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VerschiedenesBundesland TirolStadt InnsbruckGrundung 27 Mai 1895Verband KV und OKVKurzel Rh I Wahlspruch In Fide FirmitasPrinzipien Religio Scientia AmicitiaFarben grun weiss blauWebsite kstv rhenania at Wappen Zirkel Der katholische Studentenverein Rhenania Innsbruck oder KStV Rhenania Innsbruck wurde am 27 Mai 1895 1 als nicht farbentragender Studentenverein gegrundet Er gehort zum Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine und zum Kartellverband katholischer nichtfarbentragender akademischer Vereinigungen Osterreichs Inhaltsverzeichnis 1 Die Grundung 2 Weitere Entwicklung 3 Auflosung in der Zeit des Nationalsozialismus 4 Reaktivierung der Rhenania Innsbruck 1952 5 Der Sonderstatus der Rhenania Mitgliedschaft im KV und OKV 6 Bekannte Rhenanen 7 Beziehungen und Verbande 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksDie Grundung BearbeitenIm Zuge des Aufbruchs der studentischen Bewegung und vor allem der katholischen Studentenorganisationen in Osterreich wurde am 19 Oktober 1871 die dritte katholische Korporation in Innsbruck die Akademia Innsbruck gegrundet Der Grundung folgte am 29 November 1872 die Aufnahme in den KV 1874 spaltete sich die Verbindung infolge von Zwistigkeiten in die Akademia und die Alpinia Die Auflosung beider Vereine 1877 konnte dadurch aber auch nicht verhindert werden Ein erneuter Versuch den Kartellgedanken in Osterreich wieder aufleben zu lassen wurde 1893 mit der Grundung der AKV Tirolia Innsbruck gestartet Allerdings verfolgte diese Verbindung mehr nationalosterreichische Ziele und so beschlossen vier deutsche Studenten aus Rheinland und Westfalen in der Schlossbrauerei auf Buchsenhausen in Innsbruck eine KV Korporation ins Leben zu rufen die entgegen den schon bestehenden Innsbrucker Verbindungen das Farbentragen ablehnte und Sammelpunkt aller deutschen Studenten in Innsbruck sein sollte Mit seinen Konabiturienten und Freunden Peter Gander Peter Rodder und Heinrich Schleppinghoff grundete Joseph Gotzen den akademisch katholischen Studentenverein Rhenania am 27 Mai 1895 Vorbild war die damals gerade wieder aufgeloste nichtfarbentragende Verbindung Helvetia die nur Schweizer Studenten aufnahm Die Rhenania wuchs im WS 1895 96 auf 12 Aktive an und wurde im Sommersemester 1896 zur starksten Verbindung Innsbrucks Ihr erster Senior war Karl Huisking ihr erster Consenior und Schriftfuhrer Joseph Gotzen Nur ein Jahr spater wurde die Rhenania in den KV als ordentliches Mitglied aufgenommen 2 Weitere Entwicklung BearbeitenIn der Rhenania wurden in der Folgezeit uberwiegend reichsdeutsche Studenten aktiv Da viele deutsche Theologiestudenten in ihren Freisemestern in Innsbruck studierten ist der Anteil der Theologen bei der Rhenania uberdurchschnittlich hoch Viele hohe Kleriker in Deutschland waren und sind Innsbrucker Rhenanen Nach der Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg entwickelte sich die Verbindung kontinuierlich weiter In dieser Zeit unterstutzten der KV und viele KVer den Sudtiroler Uberlebenskampf intensiv Eine fuhrende Rolle dabei spielten der bayerische Ministerprasident und KVer Heinrich Held sowie der osterreichische Bundeskanzler Ignaz Seipel der in drei osterreichischen KV Verbindungen Ehrenmitglied war Held wurde 1925 Ehrenphilister der Rhenania 1928 grundete Rhenania eine Tochterverbindung im KV mit dem Namen Sudtirol Als Bundeskanzler Seipel zu deren Publikationsfeier ein Grusstelegramm schickte und sich mit der Initiative des KVs solidarisch erklarte kam es zu diplomatischen Protesten seitens Italiens in Wien 3 Auflosung in der Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenMit dem Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland drohte dem KV und somit auch den Korporationen Gefahr Nach der Machtergreifung Hitlers am 30 Januar 1933 und den darauf folgenden Beschrankungen wurde der Anfang vom Ende des KV und seiner Korporationen eingelautet Man hatte zum