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Das Schloss Burgpreppach liegt im Zentrum des Marktes Burgpreppach im Landkreis Hassberge Unterfranken Die grosse unvollendete Barockanlage wird noch bewohnt und kann nur nach Voranmeldung und zu besonderen Anlassen besichtigt werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Die mumifizierte Hand 4 LiteraturGeschichte Bearbeiten nbsp Gesamtansicht von Norden nbsp Westseite mit dem GrabenUrsprunglich sassen die Herren von Breitebach Preppach im Ort Im 12 Jahrhundert wurden ein Gerung und ein Runold von Breitebach urkundlich fassbar Die Preppacher waren im Hochmittelalter Dienstmannen der Grafen von Henneberg spater kam die Herrschaft an die Herren von Milz Burgpreppach ist seit dem fruhen 14 Jahrhundert im Besitz der Fuchs deren zahlreiche Nebenlinien sich jeweils nach ihren Wohnsitzen benannten Die Fuchs von Burgpreppach starben allerdings bereits im 16 Jahrhundert aus Das Erbe traten die Fuchs von Bimbach an Heute ist diese alte frankische Adelsfamilie im Mannesstamm erloschen die derzeitige Schlossherrin ist die Tochter des letzten Freiherren dieses Namens An Stelle des heutigen Schlosses stand bis ins 18 Jahrhundert eine Wasserburg die beim Neubau vollstandig beseitigt wurde Auf diesen Ansitz geht das Burg im Ortsnamen zuruck Der Baubeginn des Neubaus ist um 1715 anzusetzen Bauherren waren die Vormunder des jugendlichen Eigentumers Johann Philipp Fuchs von Bimbach und Dornheim dessen Ehewappen spater uber dem Hauptportal angebracht wurde Als Architekt wurde der Hochfurstlich Wurzburgische Stadt und Landbaumeister Joseph Greissing gewonnen Nach dessen fruhem Tod 1721 wurde wiederum ein Hofarchitekt nun Balthasar Neumann zur inneren Vollendung vor allem des Treppenhauses herangezogen Dennoch konnte das uberaus anspruchsvolle Baukonzept nur teilweise realisiert werden So fehlt etwa das geplante zweite Obergeschoss des Hauptbaues weshalb die viergeschossigen Eckpavillons die Flugel turmartig uberragen Auch auf den geplanten Aussenputz wurde bis heute verzichtet Der Ehrenhof sollte eigentlich nach franzosischem Vorbild durch einen schmalen Riegelbau geschlossen werden der dem Schloss einen spielerisch kastellartigen Charakter verliehen hatte wie es etwa bei Schloss Heilgersdorf dort lediglich durch eine Arkade angedeutet gut zu sehen ist Volker Rossner sieht hier den bewussten Ruckgriff der Bauherren auf altere Machtsymbolik des Burg und Festungsbaus Der bauerlichen Bevolkerung sollte also nach dieser Interpretation eine Art Zwingburg vor Augen gefuhrt und gleichzeitig an die ritterliche Herkunft der Familie Fuchs erinnert werden Aber auch in der reduzierten Form gilt Burgpreppach als eines der bedeutendsten Beispiele barocker Schlossarchitektur in Unterfranken Von der akademischen Forschung wurde die Anlage allerdings bisher wenig beachtet Die Schlossherrin Monica von Deuster begann 1986 mit einer aufwendigen Sanierung des Anwesens Der Ostflugel dient seit 1996 wieder als privater Wohnsitz der Familie von Deuster Fuchs von Bimbach und Dornheim Das Schloss konnte zwischenzeitlich an die Kanalisation angeschlossen werden auch die Dachflachen wurden neu eingedeckt Dem Wohnkomfort dienen eine Zentralheizung und neue stilgerechte Fenster Im Sommer werden klassische Konzerte im historischen