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Karl August Freiherr von Wangenheim 14 Marz 1773 in Gotha 19 Juli 1850 in Coburg war ein deutscher Jurist Diplomat und Politiker aus der Familie von Wangenheim Kurzzeitig amtierte er als Kultusminister des Konigreichs Wurttemberg Karl August Freiherr von Wangenheim 1819 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werdegang 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenKarl August von Wangenheim entstammte einem alten thuringischen Adelsgeschlecht Er kam als Sohn des im Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg dienenden Generals Karl Bernhard Heinrich von Wangenheim zur Welt und besuchte das Gymnasium in der Residenzstadt Gotha In Jena und Erlangen studierte er Rechtswissenschaften Daneben zeigte er sich auch gegenuber anderen Gebieten des geistigen Lebens sehr aufgeschlossen Nach dem Studium trat er als Rat in den Dienst der Regierung des Herzogtums Sachsen Coburg Saalfeld Nachdem Wangenheim zum Vizeprasidenten der Regierung aufgestiegen war geriet er in eine fachliche Auseinandersetzung mit dem leitenden Minister Theodor von Kretschmann Infolge dieses Konflikts wurde Wangenheim vom Herzog Franz des Dienstes enthoben Gegen diese Amtsenthebung klagte Wangenheim beim Reichshofrat und veroffentlichte den Streitfall in einem 1805 in Coburg erschienenen zweibandigen Werk Zwar entschied der Reichshofrat zu Gunsten von Wangenheim jedoch blieb das Urteil wegen des Endes des Heiligen Romischen Reichs 1806 ohne praktische Folgen Ein Auftrag in Privatangelegenheiten der Herzogin von Sachsen Hildburghausen fuhrte Wangenheim nach Stuttgart Werdegang Bearbeiten1806 trat er als Prasident der wurttembergischen Oberfinanzkammer in die Dienste des neuen Konigs Friedrich 1811 wurde Wangenheim zum Prasidenten des Obertribunals und zum Kurator der Universitat Tubingen ernannt Unter dem Einfluss von Professor Eschenmayer wollte Wangenheim ein von naturphilosophischen Ideen beeinflusstes politisches System verwirklichen In Wurttemberg war im Fruhjahr 1815 der Streit uber die Verfassung ausgebrochen Wangenheim gab im Sommer 1815 ein Schriftstuck unter dem Titel Die Idee der Staatsverfassung mit besonderer Rucksicht auf Wurttembergs alte Landesverfassung etc heraus Damit versuchte er zwischen den Ansichten des Konigs und denjenigen der Stande zu vermitteln Dies veranlasste Konig Friedrich Wangenheim zum Mitglied einer Kommission zu ernennen die ein gutes Einvernehmen zwischen der Krone und den Standen herstellen sollte Im Herbst 1815 legte Wangenheim der Standeversammlung 14 Artikel als Grundlage fur ihre Beratungen vor die er als ein bedeutendes Entgegenkommen an die Stande verstanden wissen wollte Dennoch konnte Wangenheim damit nur bei wenigen Standemitgliedern politische Unterstutzung und personliches Vertrauen gewinnen Zu diesen wenigen Abgeordneten zahlten zum Beispiel der Jurist Griesinger und der Verleger Cotta Trotz zunehmender Bedenken des Konigs angesichts der Verfassungskampfe hielt Wangenheim am Ziel fest die Verfassung zu Stande zu bringen 1816 veroffentlichte er einen Bericht an den Konig in dem er eine Verfassung als das einzige Mittel gegen Geheimbunde pries Hegel unterstutzte Wangenheims Ideen in den Heidelberger Jahrbuchern der Literatur 1817 Nr 66 ff jedoch litt Wangenheims Verstandigung mit den wurttembergischen Standen zusehends Am 30 Oktober 1816 starb Konig Friedrich Der neue Konig Wilhelm begann mit einer Reihe von Reformen auf unterschiedlichen Gebieten Wangenheim ubernahm das Kultusministerium im sogenannten Reformministerium Wangenheim Kerner Aber in der Verfassungsangelegenheit kam er nicht mehr voran Wangenheim geriet zunehmend unter Druck und im November 1817 nahm er seinen Abschied Konig Wilhelm ernannte ihn zum Gesandten am Bundestag Dort war er ein Verfechter der sogenannten Triasidee welche auch seinem naturphilosophischen Grundsatz von der Einheit in der