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August Naegle 28 Juli 1869 in Annweiler am Trifels Pfalz 12 Oktober 1932 in Prag war ein deutscher katholischer Theologe und Kirchenhistoriker Als Eiserner Rektor der Deutschen Universitat Prag erreichte er in den Jahren bis 1932 dass eine deutschsprachige Universitat in der 1918 gegrundeten CSR erhalten blieb August Naegle als Rektor der Universitat Prag Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wirken in Prag 1 2 Politisches Leben 2 Werke 3 Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenAugust Naegle kam als Sohn des Ehepaares Thomas Naegle 1838 1920 Hauptlehrer in Annweiler am Trifels und Maria Josephine geborene Schmitt 1842 1909 Tochter eines Winzer und Gutsbesitzer in Edesheim zur Welt Nach dem Abitur am Bischoflichen Konvikt in Speyer folgte im Wintersemester 1887 88 ein Theologiestudium an der Universitat Munchen im Wintersemester 1888 89 immatrikulierte er sich an der Universitat Wurzburg Er wurde wahrend des Studiums Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KDStV Aenania Munchen und KDStV Markomannia Wurzburg Am 25 November 1891 erhielt er von Bischof Joseph Georg von Ehrler in Speyer die Priesterweihe Neben weiteren Studien an der Universitat Wurzburg wirkte er als Kaplan in Retzbach Unterfranken in Annweiler und Weyher Bistum Speyer sowie als Seelsorger Hausgeistlicher bei einer Adelsfamilie in Bregenz An der Universitat Wurzburg wurde er am 27 Juli 1898 zum Doktor der Theologie promoviert Seit Januar 1901 wirkte er als koniglicher Hofpriester in Munchen Als er seine Studien wieder aufnahm erfolgte am 28 Februar 1903 an der Katholisch Theologischen Fakultat der Universitat Munchen in Dogmengeschichte und Dogmatik die Habilitation Am 1 Oktober 1903 wurde er ausserordentlicher Professor fur Kirchengeschichte und Patrologie an der Theologischen Hochschule in Passau Wirken in Prag Bearbeiten nbsp Grabstatte von Professor August Naegle und Eltern Friedhof AnnweilerDrei Jahre spater am 1 November 1906 erhielt August Naegle eine Professur fur Kirchengeschichte und Patrologie an der Theologischen Fakultat der Deutschen Karl Ferdinands Universitat in Prag Viermal bekleidete er das Amt des Dekans dieser Fakultat zwei Jahre nacheinander das Amt des Rektors der Universitat 1918 19 und 1919 20 was einmalig in der Geschichte der Prager Universitat ist und ein drittes Mal im Studienjahr 1929 30 wo er trotz geschwachter Gesundheit die einstimmige Wahl annahm Nach 1918 Ende Erster Weltkrieg der Grundung der Tschechoslowakei der Neuordnung der Karls Universitat Prag mit der Zulassung von Frauen zum Studium in Prag siehe auch Frauenstudium im deutschen Sprachraum trat Naegle als entschiedener Verfechter der Rechte der Deutschen Universitat hervor Ihm ist es zu verdanken dass nach der Proklamation der Tschechoslowakei die Deutsche Universitat erhalten blieb er erhielt deshalb zur Erinnerung den Ehrennamen Eiserne Magnifizenz Als Naegle 1918 zum Rektor der deutschen Karl Ferdinands Universitat Prag gewahlt wurde stellte sich die Frage nach dem Weiterbestehen dieser Universitat vor allem im Insignienstreit und nicht nur ob sie neben der tschechischsprachigen Universitat Univerzita Karlova staatlich anerkannt wurde Naegle gelang es in muhevollen Verhandlungen die Existenz zu sichern und das Universitatsgesetz gegenuber dessen ursprunglicher Fassung zu mildern Er erreichte dass es zu seinen Lebzeiten nicht mehr durchgefuhrt wurde Seit seiner Ankunft in Prag widmete sich Naegle auch intensiver wissenschaftlicher Tatigkeit auf dem Gebiet der Kirchengeschichte in Bohmen sowie popularwissenschaftlicher Mitarbeit in zahlreichen Organisationen der Deutschen der Ersten