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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Wenzel von Bohmen Begriffsklarung aufgefuhrt Wenzel von Bohmen auch Wenzeslaus von Bohmen tschechisch Svaty Vaclav um 908 28 September 929 oder 935 in Stara Boleslav dt Altbunzlau war ein bohmischer Furst aus der Dynastie der Premysliden Wenzel war Herrscher einer kleinen Region um Prag und zugleich Oberhaupt des bohmischen Stammesverbandes In seiner kurzen Regierungszeit musste er sich dem ostfrankischen Konig Heinrich I unterwerfen Er hatte auch mit Gegnern aus Reihen der ubrigen bohmischen Grossen zu kampfen und wurde schliesslich von seinem Bruder Boleslav I getotet Standbild Wenzels im Prager Veitsdom Parler Hutte 14 Jahrhundert Der Kopf der Statue stimmt mit den tatsachlichen Massen von Wenzels Schadel uberein Noch im 10 Jahrhundert setzte seine Verehrung als Heiliger ein Er war Hauspatron der Premysliden und Namensgeber fur vier weitere bohmische Herrscher dieses Namens Im Hochmittelalter wurde er zum bohmischen Landespatron In der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen wird er bis heute verehrt Tschechien erklarte im Jahr 2000 seinen Todestag am 28 September zum staatlichen Feiertag Uber sein Leben berichten Heiligenlegenden die als hochrangige Quellen fur das fruhe 10 Jahrhundert die Aufmerksamkeit der Historiker auf sich ziehen Diese Schriften finden auch Beachtung in der internationalen Fachwelt denn sie erlauben es das Drama des bohmischen Herzogs Wenzel 1 in einen breiteren Kontext der Christianisierung und des Streites zwischen geistlicher und weltlicher Macht zu stellen Inhaltsverzeichnis 1 Furst 1 1 Jugend und Erziehung 1 2 Innenpolitik und Religion 1 3 Bohmen und Europa 1 4 Tod 2 Heiliger 2 1 Hagiographie 2 2 Ikonographie 2 3 Schutzpatron von Bohmen 2 4 Kultgegenstande und Reliquien 2 5 Patrozinien und Gedenktag 3 Anhang 3 1 Legenden 3 2 Chroniken 3 3 Bildquellen 3 4 Literatur 3 5 Weblinks 4 AnmerkungenFurst BearbeitenJugend und Erziehung Bearbeiten nbsp Pariser Handschrift der Dalimil Chronik 14 Jahrhundert Links oben Drahomira mit ihren Gefolgsleuten rechts daneben der kleine Wenzel in der Obhut seiner Grossmutter Ludmilla Wenzel war der alteste Sohn des Premyslidenfursten Vratislav I und der Drahomira von Stodor Als er zu Beginn des 10 Jahrhunderts geboren wurde lag die Herrschaft uber Mittelbohmen noch bei seinem Onkel Spytihnev I Wenzels Geburtsort war daher vermutlich nicht Prag sondern eine der Burgen der sogenannten Premysliden Domane die als Sitz nichtregierender Familienmitglieder dienten In Frage kommen Budec und Levy Hradec im Zentrum des Landes oder Tetin Libusin Melnik Stara Boleslav und Lsteni die am Rand des Herrschaftsgebietes lagen Wenzels Geburtsdatum kann nur aufgrund chronologischer Berechnungen geschatzt werden Meist wird es ungefahr in das Jahr 908 gelegt denn sein Vater Vratislav ubernahm die Regierung im Jahr 915 und im gleichen Jahr liess er seinem Sohn die Haare schneiden Ublicherweise waren es nur hochgestellte mannliche Kinder im Alter von etwa sieben Jahren die sich dem Ritual des Haareschneidens unterziehen mussten Die feierliche Zeremonie fand in der Marienkirche der Prager Burg im Beisein eines Bischofs statt Der Furstensohn erhielt eine fur seine Zeit und seinen Stand ungewohnliche Ausbildung Er lernte lesen Seine Lehrer waren seine Grossmutter Ludmilla und ein Priester namens Ucen der ihm auf Burg Budec beibrachte den Psalter zu memorieren Den Legenden nach konnte Wenzel slawische lateinische und sogar griechische Bucher verstehen Seine Gelehrsamkeit erregte bei den Stammesfuhrern Anstoss Sie befurchteten dass die notwendige Ausbildung zum Krieger zu kurz kame Beim Tod seines Vaters im Fruhjahr 921 war Wenzel etwa 13 Jahre alt Die Stammesversammlung erhob ihn zum Fursten eigenstandig regieren konnte er aber noch nicht Die Regentschaft sollte seine Mutter Drahomira ausuben die Erziehung Wenzels und seines Bruders Boleslav ubertrug der Stamm jedoch der Grossmutter Ludmilla Bald kam es zum Streit zwischen den beiden Frauen Ludmilla wurde am 16 September 921 von Gefolgsleuten ihrer Schwiegertochter ermordet Drahomira fuhrte die Regentschaft noch weitere drei oder vier Jahre fort Erst 924 oder 925 war Wenzel alt genug um die Regierungsmacht selbst zu ubernehmen Er heiratete der Name der Frau ist nicht bekannt und zeugte ausserdem mit einer Nebenfrau einen Sohn namens Zbraslav 2 Innenpolitik und Religion Bearbeiten nbsp Gumpold von Mantua Vita des hl Wenzel Wolfenbuttel Herzog August Bibliothek Cod Guelf 11 2 Aug 4 fol 20v entstanden vor 1006 Links Wenzel der vom Erzengel Michael gesegnet wird Rechts Boleslav mit seinen Parteigangern Der Regierungsantritt war im Bohmen des fruhen 10 Jahrhunderts auch fur einen designierten Thronfolger eine schwierige und