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Die Herrschaft Breuberg war eine Herrschaft im nordlichen Odenwald Sie entstand aus dem Besitz der Reize von Breuberg Mittelpunkt war die Burg Breuberg Mittelpunkt der Herrschaft war die Burg Breuberg Merian Stich 1656 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Reize von Breuberg 1 2 Erstes Kondominium 1 2 1 Entwicklung 1 2 2 Grafische Ubersicht zum Kondominat 1 2 3 Rechnungen der Grafen von Wertheim 1 3 Wertheimischer Alleinbesitz 1497 1556 1 3 1 Anfange 1 3 2 Reformation 1 3 3 Michael III 1 4 Zweites Kondominium 1 4 1 Beginn 1 4 2 17 Jahrhundert 1 5 Mediatisierung 2 Territorium 2 1 Geografische Lage 2 2 Bestandteile 3 Recht 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenReize von Breuberg Bearbeiten Hauptartikel Breuberg Adelsgeschlecht nbsp Burg Breuberg Hauptburg und TorbauDer Ursprung der Herrschaft ist eng mit dem gleichnamigen Adelsgeschlecht verbunden Dieses stellte zunachst fuldische Gefolgsleute im Jahr 1189 ein Reiz von Lutzelbach aus Lutzelbach 1 Burg Lutzelbach war vermutlich deren Stammburg 2 Um 1200 entstand die Burg Breuberg als fuldisches Lehen das Adelsgeschlecht ist erstmals 1222 mit der neuen Herkunftsbezeichnung von Breuberg urkundlich belegt Im Verlauf des hohen Mittelalters gelang es den Breubergern das ursprungliche Kirchengut zu entfremden Parallele Entwicklungen sind in dieser Zeit haufig in direkter Nachbarschaft etwa bei den Schenken von Erbach die gleichzeitig von der Auflosung des Lorscher Besitzes im Odenwald profitierten 3 Durch Erbschaft beim Aussterben der Herren von Budingen waren die Reize von Breuberg seit 1239 auch in der Wetterau begutert wo sie durch Lehensvergaben an die Herren von Buches Carben und die Schelme von Bergen nachweisbar sind nbsp Propsteigebaude des Klosters HochstDas Herrschaftsgebiet im nordlichen Odenwald war mit Beginn der urkundlichen Uberlieferung bereits ausgebildet und umfasste neben der Zent Lutzelbach im Wesentlichen die Zent Hochst und die Zent Brombach Das Gericht Neustadt kam spater hinzu und bildete einen eigenstandigen vierten Teil der aus der Burgfreiheit als Burgsiedlung der Burg Breuberg hervorging Die Burg in Lutzelbach wurde zuletzt 1200 erwahnt und anscheinend danach aufgegeben Kern der Herrschaft bildeten nun die Burgen Breuberg und Kirchbrombach 4 Die Erstnennung von Hochst im Odenwald 1156 5 setzt dort bereits einen Gerichtsort voraus der sich aus der fuldischen Obervogtei Umstadt als Untervogtei gebildet hatte Die Breuberger hatten vermutlich damit die Gerichtsherrschaft erlangt Auf die Herren von Breuberg geht wahrscheinlich auch die vor 1219 erfolgte Grundung der Propstei am Kloster Hochst zuruck Erstes Kondominium Bearbeiten Entwicklung Bearbeiten Die Herren von Breuberg starben 1323 mit dem Tod Eberhards III im Mannesstamm aus Erbinnen waren seine beiden Tochter Elisabeth verheiratet mit Graf Rudolf IV von Wertheim und Luckarde verheiratet zunachst mit Konrad V von Weinsberg spater mit Gottfried V von Eppsteinsowie zwei Nichten Kunizza verheiratet mit Konrad von Trimberg und Mechthild Anm 1 Die Erben bildeten ein Kondominat Das weinsbergische Viertel wurde nach dem Tod Konrads V 1328 und der erneuten Heirat seiner Witwe Luckarde in ein eppsteinisches und ein weinsbergisches Achtel geteilt Konrad von Trimberg erreichte 1329 den Verzicht von Mechthild zu seinen Gunsten und hatte damit die Halfte der Herrschaft inne verpfandete das aber alles 1336 an Rudolf von Wertheim und Gottfried V von Eppstein wobei Eppstein dieses trimbergische Viertel aber spatestens 1341 weiter verausserte 6 Wertheim hielt also um die Mitte des 14 Jahrhunderts drei Viertel Anm 2 der Herrschaft Weinsberg und Eppstein je ein