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Maximilian Emanuel von Lerchenfeld 16 November 1778 in Ingolstadt 14 Oktober 1843 in Schloss Heinersreuth in Presseck war ein deutscher Politiker 1 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMaximilian Emanuel von Lerchenfeld entstammte einer alten bayerischen Adelsfamilie und wurde als Sohn des Ingolstadter Pflegers und Hofkastners Max Joseph Freiherr von Lerchenfeld 21 Januar 1740 in Kraiburg 29 Juni 1805 in Ingolstadt und dessen Ehefrau Maria Anna 20 November 1749 in Schloss Bernau 26 Oktober 1824 in Bamberg eine Tochter von Leopold Renald von Eyselsberg geboren Er wurde anfangs im elterlichen Haus unterrichtet und besuchte spater das Ingolstadter Gymnasium und die Universitat Ingolstadt Nach dem Studium besuchte er 1799 die von Maximilian von Montgelas eingerichtete Diplomatische Pflanzschule in Munchen allerdings verliess er diese bereits wieder im Herbst desselben Jahres weil seine Aussichten auf eine schnelle Beforderung gering waren Er folgte einem Angebot des Freiherrn Friedrich Wilhelm von Hertling 1758 1816 und begleitete diesen der fur Bayern als Generalkommissar der obersten Behorde der Provinz Schwaben in Ulm tatig war Maximilian Emanuel von Lerchenfeld wurde 1803 Rat in der Landesdirektion der baierischen Provinz Schwaben in Ulm zwei Jahre spater erfolgte seine Ernennung zum Direktor der staatsrechtlichen Abteilung und ihm wurde die Regelung der Grenzverhaltnisse mit dem Konigreich Wurttemberg ubertragen worauf er sich von 1807 bis 1808 in Stuttgart aufhielt dort lernte er den Prasidenten der wurttembergischen Oberfinanzkammer Karl August von Wangenheim kennen der seine spatere politische Richtung beeinflusste Im Herbst 1808 erfolgte seine Ernennung zum Generalkommissar in Ansbach 1809 in Nurnberg und 1810 in Innsbruck Im Sommer 1814 ubernahm er als Hofkommissar die Verwaltung des Grossherzogtums Wurzburg Dort ordnete er das wurzburgische Staatsschuldenwesen und verhinderte eine Verschmelzung desselben mit dem bayerischen Staatsschuldenwesen 1817 trat Maximilian Emanuel von Lerchenfeld als Finanzminister in das nach dem Sturz von Montgelas neugebildete Finanzministerium dessen neue Aufgaben die Ausarbeitung der Verfassung der Abschluss des Konkordats die Schaffung einer neuen Verwaltungsorganisation und die Ordnung der unklaren Finanzverhaltnisse sein sollten Obwohl es nach den Kriegen zu einer Verteuerung der Getreidepreise 1816 und 1817 kam worauf das Land in einen Notstand geriet und wahrend die standigen Territorialveranderungen die Finanzverhaltnisse weiter verwirrten konnte er den Grund zur Ordnung des Staatshaushaltes und besonders der Staatsschuldenwesens legen Er grundete hierzu unter der Leitung von Ignaz von Rudhart ein eigenes Statistisches Buro das von 1818 bis 1825 bestand 4 5 Er hatte auch einen wesentlichen Anteil an der Ausarbeitung der im Mai 1818 erlassenen Verfassung und wirkte dabei an deren liberalem Ausbau mit Bei den Konkordatsverhandlungen trat er fur die Rechte des Staates ein und erreichte dass das Edict uber die aussern Rechtsverhaltnisse der Einwohner des Konigreichs Bayern in Beziehung auf Religion und kirchliche Gesellschaften Religionsedikt von 1818 als Beilage zur Verfassung und am 7 November 1818 eine Konigliche Erklarung die II Verfassungs Beilage und deren Anhange betreffend in der die bisher geubte Toleranz und Paritatspolitik bestatigt wurde Gleichzeitig wurde das Konkordat auch lediglich als einfaches Gesetz verkundet und dem Religionsedikt das selbst Bestandteil der Verfassung