vorhandenen Gesamtubersetzungen ins Deutsche 1 Schriften Auswahl BearbeitenZur Erklarung der Idyllen Theocrits Rostock 1792 Kallimachos Hymnen und Epigramme aus dem Griechischen im Silbenmass des Originals mit Anmerkungen Maurer Berlin 1794 Digitalisat Ariosto s Satyren aus dem Italienischen in Jamben ubersetzt Berlin 1794 Uber die Verbesserung der unteren Schulen Greifswald 1797 Bemerkungen uber einige Stellen griechischer Dichter Oldenburg 1798 Einige Bemerkungen uber die zu grosse Anzahl der Studierenden Oldenburg 1799 Ossian s Carthon nach Macpherson in Hexametern Oldenburg 1802 Bemerkungen uber Homers Ilias Oldenburg 1805 Gedichte aus dem Portugiesischen ubersetzt Oldenburg 1806 Probe einer neuen Ubersetzung der Gedichte Ossian s aus dem gaelischen Original Oldenburg 1807 Portugiesische Chrestomathie fur Anfanger Leipzig 1808 Der Attis des Catullus Stalling Oldenburg 1808 Digitalisat Bemerkungen uber die Abnahme des Fleisses der Studierenden auf Schulen und Universitaten Oldenburg 1809 Ossian s Apostrophe an die Sonne Oldenburg 1810 Uber Ossian s Fionnghal Oldenburg 1811 Ossian s Gedichte aus dem Gaelischen im Silbenmass des Originals 8 Bde Leipzig 1811 Pindari Carmina recensuit metra constituit lectionisque varietatem adiecit Christ Guilelmus Ahlwardt Hahn Leipzig 1820 Digitalisat Galische Sprachlehre Renger Halle 1822 Digitalisat Familie BearbeitenAhlwardt war zweimal verheiratet Sein aus der zweiten Ehe mit der Gastwirtstochter Dorothea geb Hingst 1802 1837 stammender Sohn Wilhelm Ahlwardt 1828 1909 wurde ein bekannter Orientalist Siehe auch BearbeitenListe der Rektoren der Universitat GreifswaldLiteratur BearbeitenJohann Friedrich Ludwig Theodor Merzdorf Ahlwardt Christian Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 161 f David Stifter Christian Wilhelm Ahlwardt Stephan Ladislaus Endlicher und Johann Heinrich August Ebrard im Kontext der Keltologie des 19 Jhs In Hans Hablitzel und David Stifter eds Johann Kaspar Zeuss im kultur und sprachwissenschaftlichen Kontext 19 bis 21 Jahrhundert Kronach 21 7 23 7 2006 Keltische Forschungen 2 Wien Praesens Verlag 2007 S 209 253 Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 22 23 PDF 4 6 MB Weblinks BearbeitenChristian Wilhelm Ahlwardt im Rostocker Matrikelportal Literatur von und uber Christian Wilhelm Ahlwardt im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Friedl Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Oldenburg 1992 S 23 VorgangerAmtNachfolgerWilhelm SprengelRektor der Universitat Greifswald 1827Gustav Salomon TillbergInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Greifswald Erster Lehrstuhl Christian Wilhelm Ahlwardt 1817 1830 Georg Ludwig Walch 1830 1838 Rudolf Heinrich Klausen 1838 1840 Otto Jahn 1842 1847 Ludwig von Urlichs 1847 1855 Martin Hertz 1855 1862 Hermann Usener 1863 1866 Franz Bucheler 1866 1870 Wilhelm Studemund 1870 1872 Adolph Kiessling 1872 1889 Friedrich Marx 1889 1893 Eduard Norden 1893 1899 Wilhelm Kroll 1899 1906 Carl Hosius 1906 1913 Ernst Lommatzsch 1913 1922 Gunther Jachmann 1922 Kurt Latte 1923 1926 Franz Dornseiff 1926 1948 Jurgen Kroymann 1954 1955 Dietrich Ebener 1957 1967 Martin Hose 1994 1997 Michael Weissenberger 1999 2013 Zweiter Lehrstuhl Georg Friedrich Schomann 1827 1879 Rudolf Scholl 1873 1874 Eduard Hiller 1874 1876 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff 1876 1883 Georg Kaibel 1883 1886 Ernst Maass 1886 1895 Alfred Gercke 1896 1909 Hermann Schone 1909 1916 Johannes Mewaldt 1916 1923 Konrat Ziegler 1923 1933 Franz Egermann 1934 1942 Gregor Vogt Spira 1994 2006 Dritter Lehrstuhl Extraordinariat 1863 1898 Ordinariat Franz Susemihl 1856 1898 Alfred Korte 1899 1903 Ludwig Radermacher 1903 1906 Ernst Bickel 1906 1909 Johannes Mewaldt 1909 1914 Georg Thiele 1914 1917 Kurt Witte 1917 1920 August Schmekel 1921 1927 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Universitat Greifswald Normdaten Person GND 116257431 lobid OGND AKS LCCN no2002031621 VIAF 72140507 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ahlwardt Christian WilhelmALTERNATIVNAMEN Ahlwardt Christian Wilhelm August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher AltphilologeGEBURTSDATUM 23 November 1760GEBURTSORT GreifswaldSTERBEDATUM 12 April 1830STERBEORT Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Wilhelm Ahlwardt amp oldid 219069553