Achtel Das weinsbergische Achtel fiel nach dem Tod Konrads VI von Weinsberg 1366 auch an Eppstein Ebenfalls 1366 oder 1367 erhielt Ulrich IV von Hanau als Schwiegersohn Rudolfs von Wertheim ein Drittel des wertheimischen Anteils 1409 konnten die Wertheimer Grafen diese Anteile jedoch zuruckkaufen Das Eppsteinische Viertel scheint gegen Ende des 14 Jahrhunderts an mehrere regionale Niederadlige Ganerben verpfandet worden zu sein Anm 3 Unter pfalzischer Vermittlung erhielten die Erbacher Schenken 1399 in einem in Heidelberg vereinbarten Tausch ein Viertel der Burg ohne Vasallen und Anteil am Ort Neustadt der 1378 unterhalb der Burg als Burgsiedlung gegrundet worden war Im Austausch bekamen die Grafen von Wertheim einen Anteil an der Burg Reichenberg im Gersprenztal Zweck dieses Handels war anscheinend die niederadlige Ganerbenpartei durch machtigere Territorialherren aus der Burg zu drangen und von der Burg Breuberg ausgehende Raubzuge zu verhindern Wertheim konnte allerdings nur geringes Interesse an einer machtigen Gegenpartei haben da es erkennbar um den Alleinbesitz von Burg und Herrschaft als Residenz fur seine jungere Linie bemuht war So gelang es den Grafen von Wertheim nur ein Jahr spater das eppsteinische Viertel zu erwerben Das Wertheimer Teilungsstatut von 1398 sah den Ausbau der Herrschaft Breuberg als Kernland der jungeren Linie vor Erst 1497 gelang es den Wertheimern Burg und Herrschaft vollstandig in ihren Besitz zu bekommen indem sie das eppsteinisch erbachische Viertel auslosten 7 Grafische Ubersicht zum Kondominat Bearbeiten Besitzanteile wahrend der Zeit als Kondominat 1323 1497 Zeitraum Herren Bemerkungen1323 1328 Elisabeth von BreubergWertheim Kunizza von BreubergTrimberg namentlich nicht bekannter EhemannMechthild von Breuberg Luckarde von BreubergWeinsberg Erbteilung der Herren von Breuberg Aufteilung zu vier Vierteln an die Tochter und Nichten Eberhards III bzw deren Ehemanner1328 1329 Wertheim Trimberg Mechthild von Breuberg Eppstein Weinsberg Mit dem Tod Konrads V von Weinsberg 1328 und der Wiederverheiratung seiner Witwe Luckarde von Breuberg an Gottfried V von Eppstein fiel der weinsbergische Anteil zur Halfte ein Achtel des Gesamtbesitzes an Eppstein 1329 1336 Wertheim Trimberg Eppstein Weinsberg Verzicht Mechthilds von Breuberg zu Gunsten Konrads von Trimberg1336 spatestens 1341 Wertheim Eppstein Weinsberg Konrad von Trimberg versetzte seine Halfte 1336 an Wertheim und Eppstein 1341 1366 Wertheim Eppstein Weinsberg Spatestens 1341 wurde das ehemals trimbergische Viertel von Eppstein an Wertheim verpfandet 1366 oder 1367 1399 Hanau Wertheim Eppstein Mit dem Tod Konrads VI von Weinsberg 1366 fiel das weinsbergische Achtel an Eppstein 1366 oder 1367 erhielt Ulrich von Hanau ein Drittel des bisherigen wertheimischen Anteils 1399 1400 Hanau Schenken von Erbach Wertheim Eppstein weiterverpfandet an eine niederadlige Ganerbenpartei Eppstein verpfandete sein Viertel in der Zwischenzeit an eine Ganerbenpartei weshalb 1399 im Reichenberger Vertrag das bisher von Eppstein an Wertheim verpfandete Viertel an die Schenken von Erbach gegen einen Anteil an Reichenberg eingetauscht wurde 1400 1409 Hanau Erbach Wertheim Wertheim konnte schon ein Jahr spater das verpfandete Eppsteiner Viertel erwerben 1409 1497 Erbach Wertheim Ruckkauf des hanauischen Viertels durch Wertheim 14091497 1556 Wertheimischer Alleinbesitz 1497 loste Wertheim die eppsteinisch erbachische Pfandschaft aus und gelangt in den Alleinbesitz der Herrschaft Rechnungen der Grafen von Wertheim Bearbeiten Eine Raritat sind die erhaltenen Rechnungen der Grafen von Wertheim in der Herrschaft Breuberg im Zeitraum 1409 1485 8 Diese Rechnungsaufstellungen entweder als Einzel