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Die Wasserburg Eschelbronn ist eine abgegangene Wasserburg in Eschelbronn im Rhein Neckar Kreis in Baden Wurttemberg Die Grabungsergebnisse zur Wasserburg Eschelbronn fuhrten in den Jahren 2000 01 zur Rekonstruktion der Bachritterburg Kanzach 1 Von der Wasserburg zeugt der Eschelbronner Schlosssee der nach den Ausgrabungen in den 1970er Jahren an der Stelle angelegt wurde 2 Wasserburg EschelbronnDie Bachritterburg Kanzach ist eine originalgetreue Rekonstruktion der Wasserburg Eschelbronn aus Periode III Die Bachritterburg Kanzach ist eine originalgetreue Rekonstruktion der Wasserburg Eschelbronn aus Periode III Staat DeutschlandOrt EschelbronnEntstehungszeit um 1200Burgentyp Niederungsburg OrtslageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung Klerikale AdligeBauweise Holz Kalk und SandsteinGeographische Lage 49 19 N 8 52 O 49 318722 8 86981 156 Koordinaten 49 19 7 4 N 8 52 11 3 OHohenlage 156 m u NNWasserburg Eschelbronn Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Anlage 1 1 Periode I 1 2 Periode II 1 3 Periode III 1 4 Periode IV 1 5 Periode V 1 6 Periode VI 1 7 Periode VII 1 8 Periode VIII 1 9 Periode IX 2 Rekonstruktion 3 Sonstiges 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte und Anlage BearbeitenDie Ausgrabungen durch das Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg von 1971 bis 1975 vor der Errichtung der Schlosshalle waren die seinerzeit umfangreichsten Erforschungen in Baden Wurttemberg Dabei wurden Relikte aus mehreren Zeitabschnitten gefunden die auf standige Veranderungen der 800 jahrigen Burg hinweisen Ihre Geschichte und die des umliegenden Areals wird in mehrere Perioden eingeteilt Periode I Bearbeiten Bis 1220 bestand das Grundstuck lediglich aus Weideland Es wird angenommen dass die Schwarzbach naher an der Stelle vorbeifloss als dies heute der Fall ist Periode II Bearbeiten Nach 1220 befand sich an der Stelle ein umzauntes Holzgebaude welches in Pfosten und Schwellbautechnik errichtet wurde Besitzer des Gebaudes waren die Dynasten von Durn Der Bauherr der ursprunglichen Anlage ist nicht uberliefert Es konnte sich jedoch um Reinhard von Hettingen gehandelt haben der als Gefolgsmann von Boppo II von Durn die Ortsherrschaft uber Eschelbronn hielt 3 Sie erbten das Anwesen uber eine Tochter des Grafen von Lauffen Von Heinrich von Eschelbronn ein Gefolgsmann Konrads I von Durn war 1251 die Rede Er war durch die Erbtochter als Ministerialer berufen worden Diese Periode endete gegen 1271 Periode III Bearbeiten Aus der Zeit um 1300 wurden Kachelofen und Fensterscheiben aus Flachglas gefunden Demzufolge scheint es sich wahrend dieser Zeit um einen Adelssitz im Hochmittelalter gehandelt zu haben Das Gelande wurde aufgeschuttet und war somit komplett verandert worden Um das Grundstuck wurde ein Graben ausgehoben Das Fundament bestand aus grobem ungemorteltem Kalk und Sandstein Auf einem Steinsockel befand sich ein holzerner Stabbau wozu Baume im Winter 1270 gefallt wurden Es existierte ein Holzturm mit mehreren Stockwerken Die ersten beiden Etagen konnten durch die Ausgrabungen nachgewiesen werden Auf ein drittes Stockwerk wurde unter anderem mittels uberlieferter Darstellungen geschlossen Die Gesamthohe des Gebaudes belief sich auf etwa zehn bis zwolf Meter Der Eingang befand sich in einer Hohe von 3 60 Metern auf der Nordseite Aus der Periode IIIb von 1300 bis 1321 24 stammte ein mit Ziegeln gedecktes Satteldach Das Erdgeschoss wurde zum Wohnraum ausgebaut Dort lag eine Kochstelle mit offenem Feuer und ein Kachelofen 1322 zerstorte ein Brand