gefahrliche Angelegenheit Wenzels erste bekannte Amtshandlung war es im Jahr 925 die Reliquien der getoteten Grossmutter nach Prag zu ubertragen Wohl zur gleichen Zeit vertrieb er seine Mutter fur eine kurze Zeit aus dem Furstentum beides offensichtliche und notwendige Demonstrationen der Macht denn der Stamm stand nicht geschlossen hinter ihm Wenzel hatte ein eigenes starkes Gefolge und Parteiganger und er hatte ebenso starke Gegner die seine Mutter und seinen Bruder unterstutzten oder eigene Ziele verfolgten Es gibt Hinweise darauf dass bereits die Regierungsubernahme von Rivalitaten begleitet war Eine Legende behauptet der Adel habe ein Mordkomplott vorgetauscht und so die beiden Bruder gegeneinander aufgebracht In einer anderen heisst es die Partei Wenzels habe gegen die Partei seiner Mutter blutige Kampfe ausgefochten Ubereinstimmend berichten sie dass der neue Furst den Grossen zu jung zu unerfahren und zu fromm erschien 3 Ein weiteres Zeugnis fur die instabile Lage ist der Kampf mit seinem Nachbarn Radslav von Kourim Nachdem ihn Wenzel besiegt hatte beliess er ihn weiter in seiner Funktion und begnugte sich mit einer Unterwerfungsgeste Dies deutet darauf hin dass die ubrigen Fursten in Bohmen eine gewisse Uberlegenheit des Herrschers uber die Prager Burg zwar manchmal unfreiwillig akzeptierten im Wesentlichen aber unabhangig blieben Dieses Krafteverhaltnis konnte Wenzel jedenfalls nicht entscheidend zu seinen Gunsten verschieben und offensichtlich fuhrte es schliesslich auch zu seinem Sturz 4 Auch das Christentum hatte sich zu Beginn des 10 Jahrhunderts noch nicht durchgesetzt Der vierte getaufte Herrscher Bohmens gebot uber ein grosstenteils nichtchristliches Land Er unterhielt zwar gute Beziehungen zum Bischof Tuto von Regensburg betrieb aber keine offensive Missionstatigkeit Im Land befanden sich nur wenige Geistliche eine Handvoll bayerischer Kleriker die einem Archipresbyter unterstanden und aus dem 907 untergegangenen Grossmahren gefluchtete Priester Deren Anwesenheit in Bohmen ist zwar unstrittig ihre Anzahl und ihr Einfluss liegen aber vollkommen im Dunkeln Die neue Religion blieb unter diesen Bedingungen weiterhin auf sein Furstentum beschrankt und erfasste auch dort nur die Oberschicht auf den wichtigsten Burgen Wenzels nachhaltigste Leistung auf religiosem Gebiet war der Bau einer Rotunde die er mit Tutos Einverstandnis an der Stelle des spateren Veitsdomes errichten liess Es war zwar bereits die dritte Kirche auf dem Gelande der Prager Burg doch wahrend seine Vorganger noch eher abseitige Platze wahlten platzierte der spatere Landesheilige seinen Sakralbau in die Mitte des Burgfelsens dorthin wo einige Historiker zwei zentrale Elemente der alten Religion und Gesellschaftsordnung vermuten den heiligen Brandopfer Hugel Zizi und den steinernen Thron den alle bohmischen Fursten noch im Hochmittelalter bei ihrem Amtseintritt besteigen mussten Beide Heiligtumer waren noch zwei Jahrhunderte spater Cosmas von Prag bekannt und wurden wohl spater von der gotischen Kathedrale uberbaut Wenzel habe mit seinem Bau das ideelle Zentrum des Landes in einen christlichen Kontext gestellt und so den Bruckenschlag zwischen der alten und der neuen Ordnung geschaffen 5 Bohmen und Europa Bearbeiten nbsp Siegel Heinrichs I von 927 das den ostfrankischen Konig in Triumphpose zeigt Aus Otto Posse Die Siegel der Deutschen Kaiser und Konige Band 5 S 11 Heinrich I Nr 2Aussenpolitisch stand Bohmen in Wenzels Regierungszeit zwischen drei Machten Mit den Ungarn die seit Beginn des 10 Jahrhunderts Europa verheerten muss schon langer ein Abkommen bestanden haben denn die ungarischen Krieger konnten sich auf dem Weg zu ihren Raubzugen im Westen ungehindert uber bohmisches Territorium bewegen Die elbslawischen Stamme im Norden waren traditionelle Verbundete der Premysliden Wenzels Mutter war eine Hevellerprinzessin seine Grossmutter kam wahrscheinlich aus dem Stamm der Sorben Das Ostfrankenreich war fur Bohmen dagegen eine ernste Bedrohung denn der lose Stammesverband und erst recht das kleine mittelbohmische Premyslidengebiet konnte gegen die frankischen Truppen militarisch nicht bestehen Wenzels Vorganger hatten sich bereits 895 Arnulf von Karnten unterworfen und zu Tributzahlungen verpflichtet um sich aus der Oberhoheit Grossmahrens zu befreien Dieser Bund mitsamt der Tributpflicht war auf das Herzogtum Bayern ubergegangen Zu Wenzels Zeit sollte er in erster Linie Schutz vor Sachsen bieten das eine immer grossere Rolle im Verbund der Stammesherzogtumer spielte und dessen Herzog Heinrich I 919 auch die ostfrankische Konigswurde erlangte Vor allem die Ungarnkriege und tribute brachten fur den Konig Ausgaben mit sich die Sachsen allein nicht zu leisten imstande war Uberfalle und Raubzuge im barbarischen Osten erschlossen da eine neue Einnahmequelle 