einen die Gefahrlichkeit Adolf Hitlers unterschatzt zum anderen wurde aber auch der Widerstand katholischer Institutionen und Gruppen stark gelahmt Bis zum April 1933 war KV Mitgliedern die Zugehorigkeit zu NS Gliederungen verboten Dann wurde jedoch die Mitgliedschaft in der NSDAP und ihren Wehrorganisationen mit der Verbandsangehorigkeit erlaubt da man glaubte schlimmeres fur den Verband abwenden zu konnen Man fuhrte das Fuhrerprinzip ein was zur Folge hatte dass die Entscheidungskompetenz einem Kooperationsfuhrer ubertragen wurde Selbst der Arierparagraph wurde umgesetzt Durch diese Gleichschaltung der Verbandsfuhrung traten schliesslich die osterreichischen KV Korporationen aus dem KV aus und grundeten am 22 Juli 1933 den eigenstandigen OKV Am 20 Marz 1934 wurde die Selbstverwaltung der studentischen Verbande dem Reichsfuhrer der Deutschen Studentenschaft unterstellt Das konfessionelle Prinzip wurde unterdruckt und der Name in Kartellverband Katholischer Deutscher Burschenschaftlicher Verbindungen KDB geandert In der Rhenania wie in anderen Korporationen herrschte jedoch Einigkeit daruber dass man sich zur Infiltration von NS Gedankengut nicht missbrauchen lassen wurde weshalb die Rhenania 1934 wegen der politischen Verhaltnisse suspendiert wurde diese Gegnerschaft zum Nationalsozialismus fuhrte ebenfalls dazu dass der KV am 20 November 1935 in Hannover aufgelost wurde Die KV Korporationen wurden schliesslich 1938 als staatsfeindlich aufgelost und verboten das Vermogen beschlagnahmt Reaktivierung der Rhenania Innsbruck 1952 BearbeitenDie Reaktivierung der Rhenania Innsbruck nach dem Zweiten Weltkrieg gestaltete sich schwierig Zwar begannen 1947 48 Kartellbruder aus Deutschland und Osterreich die auf der Welt verstreuten Bundesbruder ausfindig zu machen aber es bestand keine Verbindung nach Innsbruck Eine grosse Zahl von Rhenanen befand sich in Nordrhein Westfalen und bemuhte sich in Bonn Bad Godesberg um eine neue Aktivitas da eine Ruckkehr nach Innsbruck laut Besatzungsstatuten nicht gestattet war So begrundeten die alten Rhenanen 1949 die KStV Rheinland in Bonn Sie ubernahm Farben Wahlspruchzirkel und die Lieder der Rhenania Die alte Rhenanenfahne die vor einer Beschlagnahmung der Nazis gerettet wurde wurde ebenfalls ubergeben Zum 1 Stiftungsfest erschienen alle bekannten Innsbrucker unter ihnen befanden sich auch die Grunder Gotzen und Schleppinghoff Schliesslich ergab sich 1951 endlich die Moglichkeit die KStV Rhenania in Innsbruck wiederzugrunden und so fassten Rhenanen die sich um die Rheinland Bonn sehr verdient gemacht hatten den Entschluss und machten sich auf nach Innsbruck Dabei wurden die Studenten von der AKV Tirolia Innsbruck unterstutzt die als geeignete Operationsbasis fur das Vorhaben diente 4 Bei einem Festkommers des OKV zu Beginn des Sommersemesters 1952 erschien die Rhenania bereits mit 30 Aktiven Das 1 Wiederbegrundungsfest fand am 21 Juni 1952 statt Am 12 November 1953 folgte die Aufnahme in den OKV Der Sonderstatus der Rhenania Mitgliedschaft im KV und OKV BearbeitenDie Rhenania wurde 1897 in den KV aufgenommen Dies war ihr als osterreichische Korporation jedoch nur moglich da sie zur damaligen Zeit nur Reichsdeutsche als Vollmitglieder anerkannte 5 Die anderen osterreichischen Korporationen hingegen scheiterten an der kleindeutschen Orientierung die im KV zur damaligen Zeit vorherrschte In den folgenden Jahrzehnten setzte sich Rhenania immer wieder dafur ein dass auch die osterreichischen Korporationen in den KV aufgenommen werden sollten 2 Erst 1913 wurde die AKV Tirolia Innsbruck zunachst zur befreundeten Verbindung des KV erklart und schliesslich 1923 als Mitglied des KV bestatigt Dem OKV gegrundet von den 1933 ausgetretenen osterreichischen KV Verbindungen konnte sich Rhenania wiederum als reichsdeutsche Verbindung nicht anschliessen Erst nach ihrer Reaktivierung 1952 wurde sie am 12 November 1953 in den OKV aufgenommen Seit diesem Zeitpunkt ist die Rhenania als