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Das Schloss Ebelsbach ist eine zweiteilige Renaissanceanlage im Ortskern von Ebelsbach Landkreis Hassberge Unterfranken Das historische Anwesen wurde im September 2009 bei einem Grossbrand schwer beschadigt und sollte eigentlich wiederaufgebaut werden dies wurde jedoch bisher Stand 2019 nicht umgesetzt und ist derzeit nicht absehbar Schloss Ebelsbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Hauptschloss 2 2 Nebengebaude 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Das Torhaus des Wirtschaftshofes nbsp Rotenhanwappen uber der Fussgangerpforte des Torhauses nbsp Das Hauptgebaude vor dem Grossbrand nbsp Der noch intakte Ostgiebel des Hauptgebaudes nbsp RuckseiteDie Herren von Rotenhan waren seit 1355 in Ebelsbach ansassig Damals wurde Conrad von Rotenhan zu Rentweinsdorf vom Hochstift Wurzburg mit Gutern in Ebelsbach belehnt Um 1385 nannte sich Nikolaus von Rotenhan zu Ebelsbach 1449 trugen die Bruder Marx und Jobst von Rotenhan ihren Sitz und Behausung Ebelsbach dem Bamberger Kloster Michelsberg zu Lehen auf Die komplizierten Herrschaftsverhaltnisse im Grenzgebiet zwischen den rivalisierenden Hochstiften Bamberg und Wurzburg verwickelte die Bruder Marx und Jobst 1467 in eine Fehde mit Heinz Fuchs zu Wallburg Die Burg Ebelsbach selbst war ein Lehen des Bistums Bamberg Der Burggraben und die aussere Mauer gehorten allerdings dem Bistum Wurzburg Die Ebelsbacher Linie der Herren von Rotenhan ist um 1500 erloschen Als Besitznachfolger erscheint die Linie zu Rentweinsdorf die als einzige der vier Hauptlinien der Herren von Rotenhan bis heute fortlebt Der ursprungliche mittelalterliche Ansitz der Familie von Rotenhan ist heute nicht mehr dokumentierbar Die alte Burg im Ortskern wurde vollstandig in der fruhen Neuzeit uberbaut Beschreibungen des Vorzustandes sind nicht uberliefert Ursprunglich durfte hier ein zeittypischer Wohnturm gestanden haben wie er auch als Vorgangerbau einiger benachbarter Schlosser nachweisbar ist Der bis zur Brandkatastrophe von 2009 gut erhaltene fruhneuzeitliche Schlossbau entstand im Wesentlichen zwischen 1564 und 1569 unter Matthaus III von Rotenhan zu Ebelsbach Der Neubau war wohl durch die Zerstorungen wahrend des Bauernkrieges notig geworden Den geschadigten Adeligen wurden nach Abschluss der Kampfhandlungen oft hohe Schadenersatzsummen zugesprochen die in die Reparatur der alten Burgen oder den Neubau von reprasentativen Schlossanlagen investiert wurden Die Rotenhan bewohnten das Schlossgut mit langeren Unterbrechungen nach dem Zweiten Weltkrieg kam es im Wege einer Realteilung der Ganerbschaftsguter an den bis dahin auf dem niederschlesischen Gut Buchwald ansassigen Zweig Dieser verkaufte es im Jahr 2000 an einen privaten Investor der dort ein Business Center einrichtete aber kurz darauf Insolvenz anmelden musste Das Anwesen gehort gegenwartig einer Betreibergesellschaft deren Geschaftsfuhrer der ehemalige Eigentumer ist Dieser hatte sich im Schloss wohnlich eingerichtet Die Betreibergesellschaft wollte unter anderem die Nebengebaude des Schlosses zu Ferienwohnungen umbauen In der Nacht zum 10 September 2009 wurde an mehreren Stellen im Hauptgebaude Feuer gelegt Trotz der raschen Benachrichtigung der umliegenden Feuerwehren brannte das Schloss weitgehend aus Der historische stark sanierungsbedurftige Dachstuhl des Hauptgebaudes wurde vollstandig vernichtet Die unmittelbar nach dem Grossbrand einsetzenden Untersuchungen durch Brandermittler des Landeskriminalamtes ergaben als Brandursache vorsatzliche Brandstiftung Der Eigentumer bzw Geschaftsfuhrer der Betreibergesellschaft plant das Baudenkmal bis Ende 2011 wiederaufzubauen und selbst wieder dort zu wohnen Mittlerweile schutzt ein Notdach die Ruine vor weiteren Witterungsschaden Teile des Mobiliars und der Ausstattung konnten geborgen werden Baubeschreibung BearbeitenHauptschloss Bearbeiten Das weitgehend ausgebrannte Hauptschloss ist von einem breiten gemauerten Trockengraben umgeben der im Verteidigungsfall geflutet werden konnte Ostlich wurde das Wasser eines Bachlaufes durch eine Schleuse in den Graben geleitet Aus der Grabensohle