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Litomysl deutsch Leitomischl ist eine Stadt im Okres Svitavy in der ostbohmischen Region Pardubice in Tschechien Das Schloss Litomysl gehort zum UNESCO Welterbe Der bekannteste Sohn der Stadt ist der Komponist Bedrich Smetana LitomyslLitomysl Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienHistorischer Landesteil BohmenRegion Pardubicky krajBezirk SvitavyFlache 3345 haGeographische Lage 49 52 N 16 19 O 49 870277777778 16 311388888889 330 Koordinaten 49 52 13 N 16 18 41 OHohe 330 m n m Einwohner 10 441 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 030 92 570 01Kfz Kennzeichen EStrukturStatus StadtOrtsteile 10VerwaltungBurgermeister Radomil KasparAdresse Bri Stastnych 1000570 01 LitomyslGemeindenummer 578347Website www litomysl cz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stadtgliederung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Rundfunksender 5 Bildung 6 Stadtepartnerschaften 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter der Stadt 7 2 Im Ort wirkten 8 Trivia 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp OrtsansichtLitomysl das an der Loucna liegt wurde erstmals fur das Jahr 981 in der Chronica Boemorum des Kosmas von Prag urkundlich erwahnt Es wird vermutet dass die Slavnikiden im 10 Jahrhundert an der Stelle des heutigen Schlosses eine Burgstatte errichten liessen Ende des 11 Jahrhunderts grundete Herzog Bretislav II unterhalb der Burg ein Benediktinerkloster das der Olmutzer Bischof Heinrich Zdik 1145 an Pramonstratenser ubertrug die aus der Gegend um Aachen kamen und in der Rodung erfahren waren Die ursprungliche Siedlung unterhalb des Klosterberges wurde 1108 als opidum Lutomisl erwahnt Konig Ottokar II Premysl verlieh ihr 1259 das Marktrecht eine eigene Gerichtsbarkeit und 1263 das Koniggratzer Stadtrecht Zu dieser Zeit war sie sowohl von Tschechen als auch von Deutschen bewohnt In der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts gab es Zunfte fur Backer Tuchmacher und Weber Nach der Erhebung des Bistums Prag zum Erzbistum 1344 wurde das Bistum Litomysl gegrundet und als Suffragandiozese Prag unterstellt Die Kleriker des Pramonstratenserklosters das bei der Bistumsgrundung aufgehoben worden war bildeten das Domkapitel Bischof Johannes von Neumarkt holte 1356 die Augustiner nach Litomysl In den Hussitenkriegen flohen die Domherren 1425 nach Svitavy das zur Diozese Olmutz gehorte Damit ging das Bistum Litomysl unter und wurde spater nicht mehr erneuert auch wenn es rechtlich erst 1554 erlosch Die Herrschaft Litomysl war ab 1432 im Besitz der Kostka von Postupice die auf der Seite der Bohmischen Bruder standen Dadurch wurde Litomysl ein wichtiges Zentrum der Bruderunitat und war zeitweise auch der Sitz eines Seniors Nachdem Bohus Kostka von Postupice 1547 den Standeaufstand gegen Konig Ferdinand I unterstutzt hatte verlor er seine Besitzungen 1548 wurden auch die Bohmischen Bruder aus Litomysl vertrieben 1567 kam die Herrschaft Litomysl durch Tausch gegen Chropyne an den bohmischen Oberstkanzler Vratislav von Pernstein der in den nachsten Jahren das Renaissance Schloss errichten liess Im Zuge der Gegenreformation mussten nach der Schlacht am Weissen Berg die Protestanten die einen Glaubenswechsel ablehnten die Stadt verlassen Frebonie von Pernstein rief 1640 die Piaristen nach Litomysl die ein Gymnasium und ein Philosophisches Seminar grundeten sowie das Theater und Musikleben forderten Sie leisteten bis in die Neuzeit einen wesentlichen Beitrag zur geistigen und kulturellen Entwicklung der Stadt Nach dem Dreissigjahrigen Krieg erhielt die Adelsfamilie Trauttmansdorff die Herrschaft Litomysl Ihr folgten 1758 die Grafen Waldstein und 1855 die Fursten Thurn und Taxis die Litomysl im Wege der Versteigerung erwarben Die Stadt wurde mehrmals durch Brande zerstort und musste sowohl in den Schlesischen als auch in den Napoleonischen Kriegen Truppendurchmarsche und Plunderungen erdulden Im 19 Jahrhundert war Litomysl ein bedeutendes Zentrum der tschechischen Nationalen Wiedergeburt 2 Am 9 Juli 1929 wurde die Stadt offiziell vom ersten Prasidenten der Tschechoslowakischen Republik T G Masaryk besucht Im Marz 1939 lag die Stadt nun im von deutschen Nationalsozialisten kontrollierten Protektorat Bohmen und Mahren Im April darauf besetzten rund 800 Soldaten der deutschen