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Das Bistum Budweis tschech Biskupstvi ceskobudejovicke bzw Dieceze ceskobudejovicka lat Dioecesis Budovicensis ist eine Suffragandiozese des romisch katholischen Erzbistums Prag in Tschechien mit Sitz in Budweis Bistum BudweisKarte Bistum BudweisBasisdatenStaat TschechienMetropolitanbistum Erzbistum PragDiozesanbischof Vlastimil KrocilWeihbischof Pavel PosadGeneralvikar Adolf PintirGrundung 20 September 1785Flache 12 500 km Pfarreien 354 2019 AP 2020 Einwohner 743 780 2019 AP 2020 Katholiken 283 767 2019 AP 2020 Anteil 38 2 Diozesanpriester 82 2019 AP 2020 Ordenspriester 37 2019 AP 2020 Katholiken je Priester 2385Standige Diakone 20 2019 AP 2020 Ordensbruder 42 2019 AP 2020 Ordensschwestern 78 2019 AP 2020 Ritus Romischer RitusLiturgiesprache TschechischKathedrale St NikolausWebsite www bcb cz Wappen des Bistums BudweisKathedrale St Nikolaus in BudweisDie Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Entwicklung der Mitgliederzahlen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundung 1 3 19 Jahrhundert 1 4 20 Jahrhundert 1 5 Gegenwart 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweisGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im Rahmen der von Maria Theresia in ihrer Eigenschaft als Konigin von Bohmen betriebenen Diozesanregulierung bemuhte sich deren Sohn Joseph II um die Errichtung eines Bistums Budweis durch Ausgliederung Sudbohmens aus dem grossen Erzbistum Prag Mit dieser Massnahme sollte vor allem die Seelsorge in dem zum Teil gebirgigen Diozesangebiet verbessert werden Mit Rucksicht auf den greisen Prager Erzbischof Anton Peter Prichovsky von Prichovice wurde 1783 der Olmutzer Kanoniker Johann Prokop von Schaffgotsch zum Prager Weihbischof und gleichzeitig zum Generalvikar mit Sitz in Budweis ernannt Schliesslich entschied sich Joseph II jedoch zu einer sofortigen Bistumsgrundung die er nach Verhandlungen uber die Ausstattung schon am 20 Dezember 1784 bei Papst Pius VI beantragte Gleichzeitig erbat er die papstliche Bestatigung fur den bisherigen Generalvikar Johann Prokop von Schaffgotsch zum ersten Bischof von Budweis Grundung Bearbeiten Nachdem Erzbischof Prichovsky von Prichovice Ende 1784 auf den sudbohmischen Teil seiner Diozese verzichtet hatte erfolgte am 27 September 1785 die Grundung der Diozese Budweis durch den Heiligen Stuhl mit der Bulle Cunctis ubique Gleichzeitig wurde der vom Kaiser vorgeschlagene Generalvikar Johann Prokop von Schaffgotsch als erster Diozesanbischof papstlich bestatigt Das Nominationsrecht fur den Bischof und fur die Domherren behielt sich der Landesherr vor Das Bistumsgebiet umfasste zunachst die Bezirke Budweis Tabor Prachatitz und Klattau Es bestand bei seiner Grundung aus 144 Seelsorgestellen die Bischof Schaffgotsch in funf Archipresbyterate und dreissig Vikariate aufteilte Von den 570 000 Katholiken waren rund ein Viertel deutschsprachig Sie wohnten uberwiegend in den Randgebieten zu Bayern und Osterreich und in der Stadt Budweis Zur Kathedrale wurde die bisherige Stadtpfarrkirche St Nikolaus bestimmt Als Residenz des Bischofs und des Domkapitels diente das Gebaude des ehemaligen Piaristenklosters Das Domkapitel wurde mit drei Dignitaten vier Kanonikaten und vier Vikariaten ausgestattet Die finanzielle und okonomische Ausstattung des Bistums wurde weitgehend aus dem im Rahmen der Josephinischen Reformen gegrundeten Religionsfonds bestritten der aus dem Vermogen der aufgelosten Kloster gebildet worden war Da das Bistum uber keine Realdotation verfugte gehorte es zu den okonomisch schwachsten Diozesen in Bohmen und Mahren 19 Jahrhundert Bearbeiten Das bereits 1786 gegrundete Priesterhaus wurde 1803 zu einem Priesterseminar mit einer Theologischen Hochschule erweitert 1808 wurden die bayerischen Orte Eisenstein und Grafenried die bis dahin zum Bistum Regensburg gehorten dem Bistum Budweis zugeschlagen Wegen der Napoleonischen Kriege konnte Bischof Schaffgotsch seine Diozese erst 1811 1812 visitieren Nach dem Visitationsbericht an Kaiser Franz I umfasste das Bistum zu dieser Zeit 298 Pfarreien 17 Lokalien 12 Pfarradministraturen 17 Residenzialkaplaneien und 17 Kloster 20 Jahrhundert Bearbeiten Das Bistumsgeschehen war im 20 Jahrhundert wesentlich gepragt von den beiden Weltkriegen und den damit zusammenhangenden