6 Bohmen hatte neben Wachs und Pferden insbesondere Sklaven zu bieten Auch die bohmische Oberschicht selbst war in den 920er Jahren bereits in diesen lukrativen Sklaven Markt eingestiegen der arabisches und byzantinisches Geld ins Land brachte 7 Als der bayerische Herzog Arnulf 921 einen Ausgleich mit seinem einstigen Gegner Heinrich I schloss bedeutete dies fur Bohmen eine Katastrophe Regentin Drahomira liess noch im gleichen Jahr die bayerischen Geistlichen aus dem Land vertreiben und stellte sich damit in offene Feindschaft zu ihrem direkten Nachbarn im Westen Ein Jahr spater fiel Arnulf mit unbekanntem Ergebnis in Bohmen ein Nach Wenzels Regierungsantritt 924 925 kehrten die Regensburger Kleriker zwar wieder nach Prag zuruck doch war die Annaherung nicht von Dauer Offensichtlich kam es fur die bohmischen Grossen nicht in Frage das alte Treueverhaltnis gleichsam automatisch vom bayerischen Herzog auf den ostfrankischen Konig zu ubertragen 8 Das ungeklarte Verhaltnis Bohmens zu seinem Konigreich konnte Heinrich I erst 929 zu seinen Gunsten entscheiden Im Verlauf seines Slawenfeldzuges eroberte er erst den Heveller Hauptort Brandenburg und liess den Prinzen Tugumir und dessen Schwester enge Verwandte Drahomiras und damit auch Wenzels als Geiseln nach Sachsen bringen Dann uberfiel er die Daleminzier und stiess anschliessend gemeinsam mit Herzog Arnulf in einem Uberraschungsmanover bis Prag vor Zu einem grossen Kampf kam es offensichtlich nicht denn die Bohmen hatten kaum Zeit Truppen zusammenzuziehen Allerdings griff Heinrich I auch nicht zu den Mitteln eines Massakers wie in der daleminzischen Hauptburg Gana und er nahm auch keine Geiseln wie in der Brandenburg Stattdessen verhandelte er mit Wenzel Im Ergebnis dieser Verhandlungen im Fruhsommer 929 wurde der alte Tribut erneuert und die Abgaben wahrscheinlich in Form von Vieh und Edelmetallen waren von Bayern auf den Konig ubergegangen 9 Die Abhangigkeit von Heinrich blieb wahrend Wenzels gesamter Lebens und Regierungszeit bestehen Dass Boleslav unmittelbar nach dem Tod seines Bruders zur Opposition gegen Heinrich I uberging und 14 Jahre lang Krieg gegen das Reich fuhrte begunstigte in alterer Forschung das Bild Wenzels als eines schwachen und deutschfreundlichen Herrschers dem ein starker und selbstbewusster Bruder nachfolgte Neuere Publikationen sehen dagegen eine bedeutende Leistung darin dass Wenzel sich in der kritischen Situation des Jahres 929 uberhaupt als Verhandlungspartner Heinrichs I behaupten konnte Seine Verwandten und Verbundeten in den elbslawischen Stammen die sich nicht zuletzt durch ihre vehemente Ablehnung des Christentums ins Abseits stellten schafften dies nicht So habe Wenzel dazu beigetragen dass Bohmen in der neuentstehenden europaischen Ordnung selbstandig blieb Den Umbau des Stammes zu einem Staat hat allerdings tatsachlich erst Boleslav vollbracht 10 Tod Bearbeiten nbsp Gumpold von Mantua Vita des hl Wenzel Wolfenbuttel Herzog August Bibliothek Cod Guelf 11 2 Aug 4 fol 21r entstanden vor 1006 Wenzels Tod Von links Wenzel entreisst Boleslav das Schwert Boleslav greift Wenzel an der in die Kirche fluchtet Ein Priester schliesst die Tur Wenzel starb am 28 September des Jahres 929 oder 935 in Altbunzlau eines gewaltsamen Todes Er fiel einer Verschworung zum Opfer an deren Spitze sein Bruder Boleslav stand Da der Furst in Prag unangreifbar war lud ihn Boleslav zu einem Fest zu Ehren der Heiligen Kosmas und Damian ein denen die Kirche in seiner Burg geweiht war Wenzel wurde von seinen Getreuen gewarnt Er folgte der Einladung dennoch nahm aber zum Schutz sein Gefolge mit Wahrend des Festmahls konnten die Verschworer deshalb nichts ausrichten und fassten in der Nacht einen neuen Plan Als der Furst am nachsten Morgen wahrend seine Begleiter noch ihren Rausch ausschliefen allein zum Gebet gehen wollte griff ihn sein Bruder an und versetzte ihm einen Schlag an den Kopf Wenzel gelang es Boleslav das Schwert zu entreissen Er versuchte in die Kirche zu fliehen doch der Priester ein Anhanger Boleslavs schloss die Tur vor ihm ab Vor der Kirchentur kam es zu einem Kampf mit den ubrigen Verschworern in dem Wenzel unterlag Wahrend die Quellen bei der Schilderung der Ereignisse weitgehend ubereinstimmen ist uber das Todesjahr noch keine Einigung erzielt worden Die Legenden und Chroniken nennen die Jahreszahl 929 nach christlicher Zeitrechnung beziehungsweise Jahreszahlen nach byzantinischer Zeitrechnung die ebenfalls dem Jahr 929 entsprechen Der Chronist Widukind von Corvey dagegen schildert Wenzels Tod im Zusammenhang der Jahre 935 936 11 Sowohl 929 als auch 935 fiel der 28 September auf einen Montag so dass beide Daten in Frage kommen Ebenso umstritten ist das Mordmotiv Die hagiographischen Quellen nennen nur Boleslavs teuflische Machtgier und sagen nichts