www.wikidata.de-de.nina.az
Als Kronenburg eigentlich korrekt Altes Schlossel wird der Burgstall einer Mehrfachburg bei Dossenheim im Rhein Neckar Kreis im Nordwesten Baden Wurttembergs an der badischen Bergstrasse bezeichnet KronenburgBlick vom Spornende auf die Reste der Westburg Rechts im Bild die weitere Burganlage auf dem gesamten Sporn Blick vom Spornende auf die Reste der Westburg Rechts im Bild die weitere Burganlage auf dem gesamten Sporn Alternativname n Altes Schlossel Rotenburg Neubrucker Schlossel beide neuzeitlich Staat DeutschlandOrt DossenheimEntstehungszeit spatestens 12 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornburgErhaltungszustand Mauerreste Graben WalleStandische Stellung unbekanntBauweise SandsteinGeographische Lage 49 27 N 8 42 O 49 453 8 696 303 7 Koordinaten 49 27 10 8 N 8 41 45 6 OHohenlage 303 7 m u NNKronenburg Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 3 1 Spornburg 3 2 Ostburg 3 3 Westburg 3 4 Mittlerer Teil 3 5 Gegenburg 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenLage Bearbeiten nbsp Schnee und nebelverhangener Blick auf den Sporn der Burganlage aus dem nordlichen Muhlbachtal Die Anlage nimmt die komplette Lange des Bergsporns ein Die Uberreste der Hohenburganlage liegen in etwa 300 Metern Hohe auf einem Sporn im Odenwald der das Dossenheimer Muhltal im Westen zerteilt und nordlich und sudlich von zwei Quellbachen umflossen wird Im Tal sudlich verlauft ein alter Weg ins Neckar und Steinachtal Nicht weit entfernt im Nordwesten liegt die Schauenburg die Ruinen des sogenannten Mauersechsecks befinden sich sudwestlich im Gewann im Wolfsgrund 1 Geschichte BearbeitenDie Burgengruppe konnte bislang nicht historisch eingeordnet werden Vermutungen dass es sich um Vorgangerbauten der Schauenburg handelt konnten bisher nicht belegt werden 2 Urkundliche Erwahnungen existieren nicht Teilweise wird die Auffassung vertreten dass die Burg eine fruhmittelalterliche Grundung war die als eine der wenigen Anlagen in eine Adelsburg umgebaut wurde 3 Der Baubefund lasst auf das 11 oder fruhe 12 Jahrhundert schliessen Der Name Kronenburg entstammt einer falschlichen Zuordnung aus der Mitte des 19 Jahrhunderts durch den Dossenheimer Pfarrer Wolf der die Burg mit den Herren von Kronenburg in Verbindung brachte die jedoch erst Besitz in und um Dossenheim erwarben als die Burg langst verfallen war Leider ist von da an der Name fur die Burg in die Literatur eingegangen Der traditionelle Name ist Altes Schlossel und nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen Schlossel in der Dossenheimer Altstadt Anlage BearbeitenSpornburg Bearbeiten nbsp Schematischer Grundriss der BurgruineVon den Bauwerken haben sich nur sparliche Uberreste erhalten Die kunstliche Formung des heute baumbewachsenen Gelandes zeichnet sich aber deutlich ab Wie die Randenburg im Spessart die Ehrenburg am Edersee die Burg Eberbach 4 am Neckarknie und in Teilen auch die noch kaum erforschte Burgschell im Odenwald ist sie eine mehrfach gegliederte Burg oder aus mehreren Einzelburgen bestehende Anlage auf einem Bergsporn mit fruher Zeitstellung fur den Burgenbau in der jeweiligen betreffenden Region Die West Ost Sporn Bergseite ausgerichtete Anlage ist dreigliedrig und jeweils mit einem Halsgraben voneinander und zur Bergseite getrennt Die beiden Teilburgen auf dem polygonalen Plateau weisen Durchmesser von je etwa 40 Metern auf In den 1930er Jahren wurden die Fundamente der Ringmauern freigelegt Darin zeichnete sich die Grundmauern eines Gebaudes ab Zwischen den beiden Burgen gefundene Mauerreste werden teilweise als Vorburg