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Die Basilica Santa Croce in Gerusalemme lateinisch Basilica Sanctae Crucis in Hierusalem Basilika des Heiligen Kreuzes in Jerusalem ist eine der sieben Pilgerkirchen Bedeutung hat sie vor allem wegen verschiedener hier aufbewahrter Kreuzreliquien von denen sich auch das Patrozinium der Kirche ableitet Als Titelkirche wird ihr ein Kardinalpriester zugeteilt Seit 2017 ist dies Juan Jose Kardinal Omella Omella Santa Croce in GerusalemmeSanta Croce in GerusalemmeLage Italien ItalienRomLiegt im Bistum RomKoordinaten 41 53 18 1 N 12 30 55 7 O 41 88836511 12 51546621 Koordinaten 41 53 18 1 N 12 30 55 7 Ozisterziensisch seit 1561Jahr der Auflosung Aufhebung 2011Kongregation San Bernardo d ItaliaTochterkloster Santa Cruz in Mexiko 2006 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Kunstwerke und Reliquien 4 Name 5 Garten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVom Anfang des 12 Jahrhunderts bis zum 16 Jahrhundert war der Kirche ein Kartauserkloster angeschlossen Seit 1561 lebten hier zur Betreuung der Pfarrei Zisterzienser zuletzt der Kongregation San Bernardo d Italia Unter den letzten Abten sind bekannt Famiano Bianchi 17 Oktober 1919 3 August 2012 Abt ab 1966 sowie Simone Fioraso Abt von 2005 bis 2009 Nach einer Apostolischen Visitation wurde die Abtei im Marz 2011 1 per Dekret der Ordenskongregation aufgehoben Haus und Basilika wurden dem Vikariat Rom ubergeben 2 Baugeschichte BearbeitenDie Kirche liegt weniger als 1 km ostlich vom Lateran an der Aurelianischen Mauer Sie entstand aus dem im 3 Jahrhundert errichteten Palast Sessorium Ein 36 5 m langer und 21 8 m breiter Saal dieses Palastes wurde dann um 330 in eine Kirche umgebaut Laut dem Liber Pontificalis war der Palast im Besitz der Kaiserin Helena Drei Inschriften die in der Nahe der Basilika St Croce entdeckt wurden belegen dass sie ihn bewohnte Beispielsweise erinnert eine der Inschriften an den Wiederaufbau der durch ein Feuer zerstorten offentlichen Bader nahe dem Palast die schon vor dem Jahr 325 Thermae Helenae genannt wurden Unter dem Kardinalpriester Gerardus dem spateren Papst Lucius II wurde die Kirche im 12 Jahrhundert umgebaut und unter anderem zur Machtdemonstration mit einem Turm versehen Dabei wird er die eine Halfte des Kreuztitels INRI entdeckt haben den er dann in einer Bleikassette mit seinem Siegel in einer Nische uber dem Triumphbogen der Helenakapelle einmauerte samt einem uralten Ziegel mit der Inschrift Titulus Crucis Die Kreuz Inschrift Bei Erneuerungsarbeiten an der Kirche wurde dieser Ziegel am 1 Februar 1492 versteckt unter dem Verputz entdeckt Wahrend der Renaissance und des Barock 15 18 Jahrhundert wurden weitere Umbauten vorgenommen die das ursprungliche Erscheinungsbild der Kirche fast vollig zerstorten Jedoch sind Fresken der alten Kirche heute in einem Museum ausgestellt An der im 18 Jahrhundert errichteten Fassade der Kirche fallt das Wechselspiel konkaver und konvexer Linien auf Die Architekten von Borromini inspiriert aber schon vom Rokoko beeinflusst waren Domenico Gregorini und Pietro Passalacqua Auf dem Dach stehen Statuen der Kaiserin Helena mit dem Kreuz ganz links und ihres Sohnes Konstantin ganz rechts Von den antiken Granitsaulen im Inneren der Kirche sind nur noch acht sichtbar die anderen wurden mit barocken Pfeilern umhullt