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Marie Louise Victoire von Sachsen Coburg Saalfeld 17 August 1786 in Coburg 16 Marz 1861 in Frogmore House Windsor im Englischen Mary Louise Victoria Princess of Saxe Coburg Saalfeld Duchess of Kent in deutscher Umgangssprache auch Marie Luise Viktoria war eine Prinzessin von Sachsen Coburg Saalfeld und durch Heirat nacheinander Furstin von Leiningen und Herzogin von Kent Sie war die Mutter der britischen Konigin Victoria Victoire Duchess of Kent Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Furstin zu Leiningen 1 3 Herzogin von Kent 2 Nachkommen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Victoire war eine Tochter des Herzogs Franz Friedrich von Sachsen Coburg Saalfeld 1750 1806 aus dessen Ehe mit Auguste 1757 1831 Tochter des Grafen Heinrich XXIV Reuss zu Ebersdorf Ihr jungerer Bruder Leopold wurde 1831 Konig der Belgier ihre Schwester Juliane war russische Grossfurstin Ihr altester Bruder Ernst folgte 1806 dem Vater als Herzog von Sachsen Coburg Saalfeld Die Prinzessin galt als schon und geistig hochgebildet 1 Furstin zu Leiningen Bearbeiten Mit 17 Jahren heiratete sie in erster Ehe am 21 Dezember 1803 in Coburg den nachmaligen Fursten Emich Carl zu Leiningen der 23 Jahre alter war als sie und im Jahr 1814 nach zehnjahriger Ehe an einer Lungenentzundung verstarb In erster Ehe war er mit einer Tante Victoires verheiratet gewesen Victoire ubernahm die Regentschaft fur ihren altesten Sohn im Furstentum Leiningen 2 Entsprechend dem Ehevertrag bestand ihr Wittum aus einer Sommerwohnung in Amorbach einer Winterwohnung in Miltenberg und jahrlich 20 000 Gulden 3 Victoires zweiter Ehemann mit dem sie zeitweise in Amorbach lebte um ihren dortigen Aufgaben als Vormunderin und Besitzverwalterin nachzugehen setzte die Residenz der finanzschwachen Fursten zu Leiningen wieder instand Herzogin von Kent Bearbeiten nbsp Victoire 1841 Gemalde von John Lucas nbsp Victoire als Herzogin von Kent 1861 Ermutigt durch Victoires Bruder Leopold warb Eduard August Herzog von Kent und Strathearn um die Witwe die zwar kein Englisch sprach 4 aber aus ebenburtigem Haus stammte und bereits zwei gesunde Kinder geboren hatte Eduard bekraftigte sein Interesse nach dem Tod der britischen Thronfolgerin Charlotte Augusta 1817 5 Am 11 Juli 1818 heirateten beide im Kew Palace Surrey England nach anglikanischem Ritus die eigentliche Eheschliessung hatte schon am 29 Mai desselben Jahres in Coburg stattgefunden Bei der Hochzeit im Kew Palace waren auch Eduards alterer Bruder Wilhelm und Adelheid von Sachsen Meiningen vermahlt worden aus diesen Ehen erwartete man nun den britischen Thronfolger In der koniglichen Familie begegnete man Victoire mit Ablehnung 6 Das Paar wohnte zunachst 1818 19 in einem Palais der Fursten von Leiningen dem Thalheimschen Haus in Eberbach Vor der Geburt des gemeinsamen Kindes der am 24 Mai 1819 geborenen Tochter Alexandrina Victoria der spateren Queen Victoria kehrte das Paar nach England zuruck um dem Kind das Recht auf die Thronfolge zu sichern Pate der Tochter wurde Eduards altester Bruder Georg IV der verlangte dass dem Kind der Name seiner Mutter gegeben werde Ein weiterer Pate der Prinzessin war Zar Alexander I Die Tochter sollte das einzige Kind der Ehe bleiben Fur die damalige Zeit ungewohnlich wurde die Prinzessin im Kensington Palace mit Hilfe der ersten Frauenarztin Deutschlands Charlotte von Siebold zur Welt gebracht unmittelbar nach der Geburt gegen Pocken geimpft und von ihrer Mutter selbst gestillt Der Vater schrieb an seine Schwiegermutter Auguste nach Coburg das Madchen sei fett wie ein Rebhuhn plump as a partridge 7 Acht Monate nach der Geburt Victorias starb Herzog Eduard von Kent Seine Frau hatte an seinem Totenbett fur mehrere Tage gewacht ohne sich auszukleiden Durch den fruhen Tod ihres Ehemanns war Victoire entsprechend dem Testament Eduards allein fur die Erziehung ihrer gemeinsamen Tochter verantwortlich Hochverschuldet und ohne Unterstutzung durch die Familie ihres Mannes konnte sie sich ein Leben in England nur leisten mit Hilfe der finanziellen Unterstutzung ihres Bruders Leopold des zukunftigen Konigs der Belgier Durch die Regentschaftsbill des britischen Parlaments wurde Victoire zur Regentin bestimmt falls ihre Tochter vor Erreichen ihrer Volljahrigkeit zur Regierung kame 8 Spater entwickelte Victoire die als Freundin der Whigs galt ein sehr enges Verhaltnis zu John Conroy der durch ihre Stellung als zukunftige Koniginmutter zu Macht und Einfluss gelangen wollte Die spater als Kensington System bezeichnete gezielte Isolation der Tochter sorgte dafur dass die junge Thronfolgerin ohne gleichaltrige Spielgefahrtinnen aufwuchs und nur unzureichend auf ihre kunftige Rolle als Monarchin