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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Landeshauptmann der Grafschaft Glatz selben Namens siehe Johann Georg von Gotzen 1623 1679 Johann von Gotzen auch Johann von Gotz 1599 bei Luneburg 6 Marz 1645 bei Jankau Berauner Kreis war ein kaiserlicher und kurbayerischer General im Dreissigjahrigen Krieg 1633 wurde er in den Freiherren 1635 nach seiner Konversion zum Katholizismus in den Grafenstand erhoben Johann von Gotzen Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Familie 1 2 Militarische Laufbahn 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenFamilie Bearbeiten Seine Eltern waren Peter von Gotzen auf Zehlendorf und Zulsdorf Domherr zu Halberstadt und Eva geb von Samtleben Johann von Gotzen war in erster Ehe mit Elisabeth von Falcken in zweiter Ehe mit Apollonia von Hoditz verheiratet Er hinterliess aus seiner ersten Ehe zwei Sohne Siegmund Friedrich von Gotzen 1622 1662 der die katholische bohmische und frankische Linie der Reichsgrafen von Gotzen begrundete und Johann Georg von Gotzen 1623 1679 Landeshauptmann der Grafschaft Glatz der die katholische glatzische und schlesische Linie der Reichsgrafen von Gotzen begrundete Militarische Laufbahn Bearbeiten 1615 trat er in bohmische und 1626 als Oberstleutnant in kaiserliche Dienste Von Wallenstein wurde er zum Oberst und Statthalter von Rugen ernannt konnte jedoch 1630 das Eindringen schwedischer Truppen nicht verhindern Im September 1630 richteten seine Truppen in Pommern das Pasewalker Blutbad an 1 1631 fiel er in die Niederlausitz ein 1632 nahm Gotzen an der Schlacht bei Lutzen teil und wurde danach mit der Fuhrung der unter Hans Ulrich von Schaffgotsch in Schlesien stehenden Truppen beauftragt Fur seine Verdienste erhob ihn Kaiser Ferdinand III 1633 in den Freiherrenstand und 1635 nachdem er in der Schlacht bei Nordlingen mit dem rechten Flugel den Sieg entschieden hatte in den Grafenstand Entsprechend den Bestimmungen des Grafendiploms konvertierte er vor der Erhebung zum Katholizismus 1634 fiel Gotzen in die Landgrafschaft Hessen ein 1636 wurde ihm das Kommando der bisher von dem Grafen Jost Maximilian von Bronckhorst Gronsfeld gefuhrte bayerische Armee ubertragen mit der er den Landgrafen Wilhelm V von Hessen aus Westfalen vertrieb Dazu liess er unter anderem Soest beschiessen dabei wurden fast 1000 Hauser zerstort 2 Nach der Niederlage der kaiserlich sachsischen Armee unter Melchior von Hatzfeldt in der Schlacht bei Wittstock zog Gotzen zu dessen Verstarkung nach Sachsen musste dann aber vor General Johan Baner weiter zuruckweichen 1637 entsetzte er Leipzig und schloss gemeinsam mit Hatzfeld den General Baner bei Torgau ein den er anschliessend unter dem Oberbefehl Matthias Gallas nach Pommern verfolgte Im Marz 1638 erhielt Gotzen zusammen mit Federigo Savelli den geteilten Oberbefehl uber ein 18 500 Mann starkes Entsatzheer fur Breisach Die Befehlsgewalt wechselte taglich Vermutlich waren es die Fehler Savellis die zum weitgehenden Untergang des Armeekorps in der Schlacht bei Wittenweiher gegen die Truppen des Herzog Bernhard von Sachsen Weimar fuhrten Gotzen der an diesem Tag die Nachhut kommandierte zog mit dem Rest seiner Truppen uber Offenburg und Tubingen nochmals vor Breisach scheiterte aber am 25 Oktober 1638 beim Versuch die Schiffsbrucke einzunehmen Von Breisach aus zog er nach Waldshut wo seine Armee ein