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Dilsberg ist ein Ortsteil der Stadt Neckargemund im baden wurttembergischen Rhein Neckar Kreis und liegt im Naturpark Neckartal Odenwald Die Bergfeste Dilsberg bildet die historische Ortsmitte und liegt auf der Kuppe eines von einer Neckarschleife umflossenen Berges DilsbergStadt NeckargemundWappen von DilsbergKoordinaten 49 24 N 8 50 O 49 399166666667 8 8358333333333 288 Koordinaten 49 23 57 N 8 50 9 OHohe 288 m u NHNEinwohner 2098 30 Jun 2009 Eingemeindung 1 Januar 1973Postleitzahl 69151Vorwahl 06223Dilsberg von WestenBlick vom Goetheblickweg auf den Dilsberg Blick auf den Dilsberg von Neckargemund ausDer Dilsberg mit Bergfeste Dilsberg von der Hinterburg Neckarsteinach aus gesehen Dilsberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Kultur 6 Personlichkeiten 7 Erwahnung in der Literatur 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksGeographie BearbeitenDer historische Ortskern von Dilsberg das heisst die Bergfeste Dilsberg liegt weithin sichtbar uber dem Neckartal auf einem Bergrucken in einer Flussschleife Einem Seitentaleinschnitt folgend schliesst sich sudostlich an den Ortskern langgezogene neuere Bebauung an Der Ort hat 2126 Einwohner Stand 30 Juni 2004 Neben dem Hauptort besteht das Ortsgebiet aus den Ortsteilen Neuhof Dilsbergerhof Blumenstrich und Rainbach Geschichte BearbeitenRomerfunde auf Dilsberger Gemarkung lassen die Vermutung aufkommen dass der Dilsberg fruher als Signalstation fur die Romer diente Dies wird belegt durch Funde wie die einer Honorius Goldmunze und Teilstucke eines Mercurius Reliefs Seit 988 gehorte der Dilsberg als Teil des Wimpfener Bannforsts zum Bistum Worms Mitte des 12 Jahrhunderts liessen die Wormser Bischofe Teile des Berges roden Dort entstand die Bergfeste Dilsberg die 1208 erstmals erwahnt wurde und uber die Grafen von Lauffen und die Herren von Durn im Jahr 1300 an die Kurpfalz kam und deren fruhe Geschichte der Burgweiler im Wesentlichen teilt 1347 wurde Dilsberg zur Stadt erhoben Im 15 Jahrhundert war die Stadt Sitz des Kurpfalzischen Amtes Dilsberg als Verwaltungsbehorde fur die umliegenden Dorfer Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Dilsberg 1621 durch Tilly belagert und kapitulierte 1622 nach der Eroberung Heidelbergs Nach den weiteren Wirren des Krieges kam Dilsberg 1648 an die Kurpfalz zuruck und wurde als Garnison ausgebaut Der Ort uberstand 1690 die Eroberung durch die Truppen Ezechiel de Melacs im Pfalzischen Erbfolgekrieg und schlug auch 1799 ein franzosisches Revolutionsheer zuruck 1803 kam der Ort an Baden Die Burgfeste diente zunachst als Staatsgefangnis sowie als Karzer fur Studenten der Universitat Heidelberg wurde 1826 aber zum Abbruch freigegeben und bis zur teilweisen Restaurierung 1895 als Steinbruch benutzt 1919 tagte die Kommunistische Partei Deutschlands KPD im Rahmen ihres illegal abgehaltenen Heidelberger Parteitags in Dilsberg 1934 wurde die Jugendherberge erbaut Um 1964 erfolgte der Anschluss an die Wasserversorgung der Stadt Neckargemund 1967 gab es einen Sanierungsplan fur den historischen Ortskern Am 1 Januar 1973 wurde die Eingemeindung nach Neckargemund vollzogen 1 Wappen BearbeitenDie Blasonierung des ehemaligen Wappens der bis 1973 selbstandigen Gemeinde Dilsberg lautet In Schwarz ein rot bewehrter und rot bezungter goldener Lowe in den Vorderpranken einen von Blau und Silber schraggerauteten Schild haltend Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Treppenturm der Burgfeste DilsbergDie mittelalterliche Bergfeste Dilsberg uberstand mehrere kriegerische Auseinandersetzungen unbeschadet ist aber dennoch heute eine Ruine da die Burg im 19 Jahrhundert zeitweilig zum Abbruch freigegeben war und als Steinbruch diente Die Burg ist in Vor und Hauptburg untergliedert Zur Vorburg gehorte die Invalidenkaserne heute eine Gartenanlage die Zehntscheuer der Marstall mit dem Fruchtspeicher und das Kommandantenhaus Im Hof der Hauptburg lag der Palas von