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Saargau bezeichnet in historischer Verwendung einen oder zwei frankische Gaue im Flussgebiet der Saar und in moderner Verwendung die Landschaft zwischen unterer Saar und Mosel beziehungsweise im sudlichen Bereich zwischen unterer Saar und franzosischer Grenze Der Untere Saargau um Merzig auf einer Landkarte Inhaltsverzeichnis 1 Gau Saargau 2 Landschaft Saargau 3 Sehenswurdigkeiten 4 Bilder 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGau Saargau BearbeitenIm Frankischen Reich bestanden im Flussgebiet der Saar ein oder zwei Gaue namens Saargau Die fruh und hochmittelalterlich uberlieferten Nennungen eines Saargaus beziehen sich teils auf Orte an der oberen Saar und teils auf Orte an der unteren Saar so dass man einen oberen Saargau um Sarrebourg und einen unteren Saargau um Merzig unterscheidet Zwischen diese beiden Gaue schoben sich andere Gaue Eichelgau Bliesgau Rosselgau Itongau und Niedgau 1 Der Saargau ist in Weissenburger Urkunden bereits fur das Jahr 699 belegt 2 Im Vertrag von Meersen 870 werden ein einziges Mal die beiden Saargaue durch Namenszusatze unterschieden Sarachouua subterior unterer Saargau und Sarachouua superior oberer Saargau 1 3 Der untere Saargau war kirchlich dem Erzbistum Trier zugehorig der obere Saargau dem Bistum Metz 4 Wahrend der obere Saargau um Sarrebourg den Namen nach dem Hochmittelalter nicht weiterfuhrte fuhrte der untere Saargau im Spatmittelalter und der Neuzeit die Bezeichnung fort 5 Die spatmittelalterlichen Formen des Namens Saargau zeigen seit dem 13 Jahrhundert Verhartung g gt k seit dem 15 Jahrhundert Scharfung von auslautendem w gt f und den moselfrankischen Lautwandel a gt a vor r Konsonant Diese Lautwandelprozesse ergaben die moderne Lautung des Landschaftsnamens Sarkof Saargau der fur den Raum Merzig Saarburg Freudenburg gebraucht wird 1 Der regionale herbe Apfelwein Viez heisst Sarkower Saargauer Siehe auch Saargaugrafen Grafschaft Wallerfangen und Giselbert Moselgau Landschaft Saargau BearbeitenDer Saargau ist eine Landschaft westlich der Saar Er beginnt im Suden bei Berus zieht sich an der franzosischen Grenze entlang nach Norden vom Saarland hinuber ins benachbarte Rheinland Pfalz Der nordliche Teil wird im Westen von der Mosel begrenzt und endet bei Konz wo die Saar in die Mosel mundet Der Ostrand des Saargaus fallt im saarlandischen Teil steil zum Saartal hin ab Nach Westen hin Richtung Lothringen und uber die Landesgrenze hinaus ist die Gaulandschaft eher flach und weit mit sanften Wellen und Hugeln Geologisch gehort der Saargau zum Lothringer Stufenland das alle paar Kilometer von West nach Ost eine Steilstufe aufweist und zwischen je zwei solcher Stufen kaum merklich wieder ansteigt An den westlichen Auslaufern des Saargaues im Bereich der Mosel wird Wein angebaut Hier wachst vor allem die Rebsorte Elbling Die Gaulandschaft ist zum grossten Teil vom schweren Muschelkalkboden gepragt Im Bereich der Orte Borg Oberleuken Buschdorf Eft Hellendorf Sinz Munzingen Kesslingen und Faha wird ausgepragter Ackerbau betrieben Man spricht hier auch von der Kornkammer des Saarlandes Dieser intensiv durch Ackerbau gepragte Bereich erstreckt sich auch in das nordlich angrenzende Rheinland Pfalz insbesondere in den Bereich der Orte Merzkirchen Fisch und Mannebach bei Saarburg Zudem finden sich uberall Streuobstwiesen und in geringerem Umfang bei den Orten Tettingen Butzdorf und Borg gewerbsmassiger Obstbau Uber den Saargau fuhrt die Viezstrasse Die ostlichen Auslaufer des Saargaues sind an den zur Saar abfallenden Steilhangen meist mit Wald bewachsen Im nordlichen Bereich ab Hohe Saarburg auch mit Wein Hier gedeiht der bekannte rheinland pfalzische Saar Riesling Der Saargau erreicht in seinem nordlichen Teil Hohen von rund 400 Metern uber NN Nitteler Hocht 390 m u NN Helenenkreuz bei Wincheringen 413 m u NN Hosteberg bei Saarburg 435 m u NN weiter sudlich von rund 450 Metern Eiderberg bei Freudenburg 440 m u NN Kewelsberg bei Tunsdorf 442 m u NN Sehenswurdigkeiten BearbeitenBeckingen Naturschutzgrossgebiet Wolferskopf mit Fischerberghaus Orchideenvorkommen Mutterkuhherde mit Vogesenrindern Rundwanderwege Berus Reste der mittelalterlichen Stadtfestung Pfarrkirche St Martin Europa Denkmal Orannakapelle Borg Rekonstruierte romische Villa Borg Felsberg Teufelsburg Gisingen Museum Haus Saargau Ihn Romisches Quellheiligtum am Sudelfels Kastel Staadt Klause Kastel hoch uber der Saar Niedaltdorf Niedaltdorfer Tropfsteinhohle Orscholz Aussichtspunkt an der Saarschleife Siersburg Burganlage Siersburg Tal der Nied St Barbara Romisches Kupferbergwerk Wellingen Bildhauersymposion Steine an der Grenze Bilder Bearbeiten nbsp Am Wolferskopf mit Blick in den Saargau nbsp Saargau bei Kerlingen nbsp und bei Merzkirchen nbsp Quellheiligtum Sudelfels nbsp Ruine der romischen Kultstatte in Ihn nbsp Orannakapelle bei Berus nbsp Lothringer Haus in GisingenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Saargau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber den Saargau Saarland in der Saarlandischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b c Roland W L Puhl Die Gaue und Grafschaften des fruhen Mittelalters im Saar Mosel Raum Philologisch onomastische Studien zur fruhmittelalterlichen Raumorganisation anhand der Raumnamen und der mit ihnen spezifizierten Ortsnamen Beitrage zur Sprache im Saar Mosel Raum Bd 13 SDV Saarbrucker Druck und Verlag Saarbrucken 1999 ISBN 3 930843 48 X Zugleich Saarbrucken Universitat Dissertation 1996 S 261 287 Oberer Saargau S 287 298 Unterer Saargau Hans Walter Herrmann Geschichte der Grafschaft Saarwerden bis zum Jahr 1527 2 Bande Veroffentlichungen der Kommission fur saarlandische Landesgeschichte und Volksforschung 1 Saarbrucken 1957 1960 Bd 1 Nr 1a Monumenta Germaniae Historica Alfred Boretius Victor Krause Hrsg Capitularia regum Francorum 2 Hannover 1897 S 193 195 Nr 251 dmgh de Johannes Hoops Heinrich Beck Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 26 Walter de Gruyter Munchen 2004 ISBN 978 3 11 017734 3 S 12 google de Josef Niessen Zur Territorialgeschichte der Saarlande in Hermann Overbeck u Georg Wilhelm Sante Saar Atlas Gotha 1934 S 43 49 hier S 49 Normdaten Geografikum GND 4051098 0 lobid OGND AKS VIAF 247634979 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saargau amp oldid 234046907