das Anwesen Periode IV Bearbeiten 1322 25 bis 1375 wurde eine aufwendigere Holzburg mit zwei Eingangen errichtet Bewohner war laut dem Speyerer Lehnsbuch der Edelknecht Friedrich von Hettingen Da dieser keine Nachkommen hatte erbte der entfernte Verwandte Rudiger von Hettingen das Anwesen Dass dieser dort auch ansassig war wurde durch den Fund eines personlichen Siegelstockes nachgewiesen Periode V Bearbeiten In der Zeit von etwa 1375 bis 1420 wurde die Burg in eine Festung aus Stein unter Rudigers Sohn Gerhard von Hettingen umgebaut Aus der Holzburg wurde eine Wasserburg zu der kurz darauf eine Zwingermauer entstand Gerhard hatte keine Nachkommen Die Burg verkaufte er 1418 uber seinen Onkel mutterlicherseits Rafan Goler von Ravensburg fur 1600 Gulden an den Eschelbronner Ortsherren Albrecht d A von Venningen Mit seiner Frau Christine Eckbrecht von Durkheim nahm dieser etwa 1418 bis 1421 grossere Umbaumassnahmen vor Periode VI Bearbeiten In der Zeit zwischen 1420 und 1451 fanden erneut grossere Umbauarbeiten statt Im Hauptgebaude wurde ein Keller eingebaut Der nordwestliche Burgeingang wurde zugemauert und ein Eingang in der Mitte der westlichen Umfassungsmauer eingerichtet Die aus Kalkstein bestehende Zwingermauer bekam einen quadratischen Torturm mit einer uber einen Meter dicken Buntsandsteinmauer nbsp Das Becken am Sportplatz markiert den Standort des ehemaligen BausPeriode VII Bearbeiten Von 1451 bis etwa 1550 wurden der Hof und teilweise auch die Innenraume mit Kalkstein bepflastert Albrecht d J von Venningen erbte die Wasserburg 1455 von seinem Vater Albrecht d A und schloss die vom Vater begonnenen Umbauarbeiten ab Sein Sohn und dessen Frau Margarete geborene Ramstein verkauften als letzte dort residierende niederadelige Herrschaftsfamilie die Burg und das Dorf an den mehrfachen Grundbesitzer Graf Ludwig von Bayern Herr zu Scharfeneck und zogen 1485 nach Wimpfen Daraufhin verwahrloste das Anwesen Der bayrische Graf verkaufte die Anlage 1521 an den pfalzischen Marschall Joachim von Seckendorf der 1526 auch den Ort erwarb Von Seckendorf lebte nicht in Eschelbronn sondern liess den Besitz von Bastian Jager genannt Pfeil verwalten welcher in Dokumenten von 1548 und 1551 erwahnt wird nbsp Urkunde des Verkaufs von 1485 Vorderseite nbsp Urkunde des Verkaufs von 1485 Ruckseite oben nbsp Urkunde des Verkaufs von 1485 Ruckseite unten nbsp Margareth von Ramstein Ehefrau von Abrecht von Venningen stimmt dem Verkauf zu Vorderseite nbsp Margareth von Ramstein Ehefrau von Abrecht von Venningen stimmt dem Verkauf zu Ruckseite Joachim von Seckendorfs Sohn Christoph verstarb 1571 Er hinterliess keine mannlichen Nachkommen woraufhin der Besitz unter den Herren von Eltz Bliescastell und den Landschad von Steinach aufgeteilt wurde Diese lebten selbst zeitweise als zwei Parteien in der Burg 1619 rebellierten die Dorfbewohner und verweigerten die Ausbesserungsarbeit an dem den Burghof umgrenzenden Zaun und die Pflege des Gartens Ab 1676 begann die Burg zunehmend zu verfallen Periode VIII Bearbeiten In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Periode IX Bearbeiten Die Zeit nach 1676 ist besonders von einem Erbstreit gepragt nachdem Jakob Friedrich von Eltz ohne Nachkommen verstorben war Die ihm verwandte Familie Capler von Oedheim stritt dabei mit der Familie von der Fels um das Lehen welches nach einer Entscheidung des Reichskammergerichts in Wetzlar von 1688 an die Familie von der Fels uberging Diese bauten die Burg als einfache Wohnanlage aus nutzten sie jedoch nicht selber Diese letzte Periode endete 1760 Aus einem weiteren Erbstreit ging