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Dieser Artikel beschreibt eine Burgruine Fur das gleichnamige Schiff siehe Frere Orban Schiff Die Burg Eberbach ist die komplexe Ruinenanlage dreier Spornburgen oberhalb der Stadt Eberbach ca 30 km ostlich von Heidelberg im Rhein Neckar Kreis in Baden Wurttemberg Die Burg Eberbach besteht aus drei separaten Burgen so dass man korrekterweise eigentlich von den Burgen Eberbach sprechen musste Burg EberbachMittelburg der Burg EberbachMittelburg der Burg EberbachAlternativname n Vorder Mittel und Hinterburg Burghalde fur das Gesamtgebiet 1 Staat DeutschlandOrt EberbachEntstehungszeit 1 Halfte 12 Jhdt Vorderburg 1 letztes Drittel 12 Jhdt Mittelburg 1 um 1225 bis 1250 Hinterburg Burgentyp Hohenburgen SpornlageErhaltungszustand RuinenStandische Stellung GrafenGeographische Lage 49 28 N 9 0 O 49 466388888889 8 9997222222222 Koordinaten 49 27 59 N 8 59 59 OBurg Eberbach Baden Wurttemberg p3 Schautafel bei der Burg Eberbach Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 3 1 Vorderburg 3 2 Mittelburg 3 3 Hinterburg 4 Bilder 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Burgen liegen auf einem Bergvorsprung am Ausgang des Ittertals in das Neckartal etwa 160 m uber dem Neckar Der Burghalde ist ein Bergsporn der mit der Spitze nach Suden weist und ein peripherer Auslaufer des Massivs des Katzenbuckels ist Zu erreichen ist die Burg Eberbach von einem Waldparkplatz an der L524 Neue Dielbacher Strasse 20 Minuten Fussweg oder uber einen Wanderweg HW 34 des Odenwaldklubs 45 Minuten von der Stadtmitte Eberbachs aus Geschichte BearbeitenDie Zeit der Burggrundung lasst sich aufgrund des Fehlens sicherer schriftlicher Quellen nur durch archaologische Befunde architektonische Beurteilungen und die historischen Hintergrunde erschliessen Als Ursprunge der drei Burgen werden in der jungeren Forschung fur die Vorderburg das letzte Viertel des 12 Jahrhunderts fur die Mittelburg die Zeit um 1200 oder kurz danach und fur die Hinterburg das zweite Viertel des 13 Jahrhunderts angenommen Nach Knauer 2013 wurde die Vorderburg in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts und die Mittelburg unter Einbeziehung der Vorderburg im letzten Drittel des 12 Jahrhunderts errichtet 1 Fur das Jahr 1196 wird ein Graf Konrad von Eberbach vermutlich identisch mit Graf Konrad von Lauffen ein Dienstmann des Bischofs von Worms urkundlich erwahnt Er begann wohl im letzten Drittel des 12 Jahrhunderts mit dem Bau eines Burgkomplexes an der Stelle der spateren Vorder und Mittelburg als neuem Stammsitz fur das westliche Lauffener Territorium 1 Aufgrund seines mutmasslich fruhen Todes blieb die Anlage jedoch unvollendet 1 Im Jahr 1227 erwarb Konig Heinrich VII die Burg Eberbach vom Wormser Bischof Heinrich II Nach dem Aussterben der Grafen von Lauffen 1216 1219 wurden die Vorder und die Mittelburg in einfacherer Bauweise voneinander getrennt moglicherweise aufgrund einer Konkurrenzsituation zwischen verschiedenen Rechtsnachfolgern der Lauffener 1 Spater scheinen die Burgen noch bis zum Jahr 1330 in Reichsbesitz verblieben zu sein um dann in diesem Jahr an die Pfalzgrafen verpfandet zu werden die sie in der Folgezeit als Vogtei der Kurpfalz nutzten Nach der Verpfandung der Stadt und der Burgen durch Ruprecht III von der Pfalz im Jahre 1402 an die Herren von Handschuhsheim und Hirschhorn