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Marquartstein ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Marquartstein Die Gemeinde wird in allen Jahreszeiten von Touristen besucht und ist staatlich anerkannter Luftkurort 2 Wappen Deutschlandkarte47 757222222222 12 465555555556 545 Koordinaten 47 45 N 12 28 OBasisdatenBundesland BayernRegierungsbezirk OberbayernLandkreis TraunsteinVerwaltungs gemeinschaft MarquartsteinHohe 545 m u NHNFlache 13 4 km2Einwohner 3370 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 251 Einwohner je km2Postleitzahl 83250Vorwahl 08641Kfz Kennzeichen TS LFGemeindeschlussel 09 1 89 129Gemeindegliederung 20 GemeindeteileAdresse der Gemeindeverwaltung Rathausplatz 1 83250 MarquartsteinWebsite www marquartstein deErster Burgermeister Andreas Scheck Burger fur Marquartstein Lage der Gemeinde Marquartstein im Landkreis TraunsteinKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Burg Marquartstein 2 2 Verkehr 2 3 Gemeindegrundung und Eingemeindungen 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 3 4 Gemeindepartnerschaften 4 Wirtschaft 4 1 Verkehr 4 2 Ansassige Unternehmen 4 3 Bildungseinrichtungen 5 Bauwerke 6 Bodendenkmaler 7 Personlichkeiten 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten Marquartstein mit Piesenhausen und NiedernfelsGeografische Lage Bearbeiten Marquartstein liegt im Chiemgau etwa zehn Kilometer sudlich des Chiemsees im Tal der Tiroler Achen Der Fluss teilt den Ort in zwei Halften Ostlich liegt der historische Ortskern Alt Marquartstein und die Burg Marquartstein auf der anderen Flussseite befinden sich die Pfarrkirche Heiligblut Rathaus und die Mehrheit der Wohnflachen Die beiden Ortsteile werden durch zwei Brucken miteinander verbunden Ungefahr auf der Hohe von Marquartstein offnet sich das Achental in Richtung Norden Die Hausberge Marquartsteins Hochgern und Hochplatte bilden den nordlichen Rand der Chiemgauer Alpen welche dort in den Chiemgau munden Gemeindegliederung Bearbeiten Es gibt 20 Gemeindeteile in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben 3 4 Dicking Einode Donau Einode Entlehen Einode Freiweidach Weiler Geisenhausen Weiler Grenzmuhle Einode Hangthal Weiler Holzen Einode Lanzing Weiler Marquartstein Pfarrdorf Mooshausl Einode Niedernfels Dorf Oed Dorf Pettendorf Dorf Piesenhausen Dorf Schwaig Berghutte Streunthal Weiler Sussen Weiler Vogllug Weiler Wuhrbichl Weiler Geschichte BearbeitenBurg Marquartstein Bearbeiten Hauptartikel Burg Marquartstein Die Grundung der Burg Marquartstein fallt in das Jahr 1075 und fand durch den Chiemgaugrafen Marquardt statt Nachdem die Burg Ende des 13 Jahrhunderts an das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher uberging war es bis 1803 Sitz eines Pflegamts In diesem Jahr schloss man Marquartstein an das Amtsgericht Traunstein an woraufhin die Burg nach und nach verfiel 1857 wurde die Burg von Jemina Montgomery einer englischen Schriftstellerin und ihrem Ehemann Cajetan von Tautphoeus erworben womit sie erstmals in Privatbesitz geriet Nachdem 1928 in der Burg das Landschulheim Marquartstein gegrundet worden war war die Burg 30 Jahre lang ein Gymnasium Nach dem Umzug der Schule in das neue Schloss unweit der Burg 1958 war die Burg erneut ca 30 Jahre dem Verfall geweiht bevor sie von dem Munchner Kunsthandler Konrad O Bernheimer 1987 gekauft und saniert wurde Seit 2015 steht die Burg wieder zum Verkauf durch Bernheimer jedoch war eine Versteigerung im Londoner Auktionshaus Sotheby s bisher erfolglos Verkehr Bearbeiten 1884 erfolgte der Bau der Lokalbahn Ubersee Grassau Marquartstein Diese war dank einer Zementfabrik die auf den Transport uber die Schiene angewiesen war eine der profitabelsten in ganz Bayern 1968 wurde der Personenverkehr mangels Fahrgastzahlen eingestellt Nachdem ab 1992 auch kein Guterverkehr mehr die Strecke bediente wurde sie nach und nach zuruckgebaut Der Platz des alten Bahnhofs in Marquartstein wurde fur einen Neubau des Rathauses genutzt auf dem Vorplatz erinnert ein Prellbock an den ehemaligen Zugverkehr Gemeindegrundung und Eingemeindungen Bearbeiten Am 1 April 1938 wurde Marquartstein eine selbstandige politische Gemeinde die aus Teilen der Gemeinden