Monats oder Jahresabschlussrechnungen geben einen detaillierten Einblick in die Besitz Wirtschafts und Lebensverhaltnisse der damaligen Zeit Entstanden sind diese Rechnungen aus der Rechnungslegung des Kondominats und der Vormundschaft Johann II zu Wertheim um 1365 1444 uber seinen Stiefbruder Michael I zu Breuberg dem eigentlich Berechtigten des Wertheim Breuberg Schweinberger Besitzes Anm 4 Wertheimischer Alleinbesitz 1497 1556 Bearbeiten Anfange Bearbeiten Mit dem Alleinbesitz der Grafen von Wertheim begann unter Graf Michael II eine intensive Bautatigkeit auf der Burg Breuberg Mit dem Ausbau der Burg ging auch die Aufwertung der unterhalb gelegenen Stadt Neustadt einher Die Entwicklung der Stadt zum wirtschaftlichen Mittelpunkt verlief weitgehend parallel zur Erweiterung der Burg setzte aber bereits vor dem Wertheimer Alleinbesitz ein 1456 richtete Graf Wilhelm von Wertheim ein Manngericht unter der Linde in Neustadt ein 9 Graf Georg II von Wertheim Sohn Michaels II starb 1530 nach neunjahriger Regierung Fur den minderjahrigen Sohn Michael III waren als Vormunder gemeinsam Grafin Barbara von Wertheim Graf Wilhelm IV von Eberstein und Schenk Christoph von Limpurg tatig Reformation Bearbeiten Bedingt durch die um sich greifende Reformation gab es auch in der Herrschaft Breuberg alerley yrungen Irrungen wie ein Schreiben des Amtmannes Georg von der Than belegt da etlich pawren Bauern auf lutryss lutherisch weyss 10 die Beichte und auch das altkirchliche Sakrament ablehnten Anm 5 Die Vormunder reagierten mit einem Schreiben am 14 Mai 1537 11 eindeutig zugunsten der reformationsfreundlichen Haltung der Untertanen Anm 6 und bezogen sich dabei auf eine Kirchenordnung wohl von Johann Eberlin von Gunzberg 1527 28 herausgegeben und von Martin Luther und Philipp Melanchthon bestatigt die in der Grafschaft Wertheim bereits vor dem Tod Georg II 1530 eingefuhrt wurde 12 Bei der Einfuhrung der Reformation war einiges zu regeln Geeignete Pfarrer die die neue Lehre vertraten waren zu finden Anm 7 die Besoldung der Pfarrer die nun eine Familie zu ernahren hatten war zu regeln ebenso die Versorgung der Armen und Witwen und die Organisation des Schulwesens das der Grafin sehr am Herzen lag 13 1537 kam Johann Specklin Speckel von Michelstadt wo er 1526 als Messpriester erwahnt wird nach Raibach Faktisch war er der erste Superintendent Landesbischof der Herrschaft Breuberg Zu den ersten protestantischen Pfarrern in der Herrschaft Breuberg zahlten soweit bekannt Sandbach vor 1541 Werner Crabronius 1541 1542 Conrad Frabricius Schmid 1542 1543 Johannes Weitpot 1547 Volpert Fischer 1550 1554 Melchior Mayer 1555 1557 Christoph Beihel 1557 1569 Johannes Scherpff Raibach Rai Breitenbach 1537 Johannes Speckel Ab 1542 Filial von Sandbach Kirch Brombach 1542 1543 Johannes Speckel 15 44 45 1554 Conrad Krauthauss Vielbrunn 1541 Johannes Stoltz 1543 1545 Johannes Weitpot 1545 1550 Johannes Scherpff 1553 1554 Hartmann Hartmanni 1554 1555 Philipp So h m 1557 Vertretung M Johannes Ulrich 1557 1569 Johannes Wurzburger Lutzelbach 1541 1543 Johannes Pictoris 1543 Johannes Weitpot ab 1543 Filial von Vielbrunn 14 Die anderen Orte wie die Stadt Neustadt Breuberg die Burgkapelle Breuberg Hochst u a wurden von der Pfarrei Sandbach betreut bzw von dem zu der jeweiligen Pfarrkirche gehorigen Geistlichen Michael III Bearbeiten nbsp Epitaph Michaels III von Wertheim in der Evangelischen Kirche Sandbach In diesem Sinne trat auch Barbaras Sohn Michael III seine Herrschaft an Er hatte als 15 Jahriger ein Jahr 1544 45 in Wittenberg und Leipzig studiert 15 Nach seiner Ruckkehr in die Grafschaft 1545 heiratete er 1550 Katharina von Stolberg Mit Michael III starben die Grafen von Wertheim 1556 aus Er