Dreiheit entsprach Mit einer wechselnden Zahl gleichgesinnter Kollegen leistete er in Frankfurt mehrere Jahre Widerstand gegen Metternichs Politik was bisweilen sogar im Gegensatz zum Willen der Regierung in Stuttgart stand Darunter litt insbesondere das Verhaltnis Wangenheims zum wurttembergischen Aussenminister Wintzingerode Uber die Karlsbader Beschlusse schrieb Wangenheim dass diese am Ende Unheil und Revolutionen erwarten lassen Ausserhalb des Bundestags betatigte sich Wangenheim bei den Konferenzen der Staaten der oberrheinischen Kirchenprovinz die er am 24 Marz 1818 in Frankfurt eroffnete Auch die Angelegenheiten des Zollvereins fanden sein Interesse Er stand im Mittelpunkt der Darmstadter Handelskonferenz von 1820 wo er zwischen den rheinischen Freihandlern und den bayerischen Schutzzollnern zu vermitteln versuchte Am Ende der Konferenz konnte jedoch kein greifbares Resultat erzielt werden Am Bundestag erschien Wangenheim mit seinen Parteigangern dem Fursten Metternich zunehmend untragbar Im Fruhjahr 1823 verlangten Osterreich und Preussen Wangenheims Abberufung vom Bundestag die im Juli 1823 dann auch erfolgte Wangenheim widmete sich nun in Dresden und dann in Coburg seinen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Interessen Er war ein Forderer der Ideen von Friedrich List 1833 errang er im Oberamt Ehingen ein Mandat fur die Zweite Kammer der wurttembergischen Landstande Die Wahl Wangenheims wurde jedoch von den Mitgliedern der Kammer fur ungultig erklart da Wangenheim seinen Wohnsitz ausserhalb Wurttembergs hatte Bis an sein Lebensende blieb Wangenheim vom Gedanken an die Triasidee beherrscht Erwahnenswert sind auch sein Sohn der preussische Regierungsrat Karl Hermann von Wangenheim 1807 1890 und dessen Ehefrau Marie 1814 1891 geb Aichner Freiin von Heppenstein die ab 1853 in Berlin wohnten und sich mit dem Schriftsteller Theodor Fontane anfreundeten Manche katholischen Motive in Fontanes Romanen gehen auf Familie von Wangenheim und speziell auf die Katholikin Marie zuruck Ehrungen Bearbeiten1818 Grosskreuz des Ordens der wurttembergischen Krone 1830 Dr h c der Staatswirtschaftlichen Fakultat an der Universitat TubingenWerke BearbeitenAuch ein Beitrag zur Geschichte der Organisation der coburg saalfeldischen Lande durch den Minister Th v Kretzschmann Coburg 1805 Ueber die Trennung der Volksvertretung in zwei Abtheilungen und uber landschaftliche Ausschusse September 1816 Die Wahl des Freiherrn v Wangenheim K wurtt Staatsministers a D in die wurttemb Standeversammlung 1832 Oesterreich Preussen und das reine Deutschland auf der Grundlage des deutschen Staatenbundes organisch zum deutschen Bundesstaat vereinigt Weimar 1849 Das Dreikonigsbundnis und die Radowitzsche Politik 1851Literatur BearbeitenFriedrich Wintterlin Wangenheim Karl August Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 153 155 Karl Moersch Sperrige Landsleute DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 1996 S 102 bis 104 Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 987 f Theodor Fontane Das Wangenheimkapitel In T F Werke Schriften und Briefe Abt III 4 Bd Munchen 1973 S 1049 1061 Martin Lowsky Marie von Wangenheim die Freundin aus Oberschwaben In Mitteilungen der Theodor Fontane Gesellschaft 14 1998 S 30 35Weblinks BearbeitenWerke von und uber Karl August von Wangenheim in der Deutschen Digitalen BibliothekVorgangerAmtNachfolgerKarl August von MandelslohWurttembergischer Gesandter beim Deutschen Bund 1818 1823August Heinrich von Trott zu Solz ab 1824 Normdaten Person GND 118806157 lobid OGND AKS LCCN nr2001013644 VIAF 22937843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wangenheim Karl August vonALTERNATIVNAMEN Wangenheim Karl August Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 14 Marz 1773GEBURTSORT GothaSTERBEDATUM 19 Juli 1850STERBEORT Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl August von Wangenheim amp oldid 231182961