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Die Stufenburg selten auch Stiefenburg Burg Stufenberg ist eine abgegangene Gipfelburg auf 396 m u NN etwa zwei Kilometer nordwestlich des Baunacher Ortsteiles Godelhof auf der Kuppe des Stiefenberges auch Stufenberg genannt im Landkreis Bamberg in Oberfranken Der Berg ist Teil der Hassberge Die Amtsburg des Hochstiftes Bamberg wurde 1553 zerstort und spater nahezu vollstandig abgetragen Der historische Name der Burganlage ist Burg Stufenberg castrum Stufenberch StufenburgAlternativname n Stiefenburg Burg StufenbergStaat DeutschlandOrt Baunach GodelhofEntstehungszeit um 900 bis 1000Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand Burgstall Wall und GrabenresteStandische Stellung GrafenBauweise SandsteinquaderGeographische Lage 49 59 N 10 49 O 49 989082 10 812983 396 Koordinaten 49 59 20 7 N 10 48 46 7 OHohenlage 396 m u NNStufenburg Bayern p1 Die Burgruine auf einer Karte des Feldmessers Franz Jakob Klietsch 1770 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick vom Vorwall des westlichen Halsgrabens uber das gestaffelte Wallsystem vor der Kernburg nbsp Die Sudseite der Hauptburg mit der vorgelagerten Berme Blick nach Westen nbsp Fundamentreste im Nordwesten der Kernburg nbsp Reste einer originalen Treppe der StufenburgDas dreifache Wallsystem im Westen der Gipfelburg konnte auf eine fruhmittelalterliche Vorgangeranlage hindeuten Ein ahnliches allerdings weitlaufigeres gestaffeltes Wallsystem hat sich auch etwa vier Kilometer sudostlich um die Helenenkapelle bei Kemmern erhalten Derartige Befestigungskonzepte werden oft als ungarnzeitliche Wehranlagen der ersten Halfte des 10 Jahrhunderts n Chr interpretiert Durch die Tiefenstaffelung der Erdwerke sollten die berittenen magyarischen Bogenschutzen auf Distanz gehalten werden Das nahe Baunach erscheint erstmals 802 in einer Urkunde des Klosters Fulda Karl Krimm deutete 1974 auch die Vorgangeranlage der Burg Schadeck im Bereich des Rathauses zu Baunach als eine mutmassliche Ungarnschutzburg Zudem soll auch unterhalb der Stufenburg beim Godelhof ein derartiges Refugium angelegt worden sein das spater zu einer Wasserburg umgestaltet wurde Die typische Anlage der Erdwerke vor der Stufenburg macht Krimms Angaben sehr plausibel Eine fruhmittelalterliche Zeitstellung der westlichen Erdwerke der Stufenburg ist allerdings spekulativ da solche Wallgraben noch gelegentlich bis ins fruhe Hochmittelalter angelegt wurden Ein ganz ahnliches dreifaches Wallsystem befindet sich etwa vor der hoch bis spatmittelalterlichen Burg Rundeck im Anlautertal Landkreis Eichstatt im nordlichen Oberbayern Das Grundungsdatum der Burg wird um das Jahr 1220 geschatzt 1 Georg Ludwig Lehnes interpretierte 1842 die drei Burgen Stufenburg Baunach und Taschendorf Daschendorf als fruhmittelalterliche Grenz und Schutzburgen gegen die Einfalle der Slawen Im Gebiet der ostlichen Hassberge belegen zahlreiche Ortsnamen die slawische Besiedlung der Region Die heidnischen Main Rednitzwenden wurden bereits kurz nach der Grundung des Bistums Bamberg bekehrt und rasch germanisiert Heute erinnern nur noch die Ortsnamen und einige Sagengestalten wie Poppel an die slawische Vergangenheit des Baunachgrundes Lehnes sah im Namen der Burg einen Hinweis auf einen germanischen Trinkgott Stufo Tatsachlich durfte sich der Burg und Bergname allerdings von der Form des Bergmassives ableiten Die Hassberge sind ein reich zergliedertes Waldgebirge das hier in Stufen bis auf uber 400 Meter ansteigt Im Hochmittelalter gehorte das castrum Stufenberch ab 1244 zum Besitz der Grafen von Andechs Meranien Die Burg soll bereits kurz nach 1196 von einem Ministerialen des Klosters Fulda aus dem Geschlecht der Herren von Stollberg angelegt worden sein der hierzu durchaus einen alteren Burgplatz ausgewahlt haben konnte Die Herrschaft geht wohl auf eine Vogtei des Klosters zuruck Die Neuanlage geschah angeblich trotz des Einspruchs der Bischofe von Bamberg und Wurzburg der Grafen von Henneberg und der Andechser Grafen Nach dem Aussterben der Andechser Dynasten ging die Veste um 1248 als Lehen des Klosters Fulda an Friedrich I von Truhendingen Beide Hochadelsgeschlechter