wurde in der evangelischen Kirche in Sandbach beigesetzt das reich verzierte Epitaph ist erhalten Zweites Kondominium Bearbeiten Beginn Bearbeiten nbsp Grafschaft Erbach 1645 mit der Herrschaft Breuberg nbsp Grafschaft Erbach und Herrschaft Breuberg 1793Das Erbe fuhrte wieder zu einem Kondominat Die Grafen Eberhard Georg und Valentin von Erbach erhielten als Nachkommen der Tochter Michaels II zusammen die Halfte wie es 1551 durch den Reichenberger Erbvertrag festgelegt worden war Die andere Halfte erhielt gemass einem Vertrag aus dem Jahr 1553 Graf Ludwig zu Stolberg Seine Anspruche ruhrten daher dass zum einen seine altere Tochter Katharina mit Michael III verheiratet gewesen war Zum anderen war seine Mutter Anna Erbtochter der Eppsteiner die immer noch zumindest theoretisch ein Losungsrecht fur die verpfandeten Teile von Burg und Herrschaft besassen 16 Den kondominial regierenden Erben gelang es das Kloster Hochst das in der Herrschaft Breuberg lag nach 1556 unter Berufung auf den Augsburger Religionsfrieden von 1555 in einem geregelten Verfahren in den Klosterfonds umzuwandeln aus dessen Ertragen Pfarrer und Lehrer besoldet Kirchenbaulasten bestritten Schulen unterhalten Stipendien fur Schuler und Studenten ausgegeben und Kosten der Armenversorgung bezahlt werden konnten 17 17 Jahrhundert Bearbeiten Durch Kauf und Vertrage gelang es den Lowensteinern bis zum Beginn des 17 Jahrhunderts den ursprunglich Stolberger Anteil in ihren Besitz zu bringen Sie nannten sich nun Lowenstein Wertheim Mit der Aufteilung der Lowensteiner Hauptlinie war zunachst die katholische Linie Lowenstein Wertheim Rochefort Eigentumer der halben Herrschaft Breuberg spater die Linie Lowenstein Wertheim Rosenberg Auch die Erbacher Halfte war durch die verschiedenen Erbteilungen in wechselndem Besitz verschiedener Linien nach deren Aussterben wieder in der Hauptlinie bis sie 1747 endgultig an die jungste Linie Erbach Schonberg unter Graf Georg August kam Die Teilung in zwei Halften zwischen den Hausern Lowenstein Wertheim und Erbach blieb bis zum Ende des Alten Reiches konstant und fur die weitere Geschichte bestimmend Das Territorium wurde nun meist als Gemeinherrschaft Breuberg bezeichnet worauf heute noch Grenzsteine mit den Buchstaben GHB hinweisen Im Dreissigjahrigen Krieg bekampften sich beide Parteien die unterschiedlichen Konfessionen angehorten teilweise offen wobei es meist um den Besitz der Festung Breuberg ging Der Besitz der Anlage wechselte mehrfach mit dem Kriegsgluck der jeweiligen Partei 18 Von kriegerischen Auseinandersetzungen blieb das Breuberger Land in der folgenden Zeit nicht verschont allerdings standen die Besitzer dabei nicht mehr auf verschiedenen Seiten Im Pfalzischen Erbfolgekrieg verweigerten sie zunachst im Mai 1693 die Aufnahme einer hessen kasselischen Besatzung zum Schutz vor den Franzosen Spater nahmen sie 40 kursachsische Infanteristen auf Im Osterreichischen Erbfolgekrieg gelang es den Franzosen im Mai 1743 den Breuberg durch die List eines pfalzischen Forsters vom Otzberg einzunehmen Dies hatte allerdings fur den Krieg keine Bedeutung weil sie im Monat darauf nach der Schlacht bei Dettingen das Gebiet wieder raumen mussten Der franzosische Versuch zwei Jahre spater eine Besatzung in die Festung zu verlegen scheiterte daran dass die Landesherren neutral bleiben wollten und die Besatzung durch Soldaten des Frankischen Reichskreises rechtzeitig verstarken liessen Bei Sandbach kam es zu einem kurzen Gefecht zwischen Franzosen und Osterreichern 19 Mediatisierung Bearbeiten Durch den Beitritt der Landgrafschaft Hessen Darmstadt zum Rheinbund 1806 wurde sie von Napoleon zum Grossherzogtum Hessen erhoben und durfte sich auch die Herrschaft Breuberg