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Die romisch katholische Pfarrkirche Maria Opferung ist ein unter Denkmalschutz 1 stehendes Kirchengebaude im Heusenstammer Stadtteil Rembrucken in Sudhessen Die Pfarrgemeinde gehort zum Pastoralraum Heusenstamm Dietzenbach der Region Mainlinie im Bistum Mainz Die neobarocke Kirche steht unter dem Patrozinium der heiligen Maria und gilt als Wahrzeichen Rembruckens Die katholische Pfarrkirche Maria Opferung Rembrucken erbaut 1925 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Kapelle von 1756 1 2 Die Kirche von 1926 2 Weblinks 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kapelle von 1756 Bearbeiten Wie aus einer Schenkungsurkunde des Hartliebus Bunner aus dem Jahr 1268 hervorgeht wurde die Bevolkerung Rembruckens anfangs vom Kloster Patershausen kirchlich betreut Es ist belegt dass Rembrucken spatestens ab 1477 Filialgemeinde der Pfarrei Weiskirchen war Da der Ort bis 1756 kein eigenes Kirchengebaude besass musste die Bevolkerung zum Gottesdienstbesuch die Pfarrkirche St Petrus in Ketten in Weiskirchen aufsuchen 2 Im Jahr 1756 wurde mit dem Bau der Kapelle Maria Opferung das erste Kirchengebaude in Rembrucken errichtet Fundamentreste der Kapelle konnten 2008 bei Bauarbeiten am Rembrucker Dorfplatz aufgedeckt werden Als Baumaterial dienten im Wesentlichen die zu einem Kaufpreis von 90 Rheinischen Gulden erworbenen Steine der 1755 abgerissenen 3 alten Wallfahrtskapelle auf der Liebfrauenheide bei Klein Krotzenburg Der Anbau einer Sakristei folgte nachtraglich im Jahr 1864 ebenso wie der Anbau eines Glockenturmchens 1877 Die Kapelle mit schlichter Fassade wies einen dreiseitigen Chorschluss auf besass zwei Rundbogenfenster an ihren Langmauern sowie ein Buntglasfenster uber dem sudlichen Eingang und eine niedrig gehaltene Empore die etwa bis zur Mitte des Innenraums der Kapelle reichte Der Innenraum enthielt sieben Banke und bot Platz fur etwa 50 Glaubige 1893 erhielt die Kapelle eine in Frankenthal gegossene Glocke mit ungewohnlich hohem Silbergehalt welche die Inschrift SANCTA MARIA B ORA PRO NOBIS FRANCISCUS SPRENG PAROCHUS IN WEISKIRCHEN dt Heilige Maria bitte fur uns Franz Spreng Pfarrer in Weiskirchen tragt Die Glocke dient seit 1974 als Gelaut der Trauerhalle des Rembrucker Friedhofs In ihrem Inneren beherbergte die Rembrucker Kapelle mit dem Rembrucker Altar um 1590 gefertigt 4 ein bauliches Kunstwerk der Renaissance Der Steinaltar wurde vermutlich fur die Kirche des Klosters Patershausen gestiftet 4 und gelangte nach Auflosung des Klosters nach Steinheim wahrscheinlich in die dortige Schlosskirche Mit dem Neubau der Kapelle Maria Opferung gelangte der Altar 1756 nach Rembrucken wo er bauliche Anderungen erfuhr Der die Kreuzigungsgruppe enthaltende Mittelteil des Altars wurde entsprechend dem Patronat Mariens durch ein Marienbild ersetzt und stattdessen an der Aussenwand der Kapelle angebracht Zudem wurde aufgrund der geringen Bauhohe der Kapelle die obere Begrenzung des Steinaltars abgetrennt Nach dem Abriss der Kapelle 1925 lagerte der Altar einige Jahre in Rembrucken bis er 1936 in das Diozesanmuseum in Mainz gelangte Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde der Rembrucker Altar durch Bombeneinwirkung stark beschadigt 4 Er galt lange Zeit als verschollen bis 2008 durch Prof Elmar Gotz in den Depots des Diozesanmuseums 23 Einzelteile des Altars als solche identifiziert wurden die bis 2010 wieder zusammengefugt werden konnten 4 2011 folgte bei einem Steinmetz in Heusenstamm eine eingehende Restaurierung 4 Seitdem befindet er sich als Dauerleihgabe des Diozesanmuseums im Haus der Stadtgeschichte in Heusenstamm Die Kirche von 1926 Bearbeiten nbsp Innenraumansicht der KircheIm Jahr 1910 lebten 236 Einwohner in Rembrucken wahrend die 1756 erbaute Kapelle lediglich Platz fur 50 Menschen bot Da die Bevolkerung Rembruckens fast ausschliesslich katholisch und die 1756 errichtete Kapelle mittlerweile baufallig geworden war schien ein Kirchenneubau oder alternativ eine Vergrosserung der Kapelle unausweichlich 