Erhalten geblieben sind der Kosmaten Fussboden aus dem 12 Jahrhundert sowie das 1490 entstandene Fresko in der Apsis das Antoniazzo Romano zugeschrieben wird es stellt das Auffinden des Heiligen Kreuzes und daruber den segnenden Christus dar 3 4 nbsp Kirchenschiff und Apsis nbsp Hauptaltar nbsp Pieta uber dem Altar nbsp Apsis mit Fresko nbsp KosmatenmosaikKunstwerke und Reliquien BearbeitenDer Umbau des Palastsaales zur Kirche wurde vorgenommen um eine Reihe von christlichen Reliquien aus dem Umfeld der Kreuzigung Jesu unterzubringen Unter den Reliquien befinden sich Gegenstande denen folgender Ursprung zugeschrieben wird kleinste Teile des Kreuzes Christi selbst das grosse Holzstuck des Heiligen Kreuzes im Vatikan wurde aus Santa Croce in Gerusalemme im Jahr 1629 in den Petersdom gebracht ein Querbalken eines der Schacherkreuze zwei Dornen der Dornenkrone ein Heiliger Nagel vom Kreuz Christi und die Halfte des Kreuzestitulus der ursprunglich in einen Mauerbogen der Helenakapelle versteckt eingebettet und mit einem Stein mit der Aufschrift Titulus Crucis gekennzeichnet war Diese Reliquien wurden einer Legende nach von Kaiserin Helena aus dem Heiligen Land mitgebracht Eine weitere grosse Reliquie ist die heute verborgen im Museum der Kirche stehende Mosaikikone aus dem 14 Jahrhundert die angeblich Papst Gregor der Grosse nach einer Erscheinung Christi habe anfertigen lassen Sie ist in einen Holzrahmen eingebunden der unzahlige kleine Facher fur Reliquien aufweist Vielfach wird die Ikone in Zusammenhang mit dem spatmittelalterlichen Bildtypus der Gregorsmesse in Verbindung gebracht Die sterblichen Uberreste des sechsjahrig gestorbenen Madchens Antonietta Meo genannt Nennolina wurden 1999 in die Kirche uberfuhrt und es wurde fur sie ein eigener Gedenkraum eingerichtet Name BearbeitenInnerhalb der Kirche befindet sich die sogenannte Helenakapelle deren Boden mit Erde aus dem Heiligen Land bedeckt gewesen sein soll Deshalb wurde diese Grundflache zu Heiligem Land umgeschrieben was der Kirche auch ihren merkwurdigen Namen In Gerusalemme gab Im Jahr 1520 1521 liess Kardinal Bernardino Lopez de Carvajal der spater in der Kirche bestattet wurde eine Inschrift im Eingangsbereich der Kirche anbringen die den Sachverhalt folgendermassen erlautert TERRAQUE SANCTI MONTIS CALVARIAE NAVI INDE ADVECTA SUPRA QUAM CHRISTI SANGUIS EFFUSUS FUIT REDEMPTIONIS HUMANAE PRECIUM CUIUSQUE VIGORE IN CELESTEM HIERUSALEM MORTALIBUS ADITUS PATUIT AD PRIMUM USQUE INFERIOREM FORNICEM REPLEVERIT EX QUO SACELLUM IPSUM ET TOTA BASILICA AC UNIVERSA URBS SECUNDA HERUSALEM MERUIT APPELLARI Und lt so dass gt Erde vom heiligen Kalvarienberg die per Schiff von dort herbei transportiert worden war und uber die sich das Blut Christi ergossen hat der Preis fur die Erlosung der Menschen durch dessen Wirkmacht den Sterblichen der Zugang zum himmlischen Jerusalem offenstand das untere Gewolbe bis hoch zum ersten anfullte weshalb die Kapelle selbst und die ganze Basilika und die ganze Stadt es verdiente als zweites Jerusalem benannt zu werden Die wohl ebenfalls aus dem 16 Jahrhundert stammende Inschrift in der Helenakapelle fasst dieselbe Mitteilung knapper zusammen HIC TELLUS SAMCTAE sic CALVARIE SOLIME AB BEATA HELENA IN INFERIOREM FORNICEM DEMISSA SERVATA EST ATQ UE INDE NOMEN HIERUSALEM CAPELLE INDITUM 5 Hier wird die Erde vom heiligen