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Der Gans sche Adelshof war ein innerstadtischer Adelssitz im heutigen Gross Umstadt Landkreis Darmstadt Dieburg in Hessen Er ist nach dem Adelsgeschlecht der Gans von Otzberg benannt die zahlreichen Allodial und Lehensbesitz in der Gegend besassen und sich nach dem nahen Otzberg und seiner Veste auf der sie Burgmannen waren benannten Gans scher AdelshofOstflugel des Herrenhauses auf einer alten AnsichtOstflugel des Herrenhauses auf einer alten AnsichtAlternativname n Praunheim scher Hof Gans von Otzberg scher Adelshof Gans scher Hof Gans sches Palais 1 Staat DeutschlandOrt Gross UmstadtEntstehungszeit ca 13 Jh urk 1480Burgentyp Stadtburg AdelssitzErhaltungszustand mehrfach umgebauter AdelshofStandische Stellung niederer AdelGeographische Lage 49 52 N 8 56 O 49 867605 8 929398 111 Koordinaten 49 52 3 4 N 8 55 45 8 OHohenlage 111 m u NNGans scher Adelshof Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Heutige Nutzung 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer adelige Hof befand sich einst an der Sudostecke der Stadtmauer des alten Umstadt Er war einer der sieben Adelssitze der Stadt im Mittelalter die innerhalb der Befestigung der Altstadt an markanten Punkten zur Sicherung der Stadt errichtet waren Als einziger befand er sich im sudostlichen Teil der Altstadt wahrend alle anderen sechs Adelssitze bzw Burgen sich vom nordwestlichen bis nordostlichen Ende der Stadtmauer konzentrierten Geschichte Bearbeiten nbsp Altere Infotafel am Gans schen Adelshof nbsp Die Sandsteinpforte an der ummauerten Hofseite zur Brunnengasse nbsp Blick auf die heute zum Wohnhaus umgebaute alte Scheune des ehemaligen Gans schen AdelshofesSeine Entstehung kann urkundlich erst seit dem Hochmittelalter dokumentiert werden 1263 war der Adelssitz vermutlich im Besitz eines Konrad Klebitz 1396 wird Henn auch Clebiz von Nalsbach 2 genannt der 1452 starb und mit Margarethe von Frankenstein verheiratet war 1463 heiratete die Tochter Margarethe Klebitz von Nalsbach in erster Ehe Contz von Habern Einer von beiden brachte vermutlich das Anwesen in die Ehe ein 1480 nach dem Tode Contz von Haberns heiratete sie in zweiter Ehe Philipp von Bommersheim Praunheim 3 Sein 1509 geborener Sohn Heylmann auch Heilmann von Praunheim Bommersheim war mit Lucie Schad von Ostheim verheiratet Er starb am 1 Oktober 1533 oder 1531 Sein gut leserliches Epitaph befindet sich heute in der Stadtkirche von Umstadt Sein Sohn Jacob von Praunheim ehelichte 1528 Anna von Gemmingen Ab 1480 konnen nun Besitzverhaltnisse urkundlich direkt ausgewiesen werden Achtzig Jahre war das Adelsgeschlecht der von Praunheim Bommersheim Eigentumer Nach dem Tod Jacob von Praunheims am 22 September 1560 heiratet Anna in zweiter Ehe 1561 Melchior von Grorodt 4 5 6 Sie starb 1577 Annas Tochter aus erster Ehe und ihr Mann Heinrich von Obentraut scheinen kein Interesse am Besitz gehabt zu haben Urkundlich wird der Hof wieder am 10 Mai 1575 mit dem Verkauf an die Witwe eine geborene Groschlag zu Dieburg und Kinder des verstorbenen Heinrich Schelm von Bergen Von etwa um 1600 bis 1694 sind dann die Namenspatrone des Adelssitzes die Gans von Otzberg die weiteren Besitz am Marktplatz hatten bis zu ihrem Aussterben Besitzer des Anwesens Zwischen 1592 und 1604 erwarb dabei Adam Gans von Otzberg das Anwesen und vererbte es an seinen Sohn Johann Pleickard letzter Adelsspross der Gans von Otzberg der kinderlos am 25 Mai 1694 im stolzen Alter von 75 Jahren starb Er fand seinen Platz unter dem Chor der Stadtkirche Seinen Besitz erbte seine Witwe Maria Katharina Geyling von Altheim Die Gaylings in alter Schreibweise Geyling oder Geiling hatten wohl vorher keinen direkten Besitz in Umstadt und liessen den Hof durch Verwalter betreuen Am 31 Mai 1770 verausserten die Gaylings dann den Hof an den bisherigen Verwalter Valentin Blum der gleichzeitig Hofmann der von Curti war die als Amtmanner der Kurpfalz im nahen