uber mogliche Hintergrunde des Bruderkonfliktes Wenzels Bundnis mit dem sachsischen Konig kann eine Rolle gespielt haben ebenfalls moglich ist ein Zusammenhang mit der Christianisierung Das Motiv ist so unklar dass einige Forscher einen geplanten Mord in Frage stellen und von Totschlag ausgehen 12 Heiliger BearbeitenHagiographie Bearbeiten nbsp Der hl Wenzel bei der Feldarbeit Velislav Bibel 14 JahrhundertBis auf zwei kurze Notizen in der Chronik des Widukind von Corvey der noch nicht einmal den Namen des Fursten nennt berichten uber Wenzel von Bohmen ausschliesslich Heiligenlegenden Die tschechische Mediavistik hat sich mit diesen Texten in vielen Detailuntersuchungen befasst ihre Beziehungen untersucht verlorene Texte rekonstruiert und die hagiographischen Topoi von der historischen Realitat zu trennen versucht denn die Legenden sind die wichtigsten Quellen nicht nur fur Wenzels Leben Fur weite Bereiche des fruhen 10 Jahrhunderts in Bohmen und den Beginn des bohmischen Staates gabe es ohne diese hagiographischen Texte uberhaupt keine Schriftzeugnisse Da sie kulturelle Verbindungen Bohmens in den Westen aufzeigen fanden sie auch in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft einiges Interesse 13 Die altesten funf erhaltenen Wenzelsviten stammen noch aus dem 10 und fruhen 11 Jahrhundert Ein kurzer Crescente fide genannter Text wurde wohl noch vor Grundung des Prager Bistums 973 in zwei Fassungen im Regensburger Kloster Sankt Emmeram und Prag niedergeschrieben Aus Bohmen stammt die ebenso knapp und altertumlich anmutende erste altkirchenslawische Legende Ecce nunc Die Legende Avulsa igitur verfasste Bischof Gumpold von Mantua zwischen 973 und 983 im Auftrag Ottos II Die Christianslegende entstand kurz vor der Jahrtausendwende in Prag Die Legende des italienischen Gelehrten Laurentius datiert schliesslich um 1039 Im engen Zusammenhang mit dieser altesten Uberlieferungsschicht steht ausserdem die Legende Fuit in provincia Boemorum die Wenzels Grossmutter Ludmilla gewidmet ist und ebenfalls aus dem 10 Jahrhundert stammt Alle diese Texte gelten als historische Quellen ersten Ranges In einer jungeren Uberlieferungsschicht entstand vom 11 bis zum 14 Jahrhundert eine Reihe weiterer Wenzelslegenden die fur den entstehenden Heiligenkult von Bedeutung sind In ihrer erklarten Absicht einen Heiligen zu feiern schreiben alle Legenden dem ermordeten Premyslidenfursten unbelegbare Charaktereigenschaften und Taten zu So habe Wenzel wie ein Geistlicher ja fast wie ein Monch gelebt Er soll eigenhandig Getreide geschnitten Wein gekeltert und Hostien gebacken haben Auch als regierender Furst habe er Gefangene aus dem Kerker befreit Galgen eingerissen und Sklaven freigekauft Sein Wunsch sei es gewesen Boleslav freiwillig die Furstenwurde zu ubergeben und in Rom in ein Kloster einzutreten Einiges davon scheint moglich Die meisten dieser Angaben bringen moderne Forscher aber nicht mehr mit dem historischen Fursten in Verbindung denn sie schildern vor allem ideale Herrschereigenschaften aus Sicht der frommen Autoren Zusammen mit den Wundern die Wenzel nach seinem Tod zugeschrieben wurden und deren Zahl stetig wuchs verfestigte sich so ein Bild des Patrons Beschutzers und ewigen Herrschers Bohmens das bis in die Neuzeit uberdauerte 14 Ikonographie Bearbeiten nbsp Gumpold von Mantua Vita des hl Wenzel Wolfenbuttel Herzog August Bibliothek Cod Guelf 11 2 Aug 4 fol 18v entstanden vor 1006 Christus setzt Wenzel die Martyrerkrone auf Vor ihm in Proskynese Emma Auftraggeberin der Handschrift nbsp Denkmal am Prager Wenzelsplatz Josef Vaclav Myslbek 1912 Die altesten Bilder des heiligen Wenzel finden sich in einer kurz vor 1006 entstandenen Handschrift die die Furstin Emma von Bohmen in Auftrag gab Der Text gibt die Wenzelsvita des Bischofs Gumpold von Mantua wieder die Illustrationen stellen daruber hinaus Einzelheiten der Christianslegende dar Seit dem fruhen 11 Jahrhundert taucht sein Bildnis auch auf Munzen und Siegeln auf Statuen und Buchmalereien vervollstandigen seit dem Hochmittelalter das Bild Das Mittelalter kennt zwei ikonographische Grundtypen des Landespatrons den Fursten und den Krieger Die Furstenbildnisse zeigen ihn stehend oder thronend Zu Beginn ist er oft noch mit der Martyrerkrone geschmuckt spater tragt er eine Herzogsmutze eine Herzogskrone seltener eine Konigskrone Auf den Kriegerbildnissen wurde Wenzel meist in voller Rustung mit Helm dargestellt stehend oder auf einem weissen Pferd reitend Zu seinen Attributen zahlen ferner der Schild die Lanze und das Schwert Ein reprasentativer Bildtypus des heiligen Wenzel formierte sich im 14 Jahrhundert wahrend der Herrschaft Karls IV Er zeigt eine stehende Gestalt in voller Rustung mit Mantel und Furstenkrone in der Rechten eine Lanze mit Kohorte und auf der rechten Schulter ein Schild