Tschechoslowakischen Republik u a im Verein fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Mitglied der Gesellschaft zur Forderung der deutschen Wissenschaft Kunst und Literatur 1926 wurde er Senator der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Munchen Politisches Leben Bearbeiten August Naegle gehorte der deutschen christlich sozialen Partei und seit 1920 der Deutschen Nationalpartei in der Tschechoslowakei an und war fur diese 1920 bis 1925 Fraktionsvorsitzender im Senat Als es 1920 darum ging einen Deutschen als Gegenkandidaten zu Tomas Garrigue Masaryk fur das Amt des Staatsprasidenten zu benennen einigten sich alle deutschen Parteien auf ihn Naegle entfaltete nicht nur eine reiche Lehrtatigkeit 1930 wahlten ihn Volksvertreter der Sudetendeutschen zu ihrem Vertreter bei der zweiten Prasidentenwahl Mit seinem Tod 1932 in Prag verloren die katholischen Sudetendeutschen einen ihrer geistigen Fuhrer die Universitat einen angesehenen Gelehrten ihre Eiserne Magnifizenz und die Romisch katholische Kirche einen guten Priester Sein Leichnam wurde am 14 Oktober 1932 in Prag Smichov auf dem Friedhof Malvazinka bestattet Anfang Marz 1936 nach seinem Geburtsort Annweiler gemass letztem Wunsch uberfuhrt und dort am 4 Marz auf dem Bergfriedhof beigesetzt Sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl wurde Eduard Winter Werke BearbeitenNaegles Werke beschaftigen sich vor allem mit dem Kirchenlehrer Johannes Chrysostomus sowie mit der Kirchengeschichte in Bohmen welche auch den Landesheiligen Wenzel von Bohmen und die Zeit der Hussiten umfasste Auswahl BearbeitenDie Eucharistielehre des Hl Johannes Chrysostomus 1900 Die angebliche Taufe des Bohmenherzog Boriwoj 1910 Die Grundung des Bistums Prag 1910 Germanische Christen in Bohmen vor Einwanderung der Slawen 1913 Kirchengeschichte Bohmens 1915 1918 Die feierliche Haarschur und Haarweihe des Hl Wenzel 1917 Die Prager deutsche Universitat nach dem Umbruch 1921 August Naegle Dominik Duka Vorwort Der heilige Wenzel der Landespatron Bohmens 1 Auflage Verlagsbuchhandlung Sabat Kulmbach 2014 ISBN 978 3 943506 22 8 S 160 Literatur BearbeitenHans Ammerich August Naegle In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 431 434 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Mads Ole Balling Von Reval bis Bukarest statistisch biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Bd 1 Dokumentation Verlag Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 4 2 S 364 Wilhelm Kosch Deutsches Literatur Lexikon Biographisches und bibliographisches Handbuch Band 3 Wilhelm Kosch Das katholische Deutschland A Schluter 1833 1938 E Winter Naegle August In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 18 Anton Landersdorfer Naegle August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 706 Digitalisat Ferdinand Seibt Hans Lemberg Helmut Slapnicka Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Bd III R Oldenbourg Verlag Munchen 2000 ISBN 3 486 55973 7 S 5 mit weiteren Literaturhinweisen Fritz Wertheimer Von deutschen Parteien und Parteifuhrern im Ausland 2 Auflage Zentral Verlag Berlin 1930 S 196 E Winter Naegle August In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 18 18 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber August Naegle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zum InsignienstreitNormdaten Person GND 118894250 lobid OGND AKS LCCN nr2002038361 VIAF 62347656 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Naegle AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und RektorGEBURTSDATUM 28 Juli 1869GEBURTSORT Annweiler PfalzSTERBEDATUM 12 Oktober 1932STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Naegle amp oldid 237004919