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Bernhard Leoprechtinger auch Wernhard sowie Leuprechtinger 11 Juli 1473 2 entstammte dem altbayerischen Adelsgeschlecht Leoprechting Er war als Bernhard II von 1446 bis 1473 Reichspralat und Propst des Klosterstifts Berchtesgaden Zudem war er in Berchtesgaden als Professor sowie als Kommissar in drei Prozessen tatig 2 Im Widerspruch zur Benennung als Bernhard II laut Joseph Ernst von Koch Sternfeld 1778 1866 1 und Manfred Feulner 1922 2011 3 steht die Bezeichnung Bernhard III in den nebenstehenden Abbildungen der Kirchenfenster die sich so lediglich auch in einer Auflistung bei A Helm 1899 1973 4 belegt findet Hier wird darin bis auf Weiteres der jungsten Quelle nach Feulner gefolgt Wappentafel bzw scheibe von Bernhard II Leoprechtinger 1 in der Berchtesgadener Stiftskirche Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenLeoprechtingers Status als Propst des Berchtesgadener Augustiner Chorherrenstifts war dem eines Reichspralaten gleichgestellt nachdem sich die stetig wachsende weltliche Eigenstandigkeit der um 1100 gegrundeten Stiftspropstei ab 1380 in der Erhebung zum Zepterlehen manifestiert hatte Leoprechtinger konnte somit wie bereits seine beiden Vorganger im Amt das Klosterstift im Reichstag mit Sitz und Stimme vertreten 5 Wahrend von 1393 bis 1404 das Stift als Konkurrent im Salzabbau aber auch wegen seiner Schulden noch ins Fursterzbistum Salzburg inkorporiert war wurde es dank Leoprechtinger ab 1455 von der Metropolitangewalt des Fursterzbistums Salzburg befreit und war damit in geistlichen Dingen Spiritualien dem Papst direkt unterstellt 6 7 Salzburg protestierte zwar gegen dieses selbstandige Archidiakonat des Berchtesgadener Propstes hatte damit jedoch keinen Erfolg 1449 wurde zudem das nach wie vor an Salzburg verpfandete Schellenberg samt seiner Saline wieder in die Verwaltung des Klosterstifts uberfuhrt Die Schulden an Salzburg waren auch dank Leoprechtinger inzwischen von 44 000 Golddukaten auf 24 428 reduziert worden Erst 1556 waren samtliche Schulden entrichtet und Schellenberg aus der Pfandschaft gelost 3 Leoprechtinger war an der gotischen Ausgestaltung der Stiftskirche St Peter und Johannes der Taufer in Berchtesgaden beteiligt 8 So liessen er und sein Nachfolger Erasmus Pretschlaiffer die Wande der Seitenschiffe erhohen und mit grosseren Fenstern versehen 9 Bernhard Leoprechtinger ist am 11 Juli 1473 gestorben und fand seine letzte Ruhestatte unter einer steinernen Grabplatte in der Berchtesgadener Stiftskirche Diese Grabplatte zeigt sein Wappen sowie das des fruheren Propsts Peter II Pienzenauer 4 Marz 1432 und verdeckte bis 1965 unsichtbar unter dem bei Renovierungsarbeiten verschobenen Chorgestuhl die eigentliche Grabkammer beider Propste 10 11 Zum Abschluss der Renovierungsarbeiten wurde u a der Wappenstein aus dem Boden herausgenommen und zu seinem Schutz neben der Fundstelle nunmehr aufrecht in die Wand eingelassen Daruber hinaus machte man beim Herausnehmen des Wappensteins auch noch einige nicht genau zuordenbare Grabfunde wie eine holzerne Krumme aus dem 14 Jahrhundert ein Paar goldbestickte Pontifikalschuhe sowie Reste eines goldbroschierten Seidenstoffs aus dem 12 Jahrhundert die seither im Museum Schloss Adelsheim ausgestellt werden 10 nbsp Gruft von Propst Peter II Pienzenauer 1432 und Bernhard Leoprechtinger mit beider Wappentafeln nbsp Leoprechtinger Wappen als Schlussstein eines Netzgewolbes in der Berchtesgadener StiftskircheLiteratur BearbeitenManfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner Verlag Berchtesgadener Anzeiger Berchtesgaden 1986 ISBN 3 925647 00 7 S 50 51 79 A Helm Hellmut Schoner Hrsg Berchtesgaden im Wandel der Zeit Reprint von 1929 Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1973 S 100 106 111 261 262 Einzelnachweise Bearbeiten a b Zu Bernhard II Leoprechtinger S 71 In Joseph Ernst von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 Joseph Lindauer Salzburg 1815 Volltext in der Google Buchsuche a b Friedrich Battenberg B Diestelkamp Hrsg Die Protokoll und Urteilsbucher des Koniglichen Kammergerichts aus den Jahren 1465 bis 1480 Mit Vaganten und Erganzungen Bohlau Verlag 2004 Koln S 1579 a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 79 A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 262 Helm A Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 108 109 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 50 51 Laut A Helm sind die nach ihm bereits 1254 erhaltenen bischoflichen Insignien schon Zeichen einer direkten papstlichen Oberhoheit der das Stift seitdem allein unterstellt gewesen ware Siehe Helm A Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 109 A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 106 bis 111 S 107 108 Die Stiftskirche St Peter und Johannes der Taufer Memento vom 22 Januar 2017 im Internet Archive ehemalige Homepage der romisch katholischen Pfarrei St Andreas in Berchtesgaden online unter stiftskirche berchtesgaden de a b Andreas Pfnur Missgeschick offenbart byzantinischen Seidenstoff Beitrag auf einer Webseite des Pfarrverbandes Stiftsland Berchtesgaden online unter stiftsland de Stiftskirche Berchtesgaden Christliche Kunst in Bayern Nr 9 Verlag St Peter Salzburg 2002 S 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernhard II Leoprechtinger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien V DPropste und Administratoren der Reichspralatur Berchtesgaden 1380 1559 vorher Ulrich I Wulp Propste des Klosterstifts Berchtesgaden 1101 1380 Reichspralaten 1380 1393 Ulrich I Wulp Kleines Schisma Sieghard Waller Konrad Torer von TorleinInkorporation in das FursterzbistumSalzburg 1393 1404 Pilgrim II von Puchheim Gregor Schenk von Osterwitz Eberhard III von NeuhausReichspralaten 1404 1559 Peter II Pienzenauer Johann II Praun Bernhard II Leoprechtingerab 1455 geistlich dem Papstdirekt unterstellt Bernhard II Leoprechtinger Erasmus Pretschlaiffer Ulrich II Pernauer Balthasar Hirschauer Gregor Rainer Wolfgang I Lenberger Wolfgang II Griesstatter zu Haslach danach Wolfgang II Griesstatter zu Haslach Propste und Administratoren der Furstpropstei Berchtesgaden 1559 1803 PersonendatenNAME Leoprechtinger BernhardKURZBESCHREIBUNG Stiftspropst von BerchtesgadenGEBURTSDATUM 14 Jahrhundert oder 15 JahrhundertSTERBEDATUM 11 Juli 1473 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard II Leoprechtinger amp oldid 238427546