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August Heinrich Polykarp Freiherr von Trott auf Solz zu Imshausen 22 Marz 1783 in Kassel 22 September 1840 in Frankfurt am Main war ein hoher Verwaltungsbeamter des Konigreichs Westphalen und spater Wurttembergs Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Dienst im Konigreich Westphalen 3 Ruckkehr und Haft in Deutschland 4 Legationsrat und Gesandter am Bundestag 5 Tod 6 Nachkommen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseHerkunft und Ausbildung BearbeitenAugust von Trott auf Solz zu Imshausen wurde als Sohn des hessischen Majors Rudolf Ludwig von Trott zu Solz und der Eleonore Christiane geb von Leyser geboren Seine Mutter verlor Trott bereits mit sechs Jahren Die erste Erziehung erhielt er durch Hauslehrer Nachdem er das Gymnasium zu Gotha dem er seit 1799 angehorte absolviert hatte ging er 1802 an die Universitat Jena auf der er sich mehr zu philosophischen Schelling und literarischen Studien Goethe hingezogen fuhlte als zur Jurisprudenz Fur diese wurde sein Interesse erst in Gottingen wach obwohl er sich seiner eigenen Neigung nach lieber dem osterreichischen Militardienst gewidmet hatte Um in die hessische Verwaltung uberzutreten unterzog er sich in Kassel einem Examen ging aber zunachst nach Wetzlar an das Reichskammergericht Sein Plan am Reichskammergericht zu bleiben wurde durch die Auflosung des Reiches im Herbst 1806 zerstort und seine Absicht nun doch noch in hessische Dienste zu treten durch das Einrucken des franzosischen Corps am 1 November 1806 in Kassel vereitelt In der Folge zog er sich zunachst auf sein vaterliches Gut nach Imshausen zuruck Dienst im Konigreich Westphalen BearbeitenNach dem Frieden von Tilsit bot er seine Dienste der Regierung des neuen Konigreichs Westphalen an die ihn im Januar 1808 als Unterprafekten nach Eschwege schickte Hier entfaltete er eine reiche Tatigkeit da alle Verhaltnisse neu zu ordnen waren Am 27 Januar 1809 heiratete er Elisabeth Sophie Tochter des englisch hannoverschen Generals von Drechsel Sein Auftreten gegenuber dem Dornbergschen Aufstand belohnte die Regierung mit der Beforderung zum Prafekten des Harz Departements am 2 Juni 1809 Bereits im September desselben Jahres wurde er nach Marburg versetzt um Stadt und Land nach dem Sternbergischen Aufstand zu beruhigen Vier Jahre stand er an der Spitze des Werra Departements Nach der Volkerschlacht bei Leipzig zog er sich auf Befehl des westphalischen Konigs Jerome nach Koblenz zuruck und folgte ihm auch nach Paris wo er erst nach dem Pariser Frieden seine Entlassung forderte August von Trott zu Solz ist unter dem Jahr 1809 in der Matrikel der Kasseler Freimaurerloge Koniglich Hieronymus Napoleon zur Treue als Mitglied eingetragen Ruckkehr und Haft in Deutschland BearbeitenEnde Juni 1814 kehrte er nach Deutschland zuruck Heidelberg und Mannheim Er gehorte zu den wenigen Beamten die dem Konigreich Westphalen aus Uberzeugung dienten und ihrer Uberzeugung treu blieben auch als die Verbundeten das Land bereits wieder besetzt hatten diese Treue und Anhanglichkeit an die Fremdherrschaft trugen ihm den bittersten Hass seiner Landsleute ein und seine Versuche sich vor dem Kurfursten Wilhelm I von Hessen zu rechtfertigen er stellte sich bei der Ruckkehr Napoleons von Elba der hessischen Regierung zur Verfugung und bat 1816 den Kurfursten um eine Audienz blieben ohne Erfolg Der Kurfurst liess ihn im September 1816 auf seinem Gut Imshausen verhaften und wegen des durch seine leidenschaftliche Anhanglichkeit an das usurpatorische Gouvernement an seinem Vaterlande begangenen Verbrechens