dem nur noch ein Kellergewolbe und ein sechseckiger Treppenturm erhalten ist Die 16 Meter hohe Ringmauer umgab fruher die ganze Hauptburg bevor der ostliche und sudliche Teil abgerissen wurden Zur Burg gehoren auch der alte Karzer der Universitat Heidelberg ein Burgbrunnen mit einer Tiefe von etwa 46 Metern sowie ein Burgstollen mit einer Gesamtlange von 78 Meter Innerhalb des Festungsareals befinden sich zahlreiche historische Wohngebaude Die katholische St Bartholomaus Kirche wurde etwa um das Jahr 1380 erbaut Sie war dem Heiligen Oswald geweiht der wie die Heilige Margarethe zu den vierzehn Nothelfern gehorte Eine reformierte Gemeinde ist in Dilsberg schon seit dem Jahr 1566 nachweisbar Sie florierte bis zum Dreissigjahrigen Krieg erholte sich aber nie mehr von den unruhigen Jahren und versank nach 1705 in Armut Die heutige Evangelische Kirche wurde von 1871 bis 1873 nach Planen von Kirchenbauinspektor Hermann Behaghel unter grossem Einsatz der bauerlichen Kirchengemeinde gebaut nbsp Evangelische Kirche nbsp Turm der Feste dahinter die katholische Kirche nbsp StadttorKultur BearbeitenNachdem es dem Dilsberger Gemeinderat erst im Jahr 1878 gestattet wurde die Nachtwache aufzuheben lebte der Brauch im Jahr 1923 wieder auf indem die Nachtwachter das Neue Jahr einlauten Nachdem der Nachtwachter zwolf Mal in das Horn geblasen hat stimmen die Manner das folgende Lied an Hort Ihr Leut und lasst Euch sagen Unsre Glock hat Zwolf geschlagen Das alte Jahr ist vergangen das neue hat angefangen Wir wunschen Euch allzugleichen den Armen wie den Reichen wir wunschen Euch allzumal ein gluckseliges neues Jahr Lobet Gott den Herrn Personlichkeiten BearbeitenRainer Ohlhauser 1941 Fussballspieler Herbert Rudolf Bossler 1907 1999 Schifffahrtsunternehmer wurde in Rainbach einem ehemaligen Weiler von Dilsberg geborenErwahnung in der Literatur BearbeitenDer amerikanische Schriftsteller Mark Twain beschreibt in seiner Reiseerzahlung A Tramp abroad auf deutsch Bummel durch Europa die Besichtigung Dilsbergs im Rahmen einer Flossfahrt von Heilbronn nach Heidelberg Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 475 Literatur BearbeitenGunther Herrman Dilsberg 800 ein Lesebuch zum Burgjubilaum Eine unterhaltsame Reise durch die Geschichte Stadt Neckargemund Neckargemund 2008 ISBN 978 3 931033 36 1 Rudiger Lenz Kellerei und Unteramt Dilsberg Entwicklung einer regionalen Verwaltungsinstanz im Rahmen der kurpfalzischen Territorialpolitik am unteren Neckar Kohlhammer Stuttgart 1989 ISBN 3 17 010526 4 Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 115 Zugleich Heidelberg Univ Diss 1988 Wolfgang Seidenspinner Dilsberg Stadt Neckargemund In Heidelberg Mannheim und der Rhein Neckar Raum Theiss Stuttgart 1999 ISBN 3 8062 1407 7 Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland 36 Stefan Wiltschko Burg und Gemeinde Dilsberg Grundzuge aus der Geschichte Heidelberger Verlags Anstalt Heidelberg 1994 Rainer Kunze Zur Baugeschichte der Burg Dilsberg Heidelberger Verlags Anstalt Heidelberg 1999 ISBN 3 931033 27 9 Stefan Wiltschko Burgfeste Dilsberg Fuhrer durch die Burganlage Braus Heidelberg 2000 ISBN 3 926318 80 5 Fuhrer Staatliche Schlosser und Garten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dilsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Dilsberg in der Topographia Palatinatus Rheni Matthaus Merian Quellen und Volltexte nbsp Portal Heidelberg Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Heidelberg Festung und Gemeinde Dilsberg in Thomas Juelch Heidelberg und die Kurpfalz Private Webseite uber Dilsberg in Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat Luftbilder von Dilsberg 3D Modell der Stadtanlage DilsbergStadtteile von Neckargemund Dilsberg Dilsbergerhof Kleingemund Muckenloch Neckargemund Neckarhauserhof Rainbach Waldhilsbach Normdaten Geografikum GND 4124665 2 lobid OGND AKS LCCN no97041903 VIAF 152752742 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dilsberg amp oldid 235144549