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Der Teufelsstein auch Teufelstein oder Hollenstein ist eine abgegangene hochmittelalterliche Felsenburg auf 400 m u NN unterhalb des Pfarrweisacher Ortsteiles Lichtenstein in den frankischen Hassbergen TeufelssteinTeufelsstein GesamtansichtTeufelsstein GesamtansichtAlternativname n Teufelstein HollensteinStaat DeutschlandOrt Pfarrweisach LichtensteinBurgentyp Hohenburg HanglageErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 50 8 N 10 47 O 50 1379 10 7828 400 Koordinaten 50 8 16 4 N 10 46 58 1 OHohenlage 400 m u NNTeufelsstein Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Teufelsstein liegt fortifikatorisch ungunstig am Hang des langen Hohenzuges uber dem Weisachtal Die kleine Burg konnte leicht von der Hochflache aus beschossen werden Es stellt sich die Frage warum die ursprunglich wahrscheinlich edelfreien Burgherren ihre Veste nicht gleich am Platz der heutigen grossen Doppelburg Lichtenstein anlegten die nur etwa 500 m nordlich am Rand des Dorfes liegt Die Hanglage und die Nahe zur Burg Lichtenstein sprachen eher fur ein Vorwerk dieser Burg die aber angeblich erst spater entstand Eine ganz ahnliche Situation liegt unterhalb der Burg Rauheneck auf dem Haubeberg bei Vorbach vor Auch dort befindet sich in der Nahe der Hauptburg ein machtiger Felsstock auf dessen Oberseite eine rechteckige Vertiefung auf eine Zisterne hindeutet Im Umfeld der Burg Altenstein uber Pfarrweisach kunden bearbeitete Felsblocke ebenfalls von solchen Vorposten Am Hugelfuss lag im Spatmittelalter ein weiterer Herrensitz der Lichtensteiner Der steinerne Wehrspeicher dieses Durrnhofes Turmhofes ist im 19 Jahrhundert abgegangen Geschichte BearbeitenDa der Burgstall bereits im Hochmittelalter verlassen wurde fehlen jegliche urkundlichen Nachweise zu seiner Geschichte Einige Historiker lokalisieren hier den Stammsitz der machtigen Familie von Stein die sich wahrscheinlich um 1200 in die Linien der Stein zu Lichtenstein und Stein zu Altenstein spaltete Der Lichtensteiner Zweig errichtete danach die nahe gelegene Burg Lichtenstein die Altensteiner Linie begrundete etwa sechs Kilometer weiter nordlich auf dem gleichen Hohenkamm die Burg Altenstein Der Teufelsstein konnte auch der Sitz eines Untervasallen derer vom Stein gewesen sein die selbst Dienstmannen der Bischofe von Wurzburg waren nbsp Der Burgaufgang nbsp Das Schreckgesicht am Aufgang nbsp Auf dem Burgplateau nbsp Wird offensichtlich auch heute noch gelegentlich bespielt Die Zwickmuhle auf dem EingangsfelsenIm 19 Jahrhundert wurde der Burgstall in den romantischen Landschaftspark unterhalb der Burg Lichtenstein einbezogen und zuganglich gemacht Der Burgstall ist eine Station des Burgenkundlichen Lehrpfades des Landkreises Hassberge Eine Informationstafel berichtet von der Geschichte des Burgplatzes Wie die Nachbarburgen Lichtenstein und Rotenhan ist auch dieses Gelandedenkmal zahlreichen esoterischen Fehlinterpretationen und einem regelrechten Esoteriktourismus ausgesetzt Samtliche Felsabarbeitungen lassen sich jedoch zweifelsfrei mit der hochmittelalterlichen Burganlage in Verbindung bringen Eine systematische burgenkundliche und archaologische Erforschung der beiden Felsburgstalle Rotenhan und Teufelsstein steht noch aus Eine solche Untersuchung wurde bereits 1992 von Joachim Zeune angemahnt der die Erforschung dieser fruhen Burganlagen als eines der wichtigsten Desiderate der bayerischen Burgenforschung ansah 1 Anlage BearbeitenWie die nur etwa funf Kilometer sudlich gelegene Burg Rotenhan gilt der Teufelsstein als eine der wenigen echten Felsenburgen Bayerns Anders als die grossere Nachbarburg wurde die Kernburg des Teufelssteins nur auf einem einzigen freistehenden Felsstock angelegt Die Sandsteinformationen beider Burgen sind bereits vor Jahrtausenden auf dem tonigen Untergrund der felsigen Rhat Lias Ubergangsschichten talwarts an ihre heutigen Standorte gerutscht Zwischen Buch und Wustenwelsberg liegt am Osthang des Hohenzuges eine weitere fruhe Burganlage die