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Leoprechting auch Leuprechting ist der Name eines alten bayerischen Adelsgeschlechts Die Herren von Leoprechting gehoren zum altbayerischen Uradel Zweige der Familie bestehen bis heute Stammwappen derer von Leoprechting Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Linien 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Freiherrliches Wappen 2 3 Wappengeschichte 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Die Familie gehort zum alteingesessenen Adel deren Vorfahren wahrscheinlich von den Gemeinfreien Altbayerns abstammen Nach Kneschke gehort zu ihr der bereits 1199 verstorbene Heinrich von Leuprechting der in Raitenhaslach bei seinen Ahnen bestattet wurde Urkundlich wird das Geschlecht erstmals 1305 mit Heinrich von Leuprechtting erwahnt 1 Andreas Buchner nennt in seiner Geschichte von Bayern die Lewprachtinger als zu den altesten Landstanden Niederbayerns gehorig 2 Angehorige erscheinen in alten Urkunden und Seelgeraten der Kloster Raitenhaslach St Veit Seemannshausen St Zeno Baumburg Vornbach Asbach Furstenzell und Seligenthal vielfaltig Leoprechting der gleichnamige Stammsitz und Sedelhof liegt bei der oberbayerischen Stadt Neumarkt Sankt Veit im Landkreis Muhldorf am Inn 3 und ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Niedertaufkirchen Vermutlich blieb die Familie auf Leoprechting im altuberkommenen gemeinfreien Stande bis zum Jahre 1345 Erst nach dieser relativ spaten Zeit trugen sie das bis dahin freieigne Leoprechting den Grafen von Ortenburg gegen Empfang von Schloss und Hofmark Panzing heute Ortsteil von Gangkofen zu Lehn auf 3 1389 wird eine heute abgegangene Burg Leoprechting erwahnt deren Erbauer die Herren von Leoprechting waren Der Name veranderte sich mit der Entwicklung der bayerischen Sprache und durch Lautverschiebung von Lui Loi Leu zu Leoprechting Der Eigenname Luitperaht bedeutet Einem im Heergefolge Strahlenden oder Von seinen Leuten Angesehenen 3 Ausbreitung und Linien Bearbeiten In den bayerischen Stiften unter anderem zu Berchtesgaden Freising und Regensburg sowie im bayerischen Malteser und St Georgsorden haben Angehorige vielfaltig aufgeschworen und zu allen Zeiten ihre Stiftfahigkeit festgestellt Bernhard Leuprechtinger regierte von 1446 bis 1473 als Reichspralat und Propst zu Berchtesgaden Er war ab 1455 als erster der Berchtesgadener Stiftspropste von der Metropolitangewalt des Fursterzbistums Salzburg befreit und in geistlichen Dingen Spiritualien dem Papst direkt unterstellt 4 5 Die Familie teilte sich schon fruhzeitig in mehrere Linien wobei ein Zweig auch ein anderes Wappen in Silber ein gesturzten schwarzen Sparren fuhrte Die Zugehorigkeit dieses Zweiges zum Stamm Leoprechting ist sehr wahrscheinlich da dessen Angehorige ebenfalls ursprunglich in Leoprechting sassen was eine Siegelanfertigung von 1388 und ein Grabstein von 1409 bestatigt Die Zweiglinie mit dem Sparrenwappen bluhte noch im 16 Jahrhundert in Niederosterreich Ein grosser Ast auf Panzing der sich mehrfach verzweigte erlosch bereits 1707 vollstandig Von der vielfach aufgeteilten Hauptlinie Leoprechtingen konnten nur die zwei Hauptaste von Oberellenbach heute Ortsteil von Mallersdorf Pfaffenberg und Doltsch heute Ortsteil von Kirchendemenreuth und von Altrandsberg heute Gemarkung von Miltach und Irlbach in die neuere Zeit gelangen Der Stammvater der jetzigen Freiherren von Leoprechting ist Martin von Leoprechting zu Leuprechting 1548 der mit seiner ersten Gemahlin Anna von Laglberg der Begrunder der alteren Linie zu Oberellenbach und Doltsch und mit seiner zweiten Gemahlin Felicitas von Pelkhoven