Festsaal im ersten Stock veranstaltet Nach Voranmeldung ermoglichen die Eigentumer interessierten Gruppen oder Einzelpersonen die Innenbesichtigung des Schlosses Durch das Engagement der Familie konnte das historische Ensemble wieder seine Mittelpunktfunktion im Markt Burgpreppach zuruckgewinnen Beschreibung Bearbeiten nbsp Eingang und Ehrenhof nbsp Der OstflugelDie dreiflugelige Schlossanlage steht auf einer Plattform aus Werkstein und ist von einem heute weitgehend trockenen Graben umgeben Der Ehrenhof offnet sich nach Suden Die Seitenflugel verbinden eingeschossige zugesetzte Arkaden mit den beiden doppelgeschossigen Eingangspavillons Aussen uberspannt eine gemauerte Brucke den ehemaligen Wassergraben Trotz der fehlenden Obergeschosse und des Aussenputzes wirkt die Anlage sehr reprasentativ und verrat die Planung durch bedeutende Baumeister des frankischen Barocks Zu den Vormundern des unmundigen Erstbesitzers gehorte auch der Wurzburger Furstbischof Johann Philipp II von Greiffenclau Vollraths der selbst vom Bauwurm besessen war Schloss Gereuth und seinen Hofbaumeister Joseph Greissing mit der Planung beauftragte Der Neubau zog sich bis gegen 1730 hin die Plane Greissings wurden beim Innenausbau durch Balthasar Neumann verandert Ein Grund fur die aufwandige Planung dieser landlichen Residenz war sicherlich die Angst vor einer drohenden Abwertung des frankischen Guldens der damals einen hohen Wert erreicht hatte Man wollte seinen Reichtum deshalb sicher in Immobilien anlegen Die Gliederung des Schlossbaues ist einfach gehalten und besteht aus bossierten Ecklisenen profilierten Fenstergewanden und einem Gurtgesims zwischen den Stockwerken Eine geplante reichere Gliederung wurde bereits 1718 aus Kostengrunden reduziert Jeder Flugel des Hauptbaues ist durch ein eigenes Portal zuganglich an den Enden der Seitenflugel gewahren zusatzlich rundbogige Eingange Zugang zu den Wirtschafts und Kellerraumen Den Segmentbogengiebel des Hauptportals ziert das erwahnte Ehewappen Fuchs Wurtzburg Eheschliessung 1726 Der zweigeschossige Hauptbau wird von viergeschossigen vorspringenden Eckpavillons flankiert Ebenso wie die Torpavillons tragen diese Bauteile verschieferte Mansarddacher Der ubrige Bau wird von ziegelgedeckten Walmdachern mit Dachgauben abgeschlossen Im Inneren ist besonders der grosse Festsaal in der Mitte des Nordflugels zu erwahnen Der 28 Meter lange Raum ist mit Laub und Bandelwerkstuck dekoriert 1735 Die Wande zieren grosse bemalte Stoffbahnen mit antiken mythologischen und historischen Szenen die ursprunglich wohl nicht fur diesen Saal vorgesehen waren Die grosse Hauptstiege im Mittelbau geht auf einen Entwurf Balthasar Neumanns zuruck Sie entstand zwischen in den Jahren von 1732 bis 1735 unter Johann Philipp Dietrich Ernst Freiherr Fuchs von Bimbach und Dornheim Die Ausfuhrung ubernahm der Eberner Maurermeister Johann Georg Dantzer der bereits unter Greissing den Rohbau des Schlosses ausgefuhrt hatte Als Arbeitslohn wurden 389 Reichstaler verabredet Neumann entwarf gleichzeitig die gesamte Raumfolge des Mittelbaues Vestibul Treppe Vorsaal und Festsaal Der Wurzburger Baumeister konnte dort auf Planungen des 1721 verstorbenen Joseph Greissing zuruckgreifen schuf allerdings eine zweilaufig gegenlaufige Werksteintreppe die in das Vestibul