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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hundheim Begriffsklarung aufgefuhrt Burg Hundheim ist die neuzeitliche Bezeichnung des Burgstalls einer abgegangenen Hohenburg unbekannten Namens bei Neckarhausen einem Stadtteil von Neckarsteinach im Kreis Bergstrasse Die 2004 archaologisch untersuchte Anlage gilt als die alteste Burg des unteren Neckartals Burg HundheimReliefdaten und Umzeichnung des Burgstalles HundheimReliefdaten und Umzeichnung des Burgstalles HundheimAlternativname n Burgstall HundheimStaat DeutschlandOrt NeckarhausenEntstehungszeit 2 Drittel des 11 Jh Burgentyp HohenburgErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 49 25 N 8 52 O 49 417861111111 8 8733611111111 289 4 Koordinaten 49 25 4 3 N 8 52 24 1 OHohenlage 289 4 m u NNBurg Hundheim Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Die Anlage 3 Geschichte 4 Literatur 5 Literatur Forschungsstand nicht mehr aktuell 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Burgstall Hundheim befindet sich auf dem Schlossbuckel einem 289 4 m uber NHN gelegenen Bergsporn im Suden des gemeindefreien Gebietes Michelbuch und westlich von Neckarhausen uber dem nordlichen Ufer des Neckars in einem nur dunn besiedelten und sehr waldreichen Gebiet zwischen Neckarsteinach und Hirschhorn Die rezenten Baureste lassen sich durch ein ungeschultes Auge im Gelande nur schwerlich erkennen geschweige denn deuten Er ist nur auf dem Fussweg von Neckarhausen oder Lanzenbach aus zu erreichen Die Anlage BearbeitenDie Burg war sowohl durch eine umlaufende Wallgrabenbefestigung als auch im Nordosten durch einen heute weitgehend gestorten zusatzlichen Abschnittsgraben geschutzt Die Anlage wurde im 2 Drittel des 11 Jahrhunderts zunachst als kompakte Turmburg mit oktogonalem Wohnturm und polygonaler Ringmauer ausgefuhrt spater wohl um 1100 erfolgte die Erweiterung durch einen Palas an der sudlichen zum Neckar zugewandten Seite 1 Die Gesamtausdehnung der zweischalig aufgefuhrten 1 7 m starken Ringmauer durfte nicht mehr als 33 m 36 m betragen haben Der oktogonale Wohnturm mit ca 12 m Durchmesser ist gegen die Feldseite geruckt und erhebt sich mit ca 1 4 m dicken Wanden auf der hochsten Stelle des Burgareals Die Aussenschale des Mauerwerks wurde sorgfaltig aus Kleinquadern mit aussergewohnlich qualifizierter Oberflachenbearbeitung aufgeschichtet wie sie gewohnlich an anspruchsvollen Sakralbauten anzutreffen ist Im Sudosten an der flusswarts gelegenen Seite befinden sich die Reste eines Palas der durch einen Steinbruch gestort ist Die Mindestlange des Gebaudekomplexes betragt 10 m die Breite etwa 7 m Der Innenraum des Palas war zumindest im Erdgeschoss durch eine Scheidemauer in zwei Bereiche geteilt 2 Die herausragende Bauqualitat hebt die Anlage vom Gros der vergleichbar konzipierten zeitgenossischen Burgen deutlich ab Die nahe gelegenen Siedlungen Husen heute Neckarhausen und Michelbuch heute Wustung gewahrleisteten die direkte Versorgung und hatten somit eine Art Vorburgfunktion Geschichte BearbeitenDie Burg findet in den Schriftquellen keine Erwahnung Jedoch kann sie indirekt sowohl aufgrund gerichts und pfarrrechtlicher Beziehungen als auch nach ihrer Zerstorung unternommener Rechtsgeschafte die den Burgbezirk mit seinen dazugehorigen Siedlungen betreffen eindeutig dem Herrschaftsbereich des Reichsklosters Lorsch zugeordnet werden 3 Die im 2 Drittel des 11 Jh errichtete Anlage liegt im Gebiet des sudlichen Odenwaldes das besonders im 10 und 11 Jh zwischen dem Bistum Worms und dem Reichskloster Lorsch besitzrechtlich heftig umstritten war Die Burg Hundheim dokumentiert mit ihren nahe gelegenen Siedlungen Michelbuch Husen Ramesowa und dem Ort Ersheim den von der Reichsabtei intensiv betriebenen Landesausbau der durch deren Vogte in Eigeninitiative wohl unter Entfremdung klosterlichen Besitzes im Wormser Gebiet fortgesetzt wurde Die Schriftquellen deuten darauf hin dass die Burg bis zu ihrer Zerstorung um das Jahr 1130 in der Hand des Klostervogts Graf Berthold d J von Lindenfels Hohenberg gewesen ist Sehr naheliegend ist dass die Anlage schon Jahrzehnte fruher in den Besitz seines Vaters und Amtsvorganger dem Lorscher Klostervogt Graf Berthold d Altere von Hohenberg gelangte Die Anlage auf dem Schlossbuckel ist in Folge einer auch uberregional komplexen Konfliktsituation in die Graf Berthold d J von Lindenfels involviert war zum Opfer gefallen Die Frage ob die Grundung der Burg auf Initiative eines Lorscher Abts oder einer seiner Vogte erfolgte ist retrospektiv nicht eindeutig zu klaren 3 4 5 Das Gelande der Burgstelle gelangte mitsamt den zugehorigen Siedlungen durch Schenkungen 1150 1152 die u a der Neffe Graf Bertholds von Lindenfels als dessen Erbe tatigte an das nahe gelegene um 1142 gegrundete Zisterzienserkloster Schonau im Odenwald Spatestens 1204 war das Areal Teil der Grangie in Michelbuch 6 Das heutige Waldgelande ist Privatbesitz