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Miloslav Kardinal Vlk 17 Mai 1932 in Lisnice bei Milevsko Tschechoslowakei 18 Marz 2017 in Prag 1 war ein tschechischer Geistlicher und romisch katholischer Erzbischof von Prag Er war von 1993 bis 2001 Prasident des Rates der europaischen Bischofskonferenzen CCEE mit Sitz in St Gallen Miloslav Kardinal Vlk Oktober 2012SignaturKardinal Vlk bei der Adalbert Preis Verleihung Prag 2009Wappen als Bischof von BudweisWappen als Kardinal Erzbischof von Prag Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Bischof von Budweis 1 2 Erzbischof von Prag 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Mitgliedschaften 3 1 Mitgliedschaften in der Romischen Kurie 3 2 Mitgliedschaften in Vereinen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMiloslav Vlk besuchte das Gymnasium in Budweis das er 1952 mit dem Abitur abschloss Als nach dem Februarumsturz 1948 durch die Kommunisten in der Tschechoslowakei die Religionsfreiheit eingeschrankt und die Katholische Kirche verfolgt wurde war es Miloslav Vlk zunachst nicht moglich seinem Wunsch entsprechend Katholische Theologie zu studieren um Priester zu werden Er arbeitete erst als Monteur in einer Autofabrik und leistete dann den Militardienst ab 1955 konnte er ein Studium der Archivkunde an der Prager Karls Universitat aufnehmen das er 1960 mit der Promotion abschloss Anschliessend arbeitete er vier Jahre als Archivar an verschiedenen Archiven in Sudbohmen unter anderem als Direktor des Bezirks und Staatsarchivs in Budweis 1964 gelang es ihm schliesslich als Priesteramtskandidat an der Theologischen Hochschule in Leitmeritz zu studieren Am 23 Juni 1968 im Jahr der Bemuhungen um eine Demokratisierung und Liberalisierung der Tschechoslowakei empfing Miloslav Vlk die Priesterweihe durch den spateren Budweiser Bischof Josef Hlouch dessen Sekretar er wurde Nach der Niederschlagung des Prager Fruhlings 1968 musste er 1971 diese Stelle verlassen 1971 bis 1972 wirkte er als Pfarradministrator in Laziste anschliessend bis 1978 in Stary Rozmital Seine erfolgreiche Seelsorgstatigkeit sowie seine Akzeptanz und sein Ansehen bei den Glaubigen war den staatlichen Behorden schon bald politisch verdachtig 1978 bis 1989 war ihm jegliche priesterliche Tatigkeit untersagt Vlk arbeitete ab 1978 zunachst acht Jahre als Fensterputzer in Prag und dann als Archivar bei einer Bank Im Geheimen wirkte er jedoch auch als Priester und intensivierte in dieser Zeit seine Kontakte zur Fokolar Bewegung die in der damaligen Tschechoslowakei seit den fruhen 1960er Jahren prasent war Am 1 Januar 1989 kurz vor Beginn der politischen Wende wurde ihm die Erlaubnis zum Ausuben des Priesteramtes auf Probe fur die Frist eines Jahres erteilt Er wurde Pfarrer in Zihobce und Bukovnik im Okres Klatovy und spater in Cachrov und gleichzeitig in den Pfarrgemeinden Besiny Javorna Zelezna Ruda und Strazov Bischof von Budweis Bearbeiten Am 14 Februar 1990 wurde Miloslav Vlk nur ein Jahr nach Aufhebung seines Amtsverbotes zum Bischof des Bistums Budweis ernannt Die Bischofsweihe spendete ihm am 31 Marz 1990 der damalige Prager Weihbischof und spatere Amtsnachfolger auf dem Budweiser Bischofsstuhl Antonin Liska Mitkonsekratoren waren Franz Xaver Eder Bischof von Passau Franz Zak Bischof von St Polten Maximilian Aichern Bischof von Linz und Jan Sokol Erzbischof von Trnava Erzbischof von Prag Bearbeiten Nach dem Rucktritt des Prager Erzbischofs Frantisek Tomasek ernannte Papst Johannes Paul II am 27 Marz 1991 Miloslav Vlk zu dessen Nachfolger Dieses Amt trat er am 1 Juni 1991 an Im gleichen Jahr wahlte ihn die Tschechische Bischofskonferenz zu ihrem Vorsitzenden Papst Johannes Paul II nahm ihn am 26 November 1994 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Croce in Gerusalemme in das Kardinalskollegium auf 1993 bis 2001 bekleidete Vlk das Amt des Prasidenten des Rates der Europaischen Bischofskonferenzen Nach dem Tod des Bischofs Klaus Hemmerle wurde Kardinal Vlk dessen Nachfolger als Moderator jener Bischofe die mit der Fokolar Bewegung verbunden waren Erzbischof Vlk erwarb sich daruber hinaus grosse Verdienste im Aussohnungsprozess zwischen der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland Er sprach Deutsch und Italienisch und verstand daruber hinaus Russisch Franzosisch Esperanto und Latein Mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren bot Miloslav Vlk im April 2007 dem Papst seinen Rucktritt vom Amt des Prager Erzbischofs an Papst Benedikt XVI bat ihn jedoch weitere zwei Jahre im Amt zu bleiben Am 13 Februar 2010 nahm Benedikt XVI dann sein Rucktrittsgesuch an 2 Kardinal Vlk war Vorsitzender des Internationalen Preiskomitees der Adalbert Stiftung 3 Im Marz 2017 