Curti Schloss residierten 7 Nur zehn Jahre spater 1780 erwarb der burgerliche Umstadter Zweig Ganss in Gestalt des Brauereibesitzers Georg Bernhard Ganss den Hof und erneuerte das Anwesen in deren Besitz es bis in das Zwanzigste Jahrhundert hinein blieb Bis 1913 wurde dann im ehemaligen Adelshof Bier fur die Umstadter Schwanenbrauerei gebraut Das Anwesen wurde spater weiterveraussert und kann nur von der Strasse aus besichtigt werden Baubeschreibung BearbeitenDer ausgedehnte ehemalige Adelshof hat ein zweiflugliges Herrenhaus Es hat die Form eines nach Osten mit der langen Seite und nach Norden mit der kurzen Seite ausgerichteten L s Der Nord Sud ausgerichtete Westflugel wird als der Altere angesehen Er ist zweigeschossig mit Satteldach An seiner Stirnseite fuhrt ein gewolbtes Portal in die geraumigen Keller Er wird von einem Allianzwappen gekront Ein Wappen ist fast total verwittert wird aber der Familie von Gemmingen zugeordnet Das andere Wappen zeigt die Familie Praunheim Bommersheim Der langere in West Ost Richtung ausgerichtete Ostflugel ist ein einfaches Rechteck Das massive zweigeschossige Untergeschoss stammt aus dem 16 Jahrhundert und besitzt ein um 1780 vollstandig erneuertes Obergeschoss aus verputztem Fachwerk In Richtung Westflugel steht eine barocke rechteckige Eingangstur die ebenfalls uber dem Portalstein von einem Doppelwappen verziert ist aber nicht in Zusammenhang damit steht Das heraldisch rechte Wappen wird Hans Gans von Otzberg zu Habitzheim zugeordnet das linke als redendes Wappen seiner Ehefrau einer Wildentin von Heckendorf eine Hecke oder Reisiggeflecht darstellend Die im Hof nach Osten versetzte und ebenfalls an die Stadtmauer anlehnende machtige dreigeschossige Scheune bestehend aus einem gemauerten Untergeschoss aus dem roten Odenwalder Sandstein und einem Fachwerkobergeschoss stammt aus der Zeit des Umbaus des Ostflugels Zwischen Scheune und Ostflugel des Herrenhauses befand sich der wohl zur Stadtmauer gehorende Schrannenturm bzw Kleiner Blauer Hut genannte Turm Es wird vermutet dass er zur Lagerung von Vorraten diente Der Turm nach seiner Schieferbedeckung so benannt wurde 1808 abgerissen Zwei kleinere zusammenhangende Nebengebaude befanden sich angelehnt an die nordliche Hofummauerung zur heutigen Brunnengasse und waren wohl uber die heute zugemauerte Sandsteinpforte von 1524 zu betreten Weitere Ansichten nbsp Eingangsportal und Umfassungsmauer des ehemaligen Adelshofes mit Blick entlang der heutigen Brunnengasse im Bild links Richtung Osten Die vorbildlich als Wohnhaus restaurierte ehemalige Scheune im Hintergrund gehorte fruher mit zum Anwesen nbsp Eingangsportal und Herrenhaus Blick von der Brunnengasse aus Richtung Markt nach Suden nbsp Blick in West Ost Richtung von der ehemaligen Judengasse zum Westflugel des Herrenhauses der an die sudliche Stadtmauer angelehnt war und deren Verlauf hier noch zu sehen istHeutige Nutzung BearbeitenDas Anwesen ist heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden Sonstiges BearbeitenBis in unsere Tage halten sich Geschichten dass das Herrenhaus mit sich damals ausserhalb der Stadtmauer befindlichen Gebauden uber einen unterirdischen Gang verbunden sei Literatur BearbeitenRolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 152 f Wilhelm Sante Georg Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Hessen 3 Auflage Verlag Alfred Kroner 1976 ISBN 3 520 27403 5 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Folkhard Cremer Bearb Regierungsbezirk Darmstadt 1 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03117 3 Peter Schrock Schmidt Der Adelshof Gans von Otzberg In Magistrat der Stadt Gross Umstadt Hrsg 1250 Jahre Gross Umstadt 743 1993 Geiger Verlag Horb am Neckar 1993 ISBN 3 89264 771 2 S 190 192 G Brenner ein Umstadter und seine Stadt Aufsatze zur Geschichte Schriftenreihe Autmundisstat Sonderband 1 Ausgabe Museums und Geschichtsverein Gross Umstadt 2009 DNB 992693993 Georg