von der Forschung als Rest der im Hochmittelalter aufgegebenen Burg Gutenfels angesehen wird Der hufeisenformige Burgfelsen des Teufelsteins wird bergseitig durch einen flachen heute nur noch etwa einen bis zwei Meter tiefen Halsgraben vom Vorgelande abgetrennt Oberhalb des Felsens weisen einige weitere Felsgruppen Spuren kunstlicher Bearbeitung auf Die Burg konnte also ursprunglich wesentlich grosser gewesen sein Den Aufgang auf das Burgplateau bildet ein schmaler gewinkelter Treppenkorridor der fruher durch zwei Holzturen gesichert war Wohl zur Abschreckung wurde vor der ersten Tur ein stilisiertes Wachtergesicht in den weichen Sandstein geritzt Der Spitzhelm des Wachters passt gut in das 11 oder 12 Jahrhundert Solche Schreckgesichter befinden sich auch an anderen hochmittelalterlichen Burgen die Darstellung durfte also keine Erganzung aus spaterer Zeit sein Im 19 Jahrhundert erschloss man den Burgfelsen ebenerdig durch einige eingemeisselte Trittstufen Ursprunglich war der Zugang zum Treppenkorridor wohl nur uber etwa zwei Meter hohe Holzleitern moglich die man im Angriffsfall leicht einziehen konnte Das Felsplateau tragt deutliche Spuren einer massiven Uberbauung Balkenlocher Fundamentbanke zur Talseite war die Felsgruppe offenbar durch eine Mauer geschlossen Einige Treppenstufen in der Nahe des Aufganges fuhren ins Leere wahrscheinlich war der Burghof von einer Holzdecke uberspannt die auf dieser Mauer auflag Auf eine steinerne Uberbauung deuten zahlreiche unregelmassige Kleinquader im Umfeld hin Der anstehende Buntsandstein bot hier genugend Baumaterial Der Burgfelsen wurde sicherlich kunstlich abgeteilt der anfallende Steinschutt konnte gleich weiterverarbeitet werden Auch im Mauerwerk der nahen Burg Lichtenstein stecken zahlreiche dieser kleinen Sandsteinquader die vom Teufelsstein stammen durften Der hintere sudliche Teil des Burgfelsen war durch eine kleine Treppenanlage zuganglich und wohl durch eine weitere Holzture gesichert Auf dem Eingangsfelsen hat sich ein in den Boden eingeritztes Muhlebrett erhalten Es wird ebenso wie der Wachterkopf von der Burgenforschung als mittelalterlich datiert Der heutige Name des Burgstalls steht in unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Spielplan Der Burgsage nach hat ein Lichtensteiner Ritter durch eine List an diesem Spielbrett den Teufel besiegt Der ursprungliche Name der Burg ist unbekannt ob es sich um den Stein des gleichnamigen Geschlechtes handelt kann nur vermutet werden Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als mittelalterlichen Turmhugel unter der Denkmalnummer D 6 5830 0012 2 Literatur BearbeitenJoachim Zeune Burgen im Eberner Land Ebern 2003 Eberner Heimatblatter 2 Hefte Joachim Zeune Symbole von Macht und Verganglichkeit Burgenkundlicher Lehrpfad Hassberge Hassfurt 1996Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Zeune Burgen in Bayern In H Bohme Hrsg Burgen der Salierzeit Sigmaringen 1992 Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege EintragungBurgen und Schlosser im Landkreis Hassberge Schlosser Schloss Bettenburg Schloss Birkenfeld Schloss Bundorf Schloss Burgpreppach Schloss Dankenfeld Schloss Ditfurth Schloss Ditterswind Schloss Durrenried Schloss Ebelsbach Schlossgut Ermershausen Schloss Eyrichshof Schloss Fischbach Schloss Friesenhausen Schloss Gereuth Schloss Gleisenau Schloss Gleusdorf Schloss Hafenpreppach Schloss Kirchlauter Guttenberg sches Wasserschloss Schloss Leuzendorf Schloss Maroldsweisach Wasserschloss Maroldsweisach abgegangen Schloss Oberschwappach Schloss Obertheres Schloss Pfaffendorf Schloss Rentweinsdorf Schloss Schweinshaupten abgegangen Schloss Stockach Schloss Tretzendorf Schloss Untermerzbach Schloss Wasmuthhausen Schloss Weissenbrunn Schloss Wonfurt Schloss Zeil am MainBurgen und Ruinen Burgruine Altenstein Burgruine Bramberg Burgruine Dippach Burgruine Ebersberg Burg Eichelsdorf Burgruine Konigsberg Burgruine Lichtenstein Burgruine Rauheneck Burgruine Rotenhan Burgruine 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