Wehrmacht die Stadt sie bezogen dabei besonders Schulgebaude Litomysl hatte bis 1942 eine Judische Gemeinde deren Mitglieder vollstandig deportiert wurden Die Synagoge uberstand bis ins Jahr 1969 Sie wurde abgerissen um Wohnraum in Plattenbauten zu schaffen Anfang Mai 1945 floh die Wehrmacht aus Litomysl vor der heranruckenden Roten Armee der Sowjetunion welche die Stadt am 9 Mai 1945 von den deutschen Besetzern befreit hatte Bereits fruh begannen Prozesse gegen tschechische Kollaboranten im Umland der Stadt entstanden hierfur Internierungslager da fur die Inhaftnahme das ortliche kleine Gefangnis nicht ausreichend war Die deutschsprachigen Einwohner wurden im Juni 1945 grosstenteils vertrieben und ausgewiesen Stufenweise ausgebaut wurde 1946 bis 1957 ein neues Krankenhaus Der zentrale Marktplatz und seine Gebaude wurde 1950 unter Denkmalschutz gestellt In den 1970er und 1980er Jahren entstanden neue Wohnviertel Die 1970er wurden genutzt um das Schloss Litomysl zu sanieren Mit dem Hochwasser 1984 trat der Fluss Loucna uber die Ufer und flutete das historische Stadtzentrum Das Hochwasser hinterliess eine dicke Schicht an Schlamm und Mais von umliegend gefluteten Ackern 1994 fand in Litomysl auf Initiative vom Staatsprasidenten Vaclav Havel ein Treffen von sieben Prasidenten der mitteleuropaischen Lander statt Zwei Jahre spater besuchte der damalige spanische Konig Juan Carlos I die Stadt 1999 wurde das Schloss mit seinen Garten und seiner Umgebung in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen 3 Am 1 Juli 2022 wurde in der Stadt die tschechische EU Ratsprasidentschaft 2022 offiziell eingeleitet Stadtgliederung BearbeitenZu Litomysl gehoren die Ortsteile Kornice Kornitz Lany Lana Nedosin Nedoschin Nova Ves u Litomysle Neudorf b Leitomischl Pazucha Poslich Pohodli Friedrichshof Sucha Sucha Zahaji Sahaj und Zahradi Sachrad Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas historische Stadtzentrum wurde 1965 zum stadtischen Denkmalreservat erklart Das Schloss Leitomischl ist eines der bedeutendsten Renaissance Denkmaler in Mitteleuropa und als UNESCO Welterbe eingetragen Mittelpunkt der Stadt ist der langgestreckte Marktplatz Er ist umgeben von Burgerhausern im Renaissance und Barockstil mit Lauben und Giebeln Besonders reich geschmuckt ist das Haus Nr 10 Zu den Rittern Das Rathaus wurde 1418 errichtet und spater umgestaltet siehe auch Neues Rathaus Litomysl Das Denkmal fur Bedrich Smetana am Westende des Platzes schuf 1924 Jan Stursa Mariensaule auf dem Marktplatz Die Pfarrkirche der Heiligen Kreuzerhohung Kostel povyseni sv Krize wurde ab 1356 fur die Augustiner gebaut und 1378 fertiggestellt Unter Maria Manrique de Lara Witwe von Vratislav von Pernstein erfolgte 1601 ein Umbau Das Gemalde der Heiligen Kreuzerhohung schuf Ignaz Raab die Bilder des Kreuzweges stammen von Josef Cereghetti Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Kirche nach Planen von Franz Schmoranz teilweise regotisiert In den Jahren 1995 2000 fand eine umfangreiche Renovierung statt Die Konventgebaude heute Propstei wurden 1758 1763 nach einem Entwurf des Architekten Jiri Beba im Barockstil errichtet Die Piaristenkirche Auffindung des heiligen Kreuzes Kostel nalezeni sv Krize wurde unter Graf Franz Wenzel von Trauttmansdorff ab 1714 nach Planen von Giovanni Battista Alliprandi neu errichtet und nach dessen Tod von Franz Maximilian Kanka vollendet Matthias Bernhard Braun schuf die Statuen der Vier Evangelisten und an der Fassade die Skulpturen des Hl Wenzel und des Heiligen Prokop Die Kirche diente auch als Grablege fur die Ordensangehorigen und die Grafen Trauttmansdorff und Waldstein Wartenberg Nachdem die Piaristen 1948 Litomysl hatten verlassen mussen wurde die Kirche dem Verfall preisgegeben Die 1991 begonnene Renovierung ist noch nicht abgeschlossen Im Piaristenkolleg aus dem 16 Jahrhundert ist das Stadtmuseum untergebracht Das Portal schmucken Wappen der Trauttmansdorff Blute und Stern und der Pernsteiner Auerochse mit Nasenring Die Klostergarten erstrecken sich auf einer Anhohe unterhalb des Schlosses und folgen teilweise der ehemaligen Stadtmauer Sie wurden im Renaissancestil angelegt und spater barock umgestaltet und dienten auch als Zier und Nutzgarten Nach 1948 waren sie nicht mehr zuganglich und verwahrlost 1999 wurden sie saniert und fur die Offentlichkeit geoffnet Die Friedhofskirche