aneignen 20 Dort gehorte das Gebiet zur Provinz Starkenburg und wurde als standesherrliches Amt Breuberg weitergefuhrt Als Kompensation erhielten die Familienoberhaupter der Fursten von Lowenstein Wertheim und der Grafen von Erbach den Status von Standesherren 21 was in der Folge auch mit je einem Sitz in der Ersten Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen verbunden war Im Amt Breuberg wirkte vom 28 Juli 1808 bis zum 12 Oktober 1821 als Hoheitsbeamter und ab 1817 als Hoheits Regierungsbeamter der Hofrat Ferdinand Jakob Beck ca 1762 1834 Mit der Justiz und Verwaltungsreform von 1821 22 kam es auch hier zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung Das Amt wurde aufgelost seine Aufgaben hinsichtlich der Verwaltung dem neu gebildeten Grossherzoglich Hessisch Furstlich Lowenstein Wertheimische und Graflich Erbach Schonbergischen Landratsbezirk Breuberg die Rechtsprechung dem Grossherzoglich Hessisch Furstlich Lowenstein Wertheimische und Graflich Erbach Schonbergischen Landgericht Hochst ubertragen 22 Territorium BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Die Herrschaft Breuberg wurde nach Norden und Westen vom pfalzischen Territorium Oberamt Otzberg und dem Kondominat Umstadt begrenzt Im Suden erstreckte sich das Gebiet der Schenken von Erbach im Osten zum Main hin waren viele Orte und der Bachgau in kurmainzischem Besitz Bestandteile Bearbeiten Die Zuordnung einzelner Orte zur Herrschaft Breuberg kann im Laufe der Zeit gewechselt haben Anhaltspunkt fur die Zugehorigkeit kann sein wenn ein Ort nach Sandbach oder Kirchbrombach pfarrte oder mehrheitlich den Zehnten an die Herrschaft abfuhrte Das betrifft im Wesentlichen Ortsteile der heutigen Gemeinden Breuberg Lutzelbach Hochst im Odenwald und Brombachtal von denen die ersten drei heute noch als Breuberger Land bezeichnet werden Die nachfolgende Aufstellung gibt die Verhaltnisse zum Zeitpunkt der Mediatisierung 1806 wieder 23 Zent NeustadtArnheiter Hof 24 Burg Breuberg Hardt Hof Neustadt Raibach Wolfen Hof Zent HochstAnnelsbach Breitenbach Dusenbach Eschern Wustung 25 Etzen Gesass Forstel Hainstadt Hochst im Odenwald Hummetroth Muhlhausen Mumling Grumbach Oberhochst Wustung 25 Pfirschbach Sandbach Rimhorn Rosenbach Hof Zent KirchbrombachAffhollerbach Balsbach 26 Birkert Breuberger Seite Anm 8 Bollstein Gumpersberg Hembach Hollerbach Kilsbach Hof Kirchbrombach Langenbrombach Breuberger Seite Anm 9 Nieder Kinzig Ober Kinzig Stierbach Hof WallbachZent LutzelbachAngelhof Hof Breitenbrunn Bremhof Weiler Brunnthal Hof Haingrund fruher Walderlenbach Hainhaus Weiler und Jagdschloss Hengmantel Hof Kimbach Lutzelbach Ohrenbach Seckmauern Vielbrunn WiebelsbachRecht BearbeitenIm Bereich der Herrschaft Breuberg galt das Erbacher Recht 27 Literatur BearbeitenBreuberg Herrschaft In Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 2 verbesserte Auflage C H Beck Munchen 1989 ISBN 3 406 33290 0 S 77 Wolfram Becher Geschichte des Breubergs bis zum 14 Jahrhundert In Burg Breuberg im Odenwald Geschichte und Landschaft Vierte veranderte Auflage Herausgegeben vom Breuberg Bund Neustadt 1979 S 19 40 Karl Ernst Demandt Geschichte des Landes Hessen 2 Auflage Barenreiter Verlag Kassel Basel 1972 ISBN 3 7618 0404 0 S 492 494 Hermann Ehmer Die Grafen von Wertheim und die Reformation der Herrschaft Breuberg in Kirchen im Breuberger Land Rai Breitenbach hrsg im Auftrag des Hochster Klosterfonds von Pfarrer Thomas Geibel Hochst 1989 S 9 35 Ders Graf Michael III von Wertheim 1529 1556 in Kirchen im Breuberger Land Sandbach Wald Amorbach hrsg im Auftrag des Hochster Klosterfonds von Pfarrer Paul Trupp Hochst 1992 S 74 89 Ders Grafin Barbara von Wertheim und die Reformation in Rai Breitenbach