und wegen seiner Verwaltung anklagen Der erste Punkt war durch den Wiener Frieden und durch den kurhessischen Amnestieerlass vom 7 Februar 1815 gegenstandslos geworden und da auch die offentliche Aufforderung Beschwerden uber den ehemaligen Prafekten einzureichen ohne Erfolg blieb konnte die Untersuchungskommission nur die Anklage wegen Verwendung offentlicher Gelder fur eigene Zwecke aufrechterhalten Trott hatte zwei Mal grossere Summen die den Gemeinden seines Departements als Einquartierungsgelder zukamen fur sich verwendet sie teils einem Freund geliehen teils mit sich auf die Flucht genommen Da beide Summen inzwischen mit allen Interessen zuruckgezahlt waren schlug die Kommission am 21 Marz 1817 sechs Monate Festungshaft und Verurteilung in die Kosten als ausreichende Suhne vor Trott der nach Beendigung der Untersuchung am 20 November 1816 aus seiner Haft in Marburg entlassen worden war bestritt die Rechtmassigkeit des Verfahrens so dass der Kurfurst befahl das Gutachten einer fremden Universitat einzuholen Legationsrat und Gesandter am Bundestag BearbeitenInzwischen hatte sich Trott nach Wurttemberg gewendet und eine Anstellung als geheimer Legationsrat im Ministerium des Auswartigen gefunden Auf Wunsch des Konigs von Wurttemberg liess der Kurfurst von Hessen 1818 die Anklage gegen Trott fallen In Stuttgart wurde er zunachst mit der Regelung der staatsrechtlichen Verhaltnisse der Standesherren und der vormals reichsunmittelbaren Ritterschaft betraut Von 1819 bis 1820 dann nahm er an den Wiener Ministerkonferenzen teil welche die Schlussakte feststellten 1821 wurde er zum Staatsrat und am 1 Mai 1824 zum Gesandten am deutschen Bundestag ernannt dessen Verhandlungen er bis zu seinem Tode beiwohnte Tod BearbeitenLange Zeit krankelnd entwickelte sich bei ihm ein Ruckenmarkleiden das ihm nach einer 11 Monate langen vergeblichen Kaltwasserkur in Ilmenau keine Hoffnung auf Besserung mehr liess Er starb in Frankfurt am 22 September 1840 infolge eines Nervenschlages Nachkommen BearbeitenAugust Heinrich Polykarp Freiherr von Trott zu Solz war mit Elisabeth Sophie Friederike Luise Auguste von Drechsel 1785 1865 verheiratet Aus der Ehe stammte der Sohn Bodo 1817 1887 Abgeordneter sowie die Tochter Cacilie 1809 1878 Freiherr Friedrich Freiherr du Jarrys de la Roche Amone 1811 1830 Auguste 1813 1866 Freiherr Maximilian Emanuel von Lerchenfeld und Bertha 1815 1897 Er war der Grossvater von August von Trott zu Solz und Heinrich von Trott zu Solz sowie der Urgrossvater von Adam von Trott zu Solz 1 Literatur BearbeitenJohannes Kretzschmar Trott auf Solz zu Imshausen August Heinrich Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 659 f Akten des Staatsarchivs in Marburg Neuer Nekrolog d Deutschen Weimar 1842 Einzelnachweise Bearbeiten Benigna von Krusenstjern Dass es Sinn hat zu sterben gelebt zu haben Adam von Trott zu Solz 1909 1944 Biographie Wallstein Verlag Gottingen ISBN 978 3835305069VorgangerAmtNachfolgerKarl August von Wangenheim bis 1823 Wurttembergischer Gesandter beim Deutschen Bund 1824 1836Gottfried Jonathan von HarttmannNormdaten Person GND 138787816 lobid OGND AKS VIAF 95414226 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trott auf Solz August Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Trott auf Solz zu Imshausen August Heinrich Polykarp Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG deutscher VerwaltungsbeamterGEBURTSDATUM 22 Marz 1783GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 22 September 1840STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Heinrich von Trott auf Solz amp oldid 232776947