mit dem Wenzelsadler 15 Schutzpatron von Bohmen Bearbeiten Der Kult Wenzels entwickelte sich bereits kurz nach seinem Tod In dem nur sparlich christianisierten Land war die Verehrung des getoteten Fursten allerdings kein Ausdruck breiter Volksfrommigkeit sondern begann mit einem Staatsakt Spatestens am Ende der 960er Jahre liess Boleslav I die Reliquien seines Bruders in die Prager Veitskirche uberfuhren Er starkte damit seine Position in Verhandlungen mit Rom um ein eigenstandiges Prager Bistum Um 970 wurde Wenzel in Regensburg in das Sakramentar aufgenommen und bekam einen eigenen Gedenktag Gemass dem damaligen Brauch war er damit als neuer Heiliger etabliert 16 In diesem Zusammenhang sind auch die altesten Legenden entstanden die Wenzel als Monch und friedliebenden Fursten darstellen sowie sein Martyrium und seinen christlichen Lebenswandel betonen Ab der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts wandelte sich das Bild Er erschien nun als Krieger in voller Rustung und wurde zum Beschutzer des Landes in Not und Kriegsgefahr Im 12 Jahrhundert entstand die Vorstellung dass Wenzel der eigentliche ewige Herrscher Bohmens sei der den Frieden im Land garantiere Die regierenden Fursten galten als seine irdischen Stellvertreter die mittelalterliche Nation als sein Gesinde familia sancti Venceslai 17 Ab dem 13 Jahrhundert entstand in Bohmen eine starke selbstbewusste Adelsschicht und die Rolle Wenzels wandelte sich erneut Er war nun nicht mehr nur der Hausheilige der herrschenden Dynastie der den Premysliden ihre Macht verlieh sondern der Schutzpatron des ganzen Landes Bereits Wenzel II schlug ausgewahlte Adlige bei seiner Kronung 1297 zu Rittern des Heiligen Wenzel rytiri svatovaclavsti in spateren Jahrhunderten setzten die bohmischen Konige diese Tradition fort Obwohl sich die Premysliden nicht mehr als seine irdischen Stellvertreter betrachteten fuhlten sie sich ihm weiterhin verbunden Im 13 Jahrhundert war Wenzel der bevorzugte Name des erstgeborenen Thronfolgers und mit Wenzel I Wenzel II und Wenzel III gab es in Bohmen drei Konige dieses Namens innerhalb von nicht einmal 100 Jahren Auch Karl IV trug den Namen des Landespatrons bei seiner Taufe Er benutzte ihn zwar spater nicht doch fallt in seine Regierungszeit der Hohepunkt des mittelalterlichen Wenzel Kultes Die Kronungsjuwelen die Wenzelskapelle und kostbar ausgestattete Manuskripte mit Wenzelsmotiven entstammen dieser Zeit 18 In den Hussitenkriegen wurde Wenzel noch auf beiden Seiten verehrt nur die radikalen Taboriten lehnten jeglichen Heiligenkult konsequent ab Erst im 16 Jahrhundert liess seine Verehrung mit der Ausbreitung des Protestantismus nach Dies anderte sich grundlegend nach der Schlacht am Weissen Berg Der fromme barocke Patriotismus verband alles auch nur entfernt Nationale mit seinem Namen Es gab Wenzels Schulen einen Wenzels Verlag der tschechische Bucher herausgab eine Wenzelsbibel in tschechischer Sprache und vieles andere das den Namen des Landespatrons zum nationalen Symbol werden liess Der Glaube an den Helfer in der Not gipfelte zur Zeit der Napoleonischen Kriege in der popularen Sage des Vaclav Matej Kramerius vom schlafenden Ritterheer im Berg Blanik das im Augenblick der grossten Gefahr erwachen und mit Wenzel an der Spitze dem Volk zur Hilfe kommen wird 19 Das 19 Jahrhundert legte den Glauben an schlafende Ritter zwar spater ab das Nationalsymbol behielt es aber bei Den Namen Wenzels gaben sich im Revolutionsjahr 1848 nicht nur die Nationalgarden auch der Pferdemarkt in Prag wurde in diesem Jahr zum Wenzelsplatz umbenannt 1847 hatte Vaclav Alois Svoboda ein Gedicht uber den guten Konig Wenzeslaus verfasst das zur Grundlage eines beliebten englischen Weihnachtsliedes mit dem Titel Good King Wenceslas wurde 1912 schuf der Bildhauer Josef Vaclav Myslbek die Reiterstatue die bis heute den Platz dominiert Im 19 Jahrhundert und dem fruhen 20 Jahrhundert beschaftigten sich viele namhafte tschechische Kunstler und Historiker mit Wenzels Person und Zeit Zum 1000 Todestag 1929 fanden mehrtagige Feierlichkeiten statt die jahrelang vorbereitet worden waren und die zur Reprasentation des tschechoslowakischen Staates vor dem In und Ausland genutzt wurden Zur Hauptprozession am 29 September fanden sich 750 000 Zuschauer in Prag ein Teil des Millenniums war auch die Fertigstellung des Veitsdomes nach fast 600 jahriger Bauzeit In den Folgejahren erschien ein vielbandiges Kompendium Svatovaclavsky sbornik das den kompletten Forschungsstand zum Wenzelskult zusammenfasste 20 Noch wahrend des Protektorats diente der Heilige beiden Seiten dem Widerstand wie den deutschen Besatzern die ab 1944 mit dem Wenzelsadler einen Orden fur besonders willfahrige Kollaboranten verliehen Seit dem Ende des Kommunismus wird im tschechischen Wenzelskult wieder mehr die