der Evangelischen Pflege Schonau Der Bereich des Burgstalles ist nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz ein Bodendenkmal Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Literatur BearbeitenChristian Burkhart Die Bischofe von Speyer und Worms die Lorscher Vogte und die Anfange der Zisterzienserabtei Schonau im Odenwald im 12 Jahrhundert In ZGO 156 N F 117 Stuttgart 2008 S 1 84 Matthias Klefenz Der Burgstall Hundheim Sondierungsgrabungen auf einer namenlosen Burg im unteren Neckartal In Der Odenwald Zeitschrift des Breuberg Bundes 53 Jahrgang 2006 Heft 2 ISSN 0029 8360 S 53 63 Matthias Klefenz Der Burgstall Hundheim Sondierungsgrabungen auf einer Burg des 11 12 Jahrhunderts am unteren Neckar In Denkmalpflege amp Kulturgeschichte Band 1 2007 S 30 34 Matthias Klefenz Die salierzeitliche Burg Hundheim Ein Relikt der hochmittelalterlichen Siedlungsgeschichte im Odenwald und am unteren Neckar In Burgen und Schlosser 3 2011 132 145 Matthias Klefenz Im Spannungsfeld zwischen Bistum Worms und Reichskloster Lorsch die ehemalige Burg Hundheim Etablierung und Niedergang einer Burg der Salierzeit In Burg und Kirche Herrschaftsbau im Spannungsfeld zwischen Politik und Religion Braubach 2013 S 69 79 Matthias Klefenz Achim Wendt Die Burgen der Reichsabtei Lorsch In Pergament und Stein Neue Forschungen zum Kloster Lorsch Lorscher Studien Lorsch 2013 S 54 61 Literatur Forschungsstand nicht mehr aktuell BearbeitenBernd Philipp Schroder Die Burg Hundheim Neckarsteinach und die Gemarkung Michelbuch In Geschichtsblatter Kreis Bergstrasse Band 15 1982 S 175 191 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 564 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Hundheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Thomas Steinmetz zu Hundheim in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 28 Dezember 2021 Marco Keller Frank Buchali Beispiel eines kleinen Burgstalles Burg Hundheim PDF 372 kB auf der Burgenseite burgen web de Grabungsvorbericht Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive von M Klefenz Bamberg protokolliert von E Hinz Neckarsteinach Hundheim Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 28 Mai 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 18 September 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Matthias Klefenz Die salierzeitliche Burg Hundheim Ein Relikt der hochmittelalterlichen Siedlungsgeschichte im Odenwald und am unteren Neckar In Burgen und Schlosser Band 3 2011 S 132 145 Matthias Klefenz Die salierzeitliche Burg Hundheim Ein Relikt der hochmittelalterlichen Siedlungsgeschichte im Odenwald und am unteren Neckar In Burgen und Schlosser Nr 3 2011 S 132 145 a b Matthias Klefenz Im Spannungsfeld zwischen Bistum Worms und Reichskloster Lorsch die ehemalige Burg Hundheim Etablierung und Niedergang einer Burg der Salierzeit In Burg und Kirche Herrschaftsbau im Spannungsfeld zwischen Politik und Religion Braubach 2013 S 69 79 Christian Burkhart Die Bischofe von Speyer und Worms die Lorscher Vogte und die Anfange der Zisterzienserabtei Schonau im Odenwald im 12 Jahrhundert In ZGO 56 N F 117 Stuttgart 2008 S 1 84 Christian Burkhart Die unerbittliche Fehde zwischen dem Speyerer Furstbischof Siegfried von Wolfsolden und dem Lorscher Klostervogt Graf Berthold von Lindenfels 1128 1130 In Ludwigsburger Geschichtsblatter Band 61 2007 S 7 29 Meinrad Schaab Die Zisterzienserabtei Schonau im Odenwald Heidelberg 1963 Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Bergstrasse Burgstall Altes Kopfchen Schloss Auerbach Schloss Birkenau Staatspark Furstenlager Hammerschlosschen Heppenheimer Stadtschloss Hinterburg Burg Hirschhorn Burg Hundheim Jagdschloss Jagersburg Neues Jagdschloss Jagersburg Kurmainzer Amtshof Burg Lindenfels Mittelburg Burgstall Morlenbach Schloss Neuschloss Friedrichsburg Palais von Hausen Schloss Rennhof Burgstadel Rimbach Schwalbennest Schloss Schonberg Starkenburg Burg Stein Vorderburg Burg Wald Michelbach abgegangen Burgstall Waldau Jagdschloss Zwingenberg Obere Burg Schlosschen Zwingenberg Wasserburg Zwingenberg Burgen und Schlosser im Odenwald Burgstall Altes Kopfchen Palais Amorbach Schloss Alsbach Alte Burg Altes Schloss Schloss Auerbach Bacheburg Schloss Bad Konig Beerfurther Schlosschen Schloss Birkenau Palais Boisseree Burg Breuberg Ringwall Burgstadter Berg Burgschell Jagdschlosschen Carlsruhe Curti Schloss Schloss Dallau Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burg Dauchstein Bergfeste Dilsberg Burg Dorndiel Emichsburg Burg Eberbach Schloss Erbach Erdwerk Ohrenbacher Schanze Schloss Ernsthofen Jagdschloss Eulbach Schloss Fechenbach Burg Frankenberg Amorbach Burg Frankenstein Burg Freienstein Burg Freudenberg Schloss Furstenau Staatspark Furstenlager Burg Furstenstein Jagdschloss Gammelsbach Gans scher Adelshof Ringwall Greinberg Burgstall Guttersbach Burg Guttenberg Grossherzogliches Palais 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