vorbereitet wurde 9 Selbst die Thronbesteigung von Wilhelm IV der seine Nichte gerne haufiger am Hofe gesehen hatte 10 anderte diese Situation nicht Die heranwachsende Prinzessin widersetzte sich allerdings zunehmend den Versuchen von John Conroy und ihrer Mutter Macht und Einfluss uber sie zu erlangen Dabei stand ihr ihre Erzieherin Louise Lehzen bei eine Coburger Pastorentochter die bereits Victoires Tochter aus erster Ehe Feodora zu Leiningen erzogen hatte Die Manipulation gipfelte in dem Versuch Conroys sich von der jungen Prinzessin schriftlich bestatigen zu lassen dass sie ihn nach ihrer Thronbesteigung zum Privatsekretar ernennen werde Als Prinzessin Victoria ihm diese Unterschrift verweigerte ubten sowohl ihre Mutter als auch John Conroy erheblichen Druck auf sie aus 1835 kam es deshalb zum Bruch zwischen der Mutter und ihrer zu diesem Zeitpunkt erst 16 jahrigen Tochter 11 Teilweise redeten Mutter und Tochter kaum miteinander Ihr Verhaltnis sollte sich erst normalisieren als Victoria selbst Kinder bekam doch auch ihren Ehemann Albert von Sachsen Coburg und Gotha hielt die junge Konigin anfangs misstrauisch von allen Regierungsgeschaften fern Victoire starb 1861 in Frogmore House und wurde dort in einem fur sie errichteten Mausoleum bestattet Nachkommen Bearbeiten nbsp Victoire mit ihrer Tochter VictoriaAus ihrer ersten Ehe mit dem Fursten von Leiningen hatte Victoire folgende Kinder Karl Friedrich Wilhelm 1804 1856 Furst zu Leiningen 1829 Grafin Maria von Klebelsberg 1806 1880 Feodora 1807 1872 1828 Furst Ernst I zu Hohenlohe Langenburg 1794 1860 Mit dem Herzog von Kent hatte Victoire eine Tochter Alexandrina Victoria 1819 1901 Konigin von Grossbritannien und Irland Kaiserin von Indien 1840 Prinz Albert von Sachsen Coburg und Gotha 1819 1861 Siehe auch BearbeitenStammtafel der Herrscher GrossbritanniensLiteratur BearbeitenKarina Urbach Victoire In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 5 S 810 Digitalisat Dr Macaulay d i James Macaulay Victoria R I Her Life And Reign The Religious Tract Society London 1887 S 14 ff Neuauflage Kessinger Publishing Whitefish MT 2005 ISBN 1 4179 6423 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Victoire von Sachsen Coburg Saalfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grossbritannien und Irland Herzogin von Kent Marie Luise Victoire Victoria Prinzessin von Hessische Biografie Stand 26 Marz 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Wilderich Weick Das herzogliche Haus Sachsen Coburg Gotha Seine Geschichte und gegenwartige Stellung in Europa C Macklot Karlsruhe 1842 S 261 Tom Levine Die Windsors Glanz und Tragik einer fast normalen Familie Campus Verlag Frankfurt am Main u a 2005 ISBN 3 593 37763 2 S 20 Elisabeth Koch Eherechtliche Beziehungen zwischen Angehorigen der Sachsen Coburg Gothaischen Dynastie In Franz Bosbach John R Davis Hrsg Windsor Coburg Geteilter Nachlass gemeinsames Erbe Eine Dynastie und ihre Sammlung Divided estate common heritage Prinz Albert Studien Bd 25 Saur Munchen 2007 ISBN 978 3 598 21425 7 S 167 183 hier S 168 Greg King Twilight of splendor The court of Queen Victoria during her diamond jubilee year John Wiley and Sons Hoboken NJ 2007 ISBN 978 0 470 04439 1 S 28 Edgar Feuchtwanger Viktoria 1837 1901 In Peter Wende Hrswg Englische Konige und Koniginnen der Neuzeit Von Heinrich VII bis Elisabeth II Beck sche Reihe Bd 1872 1 aktualisierte Auflage C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57375 0 S 268 286 hier S 270 Anna Kirwan Victoria May blossom of Britannia Scholastic Inc New York NY 2001 ISBN 0 439 21598 6 S 205 Tom Levine Die Windsors Glanz und Tragik einer fast normalen Familie Campus Verlag Frankfurt am Main u a 2005 ISBN 3 593 37763 2 S 21 Wilderich Weick Das herzogliche Haus Sachsen Coburg Gotha Seine Geschichte und gegenwartige Stellung in Europa C Macklot Karlsruhe 1842 S 263 Hannah Pakula Victoria Tochter Queen Victorias Gemahlin des preussischen Kronprinzen Mutter Wilhelm II Marion von Schroder Verlag Munchen 1999 S 7 und S 8 Carolly Erickson Konigin Victoria Eine Biographie Piper Munchen 2001 S 51 Erickson S 54 59 und Hans Joachim Netzer Albert von Sachsen Coburg und Gotha C H Beck Verlag Munchen 1995 S 122 123 Normdaten Person GND 116883022 lobid OGND AKS LCCN no2002025993 VIAF 49988594 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Victoire von Sachsen Coburg SaalfeldALTERNATIVNAMEN Victoire von Sachsen Coburg Saalfeld Herzogin von KentKURZBESCHREIBUNG Mutter der britischen Konigin Victoria und die Tante des Prinzgemahls AlbertGEBURTSDATUM 17 August 1786GEBURTSORT CoburgSTERBEDATUM 16 Marz 1861STERBEORT Frogmore House Windsor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Victoire von Sachsen Coburg Saalfeld amp oldid 237591615