www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den thuringischen Ort Heldburg Fur weitere Bedeutungen des Wortes siehe Heldburg Begriffsklarung Heldburg ist eine Stadt im Landkreis Hildburghausen im aussersten Suden Thuringens Heldburg liegt im Zentrum des Heldburger Landes ist Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Heldburger Unterland und hat knapp 3500 Einwohner davon ca 1000 im Ortsteil Heldburg Wappen Deutschlandkarte50 279722222222 10 725555555556 Koordinaten 50 17 N 10 44 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis HildburghausenVerwaltungs gemeinschaft Heldburger UnterlandFlache 112 74 km2Einwohner 3362 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 30 Einwohner je km2Postleitzahl 98663Vorwahl 036871Kfz Kennzeichen HBNGemeindeschlussel 16 0 69 063LOCODE DE HURStadtgliederung 14 StadtteileAdresse der Stadtverwaltung Hafenmarkt 16498663 HeldburgWebsite stadt heldburg deBurgermeister Christopher Other 2 CDU Lage der Stadt Heldburg im Landkreis HildburghausenKarteOberhalb der Stadt liegt die Veste Heldburg mit dem 2016 eroffneten Deutschen Burgenmuseum Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geographische Lage 1 2 Stadtgliederung 1 3 Nachbargemeinden 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Stadtrat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Die Veste Heldburg uber der Stadt nbsp Schuhmarkt mit dem Unteren Tor auch Untertor nbsp Stadtkirche nbsp Happachsches Haus nbsp Forsthaus HeldburgGeographische Lage Bearbeiten Heldburg liegt an der Kreck einem Nebenfluss der Rodach jeweils etwa 20 km entfernt von Hildburghausen Thuringen im Norden Coburg Oberfranken im Osten und Bad Konigshofen Unterfranken im Westen Die nachstgelegenen Oberzentren nach Coburg sind Bamberg 45 km sudlich und Schweinfurt 45 km sudwestlich Entlang des Krecktals befinden sich Wiesen und Ackerflachen wahrend weite Waldgebiete die ubrige Umgebung Heldburgs einnehmen Stadtgliederung Bearbeiten Das Stadtgebiet gliedert sich in folgende Ortsteile Albingshausen Bad Colberg Einod Gellershausen Gompertshausen Heldburg Hellingen Holzhausen Kasslitz Lindenau Poppenhausen Rieth Volkershausen VolkmannshausenNachbargemeinden Bearbeiten Die Nachbargemeinden der Stadt sind von Norden beginnend im Uhrzeigersinn Westhausen Straufhain Bad Rodach Ummerstadt Sesslach Maroldsweisach Schweickershausen Sulzdorf an der Lederhecke Trappstadt und Schlechtsart Geschichte BearbeitenErstmals wurde Heldburg in der am 17 Oktober 837 ausgestellten Urkunde Nr 507 des Codex Eberhardi genannt Sigibald Testamentsvollstrecker des Grafen Asis ubertrug darin Guter in Heldburg und weiteren Orten an das Kloster Fulda Die 1317 erstmals genannte Veste war Herrschaftssitz der Grafen von Henneberg nach denen das Gebiet 1353 an die Burggrafen von Nurnberg und 1374 an die Wettiner fiel Heldburg erhielt Stadtrecht am 2 Dezember 1394 der Rat ist 1396 bezeugt und hatte in beschranktem Umfang die Niedergerichte inne Im 16 Jahrhundert wurde Heldburg befestigt Die Stadtkirche Unser lieben Frauen unterstand im Mittelalter dem Landkapitel Coburg des Bistums Wurzburg Heldburg war 1557 1700 von der Hexenverfolgung betroffen 22 Frauen und der Sohn einer Angeklagten gerieten in Hexenprozesse Funf Frauen wurden hingerichtet drei starben unter der Folter Im letzten Hexenprozess war Dorothea Schutz aus Heldburg sieben Monate im Kerker und wurde zweimal gefoltert bis sie 1700 unter der Folter starb 3 Die Bewohner betrieben vor allem Landwirtschaft und Handwerk 1833 wurden 1185 Einwohner gezahlt um diese Zeit wanderten viele Einwohner nach Nordamerika aus 1922 wurde Einod eingemeindet Nach der deutschen Teilung waren Heldburg und das benachbarte Ummerstadt die sudlichsten Stadte der DDR Das Heldburger Land bildete einen Zipfel der an drei Seiten vom Gebiet der Bundesrepublik Deutschland umgeben war Das fuhrte dazu dass das Gebiet vollstandig in die 1952 geschaffene Sperrzone an der innerdeutschen Grenze geriet Die isolierte Lage behinderte Bewohner Wirtschaft und Verkehr massiv und fuhrte zu Stagnation und Abwanderung der Bevolkerung Weitere Bevolkerungsverluste entstanden durch zwei Zwangsaussiedlungen 1952 Aktion Ungeziefer und 1961 Aktion Kornblume aus dem