in Stadt Breuberg 1200 Jahre Rai Breitenbach hrsg im Auftrag der Stadt Breuberg vom Ortsbeirat Rai Breitenbach Breuberg 1997 S 139 145 L Ewald Beitrage zur Landeskunde In Grossherzogliche Centralstelle fur die Landes Statistik Hg Beitrage zur Statistik des Grossherzogthums Hessen Jonghaus Darmstadt 1862 Friedrich Horeth Die Grafschaft Erbach und die Herrschaft Breuberg vor dem 30 jahrigen Krieg Verlag Franz in Erbach 1930 Elisabeth Kleberger Territorialgeschichte des hinteren Odenwalds Grafschaft Erbach Herrschaft Breuberg Herrschaft Frankisch Crumbach Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt 1958 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 19 besonders S 78 97 Erich Langguth Neue Bausteine zur Reformationsgeschichte der Herrschaft Breuberg in Kirchen im Breuberger Land Sandbach Wald Amorbach hrsg im Auftrag des Hochster Klosterfonds von Pfarrer Paul Trupp Hochst 1992 S 45 73 Anke Stosser Herrschaften zwischen Rhein und Odenwald In Winfried Speitkamp Hrsg Ritter Grafen und Fursten weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca 900 1806 Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 17 5 Handbuch der hessischen Geschichte 3 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 S 152 170 bes S 161 163 Hans Teubner und Sonja Bonin Kulturdenkmaler in Hessen Odenwaldkreis Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Vieweg Braunschweig Wiesbaden 1998 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland ISBN 3 528 06242 8 S 20f Winfried Wackerfuss Das Zinsbuch der Herrschaft Breuberg von 1426 Herausgegeben vom Breuberg Bund Breuberg Neustadt 2004 ISBN 3 922903 08 8 Hans H Weber Der Breuberg und seine Besitzer vom 14 Jahrhundert bis zur Gegenwart In Burg Breuberg im Odenwald Geschichte und Landschaft Vierte veranderte Auflage Herausgegeben vom Breuberg Bund Neustadt 1979 S 41 60 Michael Weber Barbara von Wertheim Vormundschaftliche Regentin in der Reformationszeit in gelurt Odenwalder Jahrbuch fur Kultur und Geschichte 2017 hrsg vom Kreisarchiv Odenwald Erbach 2016 S 41 55 Thomas Wehner Wertheim hier besonders Ausgestaltung des lutherischen Kirchenwesens und Einfuhrung der Reformation in der Herrschaft Breuberg unter Grafinwitwe Barbara S 222ff in Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung Vereinsschriften der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum Hrsg Klaus Ganzer Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung Land und Konfession 1500 1650 Teil 4 Mittleres Deutschland Munster 1992 S 214 232 Anmerkungen Bearbeiten Der Ehemann von Mechtild ist namentlich nicht bekannt Wertheim hatte ein Viertel im Eigenbesitz ein weiteres Viertel als trimbergische und ein drittes Viertel als trimbergisch eppsteinische Pfandschaft inne Darunter befanden sich Philipp VII und der VIII von Falkenstein Kraft von Bellersheim Konrad Krieg von Altheim und Sibold V Schelm Diese Guterverteilung beruhte auf der Teilungsregelung von 1398 durch den Vater Johann I von Wertheim 1340 1407 Das Ende der Vormundschaft begann mit der Heirat zwischen Michael I als dreizehnjahrigem und Sophia Grafin von Henneberg Aschbach am 26 Januar 1413 zog sich aber bis 1418 hin Hierzu zahlte auch das Sterbesakrament denn in diesem Rahmen fielen vorechtliche verachtliche wort e Ebenso waren sie nicht bereit die damit verbundenen Abgaben an den Priester zu leisten der zwar zu der Amtshandlung gerufen dann aber von den Angehorigen dy erben nicht bezahlt wurde Darum so erma h nen bevelhen und wollen auch hiermit ernstlich von euch gehabt hon das s ir nun hinfuro dem armen volck klar lauter und rein Evangelion wie uns das Christus hinder ime verlassen und den heyligen aposteln an allen enden der welt zu verkunden geboten