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Das Kloster Marienborn war ein Augustinerinnen Kloster das Ende des 12 Jahrhunderts gestiftet und 1810 aufgehoben wurde Die teilweise noch erhaltenen Gebaude des Klosters liegen im Ortsteil Marienborn der Gemeinde Sommersdorf in Sachsen Anhalt Klosterkirche Brauerei und OrangerieBlick vom Kreuzgang auf die StiftskirchePfarrhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerke 2 1 Stiftskirche St Marien 2 2 Kreuzgang 2 3 Pfarrhaus 2 4 Brauerei 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenIm 12 Jahrhundert soll die Jungfrau Maria uber einer Quelle erschienen sein an der sich daraufhin Wunder ereigneten Schon bald wurde uber der Quelle eine Kapelle errichtet Dieser Ort hatte zunachst den Namen Morthdal der spater als Mordthal bezeichnet wurde weil in den nahe gelegenen Waldern Morde verubt worden sein sollen Er wurde in der Folge das Ziel von Wallfahrern unter denen sich viele arme und kranke Personen befanden Fur deren Versorgung stiftete der Erzbischof Wichmann von Magdeburg 1191 ein Hospital das zwischen 1230 und 1250 in ein Kloster umgewandelt wurde indem Augustiner Chorfrauen aus dem nahe gelegenen Kloster Marienberg bei Helmstedt hierher versetzt wurden Schon kurz darauf wohl 1252 erlitt das junge Kloster eine Katastrophe indem die Gebaude abbrannten 1277 1414 und 1571 erfolgten weitere grosse Brande 1573 wurde das Kloster evangelisch und 1686 nachdem 1680 das Herzogtum Magdeburg an Preussen gefallen war in ein adeliges Damenstift umgewandelt Per Dekret vom 1 Dezember 1810 von Jerome Bonaparte damals Konig von Westphalen wurde das Stift wie alle Stife und Kloster in seinem Herrschaftsbereich aufgelost Ein Teil des Klosterguts wurde verkauft wobei sich Jerome um etwa 20 000 Mark bereicherte Den anderen Teil schenkte Jerome seinem Gunstling Joseph Antoine Morio den er dabei gleichzeitig zum Grafen von Marienborn erhob Nach der Ermordung Morios im Dezember 1811 wurden die Forstanteile Zehnten und anderen Einkunfte dieses Teil den Staatsdomanen einverleibt die landwirtschaftlich genutzten Ackerflachen hingegen meistbietend verkauft Kaufer war der Braunschweiger Bankier Samson der es 1815 an seinen Schwager Jacobsen verkaufte welcher es bereits 1817 an seinen Schwiegersohn den Bankier Schlesinger abtrat 1820 kaufte der Oberamtmann Wagner der das Gut Sommerschenburg gepachtet hatte das ehemalige Klostergut und zog von Sommerschenburg nach Marienborn Der Bankier Gustav Lobbecke kaufte das Gut 1822 1 zog von Braunschweig nach Marienborn und liess 1827 einen ca 15 ha grossen Park mit seltenen Baumen anlegen Das Gut blieb bis 1927 im Besitz der Familie Lobbecke die es dann an Max Gorlich verkaufte In der Folge der Weltwirtschaftskrise ging das Gut 1931 in Konkurs und wurde von der Rabbethge und Giesecke Aktiengesellschaft in Klein Wanzleben aufgekauft 2 Bauwerke BearbeitenEine erste Brunnenkapelle wurde wohl schon im 12 Jahrhundert errichtet Der Bau der Klosterkirche begann wohl erst Anfang des 13 Jahrhunderts Weiterhin entstand ein Kreuzgang dessen Baubeginn nicht datiert werden kann Dies trifft auch fur das grosse Brauhaus zu 1766 liess die Domina Dorothea Graven II einen Sudflugel als zweigeschossiges Wohnhaus erbauen der 1935 abgerissen wurde Das Pfarrhaus wurde 1784 auf Veranlassung der Domina von der Schulenburg erbaut 1836 wurde die Marienkapelle neu errichtet und 1856 nach Planen von Karl Friedrich Schinkel die Orangerie erbaut 3 1865 wurde der Westflugel des jetzt als Schloss bezeichneten Gebaudekomplexes angebaut Stiftskirche St Marien Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp Eines der Altarretabel nbsp KanzelSeit dem Baubeginn im beginnenden 13 Jahrhundert wurde die Kirche vielfach baulich verandert 2 Halfte 14 Jahrhundert Errichtung