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Das im Stil der Neorenaissance gestaltete Edinburgh Palais am Coburger Schlossplatz schliesst in idealer Weise das Ensemble historischer Gebaude zwischen Landestheater und den Arkaden des Hofgartens mit seinem Ehrenmal Genau gegenuber von Schloss Ehrenburg gelegen stellt das Edinburgh Palais ehemals Wangenheimsches Palais genannt eine Meisterleistung des Baumeisters Georg Konrad Rothbart dar 1865 erwarb es Alfred der Sohn der Konigin Victoria von Grossbritannien und nutzte es als Wohnsitz Heute gehort das Palais der Industrie und Handelskammer zu Coburg Palais EdinburghPalais Edinburgh von Allee aus gesehenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenKarl August Freiherr von Wangenheim liess 1845 bis 1846 an der Nordseite des Coburger Schlossplatzes zwischen Allee und Oberer Burglass im Stil des italienischen Fruhmanierismus ein zweigeschossiges Palais errichten dessen Schauseite zum Schloss Ehrenburg zeigt Es diente dem Freiherrn nur vier Jahre als Wohnsitz er starb 1850 Zeitgleich entstand auf dem nordlichen Nachbargrundstuck eine Villa fur den Staatsrat und Kammerherrn Emil Freiherr von Pawel Rammingen die spater Kyrill Palais genannt wurde Deren Zugang vom Oberen Burglass her wird von einem kleinen Sandsteinportal aus der Werkstatt Soldatis aus dem Jahr 1739 geschmuckt das von einem Abbruchhaus in der Spitalgasse stammte Nach Wangenheims Tod fiel das Palais an die herzogliche Familie Im September 1865 erwarb der britische Prinz Alfred von Edinburgh das Anwesen und beauftragte den in Coburg bekannten Baumeister Georg Konrad Rothbart das Palais im Stil der Neurenaissance zu modernisieren Es erhielt ein drittes Geschoss einen vorgetauschten Mittelrisalit und einen aufgesetzten Zwerchgiebel mit einem kleinen Obelisken Das erste Stockwerk mit den Reprasentationsraumen betont seine Funktion als Beletage durch Flachbogengesimse uber den Fenstern und dem Balkon Der Umbau des Gebaudes wurde 1866 abgeschlossen Es stand dann als schlossnahes Gastehaus zur Verfugung 1881 stand der nachste Umbau des Palais an Prinz Alfred und seine Familie waren als neue Bewohner angekundigt Er sollte die Nachfolge seines kinderlos gebliebenen Onkels Ernst II antreten Das Palais wurde durch den Architekten Hans Rothbart mit einem viergeschossigen Ostflugel an der Allee erweitert die Wohnflache wurde damit um mehr als ein Drittel vergrossert Fur Prinz Alfred seine Frau Maria Alexandrowna Romanowa und ihre funf Kinder waren das Palais und die benachbarte Villa bis zum Tode Ernsts II im Jahr 1893 Heimstatt lange genug um es im allgemeinen Coburger Sprachgebrauch zum Edinburgh Palais oder Palais Edinburgh bzw Villa Edinburgh werden zu lassen Das Edinburgh Palais stand nicht lange leer Herzog Alfred starb nach nur siebenjahriger Regentschaft im Jahr 1900 ohne Nachfolger sein Erstgeborener war 1899 nach einem Selbsttotungsversuch an den Folgen einer Schussverletzung ums Leben gekommen und die Herzogswitwe Maria bezog wieder ihr altes Domizil Sie lebte dort bis zu ihrem Tod 1920 Durch Erbteilung ging das Palais 1921 an ihre drittalteste Tochter Alexandra Furstin von Hohenlohe Langenburg und deren Mann Ernst Die Villa bekam Victoria Melita und deren Mann der Grossfurst Kyrill Beide bewohnten das nun Villa Kyrill genannte Anwesen zeitweise bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Alexandra und Ernst von Hohenlohe Langenburg verkauften 1939 das Palais an die Industrie und Handelskammer zu Coburg fur 60 000 Reichsmark 1945 beschlagnahmte die amerikanische Militarverwaltung das Palais und nutzte es zunachst als Burogebaude dann bis 1952 als Amerika Haus ein Kulturzentrum fur Vortrage und Veranstaltungen Auch eine Bibliothek mit amerikanischer Literatur war dort untergebracht Heutige Nutzung BearbeitenDas Palais ist seit 1952 wieder Sitz der Industrie und Handelskammer zu Coburg Von der ehemals reichen Innenausstattung blieben in einem Erdgeschossraum des Hauptgebaudes lediglich die mit Farbe uberstrichene Wandbekleidung aus gestanztem Leder und die Stuckdecke sowie im Ostflugel in einigen Raumen des ersten Stocks Schnitzereien von Wand und Deckentafelungen Dort war zeitweilig das staatliche Schulamt untergebracht Das Aussere des Palais blieb seit 1881 unverandert Nur der Obelisk auf dem Zwerchgiebel ist verschwunden eine Kleinigkeit die jedoch die ganze Harmonie der Frontseite empfindlich stort da so der Zwerchgiebel das Walmdach nicht mehr uberragt Im Jahr 2009 wurde im Rahmen einer Gesamtsanierung ein neuer Eingang hin zum Schlossplatz geschaffen Literatur BearbeitenFritz Mahnke Schlosser und Burgen im Umkreis der Frankischen Krone Druck und Verlagsanstalt Neue Presse Coburg 1974 S 16 17 Peter Morsbach Otto Titz Stadt Coburg Ensembles Baudenkmaler Archaologische Denkmaler Denkmaler in Bayern Band IV 48 Karl M Lipp Verlag Munchen 2006 ISBN 3 87490 590 X S 334 335 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Edinburgh Palais Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 50 259722222222 10 968055555556 Koordinaten 50 15 35 N 10 58 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edinburgh Palais amp oldid 222068101