einzige Verbindung Osterreichs ordentliches Mitglied des KV und des OKV und geniesst so einen Sonderstatus innerhalb der Verbande Bekannte Rhenanen BearbeitenClemens August Andreae 1929 1991 osterreichischer Nationalokonom Arnold De Gasperi Kunstler Willibrord Benzler 1853 1921 Bischof von Metz Adolf Bolte 1901 1974 Bischof von Fulda Luis Durnwalder 1941 Landeshauptmann der Provinz Sudtirol Ehrenphilister Michl Ebner 1952 Sudtiroler Unternehmer Verleger Autor und Politiker Toni Ebner 1957 Chefredakteur der Tageszeitung Dolomiten Josef Kardinal Frings 1887 1978 Erzbischof von Koln Ehrenphilister Franz Gielen 1887 1947 Oberburgermeister von Monchengladbach Ehrenphilister Josef Gotzen 1875 1956 Bibliothekar der Universitatsbibliothek Koln und bedeutender Liedforscher Dichter des Innsbrucker Studentenliedes Auf dem Iselberge steh ich Konrad Hammacher 1928 2001 Medizinprofessor Erfinder und Initiator der Kardiotokographie Heinrich Held 1868 1938 bayerischer Ministerprasident von 1924 bis 1933 Ehrenburger der Universitat Innsbruck Ehrenphilister Bernhard Helling Arzt und langjahriges Mitglied des FC Schalke 04 Leihgeber fur das Vereinsmuseum an der Arena auf Schalke Hans Huber Sulzemoos 1873 1951 Maler Ehrenmitglied Wolfgang Kamper Vorsitzender des 1969 ins Leben gerufenen KV Reform Ausschusses CDU Kommunalpolitiker Ehrenvorsitzender der Theatergemeinde Dusseldorf Ehrenphilistersenior Michael Keller 1896 1961 Bischof von Munster Otto Muck SJ Altrektor Universitat Innsbruck ehem Rektor des Jesuitenkollegs Innsbruck Ehrenphilister Ludwig von Pastor 1854 1928 Historiker Direktor des Osterreichischen Historischen Instituts in Rom Leiter der diplomatischen Vertretung beim Vatikan Ehrenphilister Hubert Rohde 1929 2019 Intendant des Saarlandischen Rundfunks Winfried Scharlau 1934 2004 Journalist Friedrich Schmieder 1911 1988 Neurologe und Psychiater Norbert Trippen 1936 2017 Domkapitular des Kolner Doms Kirchenhistoriker Uni Bonn Biograph der Kolner Kardinale Frings und Hoffner Achim Wessing 1933 deutscher Augenarzt Hochschullehrer und Forscher Andreas Winhart 1983 Betriebswirt und Mitglied des Bayerischen Landtages AfD Augustinus Winkelmann 1881 1954 Pfarrer und Grunder des Zentrums fur zeitgenossische sakrale Kunst im Kloster Marienthal am NiederrheinBeziehungen und Verbande BearbeitenAKV Tirolia Innsbruck Schwesterverbindung gegrundet 1893 KV Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine Liste aller Mitgliedsvereine des Kartellverbandes KV OKV Kartellverband katholischer nichtfarbtragender akademischer Vereinigungen OsterreichsLiteratur BearbeitenMichael Gehler Studenten und Politik Der Kampf um die Vorherrschaft an der Universitat Innsbruck Haymon 1990 Einzelnachweise Bearbeiten E H Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 172 a b Christopher Dowe Auch Bildungsburger Katholische Studierende und Akademiker im Kaiserreich Vandenhoeck amp Ruprecht 2006 S 169 vgl Prof Dieter A Binder In Siegfried Koss Wolfgang Lohr Hrsg Biographisches Lexikon des KV 3 Teil Revocatio historiae Band 4 SH Verlag Schernfeld 1994 ISBN 3 89498 014 1 S 105f Christian Geltner Hrsg 100 Jahre AKV Tirolia 1893 1993 Innsbruck 1993 S 125 Michael Gehler Studenten und Politik Der Kampf um die Vorherrschaft an der Universitat Innsbruck Haymon 1990 S 38 Weblinks BearbeitenHomepage der KStV Rhenania Innsbruck Sammlung von Couleurkarten der KStV Rhenania InnsbruckMitgliedsverbindungen des Kartellverbandes katholischer deutscher Studentenvereine KV und des Kartellverbands katholischer nichtfarbentragender akademischer Vereinigungen Osterreichs OKV KStV Askania Burgundia KStV Arminia KStV Germania Munster KStV Walhalla KStV Laetitia KStV Winfridia KStV Alamannia KStV Palatia KStV Frankonia Strassburg AV Gothia KSStV Alemannia KStV Rhenania KStV Markomannia AKV Tirolia KATV Norica ca 115 weitere Verbindungen hier nicht aufgefuhrt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KStV Rhenania Innsbruck amp oldid 230167733