die Wasserburg an Eberhard Dietrich Capler von Oedheim genannt Bautz uber Dieser verkaufte sie an Carl Philipp von Venningen der sie gleich darauf abtragen liess um das Schloss Eschelbronn zu errichten 4 Rekonstruktion Bearbeiten nbsp Infotafel in EschelbronnIn den Jahren 1972 bis 1975 fand eine Erfassung und Dokumentation der Anlage durch das Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg unter Leitung von Dietrich Lutz statt Aufgrund des im Spatmittelalter angestiegenen Talbodens konnten zahlreiche holzerne Baureste in Feuchtbodenerhaltung geborgen werden Die Ergebnisse der in diesem Umfang zu mittelalterlichen Holzburgen in Sudwestdeutschland bis dato einmaligen Grabung wurden von 1985 bis 1988 ausgewertet und 1996 publiziert An der Stelle der Burg markiert heute ein Wasserbecken die ehemaligen Grundmauern der Burg Die Grabungsergebnisse der Eschelbronner Burg wurden 2000 01 fur ein Rekonstruktionsprojekt in Oberschwaben herangezogen Da man von der einstigen Burg der Bachritter von Kanzach keine Grabungsbefunde hatte rekonstruierte man die Bachritterburg Kanzach nach Eschelbronner Modell der Periode III 5 Sonstiges BearbeitenEin Bild der Burg diente 1992 als erstes Motiv der ab dann jahrlich zum Eschelbronner Adventssingen produzierten Weihnachtstassen 6 Literatur BearbeitenDietrich Lutz Die ersten Ergebnisse der Ausgrabungen in der Wasserburg Eschelbronn In Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatforschung Folge 4 1974 75 ZDB ID 127933 6 S 111 123 Dietrich Lutz Die Wasserburg Eschelbronn Rhein Neckar Kreis ein Niederadelssitz des 13 bis 18 Jahrhunderts In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 5 Jg 1976 Heft 4 S 158 166 PDF Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Grundriss Lexikon Weidlich Flechsig Wurzburg 1994 ISBN 3 8035 1372 3 Tilman Mittelstrass Eschelbronn Entstehung Entwicklung und Ende eines Niederadelssitzes im Kraichgau Theiss Verlag 1996 Tilman Mittelstrass Die Rekonstruktion einer holzernen Turmburg des Mittelalters aus dem Kraichgau In Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatforschung Folge 17 2002 S 43 50 Einzelnachweise Bearbeiten Mittelstrass 2002 S 43 Eschelbronn Ein Zaun um den Schlossteich teilt die Gemeinde Abgerufen am 11 September 2020 Tilman Mittelstrass Eschelbronn Entstehung Entwicklung und Ende eines Niederadelssitzes im Kraichgau Theiss Verlag 1996 Seite 168 ff Die Wasserburg in Eschelbronn bei eschelbronn de Mittelstrass 2002 S 43 Adventssingen Heimat und Verkehrsverein EschelbronnBurgen und Schlosser in Baden Wurttemberg im Rhein Neckar Kreis Schloss Agnestal Alexanderschloss Altes Schloss Neckarbischofsheim Wasserburg Altwiesloch Burg und Schloss Daisbach Bergfeste Dilsberg Burg Dielheim Burg Eberbach Schloss Ehrstadt Schloss Eichtersheim Wasserburg Eschelbronn Schloss Eschelbronn Ruine Emichsburg Wasserburg Gauangelloch Burg Flinsbach Harfenburg Ruine Hirschburg Schloss Hoffenheim Burg Hohenhardt Burg Horrenberg Schloss Ilvesheim Kronenburg Kuhburg Mauersechseck Schloss Neckarhausen Burg Neidenstein Schloss Neuhaus Ehrstadt Burg Ohrsberg Schloss Rauenberg Burg Reichenstein Burg Reihen Schloss Rotenberg Schanzenkopfle Wasserschloss Schatthausen Ruine Schauenburg Burgschell Burg Schlupferstadt Burg Schwabeck Schloss Schwetzingen Burg Sinsheim Jagdschloss Sorgenfrei Burg Steinsberg Burg Stolzeneck Strahlenburg Wachenburg Burg Waldangelloch Burg Waldeck Schlosschen Weiler Weinheimer Schloss Burg Wersau Schloss Wiesloch Burg Windeck Schloss Wiser Burg Zuzenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserburg Eschelbronn amp oldid 206304649