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Alfred von Sachsen Coburg und Gotha vollstandig HRH Prince Alfred Ernest Albert Duke of Edinburgh Earl of Ulster Earl of Kent im Familienkreis auch Affie genannt 6 August 1844 auf Windsor Castle Berkshire 30 Juli 1900 in Schloss Rosenau bei Coburg war der zweite Sohn der britischen Konigin Victoria und ihres Gemahls Albert von Sachsen Coburg und Gotha Damit war er ein Bruder des britischen Konigs Eduard VII sowie der deutschen Kaiserin Victoria und in der Folge mutterlicherseits auch ein Onkel Wilhelms II Alfred Duke of Edinburgh 1881 Nach seiner Karriere in der Royal Navy war er ab 1893 regierender Herzog des deutschen Herzogtums Sachsen Coburg und Gotha Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Offizier der Royal Navy 1 3 Ehe und Familie 1 4 Regierender Herzog von Sachsen Coburg und Gotha 1 5 Tod und Nachfolge 2 Archivinformationen 3 Titel und Wappen 4 Vorfahren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten nbsp Alfred rechts 11 Jahre und sein Bruder Bertie 13 Jahre 1855His Royal Highness Prince Alfred war das vierte Kind und zweitgeborener Sohn der britischen Konigin Victoria und ihres Gemahls Albert von Sachsen Coburg und Gotha Er wurde am 6 August 1844 auf Windsor Castle geboren und war das einzige Kind des Konigspaares das nicht im Buckingham Palace zur Welt kam Am 6 September 1844 wurde der Prinz durch den Erzbischof von Canterbury William Howley in der Privatkapelle in Windsor Castle auf den Namen Alfred Ernest Albert getauft 1 Affie 2 wie er in Familienkreisen genannt wurde entwickelte sich zu einem kraftigen temperamentvollen Jungen Wie alle Geschwister erhielt er eine sorgfaltige umfassende Erziehung und Ausbildung Im Gegensatz zu seinem alteren Bruder dem Thronfolger Albert Eduard Bertie dem er zeitlebens sehr verbunden war galt Alfred als fleissig und lernwillig Er zeigte Interesse an den neuesten technischen Errungenschaften sprach jedoch in starkem Kontrast zu seinem alteren Bruder der sowohl Deutsch als auch Englisch auf Muttersprachlerniveau beherrschte von allen Nachkommen des Konigspaares am schlechtesten Deutsch Offizier der Royal Navy Bearbeiten nbsp Prinz Alfred Portrat von Franz Xaver Winterhalter 1865 Seinen personlichen Neigungen entsprechend trat Alfred 1856 in die Royal Navy ein Nach zweijahriger Ausbildung wurde er 1858 zum Midshipman ernannt und der Fregatte HMS Euryalus zugeteilt mit welcher er 1860 die britische Kapkolonie den Oranje Freistaat und Natal bereiste Auf einer Seereise zu den Westindischen Inseln und Nordamerika erhielt er im Dezember 1861 die Nachricht vom Tod seines Vaters als dessen Lieblingssohn er zu Alberts Lebzeiten galt Nach der Abdankung des griechischen Konigs Otto wurde Alfred 1862 von der griechischen Nationalversammlung zu dessen Nachfolger gewahlt musste die Krone als Prinz einer Grossmacht aus politischen Grunden jedoch ablehnen An seiner Stelle wurde der Bruder seiner Schwagerin als Georg I 1863 neuer Konig der Hellenen Prinz Alfred verfolgte weiterhin seiner Karriere in der Royal Navy und wurde 1863 zum Kapitanleutnant ernannt Von 1863 bis 1865 studierte er an der University of Edinburgh und der Universitat Bonn Im Jahr 1865 besuchte Alfred der seit 1852 als Thronfolger fur seinen Onkel vaterlicherseits Herzog Ernst II von Sachsen Coburg und Gotha ausersehen war Coburg und erwarb das Wangenheimsche Palais als kunftigen Wohnsitz Am 24 Mai 1866 wurde Alfred von seiner Mutter zum Duke of Edinburgh ernannt und erhielt vom Parlament eine jahrliche Apanage von 15 000 Pfund Sterling