Sperrgebiet 4 Am 23 Marz 1993 grundeten die sechs ehemals selbststandigen Gemeinden Bad Colberg Gellershausen Heldburg mit Einod Holzhausen Lindenau und Volkershausen die Einheitsgemeinde Bad Colberg Heldburg Am 1 Januar 2019 schlossen sich die Gemeinden Hellingen und Gompertshausen mit der Stadt Bad Colberg Heldburg zur Stadt Heldburg zusammen Politik BearbeitenStadtrat Bearbeiten Bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 wurde bei einer Wahlbeteiligung von 71 0 der erste Stadtrat der neuen Stadt mit folgendem Ergebnis gewahlt 5 Partei Liste SitzeCDU 47 7 9FW UB 1 45 5 8BZH 2 3 6 1BCI 3 3 2 0Gesamt 100 0 181 Freie Wahler Unabhangige Burger 2 Bundnis Zukunft Hildburghausen 3 Bad Colberg Initiative e V Burgermeister Bearbeiten Bei der Burgermeisterwahl am 26 Mai 2019 wurde Christopher Other CDU bei einer Wahlbeteiligung von 70 8 mit 91 1 der gultigen Stimmen zum ersten Burgermeister der neuen Stadt gewahlt Er war der einzige aufgestellte Kandidat 2 Wappen Bearbeiten Es zeigt auf rotem Wappenschild einen silbernen Zinnenturm an den ein aufgerichteter goldener Lowe seine Pranken legt Das Wappen entstammt den alten nachweisbaren Siegeln der Stadt Die Ahnlichkeit mit dem Wappen der Stadt Meissen ein aufgerichteter schwarzer Lowe legt dort seine Pranken an einen roten Zinnenturm weist deutlich auf die wettinische Herkunft des Heldburger Wappens hin Der sogenannte Meissner Lowe ist in zahlreichen Wappen der ehemaligen wettinischen Stadte zu finden Der Zinnenturm weist auf die Wehrhaftigkeit der Stadt nach ihrer Befestigung mit einer Stadtmauer hin Die Farbgebung des Heldburger Wappens ist mehrfach verandert worden Ein wiederaufgefundenes holzgeschnitztes Wappen von 1833 es hangt im Rathaus zeigt einen goldenen Lowen und einen goldenen Turm Sehenswurdigkeiten BearbeitenNordostlich der Stadt befindet sich die Veste Heldburg in der sich das Deutsche Burgenmuseum befindet Nach jahrelangen Sanierungs und Bauarbeiten an der Veste wurde das Museum am 8 September 2016 durch den thuringischen Ministerprasidenten eroffnet Das Museum umfasst 40 Raume welche sich mit der Bedeutung und Funktion von Burgen beschaftigten Zudem werden ihre bauliche Entwicklung und das Leben auf Burgen sowohl in Friedens als auch in Kriegszeiten dargestellt 6 Sehenswert ist auch die Altstadt mit ihren restaurierten Fachwerkbauten aus der Fruhen Neuzeit Sie ist von einer Stadtmauer aus dem 16 Jahrhundert umgeben Erhalten sind neben Mauerabschnitten funf der ehemals 14 Turme siehe Apothekerturm Heldburg sowie das Untertor als eines von ehemals vier Stadttoren Die evangelische Stadtkirche Unserer Lieben Frauen an der Westseite des Marktplatzes stammt aus der Zeit zwischen 1502 und 1537 der Turm ist alter Die 1497 erstmals erwahnte Friedhofskapelle St Leonhard diente seit 1950 viele Jahre auch als katholische Kirche Das Rathaus ist ein Fachwerkbau mit Dachreiter und befindet sich am Markt im Stadtzentrum In der Nahe der Auffahrt zur Veste Heldburg steht die abgestorbene Schiesseiche mit einem Brusthohenumfang von 7 05 m 2014 7 Wirtschaft und Verkehr BearbeitenHeldburg ist nach wie vor landwirtschaftlich gepragt es gibt keine grosseren Gewerbebetriebe am Ort Die Stadt nimmt Verwaltungs und Versorgungsfunktionen fur das nahere Umland wahr Es bestand ein Bahnhof an der Strecke Hildburghausen Lindenau Friedrichshall Die feierliche Einweihung der Teilstrecke von Hildburghausen nach Heldburg erfolgte am 1 Juli 1888 Am 1 Dezember wurde das Reststuck in Betrieb genommen Im Jahr 1946 mussten die Schienen im Rahmen der Reparationsleistungen an die Sowjetunion demontiert werden Landesstrassen verbinden Heldburg mit Gleichamberg im Nordwesten Hildburghausen im Norden Bad Rodach im Nordosten Coburg im Osten Sesslach im Sudosten und Maroldsweisach im Sudwesten In Coburg und Hildburghausen befinden sich derzeit die nachsten Anschlusse ans Eisenbahn und Autobahnnetz Personlichkeiten BearbeitenEucharius Hoffmann 1540 1588 Komponist Organist Chorleiter Musikdokumentar in Stralsund geboren in Heldburg Johann Gerhard 1582 1637 bedeutender Vertreter der lutherischen Orthodoxie Kirchenvater Superintendent in Heldburg 1606 1615 Generalsuperintendent in Coburg Lehramt am Gymnasium Casimirianum in