wirtschaftlichen und humanitaren Noten sowie der kommunistischen Herrschaft von 1948 bis 1989 Als Folge des Munchner Abkommens wurde 1938 das Sudetenland von der Tschechoslowakei abgespalten Die uberwiegend von Deutschen bewohnten Gebietsteile der Diozese wurden zunachst durch ein bischofliches Kommissariat in Hohenfurth verwaltet Mit Wirkung vom 1 Januar 1940 wurden diese Gebiete aufgeteilt und jeweils ein Teil den jenseits der Grenze liegenden deutschsprachigen Bistumern Linz St Polten Passau und Regensburg zugewiesen Deren Diozesanbischofe fungierten als Administratoren fur die von Budweis abgespaltenen Gebietsteile Nach dem Tod des Bischofs Simon Barta 1940 blieb der Budweiser Bischofsstuhl unbesetzt da die deutsche Besatzungsmacht den vom Vatikan ernannten Prager Weihbischof Antonin Eltschkner nicht akzeptierte und forderte einen deutschstammigen Bischof einzusetzen Da der Vatikan der Forderung nicht nachkam wurde das Bistum bis 1947 durch den Generalvikar verwaltet Antonin Eltschkner konnte das Bischofsamt nicht antreten wurde jedoch kirchlicherseits bewusst bei bischoflichen Handlungen in den bei Budweis verbliebenen Gebietsteilen eingesetzt 1946 wurde die Diozese in ihren alten Grenzen wiedererrichtet und die Sedisvakanz mit der Berufung des Bischofs Josef Hlouch 1947 beendet Auch wahrend der Zeit der kommunistischen Herrschaft konnten sich das Bistum und das religiose Leben nicht entfalten Die wirtschaftlichen Strukturen des Bistums wurden weitgehend zerstort und die nicht regimetreuen Priester und Glaubigen politisch verfolgt Nach dem Tod des Bischofs Hlouch blieb das Bischofsamt bis 1990 unbesetzt da die die kommunistischen Machthaber der damaligen Tschechoslowakei eine Neueinsetzung verhinderten Nach der politischen Wende ernannte Papst Johannes Paul II 1990 Miloslav Vlk zum Budweiser Bischof Das nach 1948 beschlagnahmte Kirchengut wurde durch die Tschechische Republik zum grossen Teil den fruheren kirchlichen Institutionen zuruckgegeben Da sich die Kirchengebaude und Kloster weitgehend in einem schlechten baulichen Zustand befanden fehlen dem Bistum die finanziellen Mittel fur deren Renovierung und Unterhalt Zahlreiche Kirchen wurden mit Spenden der ehemaligen deutschen Bewohner wiedererrichtet bzw renoviert Miloslav Vlk wurde 1991 zum Prager Erzbischof ernannt Ihm folgte Antonin Liska nach der bis 2002 das Bistum fuhrte 1993 mussten 89 Pfarreien mit etwa 155 000 Einwohnern an das neu gegrundete Bistum Pilsen abgetreten werden Es waren die Vikariate Taus sowie Gebietsteile der Vikariate Klattau und Nepomuk Gegenwart Bearbeiten Im Jahre 2002 trat Bischof Antonin Liska zuruck Ihm folgte am 25 September 2002 der Kapuziner Jiri Padour auf dem Bischofsstuhl nach Am 19 Marz 2015 wurde Vlastimil Krocil zum neuen Bischof ernannt Das Bistum besteht aus zehn Vikariaten mit 354 Pfarreien auf einer Gebietsflache von 12 500 Quadratkilometern 1 Von den 760 000 Bistumsbewohnern sind etwa 290 000 katholisch Das entspricht einem Katholiken Anteil von 38 Prozent Im Jahre 2007 beschloss die Diozesanverwaltung etwa ein Drittel der Pfarrhauser zu verkaufen da die Mittel fur deren Instandhaltung fehlen Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Budweis Romisch katholische Kirche in Tschechien Liste der romisch katholischen DiozesenLiteratur BearbeitenErwin Gatz Hrsg Die Bistumer des Heiligen Romischen Reiches von ihren Anfangen bis zur Sakularisation Herder Freiburg im Breisgau 2003 ISBN 3 451 28075 2 S 155 157 Jorg K Hoensch Geschichte Bohmens 3 aktualisierte und erganzte Auflage Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 41694 2 Beck s historische Bibliothek S 293 Weblinks BearbeitenOffizielle Website tschechisch Eintrag zu Bistum Budweis auf catholic hierarchy org englisch Bistum Budweis bei gcatholic org nbsp Commons Bistum Budweis Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweis Bearbeiten Vikariaty Memento des Originals vom 18 Juli 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bcb cz bcb cz abgerufen am 24 Januar 2018 Katholische Diozesen in Tschechien Erzdiozesen Olmutz PragDiozesen Brunn Budweis Koniggratz Leitmeritz Ostrau Troppau PilsenRuthenische Kirche Apostolisches ExarchatZusammenschluss Tschechische Bischofskonferenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistum Budweis amp oldid 228731766