Grassau Schleching und Unterwossen 5 sowie der Forstbezirke Marquartstein und Piesenhausen gebildet wurde Im Jahre 1962 wurden die drei Ortschaften Niedernfels Pettendorf und Piesenhausen von der Gemeinde Grassau in die Gemeinde Marquartstein umgemeindet Seit 1978 bilden die Gemeinden Staudach Egerndach und Marquartstein eine Verwaltungsgemeinschaft mit Sitz in Marquartstein Einwohnerentwicklung Bearbeiten Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2729 auf 3247 um 518 Einwohner bzw um 19 Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung 6 Partei Liste SitzeCSU 29 60 5Grune und Offene Liste 28 18 4Burgerliste 42 22 7Burgermeister Bearbeiten 1 Burgermeister Andreas Scheck seit 1 Mai 2014 2020 mit 66 77 wiedergewahlt 2 Burgermeisterin Claudia KrausWappen Bearbeiten Wappen von Marquartstein Blasonierung Gespalten links in Silber ein schwarzer Giebel mit vier Stufen rechts in Blau zwei gekreuzte silberne Pilgerstabe auf der Kreuzung belegt mit einer silbernen Pilgermuschel 7 Wappenbegrundung Der Stufengiebel ist das auf Siegeln aus dem 14 Jahrhundert uberlieferte Wappenbild der um 1400 erloschenen Adelsfamilie von Hohenstein Die Grafen von Hohenstein gelten als Grunder der Burg Marquartstein im spaten 11 Jahrhundert also in einer Zeit als es noch keine Wappen gab Die Burg kam schon vor 1150 in den Besitz der Grafen von Kraiburg Ortenburg ausgestorben 1248 Ein Engelbert von Hohenstein war nach 1276 herzoglich bayerischer Burgpfleger Das hintere Feld zeigt in Abwandlung das Wappen der Freiherren von Tautphoeus zwei gekreuzte silberne Pilgerstabe begleitet von vier silbernen Muscheln Das Gemeindewappen basiert auf einem Entwurf Helmut von Tautphoeus Siehe auch Liste der Kommunalwappen mit der Jakobsmuschel in Deutschland Gemeindepartnerschaften Bearbeiten Italien St Andra Brixen Italien seit 1981Wirtschaft BearbeitenVerkehr Bearbeiten Die nachstliegende Autobahn ist die A 8 Munchen Salzburg Die B 305 Bernau Marquartstein Reit im Winkl durchquert den Ort in Nord Sud Richtung und dient besonders im Winter dem Fremdenverkehr in die Skigebiete Bayerns und Osterreichs Der nachstliegende Bahnhof ist der Bahnhof Ubersee an der Bahnstrecke Rosenheim Salzburg Die Verkehrsbedienung im OPNV erfolgt heute durch die Buslinien 9505 Reit im Winkl Marquartstein Prien 9508 Marquartstein Bergen und 9509 Reit im Winkl Marquartstein Ubersee Traunstein der DB Tochter Regionalverkehr Oberbayern 8 Marquartstein dient im lokalen Busverkehr als Drehkreuz vor allem durch die ansassigen Schulen deren Schuler auf die Busverbindungen angewiesen sind Ansassige Unternehmen Bearbeiten Chiemgau Klinik in MarquartsteinMarquartstein beheimatet einige touristische Einrichtungen darunter der Sessellift auf die westlich gelegene Hochplatte und ein Marchen Erlebnispark sowie eine Vielzahl an Hotels Pensionen und Gaststatten Ein bis heute nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor in der dorflichen Umgebung der Region ist die alteingesessene Chiemgau Klinik im Ortsteil Geisenhausen ehemals Kureinrichtung der Deutschen Bundesbahn heute der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft Bahn See In den 2010er Jahren haben sich ausserdem durch die Entstehung eines Gewerbegebietes am nordlichen Dorfrand weitere mittelstandische Unternehmen angesiedelt darunter beispielsweise die Druckerei Linus Wittich sowie der Gleitschirmhersteller Skywalk und X Gloo ein Unternehmen fur die Herstellung von Leichtbauzelten Bildungseinrichtungen Bearbeiten Bedeutung erlangte der kleine Ort in erster Linie als Bildungszentrum des Achentals Neben der Grundschule in Marquartstein und der privaten Franz von Sales Heimvolksschule im Schloss Niedernfels gibt es sudlich der Kreisstadt Traunstein nur hier eine Realschule die Achental Realschule Marquartstein und ein Gymnasium das Staatliche Landschulheim Marquartstein mit zugehorigem Internat Bauwerke Bearbeiten Hofwirth zur Post Pfarrkirche Zum kostbaren BlutDie oben erwahnte Burg Marquartstein ist das markanteste Bauwerk des Dorfes und liegt exponiert auf einem Vorsprung im Osten An der Burgstrasse liegt ausserdem ein Landhaus in dem der Komponist Richard Strauss einige seiner wichtigsten Werke komponierte Durch