des Turms uber dem Chor 1410 Abbruch der ostlichen Apsis und Verlangerung des Chors in diese Richtung 1418 1535 Verlangerung des Kirchenschiffs in Richtung Westen Umbau des Chorjochs zu einer Vorhalle und Einbau eines aufwendigen Eingangsportals umfangreiche Erneuerung des Schiffes und Entfernung der Nonnenempore um 1700 Erhohung des Turms und Aufsatz einer barocken Haube mit Laterne 1885 Wiederherstellung nach dem grossen Brand von 1884 auf Grundlage eines Entwurfs von Friedrich August Stuler von 1860 Abbruch des Chores sowie der oberen Geschosse des sudlichen Kreuzgangflugels geringe Verkurzung der Kirche im Westen und Anbau einer Apsis erneute Entfernung der Nonnenempore Erhohung des nordostlichen Treppenturms Einbau der heute nicht mehr funktionsfahigen Orgel der Firma August Troch Neuhaldensleben 1936 39 Verschluss der westlichen Apsis und Neugestaltung des Innenraums 1999 Reparaturen am Gebalk des TurmesDie Kirche besteht aus der Eingangshalle dem ehemaligen Chor dem langgestreckten Kirchenschiff und einer westlichen Apsis Auf der Eingangshalle steht der Turm Das Gebaude wurde aus grauem zum Teil sehr eisenhaltigem Sandstein aufgefuhrt An der nordostlichen Ecke dient ein Treppenturm als Aufgang zum Turm Das Schiff ist ein einfacher Rechtecksaal mit flacher Balkendecke Die Orgelempore wurde an der Westwand angebaut Im Raum befinden sich zwei Schnitzretabeln aus der Zeit um 1475 bzw 1490 Die ebenfalls aus Holz geschnitzte Kanzel aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts steht auf einer gedrehten Saule Der gotische Taufstein in Form eines Kelches wurde im 19 Jahrhundert uberarbeitet An den Wanden sind mehrere Gemalde aufgehangt die u a Bildnisse von Stiftsdamen aus dem 17 und 18 Jahrhundert bieten In einer Nische der Eingangshalle befindet sich ein Vesperbild als Hochrelief aus Sandstein aus dem letzten Viertel des 14 Jahrhunderts Kreuzgang Bearbeiten Vom Kreuzgang sind Ost und Nordflugel nur noch in Resten die ubrigen Flugel in spatgotischer Form erhalten Am Westflugel finden sich die Jahreszahlen 1471 und 1499 Das barocke Obergeschoss darauf offnet sich mit Korbbogen zum Hof Er wird nordlich durch ein im Kern spatgotisches Haus begrenzt Im Sudflugel befinden sich zahlreiche teilweise aus dem 16 Jahrhundert stammende Grabsteine Pfarrhaus Bearbeiten Der stattliche zweigeschossige Fachwerkbau bildet zusammen mit dem Brauhaus einen Vorhof zur Eingangshalle der Kirche Uber seiner Eingangstur weist eine lateinische Inschrift auf die Erbauerin die Domina von der Schulenburg und das Entstehungsjahr 1784 hin Das Gebaude befindet sich 2015 in Privatbesitz Brauerei Bearbeiten Die nur bis 1810 betriebene grosse Brauerei wurde danach zu Wohnungen und Stallungen umgebaut und dient 2015 als Unterkunft fur die Feuerwehr und den Gemeindearbeiter Literatur BearbeitenHandbuch der historischen Statten Deutschlands 11 Provinz Sachsen Anhalt Kroner Stuttgart 1975 S 319 Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Dt Kunstverlag Munchen Berlin 2002 S 630 632 Marienborn ein Lutherisches Fraulein Stift In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 19 Leipzig 1739 Sp 1531 1535 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Marienborn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marienborn obere aller de Wallfahrtsort Marienborn kirchspiel hoetensleben deFussnoten Bearbeiten Peter Wilhelm Behrends Neuhaldenslebische Kreis Chronik oder Geschichte aller Oerter des landrathlichen Kreises Neuhaldensleben im Magdeburgischen Zweiter Theil Eyraud Neuhaldensleben 1826 S 552 Textarchiv Internet Archive kirchspiel hoetensleben de wallfahrtsort marienborn de52 19701 11 10824 Koordinaten 52 11 49 2 N 11 6 29 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Marienborn Marienborn amp oldid 239364073