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Pusta Rybna deutsch Wust Rybny auch Wust Rybnai ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt zehn Kilometer westlich von Policka und gehort zum Okres Svitavy Pusta RybnaPusta Rybna Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Pardubicky krajBezirk SvitavyFlache 1399 haGeographische Lage 49 43 N 16 8 O 49 7100314 16 1360503 602 Koordinaten 49 42 36 N 16 8 10 OHohe 602 m n m Einwohner 156 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 572 01Kfz Kennzeichen EVerkehrStrasse Borova KrizankyStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Helena Pazderova Stand 2021 Adresse Pusta Rybna 48572 01 PolickaGemeindenummer 578649Website www pustarybna czBlick von Osten auf das DorfOrtsansicht von WestenGemeindeamtkath Kirche St Bartholomausevangelische Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenPusta Rybna befindet sich im Osten der Saarer Berge im Tal des Baches Hlucal und seiner vier Zuflusse Nordlich erheben sich Zizkov 753 m und Blatinsky kopec 731 m im Sudosten der Landratsky kopec Landratberg 743 m sudlich der Hate 655 m im Westen die Rybenske Pernicky 748 m und nordwestlich der Kastankuv kopec 753 m und Spaleny kopec 765 m Der zu Bohmen gehorige Ort liegt nordlich der durch den Lauf der Svratka gebildeten historischen Landesgrenze zu Mahren Nachbarorte sind Blatina und Betlem im Norden Dedek und Oldris im Nordosten Kobyli und Landraty im Osten Madera und Teleci im Sudosten Svety Spelkov Mrhov und Krasne im Suden Breziny im Sudwesten Ceska Cikanka Moravska Cikanka und Karlstejn im Westen sowie Damasek im Nordwesten Geschichte BearbeitenRybna wurde wahrscheinlich kurz nach der im Jahre 1265 durch Premysl Ottokar II erfolgten Grundung der Konigsstadt Policka im Zuge der Kolonisation des Urwaldes im Grenzgebiet zu Mahren durch deutsche Siedler angelegt Die alteste schriftliche Uberlieferung von Moravska Rybna stammt aus der Zeit zwischen 1344 und 1350 als es in Schriftstucken des Bistums Prag zusammen mit Krouna Svratka und weiteren dem Dekanat Mauth zugeordneten Orten erwahnt wurde 1392 wurde Moravska Rybna als eines der 58 Dorfer der bohmischen Herrschaft Richenburg in der Landtafel eingeschrieben Vermutlich wurde der Ort wahrend der Hussitenkriege 1421 bei den Kampfen um Policka zerstort Als Jan Pardus von Vratkov 1456 die Herrschaft Richenburg beschrieb gab er Moravska Rybna Kamenice und Schonau als ganzlich wuste Orte an 1474 erwarb die Stadt Policka im Zuge ihrer Expansionsbestrebungen im Grenzgebiet zur Herrschaft Richenburg einen Teil von Wust Rybna Dabei wurde die Grenze zwischen beiden Herrschaften entlang des Baches Sonava und weiter am Hlucal bis zu dessen Mundung in die Svratka neu festgelegt Das rechte Ufer gehorte fortan zu Richenburg und das linke zu Policka Dadurch wurden die Fluren von Wust Rybna in einen Richenburger und einen Politschkaer Anteil aufgeteilt Im Politschkaer Teil entstand eine Glashutte 1660 liess die Stadt Politschka die im Dreissigjahrigen Krieg eingegangene Glashutte erneuern Die Produktpalette reichte von gewohnlichem Brauchglas uber bemaltes bzw geschliffenes Glas fur den Export Zu Beginn des 18 Jahrhunderts wurde die Glashutte stillgelegt 1719 bestand der Politschkaer Anteil aus 90 Hausern und die Einwohner waren durchweg Tschechen und helvetischer Konfession Zu dieser Zeit lebten die Bewohner vom Anbau und der Verarbeitung von Flachs Die Leinwaren fanden einen guten Absatz und die Zahl der Einwohner wuchs an Um Pusta Rybna entstanden in dieser Zeit die kleinen Siedlungen Betlem Blatina Damasek Chalupy Kobyli Kameni Polsko Odrenec Pavlasky Svety und Zlomy die eigene dorfliche Strukturen aufwiesen Nach dem Josephinischen Toleranzpatent von 1781 entstand eine Reformierte Gemeinde Im Jahre 1789 gab es insgesamt 85 Anwesen in Wust Ribna bzw Pusty Rybny 2 Bei der Mobilmachung nach dem Einmarsch der Franzosen desertierten 1796 mehrere Rekruten 1797 ging die Obrigkeit gewaltsam gegen die Deserteure unter Fuhrung von Jan Makovsky 1772 1797 vor Im 19 Jahrhundert begann der Niedergang der Flachsverarbeitung und das Dorf verarmte Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf Wust Rybny bzw Puste Rybny aus 111 Hausern mit 631 tschechischsprachigen Einwohnern darunter 95 protestantischen Familien Davon gehorten 23 Hauser mit 138 Einwohnern sowie die unter dem Patronat des Religionsfonds stehende Filialkirche St Bartholomaus die katholische Schule eine Muhle zwei Brettsagen und eine Olstampfe zum Richenburger Teil Auf dem Polickaer Anteil gab es eine protestantische Schule und eine Rustikalmuhle Bei dem Dorf wurde in geringen Mengen weisser Kalkstein gebrochen Katholischer Pfarrort war Borowa 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Wust Rybny zwischen der koniglichen Leibgedingestadt Policka und der Allodialherrschaft Richenburg geteilt Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Puste Rybne ab 1849 mit den Ortsteilen