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Die Stiftskirche zu Romhild ist die evangelisch lutherische Pfarrkirche die auf das Patrozinium Jungfrau Maria und Johannes dem Taufer geweiht ist Sie stammt in ihrer heutigen Gestalt grosstenteils aus dem Jahr 1470 Stiftskirche RomhildSarkophag des Henneberger Grafenpaares Hermann VIII und Elisabeth von BrandenburgStatue von Otto IV von HennebergOstchor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Stiftskirche wurde im Jahre 1341 erstmals urkundlich erwahnt Anfang des 15 Jahrhunderts genehmigte der Wurzburger Bischof Romhild eine eigene selbststandige Pfarrei Mitte des 15 Jahrhunderts schuf der Landesherr Graf Georg I von Henneberg der Aschacher Linie unter dessen Patronat die Kirche stand zwolf Priesterstellen zur Berufung von Stiftsherren um zusammen mit anderen vermogenden Familien ein Kollegiatstift zu begrunden 1 Im Jahr 1450 erhob Wurzburger Bischof Gottfried das Gotteshaus zur Stiftskirche In der Folge entstand bis 1470 eine neue Hallenkirche Ab 1465 nutzten die Henneberger das Gotteshaus als Hof und Begrabniskirche Unter dem letzten Henneberger Grafen der Aschacher Linie Graf Berthold XVI der 1549 starb wurde 1546 die Reformation eingefuhrt Nach der ersten sachsisch ernestinischen Visitation im Jahr 1556 wurde das Kollegiatstift aufgehoben und aus der Stiftskirche die Hauptpfarrkirche der Stadt Herzog Johann Casimir liess 1585 an der Sudseite der Kirche einen Anbau errichten Ein Stadtbrand im Jahr 1609 zerstorte Teile des Turmkopfes der eine Spitze aus Eichenholz mit einem Schieferdach hatte und des Kirchendaches Der Wiederaufbau ab 1610 erfolgte mit der heutigen Turmhaube Herzog Heinrich veranlasste Ende des 17 Jahrhunderts unter anderem mit einem neuen Hochaltar und einer neuen Orgel eine Anderung der liturgischen Ausrichtung Beschreibung BearbeitenDie Romhilder Kirche hat noch grosstenteils die spatgotische Gestalt ihrer Fertigstellung im Jahr 1470 Es ist eine dreischiffige Staffelhallenkirche mit drei Jochen im Langhaus Das Mittelschiff des Langhauses endet beidseitig in Chorraumen Rippengewolbe auf hohen achteckigen Pfeilern ruhend uberspannen das Langhaus Im Ostchor befindet sich ein grosser Altar und im Westchor eine Empore die ursprunglich der Platz des Furstenstuhls war und seit 1680 die Orgel tragt Im Erdgeschoss befindet sich die Eingangshalle des westlichen Kirchenportals Eine steinerne Inschrift uber diesem bezeugt den Bau der Kirche und der Stiftung Der rund 48 Meter hohe Kirchturm steht am Ende des nordlichen Seitenschiffes neben dem Ostchor Er hat als oberen Abschluss eine Haube mit doppeltem verschiefertem Arkadenaufsatz und welscher Haube sowie Turmzier mit Turmknopf und Wetterfahne Vier Bronzeglocken die alteste aus dem Jahr 1610 hangen in dem Turm Im Sockelgeschoss des Turms befindet sich die Sakristei die auch ein Rippengewolbe hat Im Jahr 1965 wurden im Rahmen einer Sanierung Teile der neugotischen Emporen und des Gestuhls sowie die Kanzel entfernt Die farbige Fassung aus dem 15 Jahrhundert wurde rekonstruiert Ausstattung BearbeitenDie barocke Orgel errichtete von 1680 bis 1682 der Gothaer Orgelbaumeister Johann Moritz Weisse mit 25 Registern zwei Manualwerken und Pedal Den Prospekt schuf der Romhilder Hoftischler Esajas Sterzing Der Schleusinger Orgelbauer Theodor Kuhn baute 1866 das Instrument um und entfernte dabei das Ruckpositiv Im Jahr 1980 erfolgte durch die Bautzner Orgelbauwerkstatt Eule eine Restaurierung wobei der ursprungliche Zustand weitestgehend wiederhergestellt wurde Im Ostchor steht ein barocker Hochaltar von 1692 geschnitzt von Johann Adam Lux aus Neustadt an der Saale und bemalt von dem Hofmaler J Gedeler aus Bayreuth Mittig zeigt der Altar die Taufe Jesu durch Johannes den Taufer und den geoffneten Himmel mit der Taube Darunter befindet sich ein Vers aus Psalm 111 4 Daruber ist die Gruppe der Junger mit Jesu in ihrer Mitte dargestellt Den oberen Abschluss bildet eine Christusfigur als der Auferstandene Herr mit der Siegesfahne Seitlich um die Darstellungen sind die vier Evangelisten mit ihren Symbolen angeordnet Ausserdem befinden sich im Ostchor steinerne Grabplatten der Grafen von Henneberg ein Chorgestuhl aus der Zeit des Chorherrenstiftes sowie Tafel und Glasmalereien aus der Zeit der Kirchengrundung Zu den besonderen Ausstattungsstucken gehoren die bronzenen Grabdenkmaler der Henneberger Grafen die aus der Werkstatt des Nurnberger Erzgiessers Peter Vischer dem Alteren und seiner Sohne kamen Die Denkmale sind zwischen 1488 und 1510 entstanden und befinden sich seit 1735 in der Taufkapelle Es sind eine Statue von Otto IV von Henneberg und die Tumba fur Hermann VIII von Henneberg und dessen Gattin Elisabeth von Brandenburg ein Werk aus der fruhen Renaissancezeit das insgesamt 16 Wappen tragt Wahrend des Bestehens des Stiftes entstand eine Bibliothek Die historische Kirchenbibliothek umfasst heute 846 Titel von denen 196 im 16 Jahrhundert erschienen sind 1 Literatur BearbeitenJoachim Neubert Hrsg Die Kirchen im Landkreis Hildburghausen nichts anderes als Gottes Haus die Pforte des Himmels Verlag Frankenschwelle Hildburghausen 2006 ISBN 3 86180 174 4 S 218 Wolf Dieter Raftopoulo Rhon und Grabfeld Kulturfuhrer Eine kunst und kulturhistorische Gesamtdokumentation der alten Kulturlandschaften RMd Verlag Gerbrunn 2017 ISBN 978 3 9818603 7 5 S 280 281 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiftskirche Romhild Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Stiftskirche RomhildEinzelnachweise Bearbeiten a b Bibliothek in der Stiftskirche50 397712 10 539111 Koordinaten 50 23 51 8 N 10 32 20 8 O Normdaten Geografikum GND 4322800 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftskirche Romhild amp oldid 225043714