interpretiert Die Burganlage hatte mit Dimensionen von ca 220 60 m eine Flache von etwa 1 3 ha Da sich keinerlei Hinweise auf Buckelquader in den Ruinen finden die im Odenwald spatestens Ende des 12 Jahrhunderts gelaufig sind lasst sich dies gut zur spatesten Datierung der Burg heranziehen Ostburg Bearbeiten Die Ostburg ist vom Sattel durch zwei Vorwalle und einen tiefen Halsgraben getrennt Im Norden und Westen ist sie von einem kleinen Wall umgeben der sich bis zum Bau einer Forststrasse wahrscheinlich im Suden fortsetzte Von der Ringmauer sind nur noch lose Schuttwalle vorhanden Auf dem polygonalen Plateau mit 60 Metern Lange und 45 Metern Breite deuten sich im Westen die Grundrisse eines Rundbaus eines von Suchgrabungen zerwuhlten Gebaudes und einer Grube an Bei dem vermuteten Gebaude im Suden das auf einer etwa einem Meter tiefer gelegenen Terrasse liegt finden sich oberirdisch noch zahlreiche Ziegelscherben einer moglichen Bedachung Die sudlich gelegene Burgmauer ist heute nur durch einen kleinen Abbruch sichtbar In einem hier verlaufenden Fusspfad finden sich jedoch neben Steinhaufungen der abgebrochenen Ringmauer auch Ziegelstucke die die Annahme einer Randbebauung zulassen nbsp Nordlichster Halsgraben als Schutz gegen den Berghang Aufstieg zum Plateau der Ostburg nbsp Blick nach Nordosten uber den Halsgraben gegen den Berghang Davor neuzeitlicher Forstweg nbsp Ostburg Vertiefung im nordlichen Teil Turm nbsp Grundmauerreste eines Gebaudes im nordlichen Teil der Ostburg nbsp Reste eines Gebaudes auf der sudlich leicht tieferliegenden Terrasse der Ostburg nbsp Dachziegelreste am selben Platz mit rundem Spielstein mit Markierungen nbsp Stein mit 2 kunstlichen VertiefungenWestburg Bearbeiten Etwa 30 Meter westlich liegt etwas tiefer die Westburg Sie war allseitig von einem Ringraben umgeben Dieser ist im Norden nur noch als Terrassenstufe sichtbar nach Osten zum mittleren Teil als bogenformiger Halsgraben ausgebaut der noch sichtbar zu beiden Seiten komplett befestigt war Auf dem Burgplateau sind im Westen an der Spornseite deutlich zwei noch vorhandene Eckmauern des Gebaudes sichtbar dass wohl aus mindestens zwei Raumen bestanden haben muss Der grosse Restteil der Steinsetzung liegt als lose Ansammlung in einem rechteckigen Grundriss der in jungerer Zeit durch Besucher umgeschichtet bzw zerstort wurde Erosion zu den drei Spornseiten tut ein ubriges Das westlichste Gebaudeteil muss sich an die Spornseite der Ringmauer angelehnt haben wahrend sich zum Halsgraben deutliche Steinreste einer weiteren Bebauung finden Moglicherweise war die Westburg nahezu komplett bebaut Der Verlauf der polygonalen inneren Ringmauer ist noch deutlich sichtbar nbsp Spornende Ringwall und Ringgraben mit Blick auf die Burgruine der Westburg nbsp Sudwestliche Mauerecke der inneren Ringmauer der Westburg nbsp Zerwuhltes Burgplateau der Westburg nbsp Plateau der Westburg von der sudostlichen Ecke aus gesehen nbsp Raubgraberreste Metallreste einer SpitzhackeMittlerer Teil Bearbeiten Wahrend auf der Spornseite Westburg Altes Schlossel genannt deutliche Mauerspuren zum von der Westburg trennenden Halsgraben sichtbar sind betrifft das fur den mittleren Teil nur den halbkreisformig verlaufenden Rand des Halsgrabens Richtung Westen und eine etwa Dutzend Meter vom Halsgraben entferntes den mittleren Teil Nord Sud durchlaufendes Mauerstuck Es wird angenommen dass sich dazwischen ein Zwinger befand Schemenhaft ist aber noch die Ummauerung des gesamten mittleren Teils zu erahnen Nur archaologische Untersuchungen konnten Auskunft uber die Bedeutung des Mittelteils geben