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Georg Friedrich Freiherr von Zentner 27 August 1752 in Strassenheim heute zu Mannheim 20 Oktober 1835 in Munchen war ein deutscher Rechtsgelehrter und bayerischer Staatsmann Zunachst Professor fur Staatsrecht an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg trat er 1799 in die bayerische Ministerialburokratie ein Im Konigreich Bayern war er ab 1810 geschaftsfuhrender Generaldirektor im Innenministerium und von 1823 bis 1831 Staatsminister der Justiz 1827 28 zusatzlich Ministerverweser des Staatsministeriums des Koniglichen Hauses und des Ausseren Er war massgeblich an der Ausarbeitung des bayerischen Gemeindeedikts und der bayerischen Verfassung von 1818 beteiligt Bildnis Georg Friedrich von ZentnerDas Grab von Georg Friedrich von Zentner auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Ehrungen 3 Familie 4 Nachlass 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenZentner wurde in Strassenheim in der Kurpfalz als jungster Spross einer kinderreichen katholischen Bauernfamilie geboren Vater Franz Zentner und die aus Heppenheim stammende Mutter Maria Theresia geb Steinbach besassen dort einen ansehnlichen Gutshof Als siebenjahriger Knabe kam er in die Obhut seines altesten Bruders Franz der seit 1759 kurpfalzischer Regierungsrat in Mannheim war Ein Hauslehrer bereitete ihn auf das Jesuitenkolleg in Heidelberg vor wo er nach vierjahrigem Studium im Seminarium und an der Akademie 1770 nach einer Disputation Ex universa philosophia zum Magister artium ernannt wurde Zur Vervollkommnung seiner Kenntnisse der franzosischen Sprache hielt er sich anderthalb Jahre in Metz auf Dort machte er Begegnung mit dem radikal aufklarerischen Geistesleben des Landes Er vollendete seinen Studien des offentlichen Rechts und der Geschichte an der Georg August Universitat Gottingen bei Johann Stephan Putter Georg Ludwig Bohmer Heinrich Christian von Selchow Gottfried Achenwall und Johann Christoph Gatterer die seine sakularisierte Staats und Geschichtsauffassung pragten Nach einer kurzen praktischen Schule am Reichskammergericht zu Wetzlar wurde er am 14 Mai 1777 vermutlich auf Empfehlung seines Bruders Franz der die Laufbahn seines jungsten Bruders kontinuierlich forderte zum Professor des Staats und Furstenrechts sowie der Reichsgeschichte an der Universitat Heidelberg ernannt Vor Antritt seines Lehramtes erhielt er vom Kurfursten Karl Theodor die Genehmigung zu einer zweijahrigen Studienreise verbunden mit einer staatlichen Unterstutzung von 600 Gulden Er kehrte zunachst zur Vertiefung seiner Kenntnisse nach Gottingen zuruck Uber Berlin Braunschweig Hannover Wolfenbuttel Leipzig und Dresden kam er nach Wien wo er sich mit den Ablaufen am Reichshofrat vertraut machte Auf der Ruckreise nach Heidelberg erwarb er am 8 April 1779 an der Universitat Ingolstadt den Doktorgrad beider Rechte und nahm zum Sommersemester 1779 unter dem Titel eines Regierungsrats mit Vorlesungen uber das Staatsrecht und die allgemeine Reichsgeschichte seine Lehrtatigkeit auf In der Folge nahm er als Geheimrat und Mitglied der pfalzbayrischen Gesandtschaft an den Basler Friedensverhandlungen 1795 und dem Kongress in Rastatt 1797 teil Nach dem Tod Karl Theodors 1799 als Wirklicher Geheimer Rat im Ministerialdepartement der geistlichen Gegenstande in das Ministerium nach Munchen berufen wurde er 1807 Staatsrat im Innenministerium unter Maximilian von Montgelas Er tat ab 1808 als Sektionsvorstand fur Erziehung und Unterricht im Innenministerium viel fur die Verbesserung des Erziehungs und Unterrichtswesens sowie fur Beforderung der Volkskultur 1819 in den Freiherrenstand versetzt wurde er im selben Jahr Generaldirektor des Innenministeriums das er faktisch bereits seit 1810 fuhrte und amtierte dann von 1823 bis 1831 als bayerischer Justizminister Von 1827 bis 1828 war er zusatzlich Ministerverweser des Staatsministeriums des koniglichen Hauses und des Ausseren Die bayerische Verfassung mit dem Religionsedikt von 1818 ist fast ganz sein Werk Er war seit 1801 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1820 wurde er als erste Person zum Ehrenburger der Stadt Munchen ernannt Er trat 1776 in Wetzlar der Freimaurerloge Joseph zu den drey Helmen bei und wurde Mitglied im System der Strikten Observanz Als solches gehorte er 1781 zu den Grundungsmitgliedern der Wormser Loge Johannes zur bruderliche Liebe An der Grundung der Heidelberger Loge Karl zum Reichsapfel beteiligte er sich ebenfalls Ehrungen Bearbeiten1792 Edler von Zentner des Heiligen Romischen Reichs Ritter 1817 Ernennung zum Wirklichen Staatsrat 1818 Ehrenburgerwurde der Stadt Munchen 1818 Grosskreuz des Bayerischen Zivilverdienstordens 1819 Erhebung in den erblichen Freiherrenstand 1829 Hubertusorden zum 50 jahrigen DienstjubilaumFamilie BearbeitenZentner war seit 1780 mit Christine von Hoffstadt verheiratet Er hatte zwei Kinder Karoline 1782 und Franz 1789 Nachlass BearbeitenDer Nachlass von Zentner befindet sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv Munchen Ein Teilnachlass liegt in der Bayerischen Staatsbibliothek 1 Literatur BearbeitenFranz Dobmann Georg Friedrich Freiherr von Zentner als bayerischer Staatsmann in den Jahren 1799 1821 Kallmunz Lassleben 1962 Munchener Historische Studien Abteilung Bayerische Geschichte Band 6 Johann August Ritter von Eisenhart Zentner Georg Friedrich Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 67 70 Walter Scharl Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806 bis 1918 Munchener Historische Studien Abteilung Bayerische Geschichte Band 1 Kallmunz Opf 1955 S 118Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Friedrich von Zentner Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Nachlass von Georg Friedrich Freiherr von Zentner 1752 1835 opacplus bsb muenchen de abgerufen am 28 Marz 2020 Normdaten Person GND 118772589 lobid OGND AKS VIAF 18018359 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zentner Georg Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Zentner Georg FriedrichKURZBESCHREIBUNG bayerischer StaatsministerGEBURTSDATUM 27 August 1752GEBURTSORT Strassenheim heute Mannheim WallstadtSTERBEDATUM 20 Oktober 1835STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich von Zentner amp oldid 232351694