Weiterhin erhielt er einen Sitz im Oberhaus House of Lords 1867 wurde Alfred zum Captain ernannt und erhielt das Kommando uber die Fregatte HMS Galatea mit der er am 24 Januar 1867 von Plymouth zu einer Weltreise aufbrach Uber Gibraltar und Kapstadt erreichte er am 31 Oktober schliesslich Australien wo er als erstes Mitglied des britischen Konigshauses das je Australien besuchte begeistert empfangen wurde Wahrend seines funfmonatigen Aufenthalts wurde wahrend eines offentlichen Picknicks am 12 Marz 1868 in Clontarf ein Attentat auf ihn verubt Der Ire Henry James O Farrell schoss ihm mit einer Pistole in den Rucken Alfred wurde nicht schwer verletzt konnte einen Monat spater sein Kommando auf der HMS Galatea wieder aufnehmen und die Reise fortsetzen Nach siebzehnmonatiger Abwesenheit erreichte er am 26 Juni 1868 wieder Grossbritannien 1868 69 besuchte er Britisch Indien Ceylon Hongkong das Kaiserreich Japan Hawaii und Neuseeland Prinz Alfred war ein begeisterter Seemann der ganz in seinem Beruf als Marineoffizier aufging Er widmete seinen Dienstpflichten immer die grosste Aufmerksamkeit und galt als tuchtig sein Pflichtbewusstsein und seine aussergewohnlichen seetaktischen Fahigkeiten fanden breite Anerkennung Ab 1876 wurde er auf Malta stationiert und befehligte 1878 die Besetzung Zyperns 1883 befehligte er das Kanalgeschwader Channel Fleet von 1886 bis 1889 ubernahm Alfred den Oberbefehl uber die prestigetrachtige Mittelmeerflotte auf Malta Alfred wurde 1878 Rear Admiral 1882 Vizeadmiral 1887 Admiral und am 3 Juni 1893 schliesslich Admiral of the Fleet der hochste Dienstgrad der Royal Navy Ehe und Familie Bearbeiten nbsp Alfred mit seiner Frau und den beiden altesten Kindern gemalt von Karl Rudolf Sohn 1884 nbsp Die vier Tochter Alfreds von links nach rechts Beatrice Victoria Melita Alexandra und MarieAm 23 Januar 1874 heiratete Alfred die russische Grossfurstin Maria Alexandrowna 1853 1920 Diese Verbindung stand von Anfang an unter keinem guten Stern und es sollte sechs Jahre dauern bis sie uberhaupt zustande kam Maria war die einzige uberlebende Tochter des russischen Zaren Alexander II und der Zarin Marie Keine Seite war von dieser Verbindung begeistert Dem Zarenpaar fiel es schwer seine einzige Tochter wegzugeben und die Queen hegte vor allem seit dem Krimkrieg eine tiefe Abneigung gegen die Romanows So brauchte es einige Zeit und mehrere Anlaufe um schliesslich doch noch die zweite Vermahlung zwischen Nachkommen eines russischen und eines britischen Monarchen in der Geschichte zustande zu bringen Diese wurde dem erklarten Unwillen Victorias zum Trotz im Winterpalais in Sankt Petersburg vollzogen Es war die einzige Hochzeit der Kinder Konigin Victorias die nicht im Vereinigten Konigreich stattfand und die einzige an der Victoria die sich strikt weigerte das Vereinigte Konigreich zu verlassen nicht teilnahm Aus der Ehe gingen funf Kinder hervor Alfred 15 Oktober 1874 6 Februar 1899 Erbprinz von Sachsen Coburg und Gotha Marie 29 Oktober 1875 18 Juli 1938 1893 Ferdinand I Konig von Rumanien Victoria Melita 25 November 1876 2 Marz 1936 1894 1900 Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt 1905 Kyrill Wladimirowitsch RomanowAlexandra 1 September 1878 16 April 1942 1896 Ernst II zu Hohenlohe Langenburg Beatrice 20 April 1884 13 Juli 1966 1909 Alfonso d Orleans BourbonRegierender Herzog von Sachsen Coburg und Gotha Bearbeiten nbsp Alfred um 1890Als sein Onkel vaterlicherseits Herzog Ernst II im August 1893 ohne legitime Nachkommen starb fiel Sachsen Coburg und Gotha an Alfred da sein alterer Bruder Albert