religiose Komponente betont So finden zum Gedenktag am 28 September wieder Wallfahrten Prozessionen und Volksgottesdienste statt 21 Kultgegenstande und Reliquien Bearbeiten nbsp Wenzelshelm Fotografie von 1903Die sterblichen Uberreste Wenzels ruhen in der Wenzelskapelle des Veitsdomes Teile der Gebeine gelangten schon fruh als Reliquien in andere Kirchen etwa nach Halberstadt 992 Bamberg 1012 und 1019 Erfurt 1104 und Windberg 1142 und 1167 Seine Schadelreliquie wird separat im Domschatz aufbewahrt und einmal jahrlich zum 28 September nach Stara Boleslav gebracht wo am Ort seines Martyriums die Hauptfeierlichkeiten stattfinden Der Domschatz enthalt ausserdem einige Gegenstande die Wenzels personliches Eigentum gewesen sein sollen Dazu gehoren der Wenzelshelm ein Kettenhemd und ein Schwert mit einer holzernen Scheide Tatsachlich stammen der Helm und das Kettenhemd etwa aus der Zeit der Jahrtausendwende das Schwert wurde im Auftrag Karls IV angefertigt Nur die Schwertscheide konnte aus dem fruhen 10 Jahrhundert stammen die Datierung ist jedoch ungewiss Auch Wenzels harenes Gewand Cilicium ein Festgewand ein Lederschuh Trinkgefasse und ein Evangeliar sollen in fruheren Zeiten Bestandteil des Domschatzes gewesen sein Sie sind ebenso wenig erhalten wie die in mittelalterlichen Quellen erwahnte Lanze des hl Wenzel die das bohmische Heer als Siegesgarant in Schlachten mitfuhrte Aus dem 14 Jahrhundert stammt die Wenzelskrone Bestandteil der bohmischen Kronungsinsignien die Karl IV zum Anlass seiner Kronung zum bohmischen Konig 1347 anfertigen liess Um die Wenzelskrone rankt sich die Legende dass jeder der sie zu Unrecht tragt binnen eines Jahres eines gewaltsamen Todes stirbt danach sein altester Sohn Im Wissen um diese Legende setzte sich angeblich der amtierende Reichsprotektor Reinhard Heydrich bei einer symbolischen Schlusselubergabe in der Kronkammer am 19 November 1941 kurz die Wenzelskrone auf In der Kronkammer des Veitsdomes wird die Wenzelskrone zusammen mit den ubrigen Kronjuwelen bis heute in einem Safe aufbewahrt dessen sieben Schlussel an die hochsten Reprasentanten des tschechischen Staates ausgehandigt werden 22 Patrozinien und Gedenktag Bearbeiten nbsp Wappen von Konnern nbsp Miloslav Kardinal Vlk mit den Reliquien des hl Wenzel bei der Prozession am 28 September 2006Schon im 10 Jahrhundert wurden Wenzel die ersten Kirchen geweiht Bis zum Jahr 1000 gab es in Bohmen drei Wenzelkirchen Maria einer der beliebtesten fruhmittelalterlichen Kirchenpatroninnen waren im Vergleich dazu vier Gotteshauser geweiht Bis zum 13 Jahrhundert stieg die Zahl der Kirchenpatrozinien Wenzels auf elf Auch der Veitsdom hatte vom 11 bis zum 13 Jahrhundert die drei Patrone Veit Wenzel und Adalbert Auf dem Hohepunkt des mittelalterlichen Wenzelskultes im 14 Jahrhundert entstand in der Kathedrale die von Peter Parler gestaltete und prunkvoll geschmuckte Wenzelskapelle in der sich das Grab des Heiligen befindet Zu Beginn der Hussitenkriege liess die Beliebtheit Wenzels als Kirchenpatron nach Wenzelkirchen finden sich ausser in Tschechien auch in Deutschland Polen und den Vereinigten Staaten wo tschechische Emigranten im 19 Jahrhundert etwa 30 Wenzelsgemeinden grundeten 23 Wenzel ist zudem in den Wappen der Stadte Konnern und Wurzen 24 abgebildet Sein katholischer und orthodoxer Gedenktag ist der 28 September Es handelt sich in der katholischen Kirche dabei um einen nichtgebotenen Gedenktag im romischen Generalkalender In Tschechien wurde der 28 September im Jahr 2000 zum staatlichen Feiertag erklart trotz Auseinandersetzungen um dessen Symbolgehalt Ministerprasident Milos Zeman erklarte den heiligen Wenzel sogar zum Sinnbild von Servilitat und Kollaboration 25 Am Gedenktag sowie zu anderen Gelegenheiten welche die nationale Unabhangigkeit Tschechiens betreffen finden am Prager Wenzelsplatz bei Myslbeks Reiterdenkmal traditionell Versammlungen und Demonstrationen statt Von der Ausrufung der Tschechoslowakei 1918 bis zur Samtenen Revolution 1989 wurden die zentralen Kundgebungen stets hier durchgefuhrt Die Statue vom Mediavist Dusan Trestik bohmischer Nabel der Welt genannt gilt im Land nach wie vor als Symbol der tschechischen Staatlichkeit 26 Anhang BearbeitenLegenden Bearbeiten Lateinische Legenden Passio s Venceszlai incipiens verbis Crescente fide christiana entstanden um 975 erhalten in einer bayerischen und einer bohmischen Rezension Herausgegeben von Jaroslav Ludvikovsky Nove zjisteny rukopis legendy Crescente fide a jeho vyznam pro datovani Kristiana Listy filologicke 81 1958 S 58 63 E Text Memento vom 29 Juni 2001 im Internet Archive Avulsa igitur Gumpoldi Mantuani episcopi Passio Vencezlai martyris entstanden in Mantua in der Regierungszeit Ottos II 973 983 J Emler Fontes rerum Bohemicarum I Prag 1873 S 146 166 E