ob es eine eigene Anlage beinhaltete oder nur als befestigter Zwischenteil West und Ostburg trennte Gebaudestrukturen lassen sich oberflachlich nicht feststellen nbsp Blick vom Mittelteil der Burg uber den verflachten Halsgraben zum hoherliegenden Plateau der Ostburg nbsp Blick von der Ostburg uber den flachen Halsgraben und das Plateau der Mittelburg Richtung Westburg nbsp Querendes Mauerstuck am westlichen Ende der Mittelburg nbsp Mauerteil am Halsgraben zwischen Mittelburg und WestburgGegenburg Bearbeiten In einer Entfernung von 270 m ostnordostlich des ostlichen Halsgrabens der Ostburg der Kronenburg liegen hangaufwarts die Uberreste einer Schanze Lage die als Belagerungsschanze gedeutet wird Sie ist im Aussenmass ca 30 m 30 m gross und wird zur Bergseite hin durch einen Halsgraben einen Ringwall und einen zusatzlichen Ringgraben geschutzt Die Schanze halt sich im unteren Entfernungsbereich einer typischen Blidenschanze Ein sich durch sie ziehender Mountainbike Trail aus jungerer Zeit hat sie stark gestort 5 6 Literatur BearbeitenThomas Biller Burgen und Schlosser im Odenwald Ein Fuhrer zu Geschichte und Architektur Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1711 2 S 95f Hans Buchmann Burgen und Schlosser an der Bergstrasse Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1986 ISBN 3 8062 0476 4 S 210 Christian Burkhart Eine hochmittelalterliche Luftheizung vom alten Schlossel sog Kronenburg bei Dossenheim an der badischen Bergstrasse In Der Odenwald Zeitschrift des Breuberg Bundes Heft 4 2006 S 148 161 Achim Wendt Das Ratsel der Kronenburg en eine Bestandsaufnahme aus archaologischer Sicht In Heimatverein Dossenheim Berichte Informationen Mitteilungen Nr 17 1997 1998 Rainer Kunze Betrifft Kronenburg und Schauenburg bei Dossenheim In Mannheimer Geschichtsblatter Neue Folge Bd 3 1996 Sigmaringen 1996 ISBN 3 7995 0957 7 Rainer Kunze Kapelle oder Huhnerstall Nochmals Kronenburg In Mannheimer Geschichtsblatter Neue Folge Bd 6 1999 Ubstadt Weiher 1999 ISBN 3 89735 129 3 Thomas Steinmetz Burgen im Odenwald Verlag Ellen Schmid Brensbach 1998 ISBN 3 931529 02 9 S 34 f Staatl Archivverwaltung Baden Wurttemberg in Verbindung mit d Stadten u d Landkreisen Heidelberg u Mannheim Hrsg Die Stadt und die Landkreise Heidelberg und Mannheim Amtliche Kreisbeschreibung Bd 2 Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg Karlsruhe 1968Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kronenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Umgebungskarte der Kronenburg auf Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Burgstall Kronenburg bei Dossenheim Bergstrasse BW Zustand 1993 Video uber die BurganlageEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Christian Burkhart Entdeckung Erforschung und Erhaltung des sogenannten Mauersechsecks im Wolfsgrund bei Dossenheim an der Bergstrasse In Der Odenwald Zeitschrift des Breuberg Bundes 43 1 1996 S 3 19 Thomas Steinmetz Burgen im Odenwald Verlag Ellen Schmid Brensbach 1998 ISBN 3 931529 02 9 S 29 f West und Suddeutscher Verband fur Altertumsforschung Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Bande 36 37 Schriftenreihe Stiftung Herzogtum Lauenburg Stiftung Herzogtum Lauenburg Theiss Verlag 1983 S 93 Die Schauenberger konnten durch Heirat von Gerhard von Schauenburg mit einer Tochter von Boppo V von Lauffen um 1216 bis 1219 ihren Besitz um einen Teil des Lauffener Erbes bedeutend erweitern Die Lauffener Burg Eberbach weist hohe Gemeinsamkeiten zur Kronenburg auf Nachzulesen bei Hansmartin Schwarzmaier Geschichte der Stadt Eberbach am Neckar Band 1 Verlag Jan