erlag er einem Krebsleiden 4 und wurde im Prager Veitsdom bestattet Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1993 Theologische Ehrendoktorwurde der Universitat Passau 1999 Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2001 Masaryk Medaille 2002 Tomas Garrigue Masaryk Orden 2 Klasse 2002 Ehrendoktorwurde der Universitat Oppeln 2010 Kulturpreis Karl IV des Kulturvereins Aachen Prag e V Mitgliedschaften BearbeitenMitgliedschaften in der Romischen Kurie Bearbeiten 1994 2012 Papstlicher Rat fur die sozialen Kommunikationsmittel 1994 2012 Kongregation fur die OstkirchenMitgliedschaften in Vereinen Bearbeiten seit 1991 im Verband der wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine Unitas Ehrenmitglied des Exil P E N Literatur BearbeitenMiloslav Vlk Reifezeit Dietlinde Assmus im Gesprach mit dem Erzbischof von Prag Theologie und Glaube 2 Auflage Neue Stadt Munchen Zurich Wien 1994 ISBN 3 87996 308 8 Miloslav Vlk Dietlinde Assmus Also avanti Christentum und Kirche im Gegenwind der Zeit Dietlinde Assmuss im Gesprach mit dem Erzbischof von Prag Benno Leipzig 1999 ISBN 3 7462 1318 5 Miloslav Vlk Rudolf Kucera Wird Europa heidnisch Miloslav Kardinal Vlk im Gesprach mit Rudolf Kucera Sankt Ulrich Augsburg 2000 ISBN 3 929246 42 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Miloslav Vlk Sammlung von Bildern Eintrag zu Miloslav Vlk auf catholic hierarchy org abgerufen am 3 August 2016 Biografische Notiz zu Kardinal Vlk In Presseamt des Heiligen Stuhls Documentation The College of Cardinals abgerufen am 21 Juni 2023 englisch Vlk Miloslav In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 3 August 2016 Literatur von und uber Miloslav Vlk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie von Miloslav Vlk tschechisch Der andere Karlspreis Hans Hermann Henrix Kardinal Miloslav Vlk eine Personlichkeit von europaischem Format und ein Bischof der Einheit Einzelnachweise Bearbeiten Zemrel kardinal Vlk Ceske katoliky vedl 18 let politiky nemel rad iDNES cz 18 Marz 2017 abgerufen am 19 Februar 2023 tschechisch Rinuncia dell Arcivescovo di Praha Repubblica Ceca e nomina di successore In Tagliches Bulletin Presseamt des Heiligen Stuhls 13 Februar 2010 abgerufen am 19 Februar 2023 italienisch Adalbert Stiftung Nachruf Miloslav Kardinal Vlk In FAZ vom 25 Marz 2017 Nr 72 Seite 7 Tschechien Kardinal Miloslav Vlk ist verstorben Radio Vatikan 18 Marz 2017 abgerufen am 16 Dezember 2022 VorgangerAmtNachfolgerJosef HlouchBischof von Budweis 1990 1991Antonin Liska C Ss RFrantisek TomasekErzbischof von Prag 1991 2010Dominik Jaroslav Duka OPCarlo Maria Kardinal Martini SJPrasident des Rates der europaischen Bischofskonferenzen 1993 2001Amedee Grab OSBBischofe und Weihbischofe von Budweis seit 1784 Bischofe seit 1784 Johann Prokop Graf von Schaffgotsch Sedisvakanz 1813 1815 Ernest Konstantin Ruzicka Joseph Andreas Lindauer Jan Valerian Jirsik Franz de Paula Graf von Schonborn Martin Josef Riha Josef Antonin Hulka Simon Barta Sedisvakanz 1940 1947 Josef Hlouch Sedisvakanz 1972 1990 Miloslav Vlk Vaclav Dvorak Administrator Antonin Liska Jiri Padour Vlastimil KrocilWeihbischofe in Budweis seit 2008Pavel PosadErzbischofe von Prag seit 1561 Vorganger Heinrich Pisek Scribonius Administrator Anton Brus von Muglitz Martin Medek von Muglitz Zbynko Berka von Duba und Leipa Karl Freiherr von Lamberg Johann Lohelius Ernst Adalbert Graf von Harrach zu Rohrau Johann Wilhelm Libstejnsky von Kolowrat Matthaus Ferdinand Sobek von Bilenberg Johann Friedrich von Waldstein Johann Joseph Graf Breuner von Asparn Franz Ferdinand von Kuenburg Daniel Joseph Mayer von Mayern Johann Adam Wratislaw von Mitrowitz starb vor der papstlichen Bestatigung Johann Moritz Gustav von Manderscheid Blankenheim Anton Peter Graf Prichowsky von Prichowitz Wilhelm Florentin von Salm Salm Wenzel Leopold Chlumcansky von Prestavlk Alois Josef Graf Krakovsky von Kolowrat Andreas Alois Ankwicz von Skarbek Poslawice Alois Joseph Schrenck von Notzing Friedrich Joseph Furst von Schwarzenberg Franz de Paula Graf von Schonborn Leo Skrbensky von Hriste Paul Huyn Frantisek Kordac Karel Kaspar Boromejsky Vakanz 1941 1946 Josef Beran Vakanz 1969 1977 Frantisek Tomasek Miloslav Vlk Dominik Duka Jan Graubner Normdaten Person GND 119157292 lobid OGND AKS LCCN n97070352 VIAF 54951872 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vlk MiloslavALTERNATIVNAMEN Vlk Miloslav Kardinal vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG tschechischer Geistlicher Bischof von Budweis Erzbischof von Prag KardinalGEBURTSDATUM 17 Mai 1932GEBURTSORT Lisnice bei Milevsko TschechoslowakeiSTERBEDATUM 18 Marz 2017STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Miloslav Vlk amp oldid 234805856