und sie geheissen hat on alle menschliche zulegung und kirchenmerl e n wie bissher vil beschehen ist auch prediget und verkundet Zu den Missbrauchen werden nun die Wallfahrten die Aufbewahrung des Sakramentes im Tabernakel die Fronleichnamsprozession und andere me h r missbreuch gezahlt die wohl 1537 noch in der Herrschaft praktiziert wurden Hingegen sollen die Pfarrer die Sakramente in baiderley gestalt halten taufung der kinder der kranckken hochzeit machen Den Pfarrern wurde als fortbildende Literatur einem jedem ein postill wohl M Luthers Deutsche Postille von 1521 und kirchenordnung zugeschickt Die mess ist ein sonder notwendig und gottlich stuck unsers glaubens wobei diese nun nach der neuen Kirchenordnung zu feiern ist Das Schreiben endet mit dem deutlichen Befehl Die Pfarrer haben sich zu bedencken und die ordnungen zu besichtigen und dann bei der gn frawen von Wertheim wittib etc am Pfingsttag zu erscheinen und ir gemuth wess sie bedacht seyen zu eroffnen Die Besetzung der Pfarrstellen war anfangs problematisch da es noch keine rechtliche Grundlage gab ohne die Zustimmung des lokalen Bischofs eine Pfarrstelle zu besetzen Ein Schreiben der Grafin Barbara 1535 lasst die Vorgehensweise erkennen Der Aschaffenburger Kanoniker Wendelin Becker hatte die Pfarrstelle in Vielbrunn inne Er versorgte diese aber nicht selbst sondern uberliess sie einem anderen Pfarrer dem er einen Teil der Pfrunde der dortigen Kirche zusprach Diese Art Pfrundenteilung zwischen dem Stelleninhaber und seinem Stellvertreter vor Ort war eine gangige aber auch umstrittene Praxis die oft dazu fuhrte dass die seelsorgerliche Arbeit in den landlichen Ortsgemeinden vernachlassigt wurde In dieser Situation sah sich die zustandige Herrschaft in die Pflicht genommen kraft ihres Pfarrbesetzungsrechtes einzugreifen In diesem rechtlichen Rahmen handelte Grafin Barbara als sie nach dem Tod des Stellvertreters in Vielbrunn vom Stelleninhaber und Kanoniker Becker in einem Schreiben verlangte er solle selber seine Pfarrstelle versorgen oder sie sehe sich gezwungen die Pfarrstelle Vielbrunn mit einem von ihr ausgewahlten Pfarrer zu besetzen Der Kanoniker Becker behielt weiterhin die Pfarrei musste sich aber mit einem geringeren Pfrundenteil abfinden Inwieweit die Pfarrstelle sofort mit einem evangelischen Pfarrer besetzt wurde ist ungewiss Erst 1541 ist dort mit Johann Stolz ist dort ein Pfarrer wieder urkundlich greifbar Hermann Ehmer Die Grafen von Wertheim und die Reformation der Herrschaft Breuberg In Im Auftrag des Hoster Klosterfonds Pfarrer Thomas Geibel Hrsg Kirchen im Breuberger Land Rai Breitenbach Hochst S 25 f Ahnlich verhalt es sich mit der Besetzung der Pfarrstelle in Raibach Rai Breitenbach Der Regierung von Wertheim gelang es von Gans von Otzberg die vakante Pfarrstelle zu ubernehmen und diese mit einem christlichen Pfarrer zu besetzen Dieser sollte dann zu den tragenden Saulen der Reformation in der Herrschaft Breuberg werden Thomas Wehner Wertheim S 224 Der Ort war geteilt Die andere Halfte gehorte zur Kurpfalz Ewald Beitrage zur Landeskunde S 46 Der Ort war geteilt Die andere Halfte gehorte zum Amt Furstenau der Grafschaft Erbach Ewald Beitrage zur Landeskunde S 48 Einzelnachweise Bearbeiten Valentin Ferdinand Gudenus Codex Diplomaticvs Exhibens Anecdota Ab Anno DCCCLXXXI Ad MCCC Mogvntiaca Ivs Germanicvm Et S R I Historiam Illvstrantia Gottingen 1743 S 293 f Nr 106 Thomas Steinmetz Burgen im Odenwald Verlag Ellen Schmid Brensbach 1998 ISBN 3 931529 02 9 S 44 Holger Goldner Stammburg der Breuberger entdeckt In hessenARCHAOLOGIE 2001 S 139 Elisabeth Kleberger Territorialgeschichte des hinteren Odenwalds Darmstadt 1958 S 79 f Hans H Weber Der Breuberg und seine Besitzer