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Carl August Eschenmayer ab 1812 von Eschenmayer auch Adolph Adam Karl August von Eschenmayer 4 Juli 1768 in Neuenburg Herzogtum Wurttemberg 17 November 1852 in Kirchheim Teck war ein deutscher Arzt naturphilosophischer Mediziner und Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenEschenmayer immatrikulierte sich im Oktober 1783 an der Universitat Tubingen um Philosophie zu studieren Nach dem Tod seines Vaters wechselte er auf Druck seiner Verwandtschaft zu einer kaufmannischen Ausbildung nach Stuttgart wo er Gelegenheit hatte Lehrvortrage an der Karlsschule zu horen Unter dem Einfluss Schillers der an der Karlsschule studierte nahm Eschenmayer zwei Jahre spater nun volljahrig ein Medizinstudium an der Karlsschule auf das er nach der Aufhebung der Karlsschule 1794 an der Universitat Tubingen fortsetzte und dort im Marz 1796 mit der Promotion und im November desselben Jahres dem Staatsexamen abschloss Nach einem Studienaufenthalt in Gottingen liess er sich 1797 als praktischer Arzt in Kirchheim nieder von wo er bald als Oberamtsarzt nach Sulz befordert wurde 1798 heiratete er Johanna Christiana Friderica Bilfinger eine Ehe die kinderlos blieb 1800 kehrte Eschenmayer nach Kirchheim zuruck wo er Stadtphysikus und Leibarzt von Herzogin Franziska wurde 1811 wurde er als ausserordentlicher Professor fur Medizin und Philosophie an die Universitat Tubingen berufen und 1818 zum ordentlichen Professor fur praktische Philosophie ernannt 1812 erhielt von Eschenmayer das Ritterkreuz des Wurttembergischen Zivil Verdienstordens 1 welches mit dem personlichen Adelstitel verbunden war 1820 wurde ihm das Ritterkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone verliehen 2 Eschenmayer beschaftigte sich mit tierischem Magnetismus und verwendete die magnetische Kur nach seiner Emeritierung 1836 auch in seiner Praxis Gemeinsam mit seinem Freund Justinus Kerner untersucht er die Seherin von Prevorst Wie Kerner Kernbeisser wird auch Eschenmayer Professor Eschenmichel im Munchhausen von Karl Immermann verspottet Als Professor E findet er sich in Wilhelmine Canz Roman Eritis sicut Deus 3 4 Leistungen BearbeitenEschenmayer ist Schuler von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Er setzte sich vor allem mit Schellings Identitatsphilosophie auseinander aber auch mit den Lehren von Friedrich Heinrich Jacobi Damals versuchte Jacobi das diskursive Denken und den Atheismus der Aufklarer durch das intuitive unmittelbare Wissen und das ubernaturlich religiose Erleben zu uberwinden 5 Dem schloss sich Eschenmayer an Das Erkennen erloscht aber erst im Absoluten wo es mit dem Erkannten identisch wird Was uber diesen Punkt hinausliegt kann daher kein Erkennen mehr sein sondern ein Ahnden oder Andacht 6 Eschenmeyer bewog Schelling zu einem Umdenken indem dieser die Zweiheit der Philosophie akzeptierte Schelling kam damit trotz aller Polemik gegen Eschenmayer der Kritik seiner Identitatsphilosophie durch Hegel zuvor 7 Eschenmayer der seine gehobene Stellung u a dem Prestige verdankt die Schelling der Medizin zumindest in den Augen der literarischen Offentlichkeit der Romantik einraumte war einer der letzten die Schellings Lehren neben Heinrich Steffens und Gotthilf Heinrich von Schubert unterstutzten nachdem die naturwissenschaftliche und nicht die naturphilosophisch ausgerichtete Medizin vorzuherrschen begann Bekannt ist in diesem Zusammenhang auch dass Wilhelm Griesinger 1818 1868 sich in Tubingen weigerte die psychiatrischen Vorlesungen Eschenmayers zu horen 5 Werke BearbeitenSaze aus der Natur Metaphysik auf chemische und medicinische Gegenstande angewandt Jakob Friedrich Heerbrandt Tubingen 1797 Digitalisat Versuch die Geseze magnetischer Erscheinungen aus Sazen der Naturmetaphysik mithin a priori zu entwikeln Jakob Friedrich Heerbrandt Tubingen 1798 Digitalisat Die Philosophie in ihrem Ubergange zur Nichtphilosophie Walthersche Kunst und Buchhandlung Erlangen 1803 Digitalisat Versuch die scheinbare Magie des thierischen Magnetismus aus physiologischen und psychischen Gesetzen zu erklaren Johann Georg Cotta Tubingen 1816 Digitalisat System der Moralphilosophie Johann Georg Cotta Stuttgart und Tubingen 1818 Digitalisat Psychologie in drei Theilen als empirische reine angewandte Zum Gebrauch seiner Zuhorer Stuttgart und Tubingen Johann Georg Cotta 1817 Digitalisat 2 Aufl 1822 Religionsphilosophie 3 Bande Theil 1 Rationalismus Digitalisat Theil 2 Mystizismus Digitalisat Theil 3 Supernaturalismus oder die Lehre von der Offenbarung des A und N Testaments Digitalisat Heinrich Laupp Tubingen 1818 1824 Ueber die Abschaffung der Todesstrafen aus Veranlassung des Antrags der Kammer der Abgeordneten von Frankreich Heinrich Laupp Tubingen 1831 digitalisat Die Hegel sche Religionsphilosophie verglichen mit dem christlichen Princip Heinrich Laupp Tubingen 1834 Digitalisat Der Ischariotismus unserer Tage Eine Zugabe zu dem jungst erschienenen Werke Leben Jesu von Strauss I Theil Ludwig Friedrich Fues Tubingen 1835 Digitalisat Conflict zwischen Himmel und Holle an dem Damon eines besessenen Madchens beobachtet Nebst einem Wort an Dr Strauss Verlag der Buchhandlung Zu Guttenberg Tubingen 1837 Digitalisat Grundriss der Natur Philosophie Heinrich Laupp Tubingen 1832 Digitalisat Grundzuge der christlichen Philosophie mit Anwendung auf die evangelischen Lehren und Thatsachen C F Spittler und Comp Baseo 1840 google books Betrachtungen uber den physischen Weltbau mit Beziehung auf die organischen moralischen und unsichtbaren Ordnungen der Welt Albert Scheurlen Heilbronn 1852 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1815 Seite 39 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1831 Seite 30 Wuttke W 1972 Materialien zu Leben und Werk Adolph Karl August von Eschenmayers Sudhoffs Archiv 56 255 296 Maier S 2009 Der Einfluss der Fichteschen Philosophie in der Medizin bei Adolph Karl August Eschenmayer Dissertation 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wikipedia org w index php title Carl August von Eschenmayer amp oldid 225464220