sowie der Freigabe zur Schleifung 1403 wurde die Anlage bereits im 15 Jahrhundert dem Verfall uberlassen Die Ruine wurde nach und nach abgetragen und ihre Steine fur Bauvorhaben in Eberbach und besonders zur Errichtung von Wildmauern zum Schutz der waldrandnahen Acker verwendet Die verbliebenen Reste der Vorder und der Mittelburg wurden in zwei Grabungskampagnen 1908 09 und 1927 28 freigelegt Einige Bauteile wurden in diesem Zusammenhang wieder rekonstruiert Eine systematische wissenschaftliche Erforschung und Teilrekonstruktion der Hinterburg erfolgte erst in den Jahren 1959 1963 Heute ist die Burg ein beliebtes nicht bewirtschaftetes Ausflugsziel in waldreicher Umgebung mit imposantem Blick uber die Stadt Eberbach und das Neckartal Anlage BearbeitenDie heute nur noch als Ruine erhaltene Burgengruppe besteht aus Vorder Mittel und Hinterburg Der Zusammenhang zwischen den einzelnen Burgen der Anlage ist bis heute ungeklart Aufgrund der schwachen Quellenlage konnten hier wohl nur weitere archaologische Ausgrabungen Gewissheit bringen Es gibt jedenfalls keinerlei bauliche Verbindungen zwischen den drei Burgen Im Gegenteil die gesamte Anlage weist bauliche Eigenarten auf die dafur sprechen dass die einzelnen Komponenten moglicherweise trotz raumlicher Enge bewusst gegeneinander abgegrenzt wurden vgl Drei Exen in Elsass Vorderburg Bearbeiten Die Vorderburg ist der alteste Teil der Burganlage Sie liegt ganz im Suden auf einem Sporn des nach drei Seiten steil abfallenden Gelandes ungefahr 320 m u NN Die Ummauerung der Vorderburg bildet ein unregelmassiges Vieleck Im Sudosten stehen die Reste eines Wohnturmes mit Ecken aus Buckelquadern Ein rundbogiger Eingang fuhrt in den ebenerdigen Raum der vermutlich als Stallung diente Uber einen zweiten hochgelegenen und ebenfalls mit einem Rundbogen versehenen Eingang gelangt man in die wehrhafte Turmwohnung An den Wohnturm angebaut finden sich die Mauerreste einer Scheuer Vor der Scheuer diente eine 3 5 m tiefe Zisterne zum Auffangen von Regenwasser Einen Burgbrunnen gab es wahrscheinlich nicht Der Turm in der Nordostecke der Vorderburg liegt nahe dem ostlichen Haupttor Nach Knauer 2013 wurde die Vorderburg wahrend einer ersten Bauphase in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts mit Wohnturm und kleinem Bergfried erbaut 1 Ein Brand zerstorte die Anlage spater 1 Der Wiederaufbau erfolgte im letzten Drittel des 12 Jahrhunderts mit 1 70 Meter starken aufwandigem Mauerwerk 1 Mittelburg Bearbeiten Die Mittelburg schliesst unmittelbar an die Vorburg an und ist von dieser nur durch einen Halsgraben getrennt Sie liegt etwas tiefer als die Vorderburg und hat ebenfalls einen unregelmassigen Grundriss Der Eingang befindet sich an der ostlichen Seite der Anlage Ihre Mauern umschliessen die Ruinen von Bergfried und Palas Der Bergfried erhob sich uber einem Quadrat von 11 m Kantenlange uber 3 m dicken Mauern Der Turmeingang war nur mittels einer Leiter erreichbar und befindet sich im ersten Obergeschoss Die Ausfuhrung des Bergfrieds ahnelt der der ersten Bauphase des Roten Turms in Wimpfen 2 Halfte des 12 Jahrhunderts 1 Der Palas der Mittelburg im Norden ist durch eine Mauer in zwei Halften geteilt Zwei rundbogige Eingange fuhren ins Innere Fenster sind im Untergeschoss nicht vorhanden Im Obergeschoss durchbrechen drei romanische Arkadenfenster die Aussenmauern Die Basen