Kalvarienberg von Jerusalem die von der seligen Helena im unteren Gewolbe ausgebreitet wurde aufbewahrt und daher wurde der Kapelle der Name Jerusalem gegeben Das Buch der Papste der Liber Pontificalis schreibt in der Chronik des Papstes Silvester I Kaiser Konstantin errichtete im Sessorianischen Palast eine Basilika in der er Teile vom heiligen Kreuz unseres Herrn Jesus Christus in einem mit Edelsteinen verzierten Goldschrein verwahrte wo er auch den Namen der Kirche weihte die man bis zum heutigen Tag als Jerusalem kennt Spatmittelalterlichen Pilgerfuhrern galt diese Kapelle als so heilig dass sie von Frauen nicht betreten werden durfte was auch fur die lateranische Palastkapelle Sancta Sanctorum galt Garten BearbeitenDie Ringmauer des sogenannten Anfiteatro Castrense umfasst das Grundstuck in dem Zisterzienser den prachtigen botanischen Garten mit Gemusegarten angelegt haben Siehe auch BearbeitenListe der Kardinalpriester von Santa Croce in GerusalemmeLiteratur BearbeitenMario Armellini Le chiese di Roma dalle loro origine sino al secolo XVI Tipografia editrice romana Rom 1887 S 203 207 Raimondo Besozzi La Storia Della Basilica Di Santa Croce In Gerusalemme dedicata alla Santita di nostro Signore Papa Benedetto Decimoquarto Salomoni Rom 1750 online Heinz Joachim Fischer Rom Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte Kunst und Kultur der Ewigen Stadt DuMont Buchverlag Koln 2001 ISBN 3 7701 5607 2 S 302 Anton Henze Kunstfuhrer Rom 5 neu bearbeitete Auflage Philipp Reclam GmbH Stuttgart 1994 ISBN 3 15 010402 5 S 168 169 Michael Hesemann Die Jesus Tafel Die Entdeckung der Kreuz Inschrift Herder Freiburg Breisgau u a 1999 ISBN 3 451 27092 7 S 241 274 Sergio Ortolani S Croce in Gerusalemme 2a edizione Marietti Rom 1969 Le Chiese di Roma illustrate 106 ZDB ID 196104 4 Maria Luisa Rigato Il titolo della croce di Gesu Confronto tra i Vangeli e la Tavoletta reliquia della Basilica Eleniana a Roma Diss Univ Gregoriana Serie Teologia 100 Rom 2003 ISBN 88 7652 969 1 Google Books eingeschrankte Vorschau Carsten Peter Thiede Matthew D Ancona Das Jesus Fragment Was wirklich uber dem Kreuz Jesu stand Das Abenteuer einer archaologischen Entdeckung Brunnen Basel u a 2004 ISBN 3 7655 3796 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santa Croce in Gerusalemme Rome Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Basilika Santa Croce in Gerusalemme Santa Croce in Gerusalemme in Google EarthEinzelnachweise Bearbeiten kath net Rom Abtei Santa Croce in Gerusalemme wird vom Vatikan aufgelost Artikel vom 24 Mai 2011 abgerufen am 25 Mai 2011 http www orden online de news 2011 05 25 vatikan loest roemische zisterzienserabtei santa croce auf Raimondo Besozzi La Storia Della Basilica Di Santa Croce In Gerusalemme dedicata alla Santita di nostro Signore Papa Benedetto Decimoquarto Roma 1750 Sergio Ortolani S Croce in Gerusalemme Roma Le Chiese di Roma illustrate 106 1969 Vgl Lucie E G Donkin Earth from elsewhere burial in terra sancta beyond the Holy Land In Renana Bartal Neta Bodner Bianca Kuhnel Hrsg Natural Materials of the Holy Land and the Visual Translation of Place 500 1500 London 2017 S 109 126 Anm 48f Normdaten Geografikum GND 4198535 7 lobid OGND AKS LCCN n86002597 VIAF 266685343 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santa Croce in Gerusalemme Rom amp oldid 234024671