Brenner Der Gans sche Adelshof zu Umstadt Seine Geschichte durch 5 Jahrhunderte Odenwald Verlag 1963 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gans scher Adelshof Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ein Haus im Wandel der Zeiten das Burgmannenhaus in Hering Otzberg S 11 1 2 Vorlage Toter Link burgmannenhaus de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Die Klebitz oder Clebiz von Nalsbach sind ein Niederadelsgeschlecht aus dem nordlichen Odenwald gewesen die sich vermutlich nach ihren Besitzungen zu Nalsbach benannten einem Dorf das nur wenige Hundert Meter nordlich des heutigen Gross Umstadter Stadtteils Wiebelsbach lag im Dreissigjahrigen Krieg wust fiel und Teil des Umstadter Kondominats war Sie werden dem Odenwalder Bachegeschlecht zugeordnet dass in vier Familien aufgespalten war vgl auch Bacheburg und Geschichte der Bach von Rosenbach und korrekt Bach von Nalsbach genannt Clebiz Klebitz hiessen 1246 mit Conradus Glebize miles erstmals urkundlich starb das Geschlecht am 5 Marz 1573 mit dem Tod von Conrad Clebitz in Grosswallstadt aus Teilweise auch Pfraunheim genannt Gehorte zum Adelsgeschlecht der von Praunheim sein Sohn ubernahm aber das benachbarte nichtverwandte Bommersheimer Wappen und verschmolz es mit dem Frankfurter Adler Vizedom in Aschaffenburg verstorben 20 Juli 1578 1882 Epitaph in der Stiftskirche Aschaffenburg nach August Amrhein Die Pralaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St Peter und Alexander zu Aschaffenburg Julius Maximilians Universitat Wurzburg 1882 S 354 und Informationen des Archivdirektors des Stadt und Stiftsarchivs Aschaffenburg Dezember 2013 Der Name Grorodt taucht urkundlich in vielfaltigen Abwandlungen auf Graenrodt Grarodt Granrodt Granroth Grorodt dadurch sind die Familienverwandtschaften bis heute nur ungenau fassbar 1882 Bronzerelief in der Stiftskirche Aschaffenburg erwahnt nach August Amrhein Die Pralaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St Peter und Alexander zu Aschaffenburg Julius Maximilians Universitat Wurzburg 1882 S 354 und Informationen des Archivdirektors des Stadt und Stiftsarchivs Aschaffenburg Dezember 2013 Bild des Reliefs G Brenner ein Umstadter und seine Stadt Aufsatze zur Geschichte Schriftenreihe Autmundisstat Sonderband Hrg Museums und Geschichtsverein Gross Umstadt 1 Ausgabe 2009 S 18 Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Darmstadt Dieburg Albinischloss Schloss Alsbach Alte Burg Alte Burg jme broich Altes Schloss Schloss Babenhausen Jagdschloss Bickenbach Schloss Braunshardt Curti Schloss Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burganlage Dieburg Burg Dorndiel Schloss Ernsthofen Schloss Fechenbach Burg Frankenstein Gans scher Adelshof Schloss Grafenhausen Burg Habitzheim Altes Jagdschlosschen Harreshausen Heddersdorf scher Adelshof Schloss Heiligenberg Burg Jossa Burg Klein Zimmern Schloss Lichtenberg Burg Nieder Modau Wasserburg Schloss Nauses Veste Otzberg Pfalzer Schloss Rodensteiner Schloss Burg Schaafheim Burg Schlierbach Schlosschen Ober Beerbach Schloss Seeheim Schloss Stockau Burg Tannenberg Wambolt sches Schloss Weilerhugel Burg Wellberg Burgen und Schlosser im Odenwald Burgstall Altes Kopfchen Palais Amorbach Schloss Alsbach Alte Burg Altes Schloss Schloss Auerbach Bacheburg Schloss Bad Konig Beerfurther Schlosschen Schloss Birkenau Palais Boisseree Burg Breuberg Ringwall Burgstadter Berg Burgschell Jagdschlosschen Carlsruhe Curti Schloss Schloss Dallau Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burg Dauchstein Bergfeste Dilsberg Burg Dorndiel Emichsburg Burg Eberbach Schloss Erbach Erdwerk Ohrenbacher Schanze Schloss Ernsthofen Jagdschloss Eulbach Schloss Fechenbach Burg Frankenberg Amorbach Burg Frankenstein Burg Freienstein Burg Freudenberg Schloss Furstenau Staatspark Furstenlager Burg Furstenstein Jagdschloss Gammelsbach Gans scher Adelshof Ringwall 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