Erbin von Moosthenning Grunder der jungeren Linie zu Altrandsberg wurde Sein Enkel aus erster Ehe Elias von Leoprechting zum Train auf Oberellenbach 1617 war verheiratet mit Walpurga von Schlammersdorf Sein Sohn Hans Georg von Leoprechting zu Oberellenbach Doltsch und Steinberg heiratete Anna Margaretha von Sickenhausen Beide sind in Steinberg jetzt Steinberg am See in der Oberpfalz begraben Hans Georgs Enkel Hans Bernhard und Wolfgang Christoph teilten diese Linie in zwei Aste Aus dem alteren Ast stammte Wilhelm von Leoprechtingen 1765 Sohn von Hans Bernhard Freiherr von Leoprechting und der Caecilie Maria Franzisca von Hauzenberg er war kurpfalzischer Wirklicher Geheimer Rat und Pfleger in Allersberg Aus seiner Ehe mit Franzisca von Myhlen aus dem Haus Kleinbuche 1748 ging Joseph von Leoprechting 1811 Herr zu Leoprechting und Panzing zu Altwiesloch Bayertal und Rohrbach kurpfalzischer Kammerer und Geheimrat Prasident zu Heidelberg Pfleger in Allersberg und Oberamtmann in Mosbach hervor Aus dem jungeren Ast kamen unter anderem Freiherr Wolfgang 1741 Bruder des oben genannten Hans Bernhard kurpfalzischer Oberburggraf zu Heidelberg und Oberst und Bernhard 1780 kurpfalzischer Hauptmann der in zweiter Ehe mit Xaveria Freiin von Adelmann von Adelmannsfelden 1814 verheiratet war Joseph I er starb 1851 wurde kurbayerischer Kammerer und Appellationsgerichtsrat zu Neuburg an der Donau und Freiherr Joseph II war kurbayerischer Kammerer und Landrichter zu Goppingen in Wurttemberg Martins Enkel aus zweiter Ehe Hans Georg von Leoprechting auf Moosthenningen vermahlt mit Sophia von Hinterskirchen grundete die jungere Linie zu Altransberg Zu seinen direkten Nachkommen gehorte wahrscheinlich Wolfgang Christoph von Leoprechting zu Steinberg der Oberst und Kommandant im Dreissigjahrigen Krieg war Ein weiterer Nachkomme war Hans Wolfgang von Leoprechting 1689 Pfleger und Landrichter in Kelheim der mit Maria Scholastika von Faber verheiratet war und die Herrschaft Altrandsberg erwarb Sein Sohn Hans Georg Wolfgang 1717 wurde ebenfalls Landrichter in Kelheim Kammerer und Landeshauptmann Aus seiner Ehe mit Domenica Freiin von Giese Erbe von Lohe und Menning ging Heinrich Christoph von Leoprechting 1764 kurbayerischer und kurkolnischer Kammerer hervor Standeserhebungen Bearbeiten Elias Leoprechting erhielt am 7 Juni 1592 zu Prag eine kaiserliche Wappenbesserung im Adelsstand Eine kaiserliche Wappenmehrung erhielt Hans Paul von Leoprechting auf Ober Ellenbach Kanonikus und Scholaster im Domstift zu Regensburg und das Gesamtgeschlecht am 10 Dezember 1653 zu Regensburg Hans Rudolf von Leoprechting Domherr zu Freising wurde am 1 Januar 1685 zu Wien in den Reichsfreiherrenstand erhoben Er und Johann Georg Wolf von Leoprechting auf Alt Randsberg erhielten eine kurfurstlich bayerische Anerkennung und Ausdehnung des Freiherrenstandes am 3 April 1694 Franz Xaver Freiherr von Leoprechting aus dem Haus Altrandsberg bayerischer Kammerer und Regierungsrat ausser Dienst in Straubing wurde zusammen mit seiner Schwester und Joseph Freiherr von Leoprechting aus dem Hause Doltsch auf Ober Ellenbach bayerischer Kammerer und Appellationsgerichtsrat in Neuburg mit seinen Vettern und Basen am 21 Juni 1813 bei der Freiherrenklasse der Adelsmatrikel im Konigreich Bayern eingetragen Ebenfalls bei der Freiherrenklasse wurde am 13 Dezember 1813 Heinrich Joseph Freiherr von Leoprechting aus dem Hause Irlbach bayerischer Kammerer Major a la suite und Oberpostamtsinspektor in Regensburg immatrikuliert Wappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen ist mit einer Stufe Staffel von Silber und Schwarz geteilt