Coburg Professor in Jena Autor Paul Matthias Wehner 1583 1612 Jurist Autor geboren in Heldburg Georg Achatz Heher 1601 1667 Jurist Diplomat und Kanzler von 1648 bis 1659 Oberamtmann in Heldburg Johann Eichel von Rautenkron 1621 1688 Ethnologe und Jurist geboren in Heldburg Georg Schubart 1650 1701 Professor in Jena lehrte Jura Philosophie Universalgeschichte Poesie und Eloquenz geboren in Heldburg Johann Christian Thomae 1668 1724 Rektor Buchautor geboren in Heldburg Johann Wilhelm Wagner 1681 1745 Astronom geboren in Heldburg Lorenz Adam Bartenstein 1711 1796 Hofmeister 8 und Rektor des Casimirianums in Coburg August Friedemann Ruhle von Lilienstern 1744 1828 Jurist Publizist Schriftsteller geboren in Heldburg 9 Paulus Motz 1817 1904 Mundartdichter zeitweise Forster in Heldburg Conrad Bonsack 1830 1899 Lehrer archaologischer Sammler Steinsburg Wilhelm Friedrich von Heim 1835 1912 Staatsminister des Herzogtums Sachsen Meiningen Ehrenburger von Heldburg Adolf Brodfuhrer 1845 1907 Generalarzt Fritz Binde 1867 1921 Schriftsteller Prediger und Evangelist geboren in Heldburg Julius Klee 1899 1989 Schauspieler geboren in Heldburg Heinz Richard Blumlein 1927 evangelisch lutherischer Pfarrer 1962 1992 in Heldburg tatig Johannes W Schneider 1928 2010 Psychologe Waldorfpadagoge Anthroposoph Autor geboren in Heldburg Alfred Ehrhardt Heldburg 1939 2008 Maler Lithograph geboren in Heldburg Birgit Dahlenburg 1959 2017 Kunstwissenschaftlerin Kustodin Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Autorin geboren in HeldburgLiteratur BearbeitenMartin Zeiller Heldburg In Matthaus Merian Hrsg Topographia Franconiae Topographia Germaniae Band 9 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1648 S 46 Volltext Wikisource Max Rainer Uhrig Das Heldburger Land In Frankenland Zeitschrift fur frankische Landeskunde und Kulturpflege Heft 6 Wurzburg Juni 1990 frankenland franconica uni wuerzburg de Universitat Wurzburg Norbert Klaus Fuchs Das Heldburger Land ein historischer Reisefuhrer Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2013 ISBN 978 3 86777 349 2 Stadt Bad Colberg Heldburg Hrsg Das Heldburg Buch Beitrage zur 1175 jahrigen Stadtgeschichte Bad Colberg Heldburg 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heldburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von HeldburgEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu a b Burgermeisterwahl Heldburg 2019 wahlen thueringen de abgerufen am 1 August 2019 Kai Lehmann Ausstellung Luther und die Hexen Bereich Heldburg Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden 2012 Ronald Fussel Die Hexenverfolgungen im Thuringer Raum Veroffentlichungen des Arbeitskreises fur historische Hexen und Kriminalitatsforschung in Norddeutschland Band 2 Hamburg 2003 S 237 f Egbert Friedrich Hexenjagd im Raum Rodach und die Hexenprozessordnung von Herzog Johann Casimir Schriften des Rodacher Ruckert Kreises Heft 19 Rodach 1995 S 192 236 Norbert Klaus Fuchs Billmuthausen Das verurteilte Dorf Greifenverlag zu Rudolstadt amp Berlin 2009 ISBN 978 3 86939 004 8 Stadtratswahl Heldburg 2019 wahlen thueringen de abgerufen am 1 August 2019 Das Deutsche Burgenmuseum In Homepage des Deutschen Burgenmuseums aufgerufen am 13 September 2016 Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen Abgerufen am 10 Januar 2017 Georg Bruckner Bartenstein Lorenz Adam In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 93 Wilhelm Sauer Ruhle v Lilienstern August Friedemann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 610 f Ortsteile von Heldburg Albingshausen Bad Colberg Einod Gellershausen Gompertshausen Heldburg Hellingen Holzhausen Kasslitz Lindenau Poppenhausen Rieth Volkershausen VolkmannshausenStadte und Gemeinden im Landkreis Hildburghausen Ahlstadt Auengrund Beinerstadt Bischofrod Brunn Thur Dingsleben Ehrenberg Eichenberg Eisfeld Grimmelshausen Grub Heldburg Henfstadt Hildburghausen Kloster Vessra Lengfeld Marisfeld Masserberg Oberstadt Reurieth Romhild Schlechtsart Schleusegrund Schleusingen Schmeheim Schweickershausen St Bernhard Straufhain Themar Ummerstadt Veilsdorf Westhausen Normdaten Geografikum GND 4239421 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heldburg amp oldid 237681532