Text Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Legenda Christiani Vita et passio sancti Wenceslai et sancte Ludmile ave eius Christianslegende entstanden um 992 994 Herausgegeben von Jaroslav Ludvikovsky Prag 1978 E Text Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Laurentius Legende verfasst von Laurentius in Montecassino in der Mitte des 11 Jahrhunderts Herausgegeben von Francis Newton Laurentius monachus casinensis archiepiscopus amalfitanus opera Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters 7 Weimar 1973 Digitalisat Licet Plura Translationshomilie des 12 Jahrhunderts Hg von Josef Pekar Die Wenzels und Ludmila Legenden und die Echtheit Christians Prag 1906 Oportet nos fratres eine Bearbeitung Gumpolds in gereimter Prosa vom Beginn des 12 Jahrhunderts Hg von Josef Pekar Die Wenzels und Ludmila Legenden Oriente iam sole 13 Jahrhundert erste Rezension 14 Jahrhundert zweite Rezension Hg von Josef Pekar Die Wenzels und Ludmila Legenden Ut annuncietur 13 Jahrhundert Hg A Podlaha Vita sancti Venceslai incipiens verbis Ut annuncietur Prag 1917 Altkirchenslawische Texte Alle altkirchenslawischen Texte wurden in der Originalfassung mit tschechischer Ubersetzung herausgegeben von Josef Vajs in Sbornik staroslovanskych literarnich pamatek o Sv Vaclavu a Sv Lidmile Prag 1929 Neuere Ubertragungen ins Tschechische mit kritischem Kommentar bei A I Rogov E Blahova A V Konzal Staroslovenske legendy ceskeho puvodu Vysehrad Prag 1976 Im Einzelnen sind dies Die Erste altkirchenslawische Legende die in Bohmen im 10 Jahrhundert entstand Sie ist in drei Redaktionen erhalten von denen zwei in kyrillischer und eine in glagolitischer Schrift aufgezeichnet wurden Die Zweite altkirchenslawische Legende grossteils eine Ubersetzung der lateinischen Legende avulsa igitur des Gumpold entstanden im Kloster Sazava am Ende des 10 oder im 11 Jahrhundert Prolog Legenden uber bohmische Heilige entstanden in Russland vermutlich Ende des 11 bis Anfang des 13 Jahrhunderts Uber Wenzel berichten zwei Prolog Texte eine kurze Vita und eine Translatio Das Offizium des hl Wenzel hat sich in einem Menaon liturgisches Monatsbuch aus Nowgorod aus den Jahren 1095 1096 erhalten Der Text selbst entstand wohl bereits am Ende des 10 Jahrhunderts Dem Autor war die erste und zweite altkirchenslawische Legende und die lateinische crescente fide bekannt Chroniken Bearbeiten Widukindi monachi Corbeiensis rerum gestarum Saxonicarum libri tres Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei Monumenta Germaniae Historica Scriptores 7 Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi Bd 60 Herausgegeben von Paul Hirsch Hans Eberhard Lohmann Hahn Hannover 1935 E Text bei der Bibliotheca Augustana Die beiden kurzen Passagen zu Wenzel finden sich in I 35 50 51 und II 3 68 Bildquellen Bearbeiten Matthias Hutsky Bilder zum Leben und Martyrium des Hl Wenzel Herzog von Bohmen Prag 1585 Faksimile des Cod Ser n 2633 d Osterr Nationalbibl Wien Aus d Latein u Tschechischen v Eva Bauerova u Gregor Bauer mit Beitragen v Karel Stejskal u Eduard Petru London Opus Publishing 1997 ISBN 3 7845 7411 4 Velislav Bibel Der 1325 1349 entstandene Bildercodex umfasst 747 Illustrationen zu biblischen Themen und zu den Wenzels und Ludmilla Legenden Es gehort zu den Nationalen Kulturdenkmalen Tschechiens Literatur Bearbeiten Verwendete Literatur Petr Charvat Zrod ceskeho statu 568 1055 Edice Historika Vysehrad Prag 2007 ISBN 978 80 7021 845 7 Historische Untersuchung uber die Entstehung des bohmischen Staates Das Werk bezieht archaologische Ergebnisse mit ein und legt den Schwerpunkt auf Wirtschafts und Sozialgeschichte Jiri Hosna Druhy zivot svateho Vaclava Prag 1997 ISBN 80 85866 27 7 Motivanalyse der Wenzelslegenden Petr Kubin Hrsg Svaty Vaclav Prag 2010 ISBN 978 80 87258 23 1 Sammelband mit 25 Beitragen zur Wenzelsthematik jeweils mit deutscher oder englischer Zusammenfassung Jana Nechutova Die lateinische Literatur des Mittelalters in Bohmen Bohlau Koln Weimar 2007 ISBN 978 3 412 20070 1 Pavla Obrazova Jan Vlk Maior Gloria Svaty knize Vaclav Paseka Prag und Litomysl 1994 ISBN 80 85192 94 2 Beschreibung des Wenzelskultes von der altesten Zeit bis in die Gegenwart Dusan Trestik Pocatky Premyslovcu Nakladatelstvi lidove noviny 1998 ISBN 80 7106 138 7 Grundlegende historische Untersuchung uber die Entstehung der Premysliden Dynastie mit detaillierter Textkritik aller massgeblichen Quellen Weiterfuhrende Literatur Josef Kalousek Obrana knizete Vaclava Svateho proti smyslenkam a krivym usudkum o jeho povaze Verteidigung des Heiligen Fursten Wenzel gegen Fiktionen und Fehlurteile uber seinen Charakter Das Werk erschien als politische Streitschrift 1872 und in zweiter Auflage wesentlich erweitert zu einer wissenschaftlichen Abhandlung 1901 Obwohl als historisches Werk nachrangig wurde es wegen