besetzten die Stufenburg mit Dienstleuten oder Burgmannen 1397 erwarb das Bistum Bamberg unter Bischof Lamprecht von Brunn die Burg mit allem Zubehor von den Truhendingern Das Hochstift installierte dort an der Grenze zum konkurrierenden Bistum Wurzburg den Mittelpunkt seines Amtes Stufenberg das bis zur Sakularisation 1803 bestand Im 15 Jahrhundert war die Stufenburg vorubergehend im Besitz der Herren von Rotenhan eines der bedeutendsten Niederadelsgeschlechter des Baunach und Weisachtales Furstbischof Anton von Rotenhan musste den Amtssitz 1435 um 6000 Gulden an seine Bruder verpfanden Um 1430 waren die Hussiten in Ostfranken eingefallen Das Bistum konnte sich fur 12 000 Gulden Losegeld freikaufen geriet dadurch jedoch in finanzielle Schwierigkeiten Die Rotenhan hielten das Pfand trotz einiger Streitigkeiten bis 1483 Unter anderem soll Veit von Rotenhan die Dacher der Burg verkommen lassen haben Unter Furstbischof Philipp von Henneberg beschloss das Hochstift deshalb die vollstandige Ruckerwerbung der Herrschaft Wahrend des Deutschen Bauernkrieges verwusteten die Aufstandischen die Anlage Den Quellen zufolge flohen die bischoflichen Beamten Christoffel von Fuchs Amtmann und Fritz Knoblach Kastner am 18 Mai 1525 mit ihren Familien vor den anruckenden Hallstadter und Baunacher Revolutionaren Angeblich steckten die Bauernhaufen Teile der Burg in Brand 1 Nach der blutigen Niederschlagung der Revolte mussten die Untertanen zum Wiederaufbau der Burg beitragen Im Furstbistum Bamberg wurden nur die Hauptradelsfuhrer der Aufstandischen hingerichtet Der vergleichsweise milde Furstbischof Weigand von Redwitz reduzierte das Strafmass oft auf eine dem Vermogen angepasste Geldstrafe So musste etwa der Baunacher Viertelmeister Michael Pauer wegen seiner Beteiligung an der Zerstorung der Burg 2000 Gulden entrichten Dies entsprach ungefahr dem Wert von zehn starken Ochsen 1553 zerstorten die Truppen des Markgrafen Albrecht Alkibiades wahrend des Zweiten Markgrafenkrieges den Amtssitz endgultig Die Stufenburg wurde aufgegeben und das Amt hinunter in die Stadt Baunach verlegt Das erhaltene barocke Amtsschloss Kastenhof in Baunach entstand Ende des 17 Jahrhunderts Nach der Zerstorung der Burg wurden die verwertbaren Materialien ausgebaut und das Mauerwerk bis auf Fundamentreste abgetragen Viele Gebaude der umliegenden Ortschaften darunter die Kirche im Baunacher Ortsteil Dorgendorf wurden aus den Steinen der Stufenburg gebaut Um 1770 standen noch einige Mauerzuge aufrecht wie eine stilisierte Darstellung des Feldmessers Franz Jakob Klietsch es andeutet 1838 meldete der Historische Verein zu Bamberg der koniglichen Regierung dass die Ruine von der Bevolkerung zerstort werde Das aufgehende Mauerwerk durfte also um 1850 vollstandig wieder verwertet worden sein Um 1980 wurde vor dem westlichen Halsgraben eine Informationstafel aufgestellt Beschreibung BearbeitenDer Burgstall liegt in etwa 396 Meter Meereshohe auf dem lang gezogenen Rucken des Stiefenberges uber Baunach Die relativ kleinflachige rechteckige Kernburg wird im Osten durch einen nur etwa drei Meter tiefen Halsgraben geschutzt Der Graben lauft beidseitig des Hauptburgkegels als Hangraben bzw Berme nach Osten Hier ist dem inneren bis zu funf Meter tiefen Graben eine machtige Wallschuttung vorgelegt Vor dem Wall erkennt man zwei weitere zwei bis drei Meter tiefe Graben mit Zwischenwallen Der mittlere Wall wurde teilweise durch einen kleinen Steinbruch beseitigt und scheint nach Norden abgegraben oder nicht weitergefuhrt worden zu sein Neben dem Steinbruch an der Sudwestseite sind besonders vor dem ostlichen Halsgraben zahlreiche Materialgruben zu erkennen aus denen sicherlich bereits im Mittelalter das Baumaterial fur die Burg gewonnen wurde Bei einer angenommenen Entstehung der Burg um das Jahr 1196 erscheint insbesondere das westliche Wallsystem als typologisch veraltet Hochmittelalterliche Ministerialenburgen sind meist zwei oder mehrteilige Anlagen aus einer Hauptburg oder einem Turmhugel und einer Vorburg Moglicherweise wurde der mittlere Wall des Westriegels spater teilweise planiert um hier eine kleine Vorburg unterzubringen Von Westen bietet der Burgstall eher das gut