5 Im Jahr 1918 wurde durch das Bischofliche Ordinariat die Einrichtung eines Kirchenbaufonds zur Erweiterung der Kapelle genehmigt jedoch wurde das angesparte Geld schon kurze Zeit spater fur die Anschaffung eines neuen Harmoniums verbraucht das bis in die 1950er Jahre in Rembrucken Verwendung fand Die auf den Ersten Weltkrieg folgende Nachkriegszeit verhinderte eine weitere Realisierung der Erweiterungsplane Nachdem im Jahr 1922 in Rembrucken ein Kirchenbauverein gegrundet worden war wurden bereits im Januar 1923 die fur einen Kirchenneubau entworfenen Bauplane vom bischoflichen Ordinariat in Mainz gutgeheissen Aufgrund der mit der Hyperinflation 1923 verbundenen Geldentwertung entschied man sich das bis zu diesem Zeitpunkt angesparte Geld in Baumaterialien zu investieren und diese bis zur Realisierung des Kirchenneubaus zwischenzulagern Von der Steinheimer Firma Busch wurde im Februar 1923 der alte Barockaltar der Ober Rodener St Nazarius Kirche fur 230 000 Mark erworben Im Januar 1925 folgte schliesslich die endgultige Genehmigung der Bauplane fur den Rembrucker Kirchenneubau An Pfingstmontag dem 2 Juni 1925 wurde der letzte Gottesdienst in der alten Rembrucker Kapelle abgehalten Bereits einen Tag spater folgte der Abriss der alten Kapelle Mit der Grundsteinlegung am 28 Juni 1925 wurden die Bauarbeiten zur Errichtung der neuen Rembrucker Kirche eingelautet Dabei wurden die alten Steine des Rembrucker Kapellenbaus wiederverwendet Ende August 1925 wurde mit der Dacheindeckung des Neubaus begonnen Am 13 September 1925 wurden aus der Glockengiesserei in Frankenthal zwei neue Glocken abgeholt die vor der Kirche St Cacilia in Heusenstamm geschmuckt und nach Rembrucken gebracht wurden wo sie auf dem Schulhof geweiht und im Turm der neuen Kirche aufgehangt sowie erstmals gelautet wurden Am 17 Oktober 1925 wurde der Hochaltar der Kirche von Steinheim nach Rembrucken transportiert Trotz unvollendetem Fussbodenbelag und fehlender Banke wurde die neu errichtete Kirche Maria Opferung bereits am 18 Oktober 1925 eingeweiht Erst im Dezember 1925 wurden die von Rembrucker Familien gestifteten Banke in die neue Kirche gestellt Zum 1 Januar 1926 wurde die katholische Filialgemeinde Rembrucken mit Hainhausen zur selbststandigen Pfarrkuratie erhoben Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden die beiden Glocken von 1925 zum Zweck der Metallgewinnung konfisziert nur die Glocke aus dem alten Kapellenbau von 1893 blieb erhalten Anfang der 1950er Jahre wurde das alte Harmonium durch eine elektrische Orgel ersetzt 1955 erfolgte die Anschaffung neuer Kirchglocken die Kapellenglocke wurde abgenommen und bis zu ihrer weiteren Verwendung 1974 aufbewahrt 1967 erfolgte eine umfassende Renovierung der Kirche 1974 wurde eine Vergrosserung der Empore vorgenommen die aufgrund der Anschaffung einer neuen Orgel notwendig geworden war Ein Jahr spater wurde das Gelaut der Kirche durch zwei weitere Glocken erganzt womit eine Verstarkung des Turms und des Glockenstuhls einherging Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Opferung Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenRembrucker Geschichte n 1268 2018 ein Dorf im Wandel der Zeit Heimat und Geschichtsverein Heusenstamm e V Heusenstamm 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Dagmar Soder Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Kreis Offenbach Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 1987 ISBN 3 528 06237 1 S 183 Geschichte der Rembrucker Kirche n Die Kapelle von 1756 In BurgerForum Rembrucken Abgerufen am 21 Dezember 2020 Geschichte der Liebfrauenheide In St Nikolaus Klein Krotzenburg Abgerufen am 21 Dezember 2020 a b c d e Rembrucker Altar entpuppt sich als Kleinod der Renaissance In Offenbach Post 24 Marz 2011 abgerufen am 21 Dezember 2020 Geschichte der Rembrucker Kirche n Die Kirche von 1926 In BurgerForum Rembrucken Abgerufen am 21 Dezember 2020 50 04499 8 85125 Koordinaten 50 2 42 N 8 51 4 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Opferung Rembrucken amp oldid 226924192