und den Vorraum des Festsaales integriert wurde Die Laufe der Treppe begleiten Balustraden mit toskanischen Balustern und profilierten Handlaufen die von Postamenten unterbrochen werden Das Vestibul erinnert mit seinen zwolf toskanischen Rundsaulen eher an die Krypta einer mittelalterlichen Kirche als an einen herrschaftlichen Empfangsraum Die mumifizierte Hand BearbeitenIm Schloss wird die mumifizierte Hand einer Frau aufbewahrt Moglicherweise diente das Objekt ehemals als Sinnbild herrschaftlicher Autoritat bei Gerichtsprozessen Seit dem 16 Jahrhundert besassen die Fuchs das Recht der Hohen Gerichtsbarkeit Blutgerichtsbarkeit Als Richter fungierte meist der Amtsvogt der die abgetrennte Hand vielleicht zur Abschreckung ausgestellt haben konnte Zur Zeit des barocken Schlossneubaues wurde allerdings uberfuhrten Dieben nicht mehr die Hand abgehackt Literatur BearbeitenVolker Rossner Bernd Marr Balthasar Neumanns Hauptstiege in Schloss Burgpreppach Schriftenreihe des Historischen Vereins Landkreis Hassberge Beihefte 5 Historischer Verein Landkreis Hassberge Hassfurt 2008 ISBN 3 938438 07 X Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann Dissertation Saarbrucken 2007 auch in Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 Anton Rahrbach Jorg Schoffl Otto Schramm Schlosser und Burgen in Unterfranken Eine vollstandige Darstellung aller Schlosser Herrensitze Burgen und Ruinen in den unterfrankischen kreisfreien Stadten und Landkreisen Hofmann Verlag Nurnberg 2002 ISBN 3 87191 309 X S 42 43 Volker Rossner Schlossbau des 18 Jahrhunderts im Ritterkanton Baunach Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Wurzburg e V 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 12 Degener Neustadt Aisch 2000 ISBN 3 7686 9272 8 Zugleich Bamberg Univ Diss Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Band 3 Die Kunstdenkmaler von Unterfranken amp Aschaffenburg Heft 5 Georg Lill Felix Mader Bezirksamt Hofheim Oldenbourg Munchen 1912 Unveranderter Nachdruck ebenda 1983 ISBN 3 486 50459 2 Burgen und Schlosser im Landkreis Hassberge Schlosser Schloss Bettenburg Schloss Birkenfeld Schloss Bundorf Schloss Burgpreppach Schloss Dankenfeld Schloss Ditfurth Schloss Ditterswind Schloss Durrenried Schloss Ebelsbach Schlossgut Ermershausen Schloss Eyrichshof Schloss Fischbach Schloss Friesenhausen Schloss Gereuth Schloss Gleisenau Schloss Gleusdorf Schloss Hafenpreppach Schloss Kirchlauter Guttenberg sches Wasserschloss Schloss Leuzendorf Schloss Maroldsweisach Wasserschloss Maroldsweisach abgegangen Schloss Oberschwappach Schloss Obertheres Schloss Pfaffendorf Schloss Rentweinsdorf Schloss Schweinshaupten abgegangen Schloss Stockach Schloss Tretzendorf Schloss Untermerzbach Schloss Wasmuthhausen Schloss Weissenbrunn Schloss Wonfurt Schloss Zeil am MainBurgen und Ruinen Burgruine Altenstein Burgruine Bramberg Burgruine Dippach Burgruine Ebersberg Burg Eichelsdorf Burgruine Konigsberg Burgruine Lichtenstein Burgruine Rauheneck Burgruine Rotenhan Burgruine Schmachtenberg Burgruine WallburgTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Hebendorf Turmhugel Kapellenberg Turmhugel im Rheinhauser GrundHerrensitze Herrensitz Bischofsheim Herrensitz Spielhof abgegangen Burgstalle abgegangene 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