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Cajetan Anton Freiherr Notthafft von Weissenstein 23 Juni 1670 auf der Burg Marquartstein 4 Juli 1752 in Berchtesgaden ein Mitglied der Familie Notthafft war von 1732 bis 1751 Furstpropst der Furstpropstei Berchtesgaden Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein als Stiftskapitular Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenNotthafft zeichnete sich im spanischen Erbfolgekrieg beim Kampf gegen die osterreichisch kaiserlichen Truppen aus und vertrieb sie aus Reit im Winkl Als er sich jedoch nach diesem Erfolg inkognito in die Niederlande zu begeben versuchte wurde er gefasst und bis zur Intervention seines Bruders in Munchen inhaftiert Nach seiner Freilassung widmete er sich wieder verstarkt den Belangen Berchtesgadens und konnte darauf hinwirken dass der Propst des Stiftes nunmehr aus den eigenen Reihen gewahlt wurde So hatten die Wittelsbacher bei der Wahl des Nachfolgers von Joseph Clemens von Bayern das Nachsehen und es stand ab 1723 Julius Heinrich von Rehlingen Radau der Furstpropstei Berchtesgaden als Furstpropst vor Am 28 Februar 1724 wurde Cajetan Anton von Notthafft in Berchtesgaden zum Stiftsdekan berufen 1 1732 dann selbst zum Furstpropst gewahlt sah sich Notthafft noch vor seiner Amtseinsetzung von einem Aufstand bedroht und erliess deshalb am 26 Oktober 1732 ein Emigrationspatent Danach mussten binnen dreier Monate eine Frist die jedoch aufgrund des herannahenden Winters bis in den April verlangert wurde alle Protestanten Berchtesgaden verlassen 2 Gekoppelt wurde dieses Dekret an die Bezahlung von funf Gulden fur den Freikauf aus der Leibeigenschaft sowie an die Forderung nach Ungarn zu ziehen Letzteres sollte verhindern dass die Holzhandwerker in ihrer neuen Heimat eine wirksame Konkurrenz entwickeln konnten Diese Forderung wurde dann aber nach heftigen Protesten der Ausreisewilligen auf ein Ansiedlungsverbot in Nurnberg eingeschrankt 3 Kurhannover und Preussen entrichteten als einzige bereitwillig die Gebuhr von funf Gulden fur die Unvermogenden unter den Protestanten und bildeten so die Schwerpunkte fur deren Neuansiedelung Ab dem 18 April 1733 zogen die Bischofswieser uber Land nach Preussen und ab dem 22 April machten sich die Auer Scheffauer und Gerer aus Maria Gern uber Hallein per Schiff nach Regensburg auf und von dort zu Fuss in die Stadte und Gemeinden Kurhannovers Insgesamt haben damals mehr als 1100 von etwa 9000 Einwohnern die Furstpropstei verlassen 3 4 Ihr Besitz wurde vom Stift eingezogen und verkauft der Erlos floss in eine so genannte Emigrantenkasse 5 Nicht wenige der Emigranten auch Exulanten genannt 6 kamen in der Fremde zu Wohlstand und sogar Vermogen Gerade auch dank den Fertigkeiten der einstigen Schnitzer und Drechsler der Berchtesgadener War hatte die Nurnberger Spielwarenindustrie einen grossen Aufschwung genommen 7 nbsp Deckenfresko Maria KunterwegZum Ende der Regentschaft seines Vorgangers Julius Heinrich von Rehlingen Radau wurde 1731 der Bau der Kirche Maria Himmelfahrt auch bekannt als Maria Kunterweg in Ramsau bei Berchtesgaden begonnen und 1733 unter Notthafft im Jahr des Auszugs vollendet und eingeweiht 8 In der Kirche dokumentiert ein Deckengemalde triumphierend die Auswanderung der Protestanten und es ist auch in dem unteren Chronogramm zweier Kartuschen aus dem Lateinischen ubersetzt nachzulesen Auf Furbitte der unbefleckten Jungfrau und Mutter ist der verderbende Irrglaube hier von dieser Kirche ausgetrieben worden 1733 9 10 Doch nach diesem Aderlass von mehr als 10 Prozent der Bevolkerung noch dazu von tuchtigen und charakterstarken Bauern und Handwerkern verhinderte Notthafft jede weitere Auswanderung 11 Im Rahmen der Gegenreformation taten sich besonders die Berchtesgadener Franziskaner bei der Rekatholisierung hervor Als die noch verbliebenen