seiner politischen Thesen breit rezipiert und beeinflusste die Forschung der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts zu Wenzel und seiner Zeit Zavis Kalandra Ceske pohanstvi Das tschechische Heidentum Fr Borovy Prag 1947 Neuauflage bei Dauphin 2003 ISBN 80 86019 82 9 Kalandra versuchte als erster die Methoden der Geschichtswissenschaft und der vergleichenden Mythologie auf die fruhe Geschichte Bohmens anzuwenden Das Werk wird bis heute rezipiert und gilt als methodisch wegweisend seine Schlusse werden aber uberwiegend abgelehnt Lutz Mohr Der Heilige Wenzel Vaclav von Bohmen zwischen Spree und Neisse Legende und Historie In Geschichte Geschicke Gestalten Auf historischer Spurensuche zwischen Oberlausitzer Bergland und Schluckenauer Zipfel Oberlausitzer Verlag Zittau 2019 ISBN 978 3 946795 22 3 August Naegle Der heilige Wenzel der Landespatron Bohmens Mit einem Vorwort von Kardinal Dominik Duka OP Erzbischof von Prag und Primas von Bohmen A Opitz Warnsdorf 1929 Nachdruck Kulmbach 2014 ISBN 978 3 943506 22 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wenzel von Bohmen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wenzel von Bohmen im Okumenischen HeiligenlexikonAnmerkungen Bearbeiten Ferdinand Seibt Wenzelslegenden In Kaiser und Kirche Aufsatze aus den Jahren 1978 1997 Munchen 1997 S 17 58 hier S 44 Jiri Slama Knize svaty Vaclav In Kubin Svaty Vaclav S 31 51 der den aktuellen Forschungsstand wiedergibt Ausfuhrliche Darstellung bei Trestik Pocatky S 196 209 Die Rivalitat Wenzels mit Boleslav hebt die erste altkirchenslawische Legende hervor siehe Vajs Sbornik S 22 Die Feindschaft Wenzels und Drahomiras beschreibt die Christianslegende siehe Ludvikovsky Vita et passio S 45 Zur Textanalyse der Legenden siehe auch Trestik Pocatky bes S 117 138 Trestik Pocatky S 420 Die Episode mit Radslav uberliefert bereits die Christianslegende der Name des Fursten findet sich erst in der Chronik des Dalimil Petr Charvat Svaty Vaclav a rany cesky stat In Kubin Svaty Vaclav S 81 85 ausfuhrlicher in Charvat Zrod und Trestik Pocatky S 389 418 Jiri Slama Knize svaty Vaclav S 43 Zum Sklavenhandel im 10 Jahrhundert siehe Dusan Trestik Velike mesto Slovanu jmenem Praha Staty a otroci ve stredni Evrope v 10 stoleti In Premyslovsky stat kolem roku 1000 na pamet knizete Boleslava II 7 unora 999 Praha Nakl Lidove Noviny 2000 ISBN 80 7106 272 3 S 49 70 Trestik Pocatky S 403 Widukind I 35 50 51 Jiri Slama Knize svaty Vaclav S 31 51 Ausfuhrlicher bei Trestik Pocatky S 389 418 Widukind II 3 68 Trestik Pocatky S 209 262 Dort auch genaue Angaben zum Streit um das Todesdatum Zur Ablehnung des Mordes siehe z B Charvat Zrod S 187 Ferdinand Seibt Wenzelslegenden In Kaiser und Kirche Aufsatze aus den Jahren 1978 1997 Munchen 1997 S 17 58 hier S 53 Jan Kalivoda Nejstarsi svatovaclavska hagiografie v evropskem literarnim kontextu prelomu tisicileti In Kubin Svaty Vaclav S 51 60 Nechutova Die lateinische Literatur S 41 54 Zur Motivanalyse der Wenzelslegenden siehe auch Jiri Hosna Druhy zivot svateho Vaclava Jan Royt Ikonografie svateho Vaclava ve stredoveku In Kubin Svaty Vaclav S 301 327 F M Bartos Knize Vaclav svaty v dejinach a legende Prag 1929 40f Zitiert nach Josef Stauber Die alteste Lebensbeschreibung des Fursten Wenzeslaus und ihr Ursprungsort Regensburg In Das heidnische und christliche Slaventum Wiesbaden 1970 S 185 Dusan Trestik Die dynastischen Heiligen und Landespatrone Wenzel Ludmilla und Adalbert In Alfred Wieczorek und Hans Martin Hinz Europas Mitte um 1000 Beitrage zur Geschichte Kunst und Archaologie 2 Wiss Buchgesellschaft Darmstadt Stuttgart 2000 S 834 838 Obrazova Vlk Maior Gloria S 142 154 Obrazova Vlk Maior Gloria S 167 192 Eine umfassende Darstellung des Millenniums bei Petr Placak Svatovaclavske milenium Babylon 2002 ISBN 80 902804 2 0 Obrazova Vlk Maior Gloria S 195 227 Obrazova Vlk Maior Gloria S 113 116 149 228 Obrazova Vlk Maior Gloria S 134 137 200 Das Wappen von Wurzen auf wurzen de abgerufen am 3 Juni 2023 Protokoll der Parlamentsdebatte vom 19 Mai 2000 Dusan Trestik Svaty Vaclav je stale s nami Mlada Fronta dnes 3 Mai 2004 S 6 VorgangerAmtNachfolgerVratislav I Herzog von Bohmen 921 929 935Boleslav I nbsp Dieser Artikel wurde am 28 Marz 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118806696 lobid OGND AKS LCCN n50004958 VIAF 64803905 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wenzel von BohmenALTERNATIVNAMEN Wenzeslaus von Bohmen Heiliger WenzelKURZBESCHREIBUNG bohmischer und tschechischer Nationalheiliger Herzog von Bohmen 921 935 GEBURTSDATUM 903 oder 908 oder 910GEBURTSORT unsicher Stara Boleslav Herzogtum BohmenSTERBEDATUM 28 September 929 oder 28 September 935STERBEORT Stara Boleslav Herzogtum Bohmen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wenzel von Bohmen amp oldid 234288353