Edward der Prince of Wales und spatere britische Konig Eduard VII auf die dortige Thronfolge verzichtet hatte Alfred schied aus dem aktiven Marinedienst aus und legte seine Mitgliedschaft im britischen Oberhaus und im Privy Council nieder Seine ubrigen britischen Titel und Ehrenamter behielt er Er gab seine jahrliche Apanage von 15 000 Pfund Sterling zuruck und behielt aber die 10 000 Pfund die ihm anlasslich seiner Hochzeit zusatzlich gewahrt worden waren um seine Residenz Clarence House in London zu unterhalten Der Regierungsantritt in Coburg fiel ihm nicht leicht Er war nun ein britischer Prinz auf einem deutschen Furstenthron in einer Zeit in der die Beziehungen zwischen den beiden Landern belastet waren Alfred teilte die Abneigung seines alteren Bruders Albert Edward gegen ihren gemeinsamen Neffen den deutschen Kaiser Wilhelm II Als Staatsoberhaupt eines kleinen Bundesstaates im Deutschen Reich hatte der Herzog nur innenpolitische Regierungsgewalt Er trauerte der aktiven Zeit in der Royal Navy nach die die letzten 35 Jahre seine Heimat gewesen war Selbst zum passiven Zuschauer verurteilt verfolgte er alle Marineangelegenheiten sehr genau Vor allem die deutsche Flottenrustung beobachtete er mit grosser Sorge Die deutsche Offentlichkeit war von der britischen Thronfolge in Coburg und Gotha ebenso wenig erfreut Die von Alfred praktizierte Voranstellung seiner britischen vor die deutschen Titel und der Gebrauch der Bezeichnung Konigliche Hoheit die ihm als britischer Prinz nicht aber als regierender Herzog von Coburg und Gotha zustand und daher sogar den Bundesrat beschaftigte wurden ihm verubelt Alfred wurde genau wie seine Schwester Victoria in Berlin als Auslander mit Misstrauen fast schon Feindseligkeit bedacht Einige Zeitungen betrachteten seinen Regierungsantritt als Affront gegen das deutsche Nationalgefuhl Mit der Zeit beruhigten sich die Angriffe wieder und Alfreds Popularitat in den Herzogtumern wuchs Bis zum Ende seiner Regentschaft hatte er die Achtung und Zustimmung der Bevolkerung gewonnen obwohl er nur gebrochen Deutsch sprach Bezuglich der Landesangelegenheiten in den Herzogtumern hielt sich Herzog Alfred zuruck und liess dem Staatsministerium weithin freie Hand Er widmete sich lieber der Jagd und unternahm Reisen Bei einem Aufenthalt in Alexandria 1898 wurde er von einem Moskito gestochen und zog sich eine langwierige Infektion am Auge zu von der er sich nicht mehr ganz erholte Alfreds letztes Lebensjahr war uberschattet vom Tod seines einzigen Sohnes und Thronfolgers Alfred der 1899 wahrend der Feierlichkeiten zur Silberhochzeit des Herzogspaares einen Suizidversuch beging und zwei Wochen spater starb Alfred gab seiner Frau die Schuld und trennte sich offiziell von ihr Er begann zu trinken Tod und Nachfolge Bearbeiten nbsp Herzog Alfred Brunnen im Coburger HofgartenHerzog Alfred starb im Juli 1900 kurz vor seinem 56 Geburtstag an Kehlkopfkrebs auf seiner Sommerresidenz Schloss Rosenau und wurde im Herzoglichen Mausoleum in Coburg neben seinem Sohn beigesetzt Seine Witwe liess zu seinem Andenken in Luisenthal eine Gedachtniskirche und im Coburger Hofgarten einen Brunnen errichten Seine uber die Jahrzehnte zusammengetragene bedeutende und erlesene Sammlung antiken und venezianischen Glases vermachte sie der Coburger Bevolkerung Sie ist heute Teil der Kunstsammlungen auf der Veste Coburg Nachfolger als Herzog von Sachsen Coburg und Gotha wurde sein Neffe Herzog Carl Eduard ebenfalls ein britischer Prinz und einziger Sohn des bereits verstorbenen jungsten Bruders Leopold 1 Duke of Albany nachdem