www.wikidata.de-de.nina.az
Joseph Ernst Ritter von Koch Sternfeld 25 Marz 1778 1 in Wagrain 29 Juni 1866 in Tittmoning war ein salzburgisch bayerischer Beamter Geograph Historiker und Schriftsteller Joseph Ernst von Koch Sternfeld Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Beamtenlaufbahn 2 2 Akademie und Schriftstellerei 3 Bibliographie Auswahl 3 1 Lyrik 3 2 Sachbuch 4 Posthume Wurdigungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoseph Ernst Ritter von Koch Sternfeld war Sohn von Johann Koch der Burgpfleger zu Wagrain spater Landrichter in Radstadt sowie Burgpfleger und Lehenspropst in Mittersill war Seine Mutter Anna Theresia geb Salzmann entstammte einer Bauernfamilie aus dem Pinzgau mit Besitzungen bei Saalfelden und in Zell am See Die Mutter seines Vaters Johann war eine geborene Konhauser von Sternenfeld eine Familie die gegen Ende des 18 Jahrhunderts ausstarb Koch Sternfeld studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Salzburg an der Universitat Salzburg zunachst Bergbaukunde und Mineralogie sattelte jedoch auf das Studium der Rechte um Mit 21 Jahren erlangte er 1799 die Zulassung zur Praxis am Salzburger Stadtgericht ein Jahr spater fand er als Akzessist beim Landgericht Gastein erstmals eine staatliche Anstellung Von 1802 bis 1820 machte er eine steile Karriere als geadelter Hofbeamter die jedoch kurz vor Ernennung zum Minister endete Im Anschluss daran war er noch bis 1828 fur die Akademie in Munchen tatig um sich dann bis zu seinem Tod nur noch der Schriftstellerei zu widmen Von 1810 bis zur Scheidung 1824 war er mit der Tochter des Salzburgers Protomedikus Josef von Barisani 1756 verheiratet Ihrer Ehe entstammten der Sohn Josef 19 Juli 1811 in Salzburg spater Landrichter in Altotting und die beiden Tochter Ida 24 Marz 1816 Munchen 14 August 1884 ebenda und Emma 14 Dezember 1817 Munchen 20 Februar 1843 Munchen Nach dem Ende seiner Karriere als koniglich bayerischer Beamter wechselte er des Ofteren seinen Wohnsitz Von Altotting zog er nach Geratsdorf von dort ins Kloster Au am Inn das er kauflich erworben hatte Eine langere Zeit hielt er sich dann im Schloss Lampoding am Waginger See und im Kloster Hoglworth bei Anger auf 1847 erwarb er schliesslich in Tittmoning ein Haus in dem er seine wertvolle Sammlung unterbrachte Er starb am 29 Juni 1866 in Tittmoning Wirken BearbeitenBeamtenlaufbahn Bearbeiten 1802 wurde Koch Sternfeld nach Salzburg berufen zum Hofratssekretar ernannt und in den Adelsstand erhoben Als 1810 Salzburg mit Berchtesgaden an Bayern fiel war er zum koniglich bayerischen Finanzrat ernannt und ihm zugleich die Verwaltung des Archivs ubertragen worden Hierfur sammelte er die durch die Kriegswirren stark reduzierten Akten der verschiedenen Amter und legte in Salzburg das Zentralarchiv an 1815 zum Direktor des neu gegrundeten bayerischen historisch statistisch topographischen Buros in Munchen berufen und mit der Auswertung der Montgelas schen Zahlungen betraut gab er die Zeitschrift fur Geschichte Geographie und Topographie von Bayern Munchen 1816 1817 8 Bande heraus 1817 wurde er als Generalkommissar der Grenzregulierungskommission mit Osterreich zugeteilt Bereits einen Ministerposten in Aussicht wurde Koch Sternfeld 1820 zur Disponibilitat gestellt was das jahe Ende seiner Beamtenkarriere bedeutete Als Ursache wurden personliche Eigenheiten wie ubermassiger Ehrgeiz Starrsinn und Unvertraglichkeit genannt Akademie und Schriftstellerei Bearbeiten Parallel zu seiner amtlichen Laufbahn war Koch Sternfeld akademisch tatig und veroffentlichte zahlreiche Bucher die sich insbesondere mit Historie Geographie Kulturgeschichte und Staatswesen heute bayerischer und osterreichischer Regionen befassten Wahrend seiner Anfange in Salzburg ab 1802 lernte er u a den Syndikus Hieronimus von Kleimayrn Sohn des Hofkanzlers Juristen und Historikers Johann Franz Thaddaus von Kleimayrn sowie den Schuldirektor Geschichtsschreiber und Schriftsteller Professor Franz Michael Vierthaler kennen