Lager bezog Von Waldshut aus versuchte Gotzen Laufenburg von Binzgen auf der rechten Rheinseite aus einzunehmen Nach seinem Eindringen in Kleinlaufenburg wurde er durch den Abbruch der Rheinbrucke durch die schwedische Besatzung gestoppt Der erfolglose und demoralisierte Gotzen wurde am 29 November 1638 in Waldshut vom Sonderbeauftragten des Kaisers Graf Philipp von Mansfeld verhaftet und in Wien vor ein Kriegsgericht gestellt 1641 jedoch freigesprochen Der Rest der Gotz schen Armee darunter auch der Musketier Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen entkam dem Elend durch die Verlegung ins sichere Winterquartier 3 1643 erhielt er wieder ein Kommando als er zeitweise den erkrankten Matthias Gallas im Oberbefehl uber das kaiserliche Hauptheer in Schlesien vertrat Im folgenden Jahr zog er gegen den Fursten Georg Rakoczi nach Ungarn gegen den er Vorteile gewann bis man ihn nach Bohmen zuruckberief zur Abwehr des drohenden Einbruchs von Lennart Torstensson Dort angekommen befehligte er in der Schlacht bei Jankau den rechten Flugel kam jedoch bereits zu Anfang der Schlacht in gegnerisches Feuer und starb 4 Sein Leichnam wurde in der Kirche des Prager Emmausklosters beigesetzt Literatur BearbeitenRichard Plumicke Lebenslauf des Glatzer Landeshauptmanns Johann Georg Reichsgrafen von Gotzen geb 1623 gest 1679 von ihm selbst verfasst In Glatzer Heimatblatter 1943 Heft 1 S 14 25 Richard Plumicke Der Grossgrundbesitz des letzten Reichsgrafen von Gotzen aus der schlesischen linie und seine Erben im Jahre 1771 In Glatzer Heimatblatter 1942 Heft 2 S 49 54 Carl von Landmann Gotzen Johann Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 510 f Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Johann von Gotzen im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten Denckwurdiger Bericht der von Anfang der Welt nie unter den Christen erhorten grausamen unmenschlichen unchristlichen uberwildtatarischen Feuerbrennischen und Morderischen That und Tyranney so auss Teuffelischer Bossheit in der Stadt Pasewalck in Pommern an armen wehrlosen Hauffen Geist und Weltlichen Mannern Weibern Jungfrauen und Kindern von dem Antichristlichen Gotzendiener mit Plunderung Sodomitischer Unzucht Feur und Schwerdt den 7 8 und 9 Septembris 1630 gantz jammer und erbarmlich ist verubet und vollenzogen worden Gedruckt im Jahr 1631 Gerhard Kohn Der Dreissigjahrige Krieg in Stadt und Land zum Beispiel in Soest Westfalen und in der Soester Borde Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung des Stadtarchivs vom 13 September 1998 bis zum 13 Marz 1999 zur Erinnerung an den Abschluss des Westfalischen Friedens vor 350 Jahren Stadtarchiv und Wissenschaftliche Stadtbibliothek Soest Soest 1998 ISBN 3 00 003239 8 Vgl Simplicius Simplicissimus Grimmelshausen und seine Zeit Ausstellungskatalog Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster 1976 S 72 Carl von Landmann Gotzen Johann Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 510 f Normdaten Person GND 116739355 lobid OGND AKS VIAF 3230023 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gotzen Johann vonALTERNATIVNAMEN Gotz Johann Graf von Gotzen Johann Graf vonKURZBESCHREIBUNG deutscher kaiserlicher General im Dreissigjahrigen KriegGEBURTSDATUM 1599GEBURTSORT bei LuneburgSTERBEDATUM 6 Marz 1645STERBEORT bei Jankau Berauner Kreis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Gotzen amp oldid 237726961