steigt die Umfassungsmauer des Schlossberings auf An den Ecken springen vier wehrhafte Rondelle heraus die im Suden durch achteckige Fachwerkaufsatze turmartig erhoht wurden Der wehrhafte Eindruck wird durch die kraftige Buckelquaderverblendung der Frontseiten verstarkt Auf Hohe des naturlichen Bodenniveaus springt das Mauerwerk uber einer Schrage etwas hervor Der Verteidigung dienten zahlreiche rechteckige Schiessscharten Auf der Ostseite springt die Mauer auf der Breite von vier Fensterachsen etwa 1 5 Meter heraus Im Erdgeschoss lag dort ehemals ein Wehrgang Der eigentliche Schlossbau besteht weitgehend aus konstruktivem Fachwerk das im Bereich des Hauptgebaudes teilweise verputzt wurde Im Osten und Sudwesten steigen die Wohnbauten unmittelbar uber dem steinernen Bering auf Das Hauptgebaude steht in der Mitte der Ringmauer ist aber durch einen Anbau mit dem Bering verbunden Der Sudflugel besitzt nur ein Fachwerkobergeschoss wahrend das Hauptschloss noch ein zweites Obergeschoss tragt und von steilen Satteldachern abgeschlossen wird Der Zugang zum Hauptschloss erfolgt von Westen uber eine gemauerte Brucke Hinter der Brucke ermoglicht ein polygonaler Treppenturm mit Rundbogenportal den Zutritt zum Hauptschloss An der Archivolte erkennt man die Inschrift DER HERR BEHUETE DEINEN EINGANG VND AUSGANG Wie die beiden sudlichen Rondelle tragt der Treppenturm eine reich profilierte Schieferkuppel Nebengebaude Bearbeiten Der Gutsbezirk westlich des Hauptschlosses wird von einer steinernen Umfassungsmauer eingefasst Die Westseite der Ringmauer ist durch zwei Rundturme verstarkt deren Obergeschosse durch Scharten unterbrochen sind Der Tursturz des Nordwestturmes tragt die Inschrift ICH WOLT DEN WISSEN WIE DER HIES DER SICH WEIN VND WEIBER VMb DIE NACHT NICHT BETRIGEN LIS AD 1 5 6 8 Ein Torhaus mit Fachwerkobergeschoss gewahrt den Zutritt zum grossen Okonomiehof Uber dem Fussgangerportal neben der rundbogigen Toreinfahrt ist das Wappen der Herren von Rotenhan eingelassen In der Nordwestecke des Beringes steht die einfache Schlosskapelle St Magdalena 1580 mit ihrem dreiseitig geschlossenen Chor und einem holzernen Dachreiter mit Zwiebelkuppel Im Inneren sind noch die barocke Einrichtung und die doppelte Empore mit der Herrschaftsloge erhalten Literatur BearbeitenAnton Rahrbach Jorg Schoffl Otto Schramm Schlosser und Burgen in Unterfranken Eine vollstandige Darstellung aller Schlosser Herrensitze Burgen und Ruinen in den unterfrankischen kreisfreien Stadten und Landkreisen Hofmann Verlag Nurnberg 2002 ISBN 3 87191 309 X S 158 Historischer Atlas von Bayern Teil Franken Reihe 1 Heft 33 Alexander Tittmann Hassfurt Der ehemalige Landkreis Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 2003 ISBN 3 7696 9696 4 Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Band 3 Die Kunstdenkmaler von Unterfranken amp Aschaffenburg Heft 4 Hans Karlinger Bezirksamt Hassfurt Oldenbourg Munchen 1912 Unveranderter Nachdruck ebenda 1983 ISBN 3 486 50458 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Ebelsbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brand im Schloss Ebelsbach auch nach zehn Jahren ungeklart Bayerischer Rundfunk 10 September 2019 abgerufen 29 November 2019 Schloss Ebelsbach im Dornroschenschlaf Mainpost 1 Marz 2017 abgerufen 29 November 2019 Burgen und Schlosser im Landkreis Hassberge Schlosser Schloss Bettenburg Schloss Birkenfeld Schloss Bundorf Schloss Burgpreppach Schloss Dankenfeld Schloss Ditfurth Schloss Ditterswind Schloss Durrenried Schloss Ebelsbach Schlossgut Ermershausen Schloss Eyrichshof Schloss Fischbach Schloss Friesenhausen Schloss Gereuth Schloss Gleisenau Schloss Gleusdorf Schloss Hafenpreppach Schloss Kirchlauter Guttenberg sches Wasserschloss Schloss Leuzendorf Schloss Maroldsweisach Wasserschloss Maroldsweisach abgegangen Schloss Oberschwappach Schloss Obertheres Schloss Pfaffendorf Schloss Rentweinsdorf Schloss 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Teufelsstein Burgstall am Trauberg Burgstall Tretzendorf 49 982421 10 675618 Koordinaten 49 58 56 7 N 10 40 32 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Ebelsbach amp oldid 226923861