war als Anhang beigegeben um die Prioritat des Religionsediktes zu verdeutlichen In den folgenden Jahren war die Verfassung mehrfach gefahrdet weil Klemens Wenzel Lothar von Metternich versuchte die suddeutschen reprasentativen Verfassungen zu beschranken und nach Moglichkeit wieder zu beseitigen da er sein konservatives System bedroht sah Im bayerischen Ministerium bildeten sich daraufhin zwei Parteien von denen die Eine die Selbstandigkeit des Staats und der Verfassung verteidigte zu dieser gehorten Maximilian Emanuel von Lerchenfeld Furst Carl Philipp von Wrede sowie der Generaldirektor und spatere Minister Georg Friedrich von Zentner Graf Aloys von Rechberg fuhrte die andere Seite die aristokratisch klerikale Partei die glaubte nur bei Klemens Wenzel Lothar von Metternich Schutz gegen die Gefahren der Revolution finden zu konnen Maximilian Emanuel von Lerchenfeld konnte gegen Graf Aloys von Rechberg mit Hilfe des Kronprinzen durchsetzen dass die Karlsbader Beschlusse v 20 September 1819 in Bayern nur mit einem Vorbehalt publiziert wurden die ihre Wirkung illusorisch machte Der Partei von Maximilian Emanuel von Lerchenfeld darf es vermutlich zugeschrieben werden dass statt Graf Aloys von Rechberg der Generaldirektor Georg Friedrich von Zentner als Vertreter Bayerns zur Wiener Ministerkonferenz entsandt wurde mit dem er in standigem Kontakt blieb durch die Wiener Schlussakte konnte dann die dringendste Gefahr fur die reprasentativen Verfassungen abgewendet werden Allerdings gelang es Klemens Wenzel Lothar von Metternich im Laufe der Zeit seine Macht auszubauen und den bayerischen Konig auf seine Seite zu ziehen so dass selbst die Stellung von Furst Carl Philipp von Wrede gefahrdet war und Maximilian Emanuel von Lerchenfeld nach einem Besuch Metternichs in Munchen im Januar 1823 politisch keinen Einfluss mehr hatte und nur noch auf die Verwaltung seines Departments beschrankt war Nach dem Tod von Konig Maximilian I Joseph 1825 wurde Maximilian Emanuel von Lerchenfeld der bis dahin ein besonderes Vertrauensverhaltnis zum Kronprinzen gepflegt hatte aus dem Ministerium entlassen und Joseph von Armansperg zu seinem Nachfolger berufen Er selbst wurde als Bundestagsgesandter in Frankfurt am Main ernannt und blieb dort bis 1833 Im Mai 1833 erhielt er noch einmal die Fuhrung des Finanzministeriums und es gelang ihm das Gesetz uber die permanente Zivilliste des Konigs sowie die Bewilligung der Gelder fur den Bau der Landesfestung Ingolstadt bei den Standen durchzusetzen Am 31 Dezember 1834 trat er dann wieder aus dem Ministerium aus und wurde Gesandter in Wien Das Angebot als Ministerprasident in griechische Dienste zu treten lehnte er ab konnte fur die Besetzung dieser Stelle jedoch Ignaz von Rudhart vorschlagen 1842 wurde er auf eigenen Wunsch wieder nach Frankfurt an den Bundestag versetzt Maximilian Emanuel Lerchenfeld heiratete am 14 August 1805 in Mindelheim Luise Regine Sibylle Rosina 10 Marz 1787 in Ulm 27 Februar 1834 in Munchen eine Tochter des Ulmer Kaufmanns Friedrich Karl von Hailbronner 1724 1779 Ihre Kinder waren Gustav von Lerchenfeld 30 Mai 1806 in Ulm 10 Oktober 1866 in Berchtesgaden war koniglicher Staatsrat und Gutsbesitzer von Heinersreuth Ludwig von Lerchenfeld 13 Februar 1810 in Nurnberg 10 Marz 1848 in Frankenthal Kammerjunker seine Urenkelin Nina Schenk Grafin von Stauffenberg war die Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg 6 Er starb am 14 Oktober 1843 auf seinem Gut in Heinersreuth Werke BearbeitenBrief an Gotthilf Heinrich von Schubert vom 2 Februar 1811 