der nachste Anwarter Arthur 1 Duke of Connaught and Strathearn wegen seiner britischen Armeekarriere auf die Nachfolge verzichtet hatte Der Titel Duke of Edinburgh erlosch mit Alfreds Tod und wurde erst wieder 1947 an Philip Mountbatten den Gemahl der kunftigen Konigin Elisabeth II von Grossbritannien und Nordirland verliehen Archivinformationen BearbeitenAlfreds Briefe an seine dritte Tochter Alexandra sowie ihre Schwestern werden im Hohenlohe Zentralarchiv Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein im Schloss Neuenstein in der Stadt Neuenstein Baden Wurttemberg Deutschland aufbewahrt 3 4 Titel und Wappen Bearbeiten6 August 1844 bis 24 Mai 1866 His Royal Highness The Prince Alfred 24 Mai 1866 bis 23 August 1893 His Royal Highness The Prince Alfred Duke of Edinburgh Earl of Ulster Earl of Kent 23 August 1893 bis 30 Juli 1900 His Royal Highness The Prince Alfred Duke of Saxe Coburg and Gotha Duke of Edinburgh Earl of Ulster Earl of Kent deutsch Seine Konigliche Hoheit Herzog von Sachsen Coburg und Gotha Herzog zu Sachsen Prinz von Grossbritannien und Irland Herzog von Edinburg Graf von Ulster und Kent nbsp Wappen als Duke of Edinburgh nbsp Wappen als Herzog von Sachsen Coburg und GothaVorfahren Bearbeiten Franz von Sachsen Coburg Saalfeld 1750 1806 Ernst I von Sachsen Coburg und Gotha 1784 1844 Auguste Reuss zu Ebersdorf 1757 1831 Albert von Sachsen Coburg und Gotha 1819 1861 August von Sachsen Gotha Altenburg 1772 1822 Luise von Sachsen Gotha Altenburg 1800 1831 Luise Charlotte zu Mecklenburg 1779 1801 Alfred von Sachsen Coburg und Gotha 1844 1900 Georg III von Grossbritannien und Irland 1738 1820 Edward Augustus of Kent and Strathearn 1767 1820 Sophie Charlotte von Mecklenburg Strelitz 1744 1818 Victoria von Grossbritannien und Irland 1819 1901 Franz von Sachsen Coburg Saalfeld 1750 1806 Victoire von Sachsen Coburg Saalfeld 1786 1861 Auguste Reuss zu Ebersdorf 1757 1831 Literatur BearbeitenKarl Heinz Wocker Konigin Victoria Die Geschichte eines Zeitalters Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1991 ISBN 3 453 55072 2 David Duff Victoria und Albert Eine konigliche Liebe Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1990 ISBN 3 453 04262 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred Duke of Saxe Coburg and Gotha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alfred im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Yvonne s Royalty Home Page Royal Christenings Archiviert vom Original am 6 August 2011 abgerufen am 11 Juli 2009 englisch Hans Joachim Netzer Albert von Sachsen Coburg und Gotha C H Beck Verlag 1995 S 309 Briefe an Alexandra und ihre Geschwister von ihren Eltern Herzog Alfred 1844 1900 und Herzogin Marie 1853 1920 von Sachsen Coburg Gotha 1886 1893 Abgerufen im 1 Januar 1 Briefe an Alexandra von ihrem Vater Herzog Alfred von Sachsen Coburg Gotha 1894 1900 Abgerufen im 1 Januar 1 VorgangerAmtNachfolgerErnst II Herzog von Sachsen Coburg und Gotha 1893 1900Carl EduardTitel neu verliehenDuke of Edinburgh 1866 1900Titel erloschenNormdaten Person GND 119212323 lobid OGND AKS LCCN n84208844 VIAF 33411163 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME AlfredALTERNATIVNAMEN Alfred von Edinburgh Alfred von Sachsen Coburg und GothaKURZBESCHREIBUNG Prinz von Grossbritannien und Irland Herzog von Edinburgh Herzog von Sachsen Coburg GothaGEBURTSDATUM 6 August 1844GEBURTSORT Windsor Castle Berkshire EnglandSTERBEDATUM 30 Juli 1900STERBEORT Schloss Rosenau bei Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Sachsen Coburg und Gotha amp oldid 236061461