welcher ihm die Veroffentlichung seiner ersten schriftstellerischen Werke ermoglichte Unter anderem legte er mit Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke bereits 1815 ein grundlegendes Werk in drei Banden uber die Geschichte des Berchtesgadener Landes vor 1812 wurde er zum Mitglied der Munchener Akademie gewahlt und 1826 zum Honorarprofessor fur Geographie und Statistik in Munchen ernannt Doch schon 1828 gab er sein Lehramt wieder auf um sich nunmehr verstarkt seiner schriftstellerischen Tatigkeit zu widmen Nach einigen Umzugen erwarb er 1847 in Tittmoning ein Haus in dessen Nebenbau er eine Bibliothek wie auch sein umfangreiches Archiv einrichtete 1863 veroffentlichte er mit 85 Jahren drei Jahre vor seinem Tod sein letztes Buch Einige seiner historischen Werke wurden von der Fachwissenschaft mit teils scharfer Kritik bedacht Bibliographie Auswahl BearbeitenLyrik Bearbeiten Rhapsodien aus den Norischen Alpen mit Melodien von J Brandstetter 1805 3 Auflage 1848 das einzige poetische Werk Sachbuch Bearbeiten Historisch geographisches Repertorium uber die unparteyliche Abhandlung vom Staate Salzburg uber Juvavia und den diplomatischen Anhang des letzteren Werkes 1802 zur Iuvavia des Johann Franz Thaddaus von Kleimayrn Versuch uber Nahrung und Unterhalt eines zivilisierten Staates Munchen 1805 Salzburg und Berchtesgaden in historisch statistisch geographisch und staatsokonomischen Beytragen zwei Bande Band 1 Salzburg 1810 Volltext Band 2 Salzburg 1810 Volltext Uber Strassen und Wasserbau und Bodenkultur im Herzogthum Salzburg und Furstenthum Berchtesgaden 1811 Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke 1815 Munchen Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 1 2 In Kommission der Mayer schen Buchhandlung Salzburg 1815 Volltext in der Google Buchsuche Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 2 2 Joseph Lindauer Salzburg 1815 Volltext in der Google Buchsuche Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke Band 3 2 Joseph Lindauer Salzburg 1815 Volltext in der Google Buchsuche Historisch geographisches Repertorium der Staatsverwaltung Bayerns 4 Bande Munchen 1815 Salzburg unter den Romern 1815 Hochzeitsfeyer Carls Erzherzogs von Osterreich mit Maria Prinzessin von Bayern anno 1571 1816 Uber die Kriegsgeschichte der Bayern 1816 Die Tauern 1820 Beleuchtung der Sartorischen Chronik In Beziehung auf die Geschichte und Geographie der Tauern 1821 Historisch staats okonomische Ansichten von den Elementen des teutschen Staatsorganismus 1822 Uber Arn s Erzbischof von Salzburg urkundlichen Nachlass in Beziehung auf bayerische Landes und Volkskunde 1823 Beytrage zur teutschen Lander Volker Sitten und Staatenkunde 3 Bande 1825 Grundlinien zur allgemeinen Staatskunde 1826 Uber den Kampf des Grundeigentums gegen die Grundherrlichkeit 1833 Die teutschen insbesondere die bayerischen und osterreichischen Salzwerke Munchen 1836 Zur bayerischen Fursten Volks und Kultur Geschichte 1837 Biographische Skizzen von Alois Wigulaus Freiherr von Kreitmayr 1838 Das Reich der Langobarden in Italien 1839 Munchen Betrachtungen uber die Geschichte ihre Attribute und ihren Zweck als eine fortwahrende Aufgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Akademierede 1841 Munchen Der Lampotinger Heimath und Weltleben und ihre Verhaltnisse In Oberbayerisches Archiv fur vaterlandische Geschichte Historischen Verein von Oberbayern Hrsg Band 4 Munchen 1843 S 297 315 online Zur naheren Verstandigung uber die Stammreihe und Geschichte der Grafen von Sulzbach Munchen 1848 Digitalisat Die Dynastie Hagenau Mitstifter der Abbtei Seitenstatten in Oesterreich 1849 Digitalisat Urkundliche Nachrichten von dem Weiland Frauenkloster am Nonnberg im Isengau und Umgebung 1850 Kulturgeschichtliche Forschungen uber die Alpen zunachst uber das dynastische kirchliche volkswirthschaftliche und commercielle Element an der Mur Gurk und Drau 2 Bande Munchen 1851 52 Ruckblick auf die Vorgeschichte Bayerns Munchen 1853 Begrundung