Innsbruck 1811 Brief an Gotthilf Heinrich von Schubert vom 1 September 1811 Wurzburg 1811 Brief an Gotthilf Heinrich von Schubert vom 23 Dezember 1811 mit zwei Siegelhalften und Poststempel Innsbruck 1811 Brief an Gotthilf Heinrich von Schubert vom 30 August 1815 Wurzburg 1815 Rede des Koniglich baierischen Hofcommissars Freyherrn von Lerchenfeld bey der Vorstellung des Koniglichen Hofgerichts Prasidenten von Seuffert gehalten zu Wurzburg am 18 April 1816 Brief an Gotthilf Heinrich von Schubert vom 10 Marz 1820 Munchen 1820 Brief an Gotthilf Heinrich von Schubert vom 14 Januar 1830 Frankfurt 1830 Brief an Gotthilf Heinrich von Schubert vom 13 Mai 1839 Wien 1839 Aus den Papieren des k b Staatsministers Maximilian Freiherrn von Lerchenfeld herausg von Max Freiherrn von Lerchenfeld Nordlingen 1887 Literatur BearbeitenMax Freiherr von Lerchenfeld Lerchenfeld Maximilian Emanuel Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 423 f Einzelnachweise Bearbeiten Deutsche Biographie Lerchenfeld Maximilian Freiherr von Deutsche Biographie Abgerufen am 29 Marz 2018 Bayerische Gesandtschaften 19 20 Jahrhundert Historisches Lexikon Bayerns Abgerufen am 30 Marz 2018 deutsch Sie Anrede GEDBAS Maximilian Emanuel LERCHENFELD Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 31 Marz 2018 abgerufen am 30 Marz 2018 Amtliche Statistik Historisches Lexikon Bayerns Abgerufen am 30 Marz 2018 deutsch Sie Anrede Landesamt fur Statistik Geschichte Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 30 April 2011 abgerufen am 30 Marz 2018 Familienstammbaum von Ludwig Hermann von Lerchenfeld Abgerufen am 28 Marz 2020 Generalkommissare des Rezatkreises bis 1837 Regierungsprasidenten von Mittelfranken Friedrich Karl von Thurheim Maximilian Emanuel von Lerchenfeld Konrad Heinrich von Dornberg Karl Joseph von Drechsel Arnold Friedrich von Mieg Joseph von Stichaner Carl von Giech Ferdinand von Andrian Werburg Georg Karl von Welden Bernhard Ludwig Friedrich von Voltz Max von Gutschneider Johann von Pechmann Gottfried von Feder Hugo von Herman Julius von Zenetti Karl von Schelling Ludwig von Welser Julius von Blaul Ludwig Huber Gustav Rohmer Hans Georg Hofmann Hans Dippold Heinrich Detloff von Kalben Ernst Reichard Hans Schregle Karl Burkhardt Heinrich von Mosch Karl Inhofer Thomas Bauer Kerstin Engelhardt Blum Siehe auch Rezatkreis Mittelfranken und Regierung von MittelfrankenGeneralkommissare des Untermainkreises bis 1837 Regierungsprasidenten von Unterfranken Friedrich Karl von Thurheim Maximilian Emanuel von Lerchenfeld Franz Wilhelm von Asbeck Max von Zu Rhein Carl Albert Leopold von Stengel August von Rechberg Ferdinand von Andrian Werburg Philipp von Lerchenfeld Leopold Fugger von Glott Friedrich von Zu Rhein Friedrich von Luxburg Ludwig von Kobell Carl von Muller Friedrich von Brettreich Julius von Henle Bruno Gunder Otto Hellmuth Adam Stegerwald Jean Stock Adolf Korner Karl Kihn Josef Holzl Heinz Gunder Robert Meixner Philipp Meyer Franz Vogt Paul Beinhofer Eugen Ehmann Siehe auch Untermainkreis Unterfranken und Regierung von Unterfranken Normdaten Person GND 116947136 lobid OGND AKS VIAF 3235404 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lerchenfeld Maximilian Emanuel vonALTERNATIVNAMEN Lerchenfeld Maximilian E von Lerchenfeld Maximilian von Lerchenfeld Max vonKURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikerGEBURTSDATUM 16 November 1778GEBURTSORT IngolstadtSTERBEDATUM 14 Oktober 1843STERBEORT Presseck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Emanuel von Lerchenfeld amp oldid 225562535