Betlem Blatina Kobyli und Sveti eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Policka Ab 1868 gehorte Puste Rybne zum Bezirk Policka 1869 hatte Puste Rybne 1095 Einwohner und bestand aus 179 Hausern In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts setzte eine grosse Auswanderungswelle ein Zwischen 1862 und 1911 wanderten 317 Einwohner in die USA aus 1878 entstand ein neues Schulhaus das heute als Gemeindeamt dient Zum Ende des 19 Jahrhunderts wurde in Puste Rybne mit Unterstutzung der Reformierten Kirche der Schweiz ein Pfarrhaus erbaut Im Jahre 1900 lebten in der Gemeinde 897 Personen 1910 waren es 824 Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn die Gemeinde wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Im Jahre 1919 wurde Damasek das bis dahin zu Breziny gehort hatte nach einem Referendum umgemeindet Beim Zensus von 1921 lebten in den 161 Hausern der Gemeinde 751 Personen Der Kernort bestand aus 144 Hausern mit 675 Einwohnern davon 669 Tschechen 4 Seit 1924 wird das Dorf als Pusta Rybna bezeichnet 1930 lebten in den 155 Hausern der Gemeinde 773 Menschen Von 1939 bis 1945 gehorte Pusta Rybna Wust Rybnai zum Protektorat Bohmen und Mahren Wahrend des Zweiten Weltkrieges unterstutzten Bewohner von Pusta Rybna den Widerstand gegen die Nationalsozialisten Die abgelegenen Siedlungen dienten englischen und russischen Partisanen als Unterschlupf Nachdem das Dorf ins Visier der Gestapo geraten war drohte eine Strafaktion zur Vernichtung des Ortes Der Burgermeister Frantisek Petras konnte dies durch seinen Einsatz noch verhindern Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verliessen bis 1946 etwa 300 Einwohner die Gemeinde und zogen in die Sudetengebiete 1950 lebten nur noch 407 Personen in Pusta Rybna In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts ging die Einwohnerzahl standig zuruck und viele der Hauser werden nur noch als Ferienwohnungen genutzt Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Policka Pusta Rybna wurde dabei dem Okres Svitavy zugeordnet 1964 wurden die vier Hauser von Horni Blatina nach Borova ausgegliedert Die Ortsteile wurden 1971 aufgehoben Beim Zensus von 2001 lebten in den 130 Wohnhausern von Pusta Rybna 156 Personen Die Rekrutenrebellion ist Gegenstand des 1956 erschienenen historischen Romans Rekruti von Vaclav Kaplicky Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Pusta Rybna sind keine Ortsteile ausgewiesen Grundsiedlungseinheiten sind Betlem Bethlehem Blatina Chalupy Damasek Damaschek Kobyli Kobyly auch Rosshofen und Pusta Rybna 5 Zu Pusta Rybna gehoren zudem die Wohnplatze Hate Kameni Polsko Odrenec Pavlasky Svety Swiet und Zlomy sowie die Wustung Hranicny Hraniczny Sehenswurdigkeiten Bearbeitenkatholische Kirche St Bartholomaus erbaut 1838 an Stelle einer holzernen Friedhofskapelle evangelische Kirche errichtet 1889 1890 evangelisches Pfarrhaus der Ziegelfachwerkbau im alpenlandischen Stil entstand zum Ende des 19 Jahrhunderts Baptistische Kirche in Chalupy erbaut 1968 1970 Naturreservate Rybenske Pernicky und Damasek gezimmertes Stadel mit achteckigen Grundriss und Schindelbedachung es soll nach 1781 als erster Versammlungsort der Protestanten gedient haben Gedenkstein fur Jan Makovsky am GemeindeamtLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 536Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pusta Rybna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Pusta Rybna Rekrutendesertation von 1796 1797 Vergessene Rebellion in Pusta Rybna von 1796Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Eilfter Theil Chrudimer Kreis Prag und Wien 1789 S 174 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Funfter Band Chrudimer Kreis J G Calve Prag 1837 S 228 254 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1094 Rybarna Rybnicek https www risy cz cs vyhledavace obce 578649 pusta rybna RISStadte und Gemeinden im Okres Svitavy Banin Bela nad Svitavou Bela u Jevicka Benatky Bezdeci u Trnavky Biskupice Bohunov Bohunovice Borova Borusov Brnenec Brezina Brezinky Breziny Brezova nad Svitavou Budislav Bystre Cerekvice nad Loucnou Cista Desna Detrichov Detrichov u Moravske Trebove Dlouha Loucka Dolni Ujezd Gruna Hartinkov Hartmanice Horky Horni Ujezd Hradec nad Svitavou Chmelik Chornice Chotenov Chotovice Chrastavec Janov Januvky Jaromerice Jarosov Javornik Jedlova Jevicko Kamenec u Policky Kamenna Horka Karle Koclirov Korouhev Koruna Krenov Kukle Kuncina Kvetna Lavicne Linhartice Litomysl Lubna Makov Malikov Mestecko Trnavka Mikulec Mladejov na Morave Morasice Moravska Trebova Nedvezi Nemcice Nova Sidla Nova Ves u Jarosova Oldris Opatov Opatovec Osik Pohledy Policka Pomezi Porici u Litomysle Priluka Pusta Kamenice Pusta Rybna Radimer Radkov Rohozna Rozhrani Rozstani Rudna Rychnov na Morave Ridky Sadek Sebranice Sedliste Sklene Slatina Sloupnice Stare Mesto Stasov Strakov Sucha Lhota Svitavy Svojanov 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