Auf dem bekronten Helm zwei Buffelhorner wie im Schild die Stufe auf dem vorderen auf und dem hinteren absteigend Die Helmdecken sind schwarz silbern Freiherrliches Wappen Bearbeiten Das gemehrte freiherrliche Wappen von 1694 ist geviert und belegt mit einem roten Mittelschild darin auf einer schwarzen Stufe ein gekreuzter zweischwanziger goldener Lowe 1 und 4 das Stammwappen 2 und 3 in Silber ein gesturzter schwarzer Sparren Das Wappen hat drei Helme mit schwarz silbernen Helmdecken rechts der Stammhelm auf dem mittleren der Lowe auf dem linken ein mit dem Sparren belegter mit einer silbernen und zwei schwarzen Straussenfedern besteckter schwarzgestulpter heidnischer Hut Als Schildhalter rechts ein goldener Lowe links ein silbernes Einhorn Wappengeschichte Bearbeiten Nach dem Erloschen der Zweiglinie mit dem Sparrenwappen bat der Domherr zu Regensburg Johann Hans Paul von Leoprechting 1553 den Kaiser um das erledigte Wappen in Silber ein schwarzer Sturzsparren mit dem Hinweis ihr vor bereits vierhundert Jahren gefuhrte adeliges Wappen sei hernachmals von ihnen selbsten in zwei unterschiedliche Wappen und Linien verteilt worden an jessto aber durch der einen absterbenden wiederum auf ihn gefallen Ausgestellt durch Diplom in Regensburg am 10 Dezember 1653 siehe Standeserhebung 6 Eine Missheirat des Georg von Leoprechting zu Penzing aus der Hans hervorging und dadurch Trager des Namens und Wappens von Leoprechting wurde gab Elias von Leoprechting Veranlassung von Kaiser Rudolf II fur sich und die Seinigen eine Besserung des Wappens zu erbitten Diese wurde 1592 erteilt Auf der Krone des Helmes zwischen den Buffelhorner ein sitzender naturlicher Leopard mit uber sich geschlagenem Schwanz Auch von der Wappenunion aus dem Jahre 1653 war Hans von Leoprechting zu Penzing ausdrucklich ausgeschlossen 6 Das Wappen der Familie Leoprechting erscheint noch heute als Schildlein im Wappen der Oberpfalzer Gemeinde Miltach nbsp Wappen der Gemeinde MiltachBekannte Familienmitglieder BearbeitenBernhard II Leoprechtinger 1473 Reichspralat und Propst des Klosterstifts Berchtesgaden 1446 1473 Johann Paul von Leoprechting 1594 1672 Regensburger Domkapitular und Historiker Ferdinand von Leoprechting 1846 1920 bayerischer Generalmajor Karl von Leoprechting 1818 1864 Volkskundler und Genealoge Rainhardt von Leoprechting 1950 deutscher Manager und Head of Corporate Relations der Metro GroupLiteratur BearbeitenOtto Hupp Munchener Kalender 1913 Buch u Kunstdruckerei Munchen Regensburg 1913 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 5 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1864 S 476 478 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VII Band 97 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1989 ISSN 0435 2408 Weblinks BearbeitenStammwappen des Geschlechts Leoprechting in Johann Siebmachers Wappenbuch um 1605 Wappen derer von Leoprechting Geschichte von Burg Schlos AltrandsbergEinzelnachweise Bearbeiten Monumenta Boica III 201 fg Andreas Buchner Geschichte von Bayern Historische Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften 1831 Band 5 S 276 a b c Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 5 S 471 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 50 51 Laut A Helm sind die nach ihm bereits 1254 erhaltenen bischoflichen Insignien schon Zeichen einer direkten papstlichen Oberhoheit der das Stift seitdem allein unterstellt gewesen ware Siehe Helm A Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 109 a b Otto Hupp Munchener Kalender 1913 S 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leoprechting Adelsgeschlecht amp oldid 237365452