zur altesten Profan u Kirchengeschichte von Bayern und Osterreich 1854 Das Christenthum und seine Ausbreitung insbesondere in den Alpen 1855 Vier Vermachtnisse Behufs einer kritischen und lohnenden Geschichtsschreibung in Bayern Zugleich Supplement zur Geschichte der altgefeyerten Dynastie des Grafen Abo von Abensberg etc in ihrem ehrenfesten und wissenschaftlichen Character Regensburg 1858 Volltext Kurzgefasste Chronik und Topographie von den Stadten im Salzachgebiet 1859 Zur Wahrnung der Geschichte von der Stadt Reichenhall und Umgebung 1859 Bayern und Tirol in culturhistorischen Skizzen nach personlicher Anschauung und aus den bewahrtesten Quellen kritisch aufgefasst und dargestellt Munchen 1861 Die Grundung und die wichtigsten geschichtlichen Momente des ehemaligen Reichsstiftes und heutigen Furstentums Berchtesgaden Munchen 1861 Der Fischfang das jus picandi in Bayern und Oesterreich ob der Enns nach dem uraltesten Landrecht pragmatisch gegenuber gestellt der Fischwaid in den bayerischen Seen nach culturhistorischen Skizzen von Hartwig Peetz Munchen 1862 Munchen 1863 Volltext Posthume Wurdigungen BearbeitenNach Koch Sternfeld sind in Berchtesgaden eine lange Verbindungsstrasse zwischen Salzburger Strasse und Bergwerk Strasse und in Tittmoning eine Stichstrasse zur Saag Strasse Strasse benannt worden Im Salzburger Stadtteil Riedenburg wurde die fruhere Feldgasse 1935 in Koch Sternfeld Gasse umbenannt Die Koch Sternfeld Gasse ist knapp 190 m lang und verbindet die Eduard Baumgartner Strasse mit der Reichenhaller Strasse 3 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Koch Sternfeld Joseph Ernst Ritter von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 12 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 195 197 Digitalisat Karl Theodor von Heigel Koch Sternfeld Joseph Ernst Ritter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 294 296 A Helm Hellmut Schoner Hrsg Berchtesgaden im Wandel der Zeit Reprint von 1929 Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1973 Stichwort Koch Sternfeld S 169 174 Rainer A Muller Koch Sternfeld Joseph Ernst von In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie 8000 Personlichkeiten aus 15 Jahrhunderten Pustet Regensburg 1983 S 431 432 ISBN 3 7917 1162 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joseph Ernst von Koch Sternfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von Joseph Ernst von Koch Sternfeld im Osterreichischen Verbundkatalog Koch Sternfeld Joseph Ernst Ritter von Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Joseph Ernst Ritter von Koch Sternfeld im Salzburgwiki Josef Ernst Maria Johann Nepomuk Judas Thaddaus Edler und Ritter von Koch Sternfeld Quelle und Text aus dem Berchtesgadener Archiv zu datieren in das Jahr 1930 online unter auf www berchtesgadeninfo deEinzelnachweise Bearbeiten Taufbuch TFBV Wagrain Salzburg rk Diozese Osterreich Matricula Online Abgerufen am 30 Oktober 2018 a b c Joseph Anton Eisenmann Des Ritters J E von Koch Sternfeld Geschichte des Furstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke in drey Banden Salzburg 1813 Hinweis auf eine Rezension aus dem Jahr 1816 im Online Katalog des OBV Franz Martin Salzburger Strassennamen Verzeichnis der Strassen Gassen Platze Wege Brucken Tore und Parks mit Erklarung ihrer Namen Hrsg Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 5 wesentlich uberarbeitete Auflage von Willa Leitner Martin und Andreas Martin 25 Erganzungsband Selbstverlag der Gesellschaft Salzburg 2006 Normdaten Person GND 10018006X lobid OGND AKS LCCN n87896939 VIAF 71735532 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch Sternfeld Joseph Ernst vonALTERNATIVNAMEN Koch Sternfeld Joseph Ernst Ritter vonKURZBESCHREIBUNG salzburgisch bayerischer Beamter Geograf Historiker und SchriftstellerGEBURTSDATUM 25 Marz 1778GEBURTSORT WagrainSTERBEDATUM 29 Juni 1866STERBEORT Tittmoning Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Ernst von Koch Sternfeld amp oldid 224486844