Protestanten ebenfalls ausreisen wollten wurden erneut die Passe gesperrt 2 Aber die Wirtschaftskraft war nun stark geschwacht die Einkunfte insbesondere im Holzhandwerk gingen zuruck 11 Ludwig Ganghofer hat diese Thematik in seinem Roman Das grosse Jagen verarbeitet Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein ist am 4 Juli 1752 gestorben und fand seine letzte Ruhestatte unter einer steinernen Grabplatte neben seinem Grabdenkmal in der Stiftskirche in Berchtesgaden nbsp Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein als Stiftsdekan hinter Julius Heinrich von Rehlingen Radau li Deckenfresko der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung Ausschnitt nbsp Wappen Cajetan Anton Notthaffts von Weissenstein als Furstpropst nbsp Grabdenkmal fur Cajetan Anton Notthafft von WeissensteinLiteratur BearbeitenManfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner Verlag Berchtesgadener Anzeiger Berchtesgaden 1986 ISBN 3 925647 00 7 S 171 174 A Helm Hellmut Schoner Hrsg Berchtesgaden im Wandel der Zeit Reprint von 1929 Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1973 S 12 100 106 111 261 262 Einzelnachweise Bearbeiten Zu Nachweis des Stiftsdekanats von Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein u a in Walter Brugger Heinz Dopsch Peter F Kramml Geschichte von Berchtesgaden Zwischen Salzburg und Bayern bis 1594 Plenk Berchtesgaden 1991 S 294 a b Alfred Spiegel Schmidt Reformation und Emigration im Berchtesgadener Land Memento vom 21 November 2011 im Internet Archive Text zur Emigration der Protestanten aus der Furstpropstei Berchtesgaden online unter berchtesgaden evangelisch de a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner siehe Die Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden S 171 174 A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 110 Helm A Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Auswanderung S 12 Hellmut Schoner Berchtesgaden im Wandel der Zeit Erganzungsband I 1982 S 114 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner siehe Die Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden S 173 Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 176 179 Harald Stark Auf den Spuren des Berchtesgadener Furstpropsts Cajetan Anton Notthafft Siehe Ende des vorletzten Absatzes online unter notthafft de Alfred Spiegel Schmidt Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden Memento vom 5 Marz 2006 im Internet Archive mit Ubersetzung der Kartusche online unter berchtesgaden evangelisch de a b Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner siehe Die Vertreibung der Protestanten aus Berchtesgaden S 174Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien notthafft de Auf den Spuren des Berchtesgadener Furstpropsts Cajetan Anton NotthafftV DPropste und Administratoren der Furstpropstei Berchtesgaden 1559 1803 vorher Wolfgang II Griesstatter zu Haslach Propste und Administratoren der Reichspralatur Berchtesgaden 1380 1559 Furstpropste 1559 1594 Wolfgang II Griesstatter zu Haslach Jakob II PutrichInkorporation in das KurfurstentumKoln 1594 1723 Ferdinand von Bayern Maximilian Heinrich von Bayern Joseph Clemens von BayernFurstpropste 1723 1803 Julius Heinrich von Rehlingen Radau Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein Michael Balthasar von Christalnigg Franz Anton Josef von Hausen Gleichenstorff Joseph Konrad von Schroffenberg Mos Normdaten Person GND 137963238 lobid OGND AKS VIAF 86123450 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Notthafft von Weissenstein Cajetan AntonALTERNATIVNAMEN Notthafft von Weissenstein Cajetan Anton FreiherrKURZBESCHREIBUNG Furstpropst von BerchtesgadenGEBURTSDATUM 23 Juni 1670GEBURTSORT Burg MarquartsteinSTERBEDATUM 4 Juli 1752STERBEORT Berchtesgaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein amp oldid 238801731