ist der heiligen Anna geweiht Sie wurde 1670 1672 durch die Grafin Marie Anna von Trauttmansdorff geborene Berka von Duba und Leipa errichtet Ein 1959 geschaffenes Denkmal fur den Schriftsteller Alois Jirasek der am Piaristengymnasium als Lehrer wirkte befindet sich in den Grunanlagen zwischen Schloss und Museum Der ehemalige Landschaftspark Nedosinsky haj beschrieben in Alois Jiraseks Roman Filozofska historie ist ein Naturdenkmal und Ausflugsziel nbsp Schloss Litomysl nbsp Marktplatz nbsp Piaristenkirche Auffindung des hl KreuzesRundfunksender BearbeitenIn der Nahe von Litomysl befindet sich bei 49 49 07 N 16 18 27 E der wichtigste Kurzwellensender des tschechischen Rundfunks Die Anlage verfugt uber bis zu 105 Meter hohe Turme Ein Stuck sudwestlich dieser Anlage befindet sich bei 49 48 38 N 16 18 5 E ein Mittelwellensender der auf der Frequenz 1287 kHz mit 150 W Sendeleistung betrieben wird Er verwendet als Sendeantenne zwei abgespannte 125 Meter hohe Stahlfachwerkmasten Bildung BearbeitenIn Litomysl befindet sich die Fakultat fur Restaurierung der Universitat Pardubice Stadtepartnerschaften BearbeitenLitomysl unterhalt folgende Partnerschaften 4 Levoca Leutschau Slowakei Noordenveld Niederlande San Polo d Enza ItalienPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Nikolaus von Leitomischl um 1403 Theologe und Gelehrter Bedrich Smetana 1824 1884 Komponist Julius Marak 1832 1899 Landschaftsmaler Josef Theurer 1862 1927 Physiker und Mathematiker Zdenek Nejedly 1878 1962 Musikwissenschaftler und Politiker Arne Novak 1880 1939 Literaturhistoriker und Literaturkritiker Cestmir Jerabek 1893 1981 Schriftsteller Dramaturg und Literaturkritiker Zdenek Kopal 1914 1993 Astronom Vladimir Popelka 1948 Radrennfahrer Frantisek Trkal 1970 Radrennfahrer Martin Kabrhel 1982 PokerspielerIm Ort wirkten Bearbeiten nbsp Haus mit Graffiti nach Vachal GrafikenBonifac Buzek Priester Volksaufklarer Philosoph und Padagoge lehrte hier Jan Cerny Arzt und Priester der Bruder Unitat wohnte etliche Jahre im Ort Alois Jirasek Schriftsteller unterrichtete am hiesigen Gymnasium Martin Kabatnik Schriftsteller und Mitglied der Bruder Unitat verstarb in Litomysl Josef Kaizl Politiker besuchte hier das Gymnasium Frantisek Cyril Kampelik Arzt Volksaufklarer und Begrunder der Selbsthilfe Genossenschaften praktizierte und lehrte hier Jan Karafiat Pfarrer der Bohmischen Bruder und Schriftsteller studierte auch in Litomysl Josef Langer Piaristenmonch Mathematiker und Astronom verstarb in Litomysl Franz Pacak 1713 1757 Bildhauer Tomas Pesina z Cechorodu Historiker und Schriftsteller hatte am Ort die Stelle des Dekans inne Josef Vachal Schriftsteller Maler und Grafiker lebte und wirkte hierTrivia BearbeitenDie Stadt findet im Lied Wie Bohmen noch bei Ost reich war von Peter Alexander Erwahnung Darin heisst es Wie noch ganz Leitomischl beim Zauner war in Ischl Literatur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Kroners Taschenausgabe Band 329 Band Bohmen und Mahren Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 330 332 Milan Skrivanek Pavel Vopalka Litomysl Eine altehrwurdige Stadt 2 erweiterte Auflage Paseka Prag 1997 ISBN 80 7185 123 X Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB VON JOSEF VACHAL INSPIRIERT BAD FUR DIE SEELE IN LITOMYSL radio cz abgerufen am 3 Marz 2019 Litomysl 1259 2009 In Litomysl Mesto Litomysl 2009 Partnerska mesta Mesto Litomysl abgerufen am 4 November 2021 tschechisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Litomysl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Leutomyssl in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte litomysl cz deutsch Stadte und Gemeinden im Okres Svitavy Banin Bela nad Svitavou Bela u Jevicka Benatky Bezdeci u Trnavky Biskupice Bohunov Bohunovice Borova Borusov Brnenec Brezina Brezinky Breziny Brezova nad Svitavou Budislav Bystre Cerekvice nad Loucnou Cista Desna Detrichov Detrichov u Moravske Trebove Dlouha Loucka Dolni Ujezd Gruna Hartinkov Hartmanice Horky Horni Ujezd Hradec nad Svitavou Chmelik Chornice Chotenov Chotovice Chrastavec Janov Januvky Jaromerice Jarosov Javornik Jedlova Jevicko Kamenec u Policky Kamenna Horka Karle Koclirov Korouhev Koruna Krenov Kukle Kuncina Kvetna Lavicne Linhartice Litomysl Lubna Makov Malikov Mestecko Trnavka Mikulec Mladejov na 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