eine Gedenktafel wird an seinen Aufenthalt in Marquartstein erinnert Der Gasthof Hofwirth zur Post gilt als einer der altesten Gasthofe im gesamten Chiemgau und wurde in den 1990er Jahren aufwandig saniert Richard Strauss soll hier regelmassiger Gast gewesen sein Die schlichte katholische Pfarrkirche Zum kostbaren Blut von Georg Berlinger jun 1935 36 als Saalbau mit seitlichem Turm und eingezogenem polygonalem Chor errichtet beeindruckt durch die 1946 bis 1948 von Werner Schon geschaffene vollstandige Ausmalung mit Fresken zum Credo Die Hochplattenbahn ist ein 1973 erbauter 1330 Meter langer Doppelsessellift der von der auf 560 m u NN gelegenen Talstation Marquartstein zur Bergstation auf der Hochplatte in 1110 Metern Hohe fuhrt Die Hochplattenbahn wurde von der Firma Doppelmayr erbaut und verfugt uber 17 Stutzen Die um 1637 erbaute Schnappenkirche liegt in 1116 m Hohe auf dem Schnappenberg und ist vom sudlichen Chiemgau aus gut sichtbar Siehe auch Liste der Baudenkmaler in MarquartsteinBodendenkmaler Bearbeiten Hauptartikel Liste der Bodendenkmaler in MarquartsteinPersonlichkeiten BearbeitenDer Komponist Richard Strauss war oft in Marquartstein und heiratete dort da die Familie seiner Braut am Ort eine Sommervilla besass Auch einige seiner Kompositionen darunter die Oper Feuersnot entstanden hier Der Zentrumspolitiker Heinrich Haslinde starb am 26 November 1958 in Marquartstein Christoph Probst Mitglied im engsten Kreis der Weissen Rose einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus besuchte Anfang der 1930er Jahre das Internat des Landschulheims Marquartstein Die deutsche Erzahlerin und Schriftstellerin Elsa Sophia von Kamphoevener An Nachtfeuern der Karawan Serail lebte in Marquartstein bei ihrer Freundin Ilse Wilbrandt von 1952 bis zu ihrem Tod 1963 Der Schriftsteller William Quindt verbrachte seinen Lebensabend in Marquartstein wo er auch starb Der Schauspieler Richard Lauffen starb am 28 August 1990 in Marquartstein Der Ornithologe und Farbwissenschaftler Heinrich Frieling grundete 1948 das Institut fur Farbpsycholgie in Marquartstein und lebte dort bis zu seinem Tod 1996 Der Fotograf Peter Keetman starb am 8 Marz 2005 in Marquartstein Die Schauspielerin Elisabeth Wiedemann lebte zuletzt in Marquartstein und starb hier am 27 Mai 2015 Der Journalist und Klatschreporter Paul Sahner hatte im Marquartsteiner Ortsteil Lanzing sein Wochenenddomizil und starb dort am 7 Juni 2015 Der Musikethnologe Marius Schneider verbrachte seine letzten Lebensjahre in Marquartstein Der Architekt Sampo Widmann wurde 1942 in Marquartstein geboren Weblinks Bearbeiten Commons Marquartstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Marquartstein Marquartstein Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes fur StatistikEinzelnachweise Bearbeiten Genesis Online Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411 003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Gemeinden Stichtag Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011 Hilfe dazu Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern Gemeinde Marquartstein in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek Gemeinde Marquartstein Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 8 Januar 2022 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 581 Wahl des Gemeinderats Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Marquartstein Gesamtergebnis Abgerufen am 8 Dezember 2020 Eintrag zum Wappen von Marquartstein in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte Liniennetzplan Oberbayern Abgerufen am 30 April 2019 PDF Gemeinden im Landkreis Traunstein Altenmarkt an der Alz Bergen Chieming Engelsberg Fridolfing Grabenstatt Grassau Inzell Kienberg Kirchanschoring Marquartstein Nussdorf Obing Palling Petting Pittenhart Reit im Winkl Ruhpolding Schleching Schnaitsee Seeon Seebruck Siegsdorf Staudach Egerndach Surberg Tacherting Taching am See Tittmoning Traunreut Traunstein Trostberg Ubersee Unterwossen Vachendorf Waging am See WonnebergGemeindefreie Gebiete Chiemsee See Waginger See Normdaten Geografikum GND 4100549 1 lobid OGND AKS VIAF 233713563 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marquartstein amp oldid 232964418