erhaltene Bild einer kleineren aber stark befestigten fruhmittelalterlichen Dorfschutzburg Ungefahr 1500 Meter westlich der Burg sind die Reste einer weiteren Wehranlage unbekannter Zeitstellung im Gelande erkennbar Auf dem Plateau der Kernburg sind noch einige Fundamentreste aus grossen Sandsteinquadern erhalten Mehrere Gruben mit Ziegelresten und Steinschutt markieren die Standorte der Burggebaude Der Burgstall ist frei zuganglich und uber die markierten Rundwanderwege um den Stiefenberg auf Naturwegen gut erreichbar Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als mittelalterlichen Burgstall unter der Denkmalnummer D 4 6030 0032 2 Literatur BearbeitenGeorg Ludwig Lehnes Geschichte des Baunach Grundes in Unterfranken Wurzburg 1842 Nachdruck Neustadt an der Aisch 2005 ISBN 3 89557 251 9 Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Band XV Bezirksamt Ebern Munchen 1916 Nachdruck Munchen Wien 1983 ISBN 3 486 50469 X S 201 Karl Krimm Stadt und Amt Baunach Ein Beitrag zur Heimatkunde Hallstadt 1974 Nachdruck Baunach 2002 ISBN 3 88778 264 X Erich Walter 1200 jahriges Baunach Stadt und Landschaft Heimatbeilage zum Oberfrankischen Schulanzeiger 297 Bayreuth 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Stufenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Burg Stufenberg bei hinterindien de Geschichte der Stadt Baunach Informationen zum nahen Baunacher Ortsteil Godeldorf WanderinfosEinzelnachweise Bearbeiten a b Kurzer Uberblick uber die Geschichte der Stadt Baunach auf stadt bamberg de Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Burgen und Schlosser im Landkreis Bamberg Schlosser Schloss Aschbach Oberes Schloss Bischberg Unteres Schloss Bischberg Schloss Burgellern Schloss Burggrub Schloss Burgwindheim Oberes Schloss Buttenheim Unteres Schloss Buttenheim Schloss Daschendorf Schloss Elsendorf Schloss Frensdorf Schloss Grasmannsdorf Schloss Greifenstein Schloss Kirchschletten Schloss Konigsfeld Mainschlosschen Wasserschloss Pommersfelden Schloss Reckendorf Wasserschloss Reckendorf Schloss Reichmannsdorf Schloss Sambach Schloss Sassanfahrt Schloss Schadeck Pflegschloss Schesslitz Schloss Seehaus Schloss Seehof Schloss Marquardsburg Wasserschloss Thungfeld Schloss Trabelsdorf Schloss Treppendorf Schloss Trunstadt Schloss Tutschengereuth Schloss Unterleiterbach Schloss Weissenstein Schloss Wernsdorf Schloss WingersdorfBurgen und Ruinen Burgruine Giech Burg Gugel abgegangen Burg Heroldstein abgegangen Burg Lisberg Burg Niedersenftenberg abgegangen Burg Rothenstein abgegangen Burgruine Stufenberg Burg Veilbronn abgegangen Burg Windeck abgegangen Turmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Buchenberg Turmhugel Burglesau Turmhugel Grasmannsdorf Turmhugel Lauf Turmhugel Obermelsendorf Burg Obersenftenberg Turmhugel Roschlaub Burg Helfenroth Schlosshugel Turmhugel Schlosshugel Seehoflein Turmhugel Schlossleshoppel Turmhugel Seeleiten Turmhugel Stegaurach Turmhugel Steinsdorf Turmhugel Stolzenroth Turmhugel Wolkendorf Turmhugel Zoggendorf Schloss Zoggenreuth Herrensitze Amtshaus Baunach Herrensitz Untermanndorf Herrensitz ZuckshutBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Am Schwedenfelsen Burgstall am Lohberg Abschnittsbefestigung Bischofsgraben Burg Oberwiesentfels Abschnittsbefestigung Brandiger Knock Ringwall Burgebrach Ringwall Burgstuhl Abschnittsbefestigung Dragonerspitz Burgstall Freudeneck Burgstall Friesener Warte Abschnittsbefestigung Ha Knock Burgstall Harziger Stein Abschnittsbefestigung Herrenknock Burgstall Hoher Stein Burgstall Huppendorf Burgstall Kemmern Burgstall Ketschendorf Burgstall Ketschenstein Abschnittsbefestigung Knock Burgstall Liebenau Abschnittsbefestigung Oberngrub Burgstall Roth Abschnittsbefestigung Schellenberg Ringwall Schwedenschanze Burgstall Seigelstein Burgstall Stolzenroth Burgstall Unterleiterbach Abschnittsbefestigung Wolfsgrube Abschnittsbefestigung ZwirsteinWehrkirchen Wehrkirche Heiligenstadt St Veit und St Michael Wehrkirche Herzogenreuth St Nikolaus Wehrkirche Hohenpolz St Laurentius Wehrkirche Konigsfeld St Jakobus der Altere und Katharina Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stufenburg amp oldid 219533235