vom 14 Jahrhundert bis zur Gegenwart In Burg Breuberg im Odenwald Geschichte und Landschaft Neustadt 1979 S 46 Aufbewahrt im Hessischen Staatsarchiv Marburg StA MR Urkunden R Ia Stift Fulda 1156 Heinrich Wagner Die Erstnennung von Hochst im Odenwald 1156 In Verein fur Heimatgeschichte Hochst e V Hrsg Beitrage zur Geschichte von Hochst im Odenwald Hochst 2006 Elisabeth Kleberger Territorialgeschichte des hinteren Odenwalds Darmstadt 1958 S 89 f Elisabeth Kleberger Territorialgeschichte des hinteren Odenwalds Darmstadt 1958 S 91 f Winfried Wackerfuss Kultur Wirtschafts und Sozialgeschichte des Odenwaldes im 15 Jahrhundert Die altesten Rechnungen fur die Grafen von Wertheim in der Herrschaft Breuberg 1409 1484 Breuberg Bund Breuberg Neustadt 1991 ISBN 3 922903 04 5 Hans H Weber Der Breuberg und seine Besitzer vom 14 Jahrhundert bis zur Gegenwart In Burg Breuberg im Odenwald Geschichte und Landschaft Neustadt 1979 S 48 51 Erich Langguth Neue Bausteine zur Reformationsgeschichte der Herrschaft Breuberg In Im Auftrag des Hochster Klosterfonds von Pfarrer Paul Trupp Hrsg Kirchen im Breuberger Land Sandbach Wald Amorbach Hochst 1992 S 46 Erich Langguth Neue Bausteine zur Reformationsgeschichte S 48 f Michael Weber Barbara von Wertheim Vormundschaftliche Regentin in der Reformationszeit In Kreisarchiv Odenwaldkreis Hrsg gelurt Odenwalder Jahrbuch fur Kultur und Geschichte 2017 Erbach 2016 S 50 Thomas Wehner Wertheim In Klaus Ganzer Hrsg Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung Vereinsschriften der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum Band 52 Aschendorff Munster 1992 S 223 Erich Langguth Neue Bausteine zur Reformationsgeschichte der Herrschaft Breuberg S 73 Hermann Ehmer Graf Michael III von Wertheim 1529 1556 In Kirchen im Breuberger Land Sandbach Wald Amorbach S 79 f Elisabeth Kleberger Territorialgeschichte des hinteren Odenwalds Darmstadt 1958 S 92 f Hans H Weber Der Breuberg und seine Besitzer vom 14 Jahrhundert bis zur Gegenwart In Burg Breuberg im Odenwald Geschichte und Landschaft Neustadt 1979 S 48 51 Hermann Ehmer Die Grafen von Wertheim und die Reformation der Herrschaft Breuberg S 30 f Hans H Weber Der Breuberg und seine Besitzer vom 14 Jahrhundert bis zur Gegenwart In Burg Breuberg im Odenwald Geschichte und Landschaft Neustadt 1979 S 72 Anja Dotsch Christian Ottersbach Burg Breuberg im Odenwald vom stauferzeitlichen Adelssitz zur Residenzburg und Festung Schnell und Steiner Regensburg 2008 S 22 f Hans H Weber Der Breuberg und seine Besitzer vom 14 Jahrhundert bis zur Gegenwart In Burg Breuberg im Odenwald Geschichte und Landschaft Neustadt 1979 S 75 f Rheinbundakte Artikel 24 Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren betreffend vom 7 August 1848 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 40 vom 9 August 1848 S 237 241 Bekanntmachung die Bildung des Landraths und Landgerichts Bezirks Breuberg betreffend vom 8 Mai 1822 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 18 vom 17 Juni 1822 S 199 Soweit nicht anders angegeben nach Ewald Beitrage zur Landeskunde S 47 Arnheiter Hof Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 26 April 2011 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Hochst im Odenwald Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 29 November 2010 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Gehoftgruppe Balsbach Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 15 Marz 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Arthur Benno Schmidt Die geschichtlichen Grundlagen des burgerlichen Rechts im Grossherzogtum Hessen Curt von Munchow Giessen 1893 S 109 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Breuberg amp oldid 231050007