Thorbecke Sigmaringen 1986 S 51 B Schroder Th Steinmetz Die Anlagen der Kronenburg bei Dossenheim an der Bergstrasse In Burgen und Schlosser 1983 Jahrgang 11 S 87 ff Biker zerstoren alte Schanze Mannheimer Morgen Ausgabe vom 11 Juni 2012 abgerufen am 16 Juni 2015 Burgen und Schlosser im Odenwald Burgstall Altes Kopfchen Palais Amorbach Schloss Alsbach Alte Burg Altes Schloss Schloss Auerbach Bacheburg Schloss Bad Konig Beerfurther Schlosschen Schloss Birkenau Palais Boisseree Burg Breuberg Ringwall Burgstadter Berg Burgschell Jagdschlosschen Carlsruhe Curti Schloss Schloss Dallau Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burg Dauchstein Bergfeste Dilsberg Burg Dorndiel Emichsburg Burg Eberbach Schloss Erbach Erdwerk Ohrenbacher Schanze Schloss Ernsthofen Jagdschloss Eulbach Schloss Fechenbach Burg Frankenberg Amorbach Burg Frankenstein Burg Freienstein Burg Freudenberg Schloss Furstenau Staatspark Furstenlager Burg Furstenstein Jagdschloss Gammelsbach Gans scher Adelshof Ringwall Greinberg Burgstall Guttersbach Burg Guttenberg Grossherzogliches Palais Heidelberg Hammerschlosschen Hardheimer Schloss Harfenburg Haus zum Riesen Heddersdorf scher Adelshof Heidelberger Schloss Schloss Heiligenberg Heppenheimer Stadtschloss Hinterburg Hirschburg Burg Hirschhorn Schloss Hochhausen Burg Hornberg Burg Hundheim Burg Jossa Burg Kirchbrombach Jagdschloss Krahberg Kronenburg Kurmainzer Amtshof Kurmainzische Kellerei Burg Landsehr Schloss Lichtenberg Burg Limbach Burg Lindenfels Burg Lohrbach Schloss Lowenstein Burg Lutzelbach Mauersechseck Jagdschloss Max Wilhelmshohe Burg Michelstadt Mildenburg Minneburg Mittelburg Burgstall Morlenbach Palais Morass Muhlhauser Schlosschen Schloss Neuburg Baden Burg Nieder Modau Obere Burg Heidelberg Burg Obrigheim Burg Ohrsberg Veste Otzberg Pfalzer Schloss Schloss Reichenberg Burg Reichenstein Wasserburg Riedern Burg Rodenstein Rodensteiner Schloss Burg Rohrbach Schloss Rohrbach Burg Schaafheim Schanzenkopfle Schauenburg Burg Schlierbach Schlosschen Ober Beerbach Wasserburg Schloss Nauses Turmhugel Schneirersbuckel Burg Schnellerts Schloss Schonberg Schwalbennest Wasserburg Schwarzach Burg Schweinberg Starkenburg Burg Stolzeneck Strahlenburg Burg Stutz Templerhaus Amorbach Burg Tannenberg Untere Burg Hardheim Vorderburg Wachenburg Burgstall Waldau Burg Waldeck Schloss Waldleiningen Burg Wald Michelbach Wambolt sches Schloss Weilerhugel Weinheimer Schloss Schloss Wiser Burg Wildenberg Burg Windeck Schloss Worth Worth am Main Burg Zwingenberg Burgen und Schlosser in Baden Wurttemberg im Rhein Neckar Kreis Schloss Agnestal Alexanderschloss Altes Schloss Neckarbischofsheim Wasserburg Altwiesloch Burg und Schloss Daisbach Bergfeste Dilsberg Burg Dielheim Burg Eberbach Schloss Ehrstadt Schloss Eichtersheim Wasserburg Eschelbronn Schloss Eschelbronn Ruine Emichsburg Wasserburg Gauangelloch Burg Flinsbach Harfenburg Ruine Hirschburg Schloss Hoffenheim Burg Hohenhardt Burg Horrenberg Schloss Ilvesheim Kronenburg Kuhburg Mauersechseck Schloss Neckarhausen Burg Neidenstein Schloss Neuhaus Ehrstadt Burg Ohrsberg Schloss Rauenberg Burg Reichenstein Burg Reihen Schloss Rotenberg Schanzenkopfle Wasserschloss Schatthausen Ruine Schauenburg Burgschell Burg Schlupferstadt Burg Schwabeck Schloss Schwetzingen Burg Sinsheim Jagdschloss Sorgenfrei Burg Steinsberg Burg Stolzeneck Strahlenburg Wachenburg Burg Waldangelloch Burg Waldeck Schlosschen Weiler Weinheimer Schloss Burg Wersau Schloss Wiesloch Burg Windeck Schloss Wiser Burg Zuzenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kronenburg Dossenheim amp oldid 217959293