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Georg Ludwig Lehnes 17 April 1799 in Neundorf 9 Dezember 1849 in Hofen war ein deutscher Archivschreiber und veroffentlichte zwischen 1833 und 1841 funf Abhandlungen zur frankischen Regionalgeschichte Die Werke des fruhen Heimatforschers werden bis in die Gegenwart als wertvolle Grundlagen der heimatgeschichtlichen Forschung angesehen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wurdigung 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Ludwig Lehnes wurde am 17 April 1799 als zweiter Sohn von ganz armen Eltern in Neundorf Gemeinde Aurachtal bei Herzogenaurach in Mittelfranken geboren Unter seinen Vorfahren befanden sich lutherische Exulanten aus dem niederosterreichischen Waldviertel die um 1700 in die Region um Ansbach eingewandert waren Moglicherweise geht der Familienname des Historikers auf einen Schreib oder Lesefehler zuruck Seine beiden Bruder wurden unter dem Familiennamen Lehner in die Register eingetragen Dieser Name ist noch bis in die Gegenwart um Herzogenaurach verbreitet Ab 1822 diente Lehnes als Wehrpflichtiger in der koniglich bayerischen Armee Bereits 1825 wurde er allerdings wegen Kranklichkeit aus dem eigentlich sechsjahrigen Wehrdienst entlassen 1822 begann er zusatzlich in Erlangen ein Studium der Facher Geschichte Mathematik Rechts und Kameralwissenschaft Verwaltung Nach seiner Militarzeit wurde Lehnes fur drei Jahre bei der Regierung des Mittelmainkreises angestellt und wechselte anschliessend an das Landgericht Neustadt an der Aisch Der dortige Landrichter stellte ihm am 30 November 1833 ein sehr gutes Zeugnis aus Lehnes war nach Matthias Salomon Schnizzer 1708 der zweite Chronist der Stadt Neustadt 1 1836 37 wurde er nach Rentweinsdorf bei Ebern versetzt um dort das Familienarchiv der Freiherren von Rotenhan zu ordnen Der Schlossherr Julius von Rotenhan bescheinigte ihm spater in seiner Familienchronik er habe das Geschaft gut vollendet Anschliessend wechselte Lehnes am 1 Dezember 1837 an die Archivkanzlei des Koniglichen Archivs in Nurnberg jetzt Staatsarchiv Nurnberg Als Scribent Schreiber wurde ihm dort nur der kargliche Lohn von 45 Kreuzern fur jeden Arbeitstag ausbezahlt Ein Zeugnis berichtet dennoch von Diensteifer trotz Nahrungssorgen und bescheinigt unverdrossenes Ausharren Das Dokument schliesst mit dem Gesamturteil Befriedigt jede Erwartung und studiert sehr fleissig im Fach Geschichte Nach einer weiteren gunstigen Beurteilung in jeder Hinsicht sehr empfehlenswert im Jahr 1839 wurde ihm der Titel Archivfunktionar zuerkannt 1847 erhielt Lehnes die zweite Offiziantenstelle am Koniglichen Archiv Bamberg jetzt Staatsarchiv Bamberg Nur etwa zwei Jahre spater starb Georg Ludwig Lehnes am 9 Dezember 1849 in Hofen bei Neudorf Er wurde nur 50 Jahre alt 2005 stellte Gunter Lipp Kreisheimatpfleger Landkreis Hassberge anlasslich des Reprints der Geschichte des Baunachgrundes einen knappen Lebenslauf des Chronisten zusammen Als Hauptquellen dienten Lipp die Personalakte von Lehnes im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in Munchen und im Staatsarchiv Nurnberg Wurdigung BearbeitenDie historischen Arbeiten von Georg Ludwig Lehnes enthalten einige zeitbedingte Fehlinterpretationen etwa zur Ortsnamenkunde Als Kind seiner slawophilen Epoche wies er insbesondere einigen Ortsnamen im Baunachtal falschlicherweise einen slawischen Ursprung zu Trotz dieser Unkorrektheiten sind die Werke des Chronisten unverzichtbare Quellen zur frankischen Regionalgeschichte die teilweise als Nachdrucke wieder leichter zuganglich gemacht wurden Als Archivbeamter hatte Lehnes direkten Zugang zu den ortsgeschichtlichen Akten in bedeutenden offentlichen und privaten Archiven Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Neuordnung des Schlossarchives in Rentweinsdorf Neben den Schriftquellen bezog Lehnes auch die Volkssagen und Legenden in seine Forschungen ein und besuchte die zahlreichen Geschichtsdenkmaler der Region Aus heutiger Sicht wirkt die Arbeitsweise dieses fruhen Heimatchronisten erstaunlich modern Schriften BearbeitenGeschichtliche Nachrichten von den Orten und ehemaligen Klostern Riedfeld Munchsteinach und Birkenfeld Neustadt an der Aisch 1833 Digitalisat bei Munchener Digitalisierungszentrum Geschichte der Stadt Neustadt an der Aisch Eine Denkschrift an die vor zweihundert Jahren geschehene Niederbrennung Neustadt an der Aisch 1834 Nachdruck Neustadt an der Aisch 1921 Geschichte der protestantischen Pfarrei und des ehemaligen Benedictiner Klosters Munchaurach Koniglichen Landgerichts Herzogenaurach Decanats Markt Erlbach Mit Beilagen Neustadt an der Aisch 1837 Digitalisat Geschichte des Aurach Fembach Seebach und Zenngrundes in Mittel und Oberfranken Neustadt an der Aisch 1841 Nachdruck Neustadt an der Aisch 1983 ISBN 3 923006 20 9 Geschichte des Baunach Grundes in Unterfranken Wurzburg 1842 Nachdruck Neustadt an der Aisch 2005 ISBN 3 89557 251 9 Erstmals erschienen in Zeitschrift des historischen Vereines von Unterfranken Bd 7 Heft 1 1841Literatur BearbeitenGunter Lipp Georg Ludwig Lehnes sein Lebenslauf In Georg Ludwig Lehnes Geschichte des Baunach Grundes in Unterfranken Neustadt an der Aisch 2005 ISBN 3 89557 251 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Georg Ludwig Lehnes Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Max Dollner Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933 1950 2 Auflage Ph C W Schmidt Neustadt an der Aisch 1978 ISBN 3 87707 013 2 S 3 Normdaten Person GND 131628283 lobid OGND AKS VIAF 3610400 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lehnes Georg LudwigKURZBESCHREIBUNG Archivschreiber frankischer HeimatforscherGEBURTSDATUM 17 April 1799GEBURTSORT NeundorfSTERBEDATUM 9 Dezember 1849STERBEORT Hofen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Ludwig Lehnes amp oldid 233445507