ihrer Saulen weisen in ihrer Gestaltung eine signifikante Ahnlichkeit zu denen des Palas der Konigspfalz Wimpfen auf 1 Hinterburg Bearbeiten Von der Hinterburg sind nur noch sparliche Ruinen vorhanden die die ehemalige Anlage erahnen lassen die Mauern des rechteckigen Grundrisses mit dem Bergfried im Suden dem Palas im Norden dem Zwinger im Westen und dem Burgtor im Sudosten Gegen die Mittelburg hin ist die Hinterburg durch einen Halsgraben gegen den Bergrucken ebenfalls durch einen Halsgraben sowie einen weiteren vorgelagerten und mit einem Wall versehenen Graben abgesetzt Bilder Bearbeiten nbsp Reste der Vorderburg nbsp Palas der Mittelburg nbsp Fensterarkade im Palas der Mittelburg nbsp Reste der Hinterburg nbsp Palas Mittelburg WurfelkapitellSonstiges BearbeitenMark Twain beschreibt in seinem Bummel durch Europa Englisch A tramp abroad die Burgruine als seltsam aber spektakular angekundigt die der Bootsfuhrer auf dem Neckar mit einer Drachensage verknupfte 2 Literatur BearbeitenHansmartin Schwarzmaier Geschichte der Stadt Eberbach Band 1 Bis zur Einfuhrung der Reformation 1556 Thorbecke Sigmaringen 1986 ISBN 3 7995 4084 9 Jochen Goetze Text und Werner Richner Fotografie Burgen im Neckartal Braus Heidelberg 1989 ISBN 3 925835 52 0 S 53 ff Jochen Pressler Burgen und Schlosser im Rhein Neckar Dreieck Alles Wissenswerte uber die 126 Burg und Schlossanlagen in Nordbaden Sudhessen und der Vorderen Pfalz Schimper Schwetzingen 1996 ISBN 3 87742 097 4 S 31 f Manfred Benner Die Burgen von Eberbach und Burg Stolzeneck In Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Bd 36 Heidelberg Mannheim und der Rhein Neckar Raum Theiss Stuttgart 1999 ISBN 3 8062 1407 7 S 121 ff Rudiger Lenz Burg Eberbach eine staufische Burgenkette auf der Burghalde Darstellung ihrer Geschichte bis zum fruhen 20 Jahrhundert in Eberbacher Geschichtsblatt 102 2003 S 86 128 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Eberbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Thomas Steinmetz zu Eberbach in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burg Eberbach auf der Internetseite der Deutschen Burgenstrasse Hinter Mittel und Vorderburg auf der privaten Burgenseite burgenwelt orgEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Nicolai Knauer Die Burgen der Grafen von Lauffen im Neckartal In Christhard Schrenk Peter Wanner Hrsg heilbronnica 5 Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 20 Stadtarchiv Heilbronn Heilbronn 2013 S 96 99 heilbronn de PDF 2 9 MB abgerufen am 21 Februar 2014 Mark Twain A tramp abroad Band 1 1880 S 139 in Deutsch z Bsp Mark twain Reise durch Deutschland Anaconda Verlag 2013 ISBN 978 3 86647 937 1Burgen und Schlosser im Odenwald Burgstall Altes Kopfchen Palais Amorbach Schloss Alsbach Alte Burg Altes Schloss Schloss Auerbach Bacheburg Schloss Bad Konig Beerfurther Schlosschen Schloss Birkenau Palais Boisseree Burg Breuberg Ringwall Burgstadter Berg Burgschell Jagdschlosschen Carlsruhe Curti Schloss Schloss Dallau Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burg Dauchstein Bergfeste Dilsberg Burg Dorndiel Emichsburg Burg Eberbach Schloss Erbach Erdwerk Ohrenbacher Schanze Schloss Ernsthofen Jagdschloss Eulbach Schloss Fechenbach Burg Frankenberg Amorbach Burg Frankenstein Burg Freienstein Burg Freudenberg Schloss Furstenau 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